Elternforum Rund ums Kleinkind

Tante Krampfanfall-Betreuung Neffe (1)

Tante Krampfanfall-Betreuung Neffe (1)

Ani123

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Meine Schwester ist zum 2.Mal schwanger. Es ist eine Risikoschwangerschaft. Ihr erstes Kind ist 15 Monate. Er hat eine schwere Muskelhypotonie. Der Junge kann krabbeln, u.a auch alleine die Treppe hoch krabbeln, alleine sitzen, sich hochziehen und dann kurz stehen (lässt dann aber einfach los-verliert seine Kraft-und fällt (meist) nach hinten weg). Laufen bzw. Anzeichen dazu macht er noch nicht. Alleine essen bzw. Löffel zum Mund führen o.ä auch nicht. Dazu fehlt ihm auch die Kraft einen Löffel über mehrere Sekunden zu halten. Regelmäßig wird er von seinen Großeltern (väterlicherseits) und von mir betreut. Seine Oma (mütterlicherseits) sieht er sehr unregelmäßig (alle 2-3 Monate für 4-6h). Oma würde alleine auf ihn aufpassen wollen, Mama möchte das aber nicht (das hat seine Gründe). Seit neuerdings kommt auch seine Tante (40), ledig, häufiger zu Besuch (für 2h). Die beiden verstehen sich super. Der Kleine mag sie sehr. Da meine Schwester wegen ihrer Schwangerschaft oft zum Arzt muss und der Kleine da nicht mit hin soll (wird schnell ungeduldig, meckert dann,...) wird er dann betreut. Nicht immer haben seine Großeltern oder ich Zeit. Meine Schwester überlegt daher ob sie die Tante um Hilfe bitten soll. Sie ist schon ein paar Mal mit ihm spazieren geschoben. Leider hatte die Tante gerade letzte Woche wieder einen Krampfanfall (keine Epilepsie) und nimmt deshalb jetzt auch Medikamente ein. Vor einem Jahr hatte sie das schon Mal, wurde eine Woche lang stationär behandelt, keine Medikamente, es schien alles wieder gut zu sein. Jetzt hatte sie es wieder und war auch stationär in Behandlung und nimmt jetzt Medikamente. Beides Mal ist es bei der Arbeit passiert. Sie kann sich nicht daran erinnern und ist jeweils im Krankenhaus wieder ganz zu sich gekommen. Meine Schwester hat Sorge, dass sie wenn sie auf den Jungen aufpasst einen Krampfanfall bekommen könnte. Der Kleine ist erst 1 und "hilflos". Andererseits möchte sie ihr den Kleinen nicht vorenthalten, gerade jetzt, wo sie sich von sich aus mit um ihn kümmern möchte und ganz wichtig, wo er und sie sich sehr gut miteinander verstehen. Aber was ist wenn unterwegs was passiert? Wer hat Erfahrungen damit? Was würdet ihr machen? Ich stehe meiner Schwester (schwanger) sehr nahe (da nur knapp 12 Monate Altersunterschied). Sie fragte mich, was ich tun würde. Ich glaube, wenn es unterwegs passieren würde, dass dann Passanten helfen würden. Aber wenn sie einfach umfällt und der Wagen samt Kind auf die Straße rollt? Am Kinderwagen könnte eine Notfallnummer hängen, so dass Mama dann angerufen wird und den Kleinen abholen könnte. Wenn zu Hause was passiert bekommt es keiner mit. Da wäre dann nur der Kleine. Ich sehe es sehr zwiespaltig, weil mit den Medikamenten ist die Chance das was passiert minimiert worden. Und somit könnte sie auf ihn aufpassen. Zu meiner Schwester (40) habe ich auch einen guten Draht. Sie blüht seit letzter Zeit gerade auf. Besonders seitdem sie den Kleinen auch öfter sieht. Ihr wegen den Krampfanfällen den Umgang alleine zu verwehren fände ich dann falsch. (Sie hat keinen Kinderwunsch und möchte keine eigenen haben. Sie fühlte sich anfangs überfordert, Kontakt minimiert. Jetzt wo der Kleine "größer" ist fühlt sie sich wohler und sicherer und hat den Kontakt wieder vermehrt.)


