Elternforum Rund ums Kleinkind

Bin am verzweifeln!

Bin am verzweifeln!

Izzy_96

Beitrag melden

Hallo, ich brauche dringend eure Tipps gleiche Erfahrungen. Egal was. Ich weiß einfsch nicht mehr weiter. Unser Sohn ist am 30 Oktober 2 Jahr geworden. Es ist seit einigen Wochen etwas schwierig, wir dachten liegt am zahnen. Die Zähne sind aber nun da, der Umzug ist auch vorbei. Alle haben sich an das neue Heim gewöhnt. Der kleine liebt seinen Zimmer, soweit alles schön. Er hört einfach nicht. Egal worum es sich handelt. Als Beispiel: ich bitte ihn 10 mal nett & höflich & normaler Stimme und Ton kein Essen mehr auf dem Boden zu werfen. Er guckt mich nur an und lacht. Sobald ich meine Stimme erhebe und gar echt laut werde dann aufeinmal versteht er es. Beim Zähne putzen das selbe. Er darf immer alleine putzen, aber zum Schluss möchte ich nochmal zur Sicherheit drüber gehen, weil er es einfach noch nicht gut kann. Er rastet total aus. Spielsachen aufräumen, es hilft immer ich oder Papa. Völlig egal er ignoriert uns und wir räumen immer alleine auf. Wir wollen raus gehen, er sagt er möchte raus, aber will sich nicht anziehen ! Er will die Windel nicht wechseln lassen. Ich habe gestern die Windel erst gewechselt als er selbst kam und mich darum gebeten hat, er ist jetzt wund aber ich glaube er hat’s kapiert. Er hat nämlich immer extrem um sich getreten uvm. Ich hatte einfach keine Lust mehr das er mich ständig tritt schlägt mein Gesicht aufkratzt. Usw. Also egal worum es geht alles wird Regel recht ignoriert und erst wenn wir wirklich anfangen laut zu werden oder sogar mal schreien dann nimmt er uns erst ernst. Ich möchte nicht schreihen, das er irgendwann Angst hat und deswegen auf uns hört. Ich will ihm beibringen das es viel schöner ist wenn wir vernünftig miteinander reden und er zuhört und wir dann gemeinsam die Spielsachen z.B aufräumen. Er redet sehr viel schön und verstehen tut er auch sehr sehr viel. Wie habt ihr das gemacht?? Ich weiß einfsch nicht mehr weiter ich bin mit den Nerven am Ende. Es läuft so von morgens bis abends. Egal ob beim Essen, baden usw. einfsch alles. Ich fühle mich jedes Mal so schlecht wenn ich dann rumschreie wie ne irre nachdem ich 20 mal nett gesagt habe das es jetzt Schlafenszeit ist und er bitte mit mir ins Bett soll. Das Ding ist, es funktioniert ja an manchen Tagen also versteht er es. Aber überwiegend tritt das Gegenteil ein. Ich habe das Gefühl ich versage total im Moment, ich habe einfach keine Kraft mehr und weiß einfsch nicht mehr was ich tun soll. Ich bin für jeden Tipp dankbar !!!


