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Prozess trocken werden

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Prozess trocken werden

Aixoni

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Hallo, Leider habe ich mich von einer befreundeten Erzieherin verunsichern lassen und brauche mal eure Meinung, ob es wirklich falsch ist, was ich mache. Meine frisch 3 Jährige Tochter will seit ca einer Woche keine Windel mehr tragen und macht das auch wirklich sehr gut! Leider verweigert sie seit derselben Zeit auch ihren Mittagsschlaf und wenn sie dann gegen 16/17 Uhr echt müde wird, dann bekommt sie es einfach nicht mehr hin mit dem einhalten und selbst zur Toilette gehen. Die letzten Tage hat sie dann nach dem ersten kleinen Unfall selbst nach einer Windel gefragt und erklärt, dass sie zu müde ist um zur Toilette zu gehen. Fand dich voll okay und habe ich eine gegeben. Die Freundin meinte nun, dass ich ihr damit keinen Gefallen tue und die die Konstanz braucht um wirklich zu lernen, ihren Harndrang richtig zu bemerken (fürs große Geschäft geht sie seit Monaten verlässlich auf Toilette). Außerdem verwirre es sie, wenn sie manchmal eine Windel trägt und manchmal nicht. Einerseits klingt was sie sagt nicht vollkommen unlogisch. Andererseits halte ich es irgendwie auch nicht für zielführend, wenn da sind sich dann abends alle 15 Minuten einnässt und am Ende total demotiviert ist. Kennt ihr das auch, dass die Kinder bei Müdigkeit eine Windel gefordert haben? Verlangsamt/schadet das wirklich dem Prozess? Im Endeffekt finde ich es eigentlich eher gut, dass sie ihre Grenzen selbst erkennt und kommuniziert..


Cpt_Elli

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Ich würde mich da immer nach dem Kind richten. Wenn sie tagsüber keine Windel mehr möchte, super. Wenn sie gegen Abend eine einfordert genauso. K2 war in der Krippe tagsüber schon mit 2 1/2 ohne Windel unterwegs (auf eigenen Wunsch), zu Hause wollte sie eine Windel, vor allem für das große Geschäft. Bis das verlässlich in die Toilette ging hat es dann noch mal ein Jahr gedauert. Ich finde ihr seid auf einem guten Weg, gerade wenn sie so klar kommuniziert.


Bonnie95

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Unsere große ist nun 3 geworden und mit 2 ging es los, dass sie auf Toilette wollte. Das ging eine zeitlang relativ gut und irgendwann hat sie wieder die Windel eingefordert. Das haben wir auch wieder eingeführt. Seit gut 5-6 Monaten ist sie soweit wieder windelfrei (auf eigenen Wunsch hin) außer, wenn sie schläft. Also nachts und mittags. Allerdings bekommt sie bei langen Autofahrten eine Windel. Vorallem wenn ich auf der Autobahn bin Sie geht, wenn’s blöd läuft und sie wirklich viel getrunken hat, alle 10 Minuten auf Toilette. In dem Alter kann sie einfach noch nicht „aushalten“. Da kann ich nicht ständig anhalten. Ich habe nicht das Gefühl, dass sie das verwirrt. Wenn wir wissen, dass wir keine langen Strecken fahren, oder jederzeit anhalten können, dann trägt sie auch keine windel - und das klappt wunderbar.


Ruto

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Deinen letzten Satz möchte ich gerne unterstreichen. Dein Kind weiß genau was es sich schon zutraut und was es - berechtigterweise - noch nicht schafft, und präsentiert direkt eine Lösung (Windel). Davon kann man als Eltern ja nur träumen. Lass dein Kind weiter entscheiden und bestärke es in dem Verhalten. Das Trockenwerden ist ein Prozess. Und dein Kind ist ja auf bestem Weg dazu. Sofern man nicht ab Geburt abgehalten hat, müssen die Kleinen das nach entsprechender Reife lernen. Aber das kommt von ganz allein und braucht keinen Druck von außen. Im Gegenteil sind die Trainings-Kinder tendenziell eher die, die dann wieder größere Rückschläge haben, die natürlich wahnsinnig demotivieren.


