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Anhänglichkeit in der Nacht

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Anhänglichkeit in der Nacht

Julli1805

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Hallöchen, ich bin neu hier und total verzweifelt. Unsere Tochter Maja (15 mon.) war schon als säugling eine schlechte Schläferin die viel Nähe brauchte und viel getragen werden musste. Ab dem 10 Monat war es dann soweit sie hat durchgeschlafen! Dann wurde sie 1 Jahr alt und seit dem ist es eine Katastrophe. Sie wacht Nachts auf. Ich nehme sie dann immer aus dem Bett weil sie ansonsten gar nicht zu beruhigen ist. Dann schläft sie auch meistens relativ schnell wieder ein aber ich kann sie nicht mehr ablegen. Ich habe schon alles mögliche probiert. Mittagsschlaf verkürzt (macht nur noch 1 schläfchen), verlängert, ausgelassen, ihr Bett umgestellt, nachts die Flasche wieder gegeben. Ich habe sie auch zu uns ins Bett geholt aber wenn sie dann wach wird und merkt das sie woanders ist, dann dauert es stunden bis ich sie zum schlafen bekommen. Die Kinderärztin meint es wäre eine Phase und sie würde mich austesten und ich solle sie im Bett schreien lassen. Ich würde ihr sonst was schlechtes angewöhnen. Ich weiß mir mittlerweile nicht mehr zu helfen. Habe jetzt ein großes kinderbett gekauft damit ich bei ihr schlafen kann. Ist das denn normal in dem Alter? Hat jemand auch solche Erfahrungen gemacht? Habe ich sie schon verzogen und verwöhne sie zu sehr? Ich will und kann sie nicht schreien lassen. Beim Papa brüllt sie auch nur Vielleicht hat ja jemand einen heißen Tipp Liebe Grüße Julia und Maja


Fleurdelys

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Antwort auf Beitrag von Julli1805

Hallo, dass Kinder in den ersten Lebensjahren viel Nähe und Zuwendung brauchen, ist ganz normal und das betrifft auch das Thema Schlaf. Schlaf entwickelt sich nicht linear, es kann immer Phasen geben, in denen der Schlaf als schlechter empfunden wird und dann gibt es auch wieder bessere Phasen. Alles ein Teil der normalen Gehirnentwicklung, nur kann es von Kind zu Kind sehr unterschiedlich aussehen. Ich finde deine Idee mit dem großen Kinderbett super. So würde ich es an deiner Stelle auch machen. Und nicht verzweifeln: Es kann dauern, aber nur wenn sie sich sicher fühlt, wird sie auch irgendwann wieder allein schlafen. Gib ihr die Rückversicherung die sie braucht, wachsen ist nun mal sehr anstrengend und bisweilen auch beängstigend! Die Kinderärztin würde ich zum Thema Schlaf nicht mehr befragen, wenn von ihr solche Aussagen kommen. Ohnehin ist Schlaf nicht das Spezialgebiet der allermeisten Kinderärzte. Da sollte man eher einen Entwicklungspsychologen oder Hirnforscher fragen.


Julli1805

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Antwort auf Beitrag von Fleurdelys

Es tut gut und bestärkt mich in meinem Handel und meinen Instinkt. Nach so vielen schlaflosen Nächten fängt man irgendwann an, daran zu zweifeln ob man das alles so richtig macht. Vielen Dank für deine Antwort.


weekend

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Antwort auf Beitrag von Julli1805

Zunächst möchte ich Dich darin bestärken, nicht auf Deine Kinderärztin zu hören. "Schreien lassen" heißt, das Kind mit seinen Gefühlen (welche auch immer das in der konkreten Situation sind) allein zu lassen. So machst Du das Urvertrauen Deines Kindes kaputt. Ja, es wird funktionieren und sie wird nach einiger Zeit nicht mehr schreien, aber schreien/weinen ist ein ganz natürlicher und gesunder Ausdruck der Gefühle Deines Kindes. Und die Ansicht, sie würde Dich austesten, spricht für ein Kinderbild, das Kinder grundsätzlich als Tyrannen und bösartig versteht. Kleine Kinder sind "Egoisten", sie äußern ihre Bedürfnisse (z.T. sehr lautstark und ausdauernd), aber sie wollen nicht Dir das Leben schwer machen. Die andere Perspektive einzunehmen lernen Kinder erst, wenn sie ca. 4 Jahre alt sind (unsere ist im Mai 4 geworden und darauf warte ich noch), d.h. sie können gar nicht anders als an sich zu denken und ihre Bedürfnisse zu auszudrücken. Aber sicher wollen sie Dich nicht ärgern oder tyrannisieren. Und das sage ich mit über 4 Jahren allabendlicher Einschlafbegleitung - inzwischen meist unter 15 Minuten, streckenweise aber auch zwei Stunden. Und ich hasse es, weiß aber, dass es richtig ist. Ich will damit aber auf keinen Fall sagen, dass Du sie nachts eben rumtragen sollst - es geht auch um Dich und "Schlaf" ist nun nicht optional. Du hast schon viel probiert - hast Du Deiner Tochter auch Zeit gegeben, sich an die neue Situation zu gewöhnen? Neue Routinen brauchen 2 Wochen, sagt man, damit sie angenommen werden. D.h. wenn es für Euch auf Dauer ok ist, gemeinsam im Familienbett zu schlafen (das machen viele Familien auch sehr lang), dann probiert das für längere Zeit aus, nicht nur ein oder zwei Nächte. Genauso alle anderen Optionen, die Du aufgezählt hast. Stichwort "zu Euch ins Bett geholt" - habt Ihr schon versucht, sie komplett bei Euch schlafen zu lassen? Ansonsten - bist Du sicher, dass ihr Schlafbedarf sich nicht verändert hat und ihre Zubettgehzeit evtl. zu früh ist? Wenn unsere Tochter mal zu zeitig abends eingeschlafen ist, war sie häufiger nachts eine zeitlang wach. Gibt es irgend eine Möglichkeit, sie zu beruhigen (fürs erste nur beruhigen, nicht zwingend wieder zum Einschlafen zu bringen), ohne dass Du sie herumträgst? Denn natürlich ist es für Dich überhaupt kein Zustand, sie dann nachts herumzutragen, das steht außer Frage. Wenn es wirklich nicht anders geht, wechsle Dich mit Deinem Mann ab. Oder funktioniert es, wenn Du Dich zu ihr ins Bett legst? Dann ist das ja vielleicht wirklich die beste Option., dass Du dort schläfst, wenn das für Dich ok ist. Du schreibst, sie ist ein Jahr - stillst Du noch oder hast Du möglicherweise abgestillt? Geht sie in der Krippe? Gibt es sonst ein einschneidendes Erlebnis? Letztlich ist meine Erfahrung, dass immer alles nur eine Phase ist - es heißt nur nicht, dass die nächste Phase besser wird. ;-)