seerose1979

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Izzy_96

Hallo, ich weiß, es ist anstrengend! Dies ist "nur" eine Phase, die nennt man Autonomiephase (früher Trotzphase). Halte durch! Probiere, was du von diesen Tipps umsetzen magst und kannst. 1. Ich würde nicht 10mal nett um etwas bitten. Sage ihm einmal (eventuell auch noch ein zweites Mal) in einem kurzen Satz, was du möchtest, z.B. ziehe dir bitte die Schuhe an. Macht er es nicht, würde ich erst einmal nicht mit ihm rausgehen, damit er merkt, du meinst deine Ansage Ernst ODER du bietest deinem Sohn Hilfe an a la "komm, ich ziehe dir einen Schuh an und du machst den anderen" 2. Beim Essen herumwerfen würde ich ihm den Teller wegnehmen. Er bekommt noch einmal nach einer Ansage die Chance, es sein zu lassen, wirft er doch, ist die Mahlzeit beendet. 3. Beziehe deinen Sohn mit der Frage "soll ich erst deine Zähne putzen oder möchtest du anfangen". Anfangs wird es wahrscheinlich noch Theater geben, aber wenn er merkt, du bleibst Konsequent, wird er früher oder später mit dir kooperieren. 4. Erst einmal 2 Jährige brauchen noch viel Hilfe beim Aufräumen. Sie sind noch klein. Meine Kinder konnten erst so richtig alleine (und vollständig) im Grundschulalter aufräumen. Gib ihm immer Impulse/ kurze Anweisungen, z.B. die Autos kommen in die rote Kiste (und darauf zeigen bzw. selber 1-2 Autos reinlegen). 5. Beim Windelwechseln achte darauf, ob er gerade im Spiel vertieft ist. Wenn ja, überlege dir, ob es okay ist, wenn dein Sohn noch 5 Minuten spielen darf und dann wechselt ihr die Windel. Kinder (besonders so junge) unterbrechen ungerne ihr Spiel. Kündige ihm vielleicht möglichst 5 Minuten vorher an, wann ihr das Windelwechseln macht, so kann er sich besser darauf einlassen. 6. Versucht ihn möglichst viel in Entscheidungen mit einzu beziehen, die ihn betreffen (außer wenn Gefahr in Verzug ist oder so, dann entscheidet natürlich ihr!), z.B. "möchtest du blaue oder die grüne Hose anziehen", "möchtest du am Samstag oder am Sonntag baden", "möchtest du Kartoffeln oder Nudeln essen",......... So spürt er, er wird Ernst genommen und er darf (im Kleinen) mit entscheiden. Bei meinen Jungs hat das ganz gut funktioniert, wir haben immer weniger "Kämpfe" ausgetragen. Deine neue Umsetzung wird vielleicht nicht jetzt auf gleich gut oder ohne Theater funktionieren, aber wenn ihr dran bleibt und auch zu euren Aussagen bleibt, wird es langsam besser werden. Viel Glück, Lg Seerose


Izzy_96

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von seerose1979

Vielen Dank für deine Antwort!! Wir machen alles genauso wie du es selbst beschrieben hast nur das ich öfter nachfrage und mehr Chancen gebe. Aber ansonsten beziehen wir ihn immer mit ein, geben Bescheid usw. Und dennoch funktioniert es nicht. Ich werde einige Punkte aufjedenfall probieren und ihm nicht mehr 10 Chancen geben Danke für deine Worte


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Izzy_96

Das ist ja das Problem du musst vorhersehbar sein,wenn du immer noch eine Chance und noch eine Chance gibst dann weiß er das doch Wenn du dich strikt an deine eigenen Ansagen hälst weiß er schnell dass du es ernst meinst Und im Endeffekt ist der "Kampf" in jedem Alter schwierig,aber je länger du wartest desto unwahrscheinlicher ist der Erfolg Was bei uns manchmal auch ganz gut geholfen hat war eine Sanduhr Das ist für Kinder wenige abstrakt als eine echte Uhr,die gibt es in verschiedenen Minutenmesszeiten z b bei JAKO-O Ich habe zum Beispiel wenn wir weg mussten die eine Uhr hingestellt wann wir anfangen müssen uns fertig zu machen,war diese durch gab es fünf Minuten zum Anziehen (ich hatte immer noch weitere 5 Minuten Spiel eingeplant falls sie es nicht komplett allein schaffen/machen) Beim Zähneputzen elektrische Zahnbürste oder irgendwas mit Blinklicht,wenn die Bürste nicht mehr blinkt ist Mama dran...,oder eben auch ne Sanduhr Aufräumen ist in dem Alter normal das sie es nicht allein können,wir machen ein Spiel daraus,klappt am besten wenn man alles in Kisten verstaut,die Kisten die benötigt werden rundum aufstellen und versuchen alles reinzuwerfen ,jeder Treffer wird bejubelt und beklatscht,und wenn man selber anfängt und ein Event draus macht macht das Kind freiwillig mit weil es auch spaß haben will Auch wenn es am Anfang sicher viel Reibereien gibt,mit konsequenter Handlung und vorhersehbarkeit gibt's du deinem Kind auf Dauer Sicherheit Mitbestimmt werden darf hier was nicht so wichtig ist oder wo einfach genügend Zeit ist Klamotten suche ich mit der dritten abends zusammen da sie ziemlich eitel ist,aber das was sie ausgesucht hat muss sie am nächsten Tag auch anziehen Wer zuerst Zähne putzt ist wurscht Hauptsache es wird gemacht Morgens bestimme ich das Frühstück weil wir sonst zu 6.niemals weg kommen,abends darf sie aussuchen was sie möchte...


