Elternforum Rund ums Kleinkind

Alltag mit zwei Kindern

Alltag mit zwei Kindern

wish1

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Hallo, meine Tochter (2) hat vor drei Wochen ein Geschwisterchen bekommen. Bis jetzt läuft alles gut. Wir wohnen noch bei den Schwiegereltern im Haus, auf die man immer zählen kann und die gerne für ihre Enkel da sind. Als ich meine erste Tochter bekam, wollte ich immer alles alleine managen, bloß nicht zu oft zu den Schwiegis, ich hab mir eingeredet, ich sei eine schlechte Mutter, wenn ich Hilfe von anderen annehme, hatte auch Probleme (Eifersucht?), wenn meine Schwiegermutter mit der Kleinen spielte, scherzte, sich intensiv mit ihr abgab. Ich hab mich sehr unter Druck gesetzt, wollte perfekt sein (Haushalt, Kind, Arbeit). Nun ist es ganz anderes. Manche werden mich vielleicht für den Luxus beneiden. Meine Große wird (gerade jetzt im Wochenbett) regelmäßig (jeden Tag für 4-6 Studen )von Oma/Opa betreut, ich esse momentan mit ihnen zu Mittag, kurz gesagt, ich nehme die Hilfsangebote für mich und mein Kind/meine Kinder an und habe somit auch mehr Ruhephasen. Wenn da nicht wieder das schlechte Gewissen kommt... Manchmal habe ich Angst, nicht genügend für meine Große da zu sein, sie "abzugeben" (´sie geht gerne zur Oma) , mir es zu leicht zu machen (nicht kochen müssen)usw. Wie findet ihr meine Situation? Soll ich es gelassen hinnehmen und mich einfach freuen oder soll ich mehr Präsenz zeigen? Wer hat auch Erfahrungen in einem Mehrgenerationenhaus? Möchte einfach ein paar Meinungen dazu hören...


Laurenzia

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Antwort auf Beitrag von wish1

Es geht deiner kleinen, dir und dem baby doch gut damit, also warum nicht? Für mich wäre das nichts. Ich bin nicht gerne auf andere angewiesen und habe auch nicht das beste Verhältnis zu meinen schwiegereltern. Aber mein großer, 2,5 geht vormittags in den Kindergarten. Das ist meine exklusiv Zeit für Baby/Haushalt. Wir essen gemeinsam Frühstück, dann bringe ich ihn gegen 9 zum kiga und hole ihn um halb 1 ab. Da vermisse ich ihn auch bereits. So lange ihr euch damit gut fühlt ist es genau das richtige.


wish1

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Ich musste auch erst lernen, Unterstützung anzunehmen, da ich immer unabhängig war. Da kam ich mir anfangs schon wie eine Versagerin vor. Andereseits bracuchte ich auch wieder meine Freiräume, wie sporteln gehn, einkaufen...Aber solange die Maus glücklich ist und Abwechslung braucht, ist es, denke ich, ganz okay. Sie lernt ja auch bei jedem was anderes. Das Verhältnis zu meiner Schwiegermutter ist ganz unkompliziert (besser als zu meiner Mama), sie mag gerne helfen und versucht sich nicht einzumischen. Anfangs hatte ich Bedenken, sie wolle mir die Kleine wegnehmen und zu sehr für sich beanspruchen, da sie so gerne für ihre Enkel da ist. Aber das kann man sich auch einreden. Hätte ich sie nicht, hätte ich in der ersten Elternzeit nicht arbeiten können. Mein Mann sagt immer, du brauchst nicht besorgt sein, deine Tochter weiß ganz genau, wer die Mama ist und ich werde immer an erster Stelle stehen.


