Elternforum Rund ums Kleinkind

Angst vor Opa nach Unfall

Angst vor Opa nach Unfall

Jenny8888

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Hallo liebe Mama's, ich bin total verzweifelt. Vielleicht habt ihr schon etwas ähnliches erlebt. Meine kleine Tochter ist eigentlich ein Sonnenschein und schließt die meisten die sich mit ihr beschäftigen schnell in ihr Herz. Auch Oma und Opa mochte sie sehr. Leider hatte der Opa vor ein paar Wochen einen kleinen Unfall zu Hause. Er ist auf den Hinterkopf gefallen und hat stark geblutet. Meine Tochter und ich waren auch da und ich wurde panisch und habe den Notarzt gerufen etc. Seit dem er wieder aus dem krankenhaus kam (2h später) hat meine Maus furchtbare Angst vor ihm. Wird panisch wenn er sie anspricht und will nicht mal Schokolade von ihm. Das soll schon was heißen. Ich nehme an, dass sie sich auch doll erschrocken hat und das ich hysterisch reagiert habe hat es sicher noch verstärkt. Aber das ist nun schon 2 Wochen her und der Opa gibt sich solche Mühe, dass meine Kleine ihn wieder mag. Sonst hat sie ihm Küsse gegeben und mit ihm gespielt (hat immer etwas gebraucht bis sie mit ihm warm wurde aber am Ende des Tages war alles gut). Ich bin tot traurig über die Situation und mein Papa ist es auch. Ich drücke ihn ganz oft vor ihr oder gebe ihm einen Kuss, aber da weint sie auch. Was kann ich tun? Über einen Rat von euch wäre ich so dankbar. Viele Grüße Jenny8888


niccolleen

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Antwort auf Beitrag von Jenny8888

Mein kleiner Sohn hatte vor 2 Monaten einen Unfall. An den kann er sich gottseidank eh nicht mehr erinnern, aber der Spitalsaufenthalt und die OP und das alles danach hat ihn auch schwer erschuettert in seinem wirklich froehlichen und sorglosen Leben. Aus dieser Erfahrung heraus kann ich dir sagen, dass das einfach seine Zeit braucht. Sprich einfach nicht mehr darueber, das habt ihr sicher eh schon ausfuehrlich besprochen, ausser natuerlich wenn sie fragt, und schau, dass einfach wieder Alltag einkehrt. Bei uns ist das wie gesagt jetzt etwas ueber 2 Monate her, und jetzt langsam habe ich das Gefuehl, dass sein Verhalten wieder in Richtung Normalitaet geht. Er hat komplett das Vertrauen in alle Menschen verloren und sogar mich hat er erst wieder im Laufe von 2 Wochen nach und nach an sich herangelassen, obwohl er davor ein totales Mamakind war. Es wird wieder! Kinder vergessen gottseidank sehr schnell. Es muss ein furchtbarer Einschnitt gewesen sein, den Menschen, auf den man sich so selbstverstaendlich verlaesst, auf einmal als zerbrechlich akzeptieren zu muessen. Ebenso wie in unserer Situation das auch ein Einschnitt war, dass die Mutter, die einen ja doch beschuetzen sollte, dauernd zur "Schlachtbank" (Aerzte mit Nadeln, Schmerzen, Operation, fremde Menschen, etc.) fuehren muss. Es braucht Zeit. lg niki


Itzy

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Antwort auf Beitrag von niccolleen

ich würde gar nichts machen. trefft euch, und gut. wenn sie nicht zu ihm will, ok bleibt sie bei dir. unterhaltet euch, esst gemeinsam, geht zusammen woanders hin ( neutraler boden) tierpark, spielplatz was auch immer. sie wird merken alles ist wieder gut. meine kinder haben nach der not-op von ihrem papa auch zeit gebraucht damit normal umgehen zu können. und das war "nur" wegen der bandscheibe. die mittlere war damals 4 und 4 wochen gingen die normalsten dinge nicht mehr... manche kinder sind eben sensibler. lg christine


Lihannon

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Antwort auf Beitrag von Jenny8888

Es kommt nun drauf an, wie reif deine Tochter schon ist und wie das Sprachverständnis ist. Das Ereignis, die eigene Mutter völlig hilflos erlebt zu haben und den Opa so verletzt zu sehen, kann auch traumatisierend sein. Nimm Spielfiguren oder Kuscheltiere zu Hause. Spiel mit ihr immer wieder, dass der Opa sich weh getan hat und am Ende wurde ihm geholfen. Spielt die Situation mit Figuren nach, wenn sie gerne mitmacht. Sie darf mal der Opa sein, mal der Arzt, mal die Mama. Aber am Ende muss immer dem Opa geholfen werden und Mama ist wieder froh. Das kann sowas lösen. Die Spielfigur vom Opa kann dann ein Pflaster kriegen, usw. Immer zu Ende spielen, bis das gute Ende kommt. Auch wenn das Spiel nur 1 Minute dauert. In echten Situationen mit dem Opa soll sie auf ihn zu gehen und nicht umgekehrt. Viel Erfolg!


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von Jenny8888

Hallo! Ich würde ihr Zeit lassen und sie nicht bedrängen. Also auch nicht besonders betont vor ihr zu umarmen oder küssen. Und nicht versuchen sie mit besonders angenehmen Aktivitäten zu "motivieren". Und noch etwas Wichtiges: Sie wird ihn auch jetzt mögen! Sie hat sich erschreckt, weil jemand den sie liebt sich wehgetan hat. Ich könnte mir vorstellen, dass es einfacher für sie wird, wenn der Opa sich nicht besonders bemüht, sondern das deine Tochter sehen kann, dass er wieder ganz der "Alte" ist.


keinnamemehrfrei

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Antwort auf Beitrag von Jenny8888

wir hatten ähnliches. unser 2-jähriger hat meinen blutüberströmten mann gefunden, das ganze bad war voll. er hatte auch den schock seines lebens. er ist nun aber extrem gesprächig und hat das so verarbeitet. haben dann irgendwie versucht es ins witzige zu ziehen. in dem moment natürlich nicht, da war ich die panik in person. total falsch, ich weiß, aber ich war einfach überfordert nicht zu wissen was gerade mit meinem mann los ist. ich auch noch schwanger.... habe dann notarzt und freunde gerufen die den großen draußen "bespaßen". das ging zum glück ganz gut. ab da hieß es dann nur noch reden, reden, reden. aber er ist extrem sprachgewandt. wie gesagt, irgendwann wurde es dann ins witzige gezogen. "da hat der papa rums gemacht und das ganze bad eingesaut. so eine schweinerei". für ihn war das tägliches thema über mehrere monate. aber die panik war schon nach ein paar tagen vorbei. ich weiß nun weder wie gesprächig noch wie alt deine tochter ist. aber vielleicht ist das eine option. den unfall unter den tisch kehren würde ich nicht, vorallem nicht wenn sie noch nicht viel spricht. dann ist das thema ja in ihr gefangen obwohl es vielleicht mal besprochen werden muss. vielleicht hat sie angst das das jederzeit wieder passieren kann.