Izzy_96

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hei, danke für deine Antwort. Wir nutzen bereits eine Sanduhr. Bringt nichts. Elektrische Zahnbürste hat er auch. Das Problem ist einfach er hört nicht. Ich nehme jetzt als beispiel heute, er wollte den ganzen Tag mit Papa duschen. Als Papa dann da war und mit ihm duschen gehen wollte, rannte er mit dem Töpchen durchs Haus er muss pipi. Obwohl ganz klare Regel hier töpchen gehört ins Bad Punkt. Er fängt dann an zu weinen und hört nicht zu. Wir hören unser eigenes Wort nicht so schreit er eigentlich. Dann habe ich ihm 2 mal gesagt aber laut, ob er jetzt duschen oder baden will. Er sagte nur Mama nein. Ich solle raus gehen. Dann hab ich zu ihm gesagt wenn er sich nicht entscheiden kann tue ich’s. Es ist spät es ist schon Schlafenszeit und er hat den ganzen Tag getobt und geschwitzt. Habe ihn dann mit Kleidung und alles in die Badewanne gestellt und angefangen ihn auszuziehen. Das einzige was er tut ist dann nur weinen und um sich schlagen weil es nicht so ist wie er will Und was er wollte ist mitten im Wohnzimmer auf dem töpchen und Dannach unter der Dusche auf dem töpchen. Das Problem ist nicht unsere Methode, die hat bis jetzt immer funktioniert. Ich nutze auch immer die 5-3-1 Methode bevor wir raus gehen. Hat für 2 Wochen geklappt Dannach war ihm das egal. Und ich bin seit dem immer 1-2 Stunden zu spät egal womit weil er nur weint und sich nicht anziehen will usw. Wir beziehen ihn in alles ein. Wie du sagtest das aufräumen fahre ich auch die Autos mit ihm in die Garage. Ich zeige ihm wo was hin kommt. Aber wenn ich ihn einmal bitte auch mal alleine zu probieren kommt der ausraster. Anderes Beispiel heute. Mittagsschlaf war dran, ich lag 30 Minuten neben ihm er nur am spielen und reden. Dann sagte ich zu ihm ich muss noch kochen und bügeln und aufräumen und wir wollten doch noch raus. Das geht nicht wenn er keinen Mittagsschlaf hatte. Er ist das unmöglich, bin Dan aus dem Zimmer, und er dachte das wäre ein Spiel er ist nur aufgestanden, Licht an aus , Jalousien runter hoch, usw. ich nehme mir ja immer Zeit für ihn. Aber das Essen kocht sich nicht von selbst und die Wäsche bügelt sich auch nicht von selbst.