mama-nika

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Hallo Ein Mehrfamilienhaus kenne ich nur aus meiner Kindheit. Ich finde es absolut ok die Hilfe anzunehmen. Gemeinsam mit den Schwiegereltern essen, das Betreuungsangebot für deine Tochter annehmen. Andererseits hätte ich Bedenken, dass dann das Zusammenspiel später etwas holpriger wird, wenn du dich entschließen solltest (oder deine Tochter das wünscht), dass deine Große wieder mehr Zeit bei euch verbringen soll. Muss natürlich dann nicht so kommen, sondern kann ganz entspannt sein. Zur Not wären ja deine Schwies vor Ort und könnten das Ganze mit abfedern. Solange ihr alle damit zufrieden seid, ist das doch spitze so. Deine Tochter genießt es sicher auch sehr bei Oma und Opa die erste Geige zu spielen. Nur raten würde ich, es auch mal mit beiden Kindern zu versuchen. Sowohl alle bei dir als auch alle bei den Großeltern. Sonst kommt es später unter Umständen vielleicht zur Eifersucht, wenn deine Tochter merkt, dass sie Oma und Opa und die Eltern auch teilen muss. Ich hoffe du bist durchgestiegen, was ich meinte. Alles Liebe


wish1

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Antwort auf Beitrag von mama-nika

Vielen Dank für deine Antwort. Ja, momenatn passt so alles. Ich werde später, wenn ich wieder fit bin, wieder mehr mit der Großen unternehmen, bzw. die Stunden, bei denen sie bei Oma/Opa ist reduzieren. Aber solange die Große jetzt gerne zur Oma geht, passt das. So sehr verwöhnt wird sie bei ihnen auch nicht, es gibt dort auch Regeln (sie muss z.B. nach dem Spielen "aufräumen") und unser Wunsch, ihr keine Schokolade zu geben, wird respektiert. Habe heute beide Kinder für eine Stunde bei Oma geparkt, da ich spazieren ging. Hat gut geklappt. Bis jetzt entwickelt sich noch keine Eifersucht.


merrie85

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Du bist mitten im Wochenbett. Nimm jede Hilfe an, die du kriegen kannst! Wenn es sich für euch alle gut anfühlt, dann macht das weiter so! Ein schlechtes Gewissen brauchst du um Himmels wollen nicht zu haben. Wochenbett ist heilig, ich weiß, dass viele das nicht so sehen, aber ich mittlerweile schon. Beim zweiten Kind hatte ich keines. Musste zwischen zu Hause und Neugeborenen Intensivstation pendeln. Das dritte kam zu hause und ich habe alle eingespannt. Ein komplettes Woche gelegen, dann weitere zwei Wochen im Wohnzimmer auf der Couch verbracht, meist liegend. Es tat sooooo gut! Genieße es also, der stressige Alltag kommt ganz von allein!


wish1

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Antwort auf Beitrag von merrie85

Ja, ich bin dabei, meine Situation anzunehemen und auch die vielen Hilfsangebote. Beim zweiten Kind sieht man das schon gelassener. An dem Sprichwort, "es bedarf eines ganzen Dorfes, ein Kind großzuziehen" ist schon was dran, v.a. ein Zweijähriges braucht einfach Action und Abwechslung. Auch die Trotzphasen sind leichter auszuhalten, wenn man zusammen arbeitet. Meine ist sehr interessiert an allem und liebt Abwechslung. Sie geht gerne zur Oma. Meine Schwiegereltern blühen auch durch die Enkel total auf, sie sind schon älter (Ende 60, 72) und wissen, dass es jeder Zeit zu Ende sein kann.


Mitglied inaktiv

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Sei froh drum und genieß es. Vielleicht kommst du so um die Eifersucht drumrum. Kann man echt neidisch werden. LG Lilly


wish1

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Ja, mach ich!