3wildehühner

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Du machst das intuitiv richtig, indem du die Grenzen deiner Tochter bei diesem Thema erkennst und respektierst! Die “Erzieherin” scheint keine Ahnung von kindlicher Sauberkeitsentwicklung zu haben! Mit Druck erreicht man bei diesem sensiblen Thema meist genau das Gegenteil und verunsichert das Kind und es kann sogar das Vertrauen in seinen Körper verlieren. Meine Mittlere wollte mit 2,5 Jahren plötzlich auch zunächst keine Windel mehr. Es hat aber überhaupt nicht funktioniert. So hat sie ihre Windel ( so eine Pull Up Windel, die wie eine Unterhose hoch- und runtergezogen werden kann) wieder bekommen. Mit 2 3/4 Jahren war sie dann plötzlich komplett sauber und trocken in der Nacht. Von ganz alleine und ohne Druck. Ich habe das bei meinen Kindern immer so gehandhabt, dass die Sauberkeit keine “Erziehung” war, sondern ein Prozess, der vom Kind bestimmt wird. Ich habe drei Kinder und wir hatten nie Probleme mit Stuhleinhalten und Verstopfungen, wie viele Kinder im weiteren Bekanntenkreis, die in der Beziehung trocken und sauber werden Druck bekamen.


misssilence

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Genauso so bitte weiter machen. Ich hätte da gerne eine solche Gelassenheit. Unsere Tochter ist ein klein wenig jünger und hat tagsüber, auf eigenen Wunsch, auch keine Windel mehr. Sie spürt den Harndrang rechtzeitig und hat eine beachtliche Blasenkontrolle - hält mittendrin ein oder bis zu 6 Stunden an - aber möchte ihr Spiel nicht unterbrechen. Also täglich 5-6x nasse Unterhosen und 3 Hosen. Das Wechseln dieser ist ein Graus, will sie nicht. Das hat mich tatsächlich dazu verleitet, zu loben, wenn alles trocken geblieben ist. Denn dieses Theater finde ich 6x oder öfter am Tag anstrengend (und zeitaufwendig). Wäre das Wechseln kein Problem, fände ich das überhaupt nicht schlimm. Nachts trägt sie auf UNSEREN Wunsch Windeln, denn die sind morgens klatschnass. Also BITTE mache weiter so und sei unendlich stolz auf deine Tochter, dass sie derart reif damit umgeht und so viel Selbstreflexion und -bewusstsein zeigt!


kaempferin

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Hallo, erst mal - ich finde es toll, dass Deine Tochter diesbezüglich solch (einen) große*n Fortschritt*e gemacht hat und da kannst Du*könnt Ihr (als Eltern*Familie) ja wirklich stolz auf sie sein! Denn ich erinnere mich noch, denn wir hatten vor ein paar wenigen Wochen mal kurzen Kontakt im RUB (Hauptforum) - Du erinnerst Dich vielleicht auch noch(?) - und da wollte sie ja von dieser ganzen Sache überhaupt noch nichts wissen. Sooo schnell kann es also gehen... ich bin echt baff. Und da sage bitte keiner mehr, sein Nachwuchs wäre (angeblich!) noch sehr, sehr weit davon entfernt, wie gerne ab und an mal fest behauptet wird. Okay, das kann sein, muss aber nicht - siehe hier. Was ich machen würde und wie ich es machen würde? Deine Tochter darin natürlich voll unterstützen, sie dabei fest begleiten und loben (aber das wirst Du wohl auch machen, denke ich jetzt einfach mal), mich bzw. Dich im großen und ganzen da nach ihr richten. Aber später; d.h. in ein paar Wochen es dann doch mal nachmittags*abends ohne Pampers probieren. Denn ein Versuch wäre*ist es auf jeden Fall wert. "Die Freundin meinte nun, dass ich ihr damit keinen Gefallen tue und die die Konstanz braucht um wirklich zu lernen, ihren Harndrang richtig zu bemerken." Wie bereits geschrieben... siehe weiter oben. Würde das ganze in ein paar Wochen nochmal intensiv angehen. "(fürs große Geschäft geht sie seit Monaten verlässlich auf Toilette)" Das ist doch auch ganz super und der Rest kommt auch noch - ganz, ganz bestimmt! "Die letzten Tage hat sie dann nach dem ersten kleinen Unfall selbst nach einer Windel gefragt und erklärt, dass sie zu müde ist um zur Toilette zu gehen." Das ist ja auch echt super und beweist, dass sie das ganze auch VERSTANDEN hat!