sunnydani

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Izzy_96

Mein Großer war auch ein sehr forderndes Kind, das wegen jeder Kleinigkeit Wutanfälle hatte. Und auch ich habe das meiste mit viel Spiel, Spaß, Kompromissen versucht zu lösen, aber ich habe mich dennoch klar und deutlich durchgesetzt. Man kann alles zuerst ausprobieren, aber irgendwann ist Schluss und zwei Stunden zu spät kommen, nur weil Kind sich nicht anziehen mag, gibt es bei mir nicht. Da ist Schluss und dann wird eben gebrüllt. Man muss als Mama dieses Gebrüll auch aushalten können. Es ist klar, dass das Kind brüllt, weil es nun mal das erreichen will, was es möchte. Und es ist auch normal, dass es negative Gefühle gibt, das darf auch das Kind merken und lernen. Kein Gefühl ist schlecht, auch ein negatives Gefühl kann angenommen und akzeptiert werden, man muss nur lernen damit umzugehen. Ich habe sehr früh angefangen, die Gefühle der Kinder zu benennen. Wenn sie wütend waren, hab ich gesagt: "Jetzt bist du aber zornig, so richtig wütend. Ich weiß das, aber wir müssen jetzt trotzdem los." Und dann hab ich manchmal angefangen das Lied vom kleinen Wutmonster zu singen oder irgendwas anderes oder ich habe das Gebrüll ignoriert und mich anderen Tätigkeiten gewidmet. Wurde ich getreten oder geschlagen, hab ich die Hand oder den Fuß festgehalten und "Stopp" gesagt und mich dann vom Kind abgewandt, den Raum verlassen oder wieder einer anderen neutralen Tätigkeit zugewandt. In den meisten Fällen haben sie dann aufgehört oder eben noch eine Weile weitergetobt und sind dann wieder hergekommen. Der Große hat selbst schwer aus seinen Wutausbrüchen herausgefunden, der hat auch schon mal eine Stunde getobt. Hatten wir keinen wichtigen Termin hab ich ihn dann eben toben lassen. Ich war in der Nähe, habe immer wieder meinen Arm zum Kuscheln oder was auch immer angeboten, aber hat er nicht aufgehört, hat er eben gebrüllt und getobt. Es ist Kräfte zehrend, aber so lernen sie, dass es eben auch schlechte Gefühle gibt, dass sie die auch haben dürfen, aber dass es trotzdem nicht immer nach ihrem Kopf geht. Und sie lernen Mama ist da und begleitet mich durch, sie kann mir aber nicht jedes schlechte Gefühl abnehmen oder mich davor schützen. Später dann, als er größer wurde, haben wir auch Vereinbarungen getroffen oder Kompromisse gemacht oder ich habe gesagt, er soll mal eine Runde ums Haus laufen, im Trampolin springen, in seinen Boxsack schlagen, bis die Wut weg ist und er sich wieder beruhigt hat. Das geht mit einem 2-jährigen Kind noch nicht wirklich. Du kannst ihm schon ein Wutkissen anbieten, also einen Polster, in den er schlagen darf, wenn er wütend ist. Ich sage zum Kleinen auch immer, du kannst in das Kissen schlagen, aber nicht auf mich. Klappt manchmal, manchmal nicht. Wenn der Große sich nicht anziehen wollte und ich aber raus wollte und alle Ablenkungsversuche, die ich auf Lager hatte, nicht geklappt haben, dann bin ich alleine raus und hab ihn drinnen lassen. Ich hab es ihm vorher einmal angekündigt und es dann gemacht. In den meisten Fällen hat es keine fünf Minuten gedauert und er wollte mitkommen und hat sich dann anziehen lassen. Ich biete meist zwei Dinge zur Auswahl an, ich sage klar und deutlich, was ich möchte und was ich nicht möchte und es gibt maximal eine Chance (das ist bei uns die letzte Chance) und dann wird die Konsequenz durchgezogen (in diesem Fall, dass ich allein rausgehe und Kind muss alleine drinnen bleiben). Natürlich geh ich dann nur vor die Tür und warte nur kurz, aber fürs Kind bin ich aus dem Blickfeld und weg und ich habe das eingehalten, was ich gesagt habe. Brüllen bringt nichts, du musst dem Kind klar und deutlich sagen, was du willst, nicht zu viel reden und erklären, sondern in kurzen, prägnanten Sätzen und dann Taten setzen. Handlungen bringen viel mehr als langes Gerede. Logische Konsequenzen, die gleich in der Situation gemacht werden und dich sonst vom Kind abwenden. Den Raum verlassen, aus der Situation gehen, eine andere Tätigkeit, z.Bsp. Geschirrspüler einräumen, machen und das Kind toben und brüllen lassen. Wenn es merkt, es hat durch sein Gebrülle nicht mehr deine volle Aufmerksamkeit und du rackerst dich nicht ab, nur um das Gebrülle abzustellen, dann ist es nicht mehr so interessant. Dem Kind zeigen, dass du es verstehst (indem du sagst, dass es