AmyBell

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Antwort auf Beitrag von Ani123

Ich will jetzt nicht kaltherzig klingen, aber die Gefühlslage der Tante wäre mir egal, wenn es mein Kind wäre und ein Kind in dem Alter, weiss es auch nicht besser, also muss Mama entscheiden. Wenn die Betreuung nicht sicher gewährleistet wäre, dann wäre das bei einem "hilflosen" Kind, ein klares nein. Sie kann ja Zeit mit im verbringen, sodass die Mama zu Beispiel zu Hause etwas Luft bekommt, aber nicht "alleine" für längere Zeit. Wahrscheinlich wird nie etwas passieren. Falls doch, würde sich deine Schwester "verzeihen" können? Wie immer im Leben, wenn man mit den Konsequenzen leben kann, dann nur Mut es zu versuchen. Es geht ja nicht immer so weiter, nur bis der Kleine sich zu helfen wüsste (Mama über Kurzwahl zur Hilfe rufen z.B)


HSVMarie

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Bei Arztbesuchen könnte die Tante dich mit dem Kind im Wartezimmer warten. Dort was vorlesen und spielen. Vielleicht auch eine kleine Runde spazieren gehen. So dass sie nicht ganz alleine mit ihm ist. Und dann abwarten, wie die Medikamente tatsächlich anschlagen. Ansonsten würde ich den Kontakt nicht verwehren, aber vielleicht tatsächlich eher gucken, dass die Tante zu Besuch kommt und mit dem Kind spielt und dort etwas entlastet. Besonders für die Zeit, wenn Kind 2 da ist und Mama etwas Schlaf braucht.


tanzmit

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So wie das mit dem Großen klingt, wäre es einen Versuch wert, einen Pflegegrad zu beantragen (falls nicht längst geschehen). In dem Alter konnte unser hypotones Kind nur liegen und gestützt hängend "sitzen" und dann den Kopf einigermaßen halten. Aber ein niedriger Pflegegrad könnte drin sein (ständige Aufsicht wegen Sturzgefahr usw). In dem Fall könnte ein externer Babysitter über die sogenannte Verhinderungspflege bezahlt werden und mit Kind und Tante etwas unternehmen. Mir persönlich wäre es auch zu heikel, die Tante alleine mit dem Kind zu lassen, den Vorschlag aber, die Tante kommt mit und bespaßt im Wartezimmer den Kleinen finde ich gut. Ansonsten bleibt nur Babysitten, wo andere in der Nähe sind - gemeinsam zum Spielplatz, dann Abschied von Tante und Kind und dort wieder einsammeln?


Mitglied inaktiv

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Huhu Mein Vater hat Synkopen(hat mit dem Herzen zu tun,er ist dann auch jedesmal völlig weg),er passt nie allein auf die Kleine auf,und er trägt sie niemals,stell dir vor er hat sie in dem Moment auf dem Arm und er fällt blöd-er selber sieht schon manchmal aus wie ein Preisboxer. Er sieht es aber selber ein das es gefährlich ist. Im beschriebenen Fall könnte das Kind im Kinderwagen ja auch auf die Straße rollen..... Die Medikamente wirken oft nur eine Zeitlang,oder eben nicht komplett,wann der nächste Anfall kommt kann niemand Vorhersagen.


kati1976

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Mir wäre das zu riskant. Vielleicht passiert nie was ,aber wenn doch, nein das wäre nichts. Wie schon vorgeschlagen könnte die Tante ja mit zum Arzt und den Kleinen dann im Wartezimmer bespaßen oder die Mama zu Hause entlasten.


Häsle

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Ich finde auch die Idee von HSVMarie gut. Viel Kontakt, aber nicht alleine. Eine so enge Bezugsperson ist Gold wert. Ich habe mich viel um meinen Neffen gekümmert, und er kommt auch mit 15 Jahren immer noch zu mir, wenn er über etwas reden oder einfach nur gedrückt werden will.


MamaMitSorgen

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Antwort auf Beitrag von Ani123

Deine Schwester hat bedenken , dann würde ich es nicht tun. Man muss der Person , die das eigene Kind betreut voll vertrauen und wenn sie das aufgrund der Krankheit nicht kann ( was ich verstehen kann) wurde ich sie nicht als Betreuung einplanen. Sie kann ja jederzeit gern zu Besuch kommen und sich mit dem Kind beschäftigen wenn sie das möchte , aber dann würde ich als Mama in der Nähe bleiben. Hört sich vielelicht blöd an, aber da hätte ich kein gutes Gefühl und das wäre mir bei meinen Kindern sehr wichtig.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Ani123

Sorry aber ich verstehe nicht wieso deine Schwester ihr Kind nicht einfach mitnimmt. Dass er nicht laufen kann ist in dem Fall doch gut,so läuft er nicht andauernd weg. Nervig ist doch jedes Kind in dem Alter oder jünger,man kann ihn sicher irgendwie ablenken oder so. Ich sage das nicht einfach so. Mein Mittlerer war nicht im Kindergarten und somit immer mit mir zusammen,bei jedem Arztbesuch. Mein Grosser ist geistig behindert und Autist und auch er ist/andauernd zuhause weil sein Betreuer andauernd krank ist,sowie natürlich in den Ferien. Ich war also auch mit beiden Kids in meiner Schwangerschaft bei jedem Arzttermin. Geht alles irgendwie wenn man will.