Julli1805

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Hallo, Maja ist jetzt 15 Monate alt und bei uns läuft jetzt seit 3 Tagen die Eingewöhnung in der Kita. Das nächtliche aufwachen und tragen fing kurz nach ihrem 1. Geburtstag an. Die Eingewöhnung läuft super und ist das komplette Gegenteil zu Nachts. Sie hat totalen Spaß und ich bin abgeschrieben. War auch schon für 20 min. weg. Nachts klammert sie um so mehr. Gestillt hätte ich gerne hat aber es hat leider nicht so geklappt. Wenn ich Nachts ins zimmer komme. Steht sie in ihrem Bett, streckt die Arme nach mir aus und weint. Habe dann schon versucht sie wieder hinzulegen und sie zu streicheln, singen und leise zu erzählen aber sie steht wieder auf und schreit immer mehr. Beim Papa ist es genauso. Wenn ich nicht mehr kann und meinen Mann rufe dan nimmt er sie und es dauert keine 5 Minuten dann wird er angebrüllt und sie windet sich dann richtig in seinem Arm. Dann nehme ich sie wieder und sie ist sofort ruhig. In unserem Bett war sie schon öfters aber ich habe angst das ich einschlafe und sie wach wird und aus dem Bett fällt da es so hoch ist. Deshalb habe ich jetzt ein großes kinderbett bestellt obwohl ich es eigentlich noch zu früh finde. Am Wochenende wird es aufgebaut und dann schlafe ich bei ihr wann immer sie es braucht. Ich hoffe das wir dann beide etwas zur Ruhe kommen können. Kann es denn Entwicklungsbedingt sein? Maja läuft noch nicht frei und auch beim sprechen ist sie noch nicht sehr weit. Ich danke dir für deine Antwort und deine Erfahrung. Manchmal Zweifel ich sehr an mir ob ich das alles so richtig mache. Aber schreien lassen ist für mich keine Option. Ich hoffe das diese sehr sehr lange Phase:) bald vorüber geht.


weekend

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Antwort auf Beitrag von Julli1805

Ich weiß jetzt natürlich nicht, wie stark sie weint, aber weinen kann auch reinigend sein und solange es begleitet wird (das ist das entscheidende - nicht allein lassen, sondern da sein und trösten) kann man es auch mal aushalten (solange es eben kein panisches Geschrei wird). Das nur als zusätzlicher Anreiz. Wieso fällt sie aus Eurem Bett? Unsere Tochter schläft dann immer zwischen uns, da kann sie ja nicht rausfallen. Aber gut, unsere ist auch nicht so viel unterwegs wie andere Kinder. Ich würde sie auf den Arm nehmen, kurz rumtragen, bis sie sich beruhigt hat, und dann wieder hinlegen (und dabei bleiben). Aber gut, wenn sie dann sofort wieder anfängt ist es schwierig. Gehst Du immer zuerst rüber oder geht auch Dein Mann mal zuerst? Wenn ja, wie ist es, wenn er rübergeht? Es gibt so mobilen Rausfallschutz für ein Kinderbett, zum unter-die-Matratze-klemmen, vielleicht ist das noch eine Idee für die Zeit, in der Du nicht daneben liegst. Ansonsten kann natürlich immer alles entwicklungsbedingt sein, die Kinder entwickeln sich ja rasant. Ich persönlich glaube nicht an die "Schübe", die ja manchmal taggenau definiert werden, man kann immer etwas finden. Meine Tochter war immer anstrengend, mal mehr, mal weniger. ;-)


Lena_1922

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Antwort auf Beitrag von Julli1805

Mein Kind hat JAHRE bei mir im Zimmer geschlafen - im eigenen Bett. Wir haben 2 Jahre gekämpft das es alleine schläft. Im Kindergartenalter sagte das Kind "ihr schlaft alle zusammen Papa & Mama, Oma & Opa und ich als Kind soll alleine schlafen?" Danach waren die Diskussionen beendet. Am Ende der Grundschulzeit wurde das eigene Bett im Kinderzimmer genutzt (das gab es immer als Alternative). Diese kleinen 1,40 Betten von Ikea passen prima ans Fussende. Dann war auch einschlafen irgendwann kein Thema mehr - weil die Sicherheit da war, das die anderen in der Nacht da sind. Das ist auch gar nicht so selten - unter 3 fühlte ich mich mit dem problem alleine, im Laufe der Jahre habe ich viele Familien kennengelernt die ein Familienbett hatten - oft wird nur nicht drüber gesprochen bzw. man schämt sich das man versagt hat.