jetzt sehr wütend ist), ihm vermitteln, dass es in Ordnung ist, aber jetzt dennoch das gemacht wird, was du sagst und die Aufmerksamkeit auf was anderes lenken, damit das Kind mit seinem unerwünschten Verhalten (dem Gebrülle) nicht völlig im Mittelpunkt steht und merkt, dass es mit einem anderen Verhalten eher erreicht, was es will. Selber musst du versuchen ruhig zu bleiben. Das ist nicht leicht, ich weiß, mein Großer hat mich extrem an meine eigenen Grenzen gebracht, weil er so gefordert hat und wir teilweise Tage hatten, an denen er so lang und so viel gebrüllt hat, dass er abends heiser war und absolut keine Stimme mehr hatte. Aber er hat sich einfach nicht beruhigt und hat sich aufgeführt, dass nichts geholfen hat. Da mussten wir beide durch und es hat sich im Laufe der Zeit gelegt. Er konnte dann mit etwa 4 Jahren schon gut mitteilen, dass er wütend war oder dass er gerade traurig war, etc. Er musste dann nicht mehr jedes Mal ausflippen, weil er sagen konnte: "Es macht mich so wütend, dass ich das jetzt nicht darf." und dabei hat er fest mit dem Fuß auf den Boden gestampft. Und ich ihm gesagt habe: "Ich verstehe dich und weiß das, aber jetzt geht es eben nicht." Dann haben wir zusammen überlegt, ob es einen Kompromiss gibt oder wann das geht, was er will und das Thema dann auch oft auf was anderes umgelenkt. Es ist eine Übungssache und es braucht viel Kraft und innere Ruhe. Ich bin kurz vor die Tür und hab bis 10 gezählt, wenn ich gemerkt habe, ich rege mich gerade so auf, dass ich am liebsten losbrüllen würde. Ich habe wirklich bewusst neutrale Tätigkeiten angefangen, um meinen Fokus auf was anderes zu legen. Und ich hab mir immer gesagt, dass es eine Phase ist, dass es normal ist, aber dass eben manche Dinge dennoch nicht gehen und ich die Mama bin, die gewisse Dinge einfach entscheidet. Noch ein Beispiel: Zähne putzen wollte der Große in dem Alter auch absolut nicht. Es waren echt Kämpfe. Wir haben auch alles ausprobiert, mit Tricks, Liedern, etc. Wenn gar nichts geholfen hat, hab ich ihm gesagt, er bleibt so lange im Badezimmer, bis die Zähne geputzt sind und bin hinaus gegangen und hab die Tür hinter mir zugemacht. Er natürlich getobt, gebrüllt, wollte mir nachlaufen. Ich hab ihn wieder genommen, wieder ins Bad gestellt, wieder gesagt, er bleibt hier, bis die Zähne geputzt sind. Dieses Spiel ging teilweise eine halbe Stunde lang, aber irgendwann hat er sich die Zähne zumindest so putzen lassen, dass ich nicht geschlagen und getreten wurde und selber keine Gewalt anwenden musste. Irgendwann (in ruhigen Momenten) hab ich ihm gesagt, wenn das Zähneputzen abends immer so lang dauert, dann müssen wir früher damit anfangen und er darf abends nicht so lange spielen. Oder es geht sich die Gute-Nacht-Geschichte nicht mehr aus. Da hat er dann auch mal zu denken angefangen und gemeint, er will aber nicht früher ins Bad gehen und er will auch seine Geschichte. Dann hab ich gesagt, dann muss er sich die Zähne gleich putzen lassen. Dann ging es wieder für ein paar Tage und dann ging der Zirkus wieder von vorn los. Insgesamt haben wir sicher über Monate Kämpfe damit gehabt, aber irgendwann hat er es kapiert und dann war es vorbei und nie mehr Thema. Er hat einfach gelernt, er kann sich auf meine Aussagen verlassen. Es hat ihm Sicherheit gegeben, dass er wusste, was passiert, weil ich es ihm genau so gesagt habe, wie ich es dann gemacht habe. Und das geht alles ohne selber zu brüllen und ohne Gewalt anzuwenden. Aber man braucht viel Ruhe, Geduld und Kraft dafür. Ich weiß nicht, ob dir mein Text jetzt was gebracht hat. Diese Phase ist einfach anstrengend und zehrt extrem. Aber sie geht vorbei und du tust deinem Kind nichts Schlechtes, wenn du dich durchsetzt. Im Gegenteil, du zeigst ihm, dass du die Mama bist, die weiß, was gut für ihn ist und die stark ist und ihm zeigt, dass sie immer da ist, aber dass sie auch die Richtung lenkt, in die es geht, die in einem sicheren Rahmen genug Freiheit für eigene Entscheidungen lässt, aber auch genug Führung gibt, um das Kind nicht zu überfordern. Die Mama, auf die sich dein Kind verlassen kann und die es durch den Zorn und die Wut durchbegleitet und ihm zeigt, wie es mit diesen Gefühlen umgehen kann, sich aber nicht aufopfert und abrackert, um dem Kind alles abzunehmen. Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute!