Mitglied inaktiv

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Meine Eltern wohnen auch nebenan, und ich geniesse es. Kurzfristig für ne halbe Stunde jemanden für den kleinen haben ohne rumzufahren, einfach gemeinsam mit dem kleinen bei ihnen sein, gemeinsam draussen oder drinnen was zu unternehmen. Ganz ehrlich, du kannst dich glücklich schätzen finde ich. :) Lieber zu viel hilfe als zu wenig ;) mein kleiner liebt oma und opa und ich finde es schön dass sie ihm so vertraut sind :)


wish1

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Ja, die Kinder profitieren von vielen Bezugspersonen. Wenn man das entspannt sieht, kann man seine Freiräume auch mehr genießen, hat selber Abwechslung, tankt neue Energie und ist eine ausgeglichene Mutter. Was hilft es dem Kind, wenn sich die Mutter 24 Stunden tagtäglich um es kümmert und nicht loslässt, sich keine Zeit für sich nimmt und dann gestresst / ausgebrannt ist.


clarence

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Antwort auf Beitrag von wish1

Das kenne ich auch - und auch dass kenne ich, dass man solange man nur ein Kind hat das nicht abgeben möchte. Sobald dann aber ein Baby da ist, dann gibt man das Größere leichter mal ab und genießt sogar, wenn es mal nicht da ist. Es tut dir gut und für die Kleine und die Großeltern ist es auch toll. Allerdings kommt mir täglich 4 - 6 h sehr viel vor. Würde es nicht täglich so lange machen, dass sie dort alleine von den Großeltern betreut wird ohne dir. Es kann sonst leicht passieren, dass du zum kleineren Kind eine intensivere Beziehung aufbaust als zum größeren und es dann zu einem späteren Zeitpunkt zu Eifersucht kommt bzw. dir diese intensive "Fremdbetreuung" irgendwann auf den Kopf fällt. Mein Großer war damals auch sehr oft und sehr viel bei meinen Eltern. Er wollte dann auch seine Hausaufgaben bei meinen Eltern machen, da dann Nr. 3 unterwegs war und er lieber ohne das Babygeschrei seine HÜ machen wollte - und meine Eltern war es recht bzw. sie drängten ihn sogar dazu. Mittlerweile ist er 18 J. und die Beziehung die ich mit ihm habe ist weit nicht so gut wie zu den anderen Kindern. Er ist auch ein richtig verwöhntes Kind, da er bei Oma & Opa immer alles bekam und nie wo mithelfen musste. Wenn er jetzt z.B. mal den Müll runtertragen sollte, dann dreht er sich um und meint das interessiert ihn nicht.


wish1

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Antwort auf Beitrag von clarence

Danke für deine Antwort. Ich werde die Zeiten, wenn ich wieder ganz fit bin (hatte Kaiserschnitt und darf nichts Schweres, also auch meine große Tochter, heben), reduzieren und wieder mehr mit der Großen, auch mal alleine, machen. Vermisse schon die gemeinsamen Aktivitäten mit ihr, wie Schlitten fahren, Kinderturnen usw. Aber momentan ist es mir noch zu viel. Heute war sie 4 Stunden bei Oma und wir haben dann gemeinsam mit ihnen gegessen. Sie fragt auch oft, ob sie zur Oma darf. Ich würde sie nie dazu zwingen, wenn sie nicht mag. Wenn sie bei mir ist, rede ich immer viel mit ihr und frag sie, was sie mit Oma gemacht hat, wir machen dann zusammen Puzzles, spielen - das geht auch, wenn ich die Kleine stille. Mir ist es auch wichtig, dass wir alle ein-zwei Mahlzeiten zusammen, also Mama, Papa, Kleine, Große, einnehmen. Ich denke mir, andere sind in diesem Alter schon längst in der Kita für 6, 7 Stunden. Da ist mir die Oma dann doch lieber.


Valentina_Sunny

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Antwort auf Beitrag von wish1

Solange es dir gut geht, geht es auch den Kids gut. Und so geht es dir ja gut :) Kinder haben es toll mit den Großeltern an der Seite, da entwickelt sich ein tolles soziales Verhalten. Bald bist du richtig fit und kannst auch die Große mehr mit einbinden. Und eins darf man nie unterschätzen: weißt du überhaupt, wie wunderschön es für deine Schwiegereltern ist?! Du schenkst den Beiden das Schönste auf der Welt: die Zeit mit der Enkelin. Das haben lange nicht alle - diesen Luxus. Wenn du damit ein Problem hast, denke halt daran, dass die dich für ewig und immer in das Nachtgebet mit einschließen werden ;)