Izzy_96

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von sunnydani

Ich danke dir sehr für deine Antwort. Ich habe alles mitgefühlt was du gesagt hast. Ich hab immer nur gesagt ich gehe alleine wenn er sich nicht anziehen will, hab mich aber nie getraut wirklich raus zu gehen. Und ich werde einfach alles was du aufgezählt hast konsequent durchsetzen. Mir tut das immer so leid wenn er so weint, ich fühle mich dann immer so schuldig. Ich habe 2 Tage lang durchgeheult weil ich einfach keine Kraft mehr hatte und nicht mehr weiter wusste. Ich werde definitiv versuchen in allem mich durchzusetzen. Seine Gefühle benennen versuche ich ja immer, aber er weint ja so laut ich höre selbst nicht was ich sage Ich werde versuchen ihm ein wut Kissen näher zu bringen, vielleicht funktioniert das ja. Er ist ein sehr sehr pfiffiger junge. Mit dem töpchen lasse ich’s dann erstmal sein, weil er ja null zuhört. Er nimmt mich nie ernst wenn ich ihm erkläre das er mir sagen muss wenn er pipi usw muss. Er guckt mich nur an lacht und läuft weg & sagt nein. Obwohl er genau weiß das er da rein machen muss. Er kann sogar sich ausziehen & anziehen hinsetzen. Er wischt sich sogar sehr gut ab. Ich denke es ist entweder zu früh oder er ist mit alles andere so beschäftigt das er nicht das auch noch will. Danke dir für deine Zeit !!


Anxunamun

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Izzy_96

Hallo. Du beschreibst in fast allen Punkten mein Kind. Wir haben eine Erziehungsberatung vom Jugendamt gemacht weil wir nicht mehr weiter wussten. Also das wirklich allerwichtigste ist Strenge mit Konsequenzen. Ich sage meinem Kind inzwischen genau 2 m Was zu tun ist, wenn er nicht hört, dann wird er genommen und das getan was gemacht werden muss, bzw eine klare lautete und strenge Ansage gemacht. Erst führt er sich dann fürchterlich auf, aber er beruhigt sich schnell und ich Fasse seine Gefühle in Worte. Wütend, traurig, verärgert usw. Dann ist die Situation meist zu Ende. Dann setze ich alle Konsequenzen radikal durch. Wenn er das noch einmal tut, dann gehen wir heim, wenn er das macht, dann... Und genauso mache ich es dann, auch wenn er 30 Min schreit und kreischt. Wenn er mich tritt, schlägt, beißt oder ähnliches, gibt es nur 1 Ermahnung, ansonsten gehe ich aus der Situation, egal ob beim Wickeln oder im Garten. Dann weint er fürchterlich und kommt hinterher. Ich erkläre ihm, dass ich das nicht mit machen lasse und deswegen gegangen bin. Meist kommt er dann ganz kuschelig an bittet mich ihn weiter zu wickeln etc. Auch wenn ich jeden Tag gefühlt tausendmal streng sein muss, wir haben immer ganz viele Kuschelmomente die natürlich bei all der Strenge nicht zu kurz kommen darf. Alternativ, erkundige dich nach einer Mobilen Erziehungsberatung, die kommen nach Hause und haben mehrere Ansatzpunkte. Lg und halte durch. Bei uns ist es auch jeden Tag ein Kampf, und ab 18 Uhr schaue ich ale paar Minuten auf die Uhr, ob schon Schlafenszeit ist.


Izzy_96

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Anxunamun

Ich werde erstmal einige Tipps ausprobieren für eine längere Zeit bevor ich mich iwo weiter wende. Ich denke ich bin nicht konsequent genug und bleibe nicht ruhig genug. Bzw. Gebe deinem Verhalten zu viel Aufmerksamkeit. Danke dir für deine Tipps aber trotzdem!