Elternforum Rund ums Kleinkind

3 jährige klammert und schläft nicht durch

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3 jährige klammert und schläft nicht durch

mamartina86

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Hallo zusammen, ich habe mal eine Frage: wir (Mama, Papa, Tochter 12 & Tochter 3) leben in einer doch sehr harmonischen Familie, es gibt Regeln & auch viele Freiheiten für die Kinder. Die Große ist Diabetikerin, die Kleine haben wir dieses Jahr auf Autismus testen lassen (4 fehlende Punkte zu cutoff, also 17/21, laut Psychologin hat sie was, liegt wohl auch im ASS, aber Diagnose können wir aktuell nicht bekommen, da sie zu empathisch sei und daher Punkte fehlen. Naja gut. Der Autismus kommt aber fast täglich mehr durch, mein Mann und ich sind vom Fach und können das gut beurteilen, davon ab, dass wir auch schon einen Autisten im engen Familienkreis haben). Wie dem auch sei: die Große war schon immer ein Papa Kind, die Kleine ist ein Mamakind, aber extrem... ich kann nicht mal alleine auf Toilette. Gehe ich abends mal mit Freundinnen was essen, etc. hat der Papa Theater, vor Allem beim zu Bett gehen (ich will zu meiner Mama. Wo ist meine Mama? Etc.). Jeden Abend vor dem schlafen gehen (mit Routine und Rituale, kuscheln, Toilette, waschen, Zähne putzen, Schlafanzug anziehen, Geschichte vorlesen, Schlafsack an (erst seit 2 Wochen wieder, weil sie sich dauernd aufdeckt und dann eiskalt ist in der Nacht),Nachtlicht an, Hörspiel) frag sie dann, ob ich auch bei ihr bleibe. Lege sie ins Bett. Küsschen und Umarmung. Dann setze ich mich auf einen Stuhl neben ihr Bett und warte bis sie schläft. Das dauert maximal 5 Minuten. Dann gehe ich raus. Und dann dauert es 60 Minuten - 3 Stunden, bis sie zu uns kommt. Und bei uns schläft. An sich kein Problem, allerdings schläft sie meistens so unruhig, dass wir Eltern keinen Schlaf bekommen und selbst unser 2x2m Bett zu klein ist, weil sie sich so breit macht. Weiß jemand einen Rat, wie sie doch mal durchschläft? Es schlaucht auf Dauer doch sehr, weil sie eben so unruhig ist. Sie sagt, sie hat mich so doll lieb und vermisst mich, weshalb sie immer zu uns rüber kommt. Sie will auch nicht alleine sein, aber nur mit mir. In manchen Nächten dauert es dann auch zwei drei Stunden, bis sie wieder schläft, weil sie nie viel Schlaf gebraucht hat. Schon als Säugling nicht. Sie wird im April 4. Sie geht in den Kindergarten und liebt es da auch sehr. Wartet aber ab einem bestimmten Zeitpunkt auf mich und fragt die Erzieherinnen immer wieder, wann ich komme. Und fragt morgens mehrfach, ob ich sie bald abhole (aber arbeiten muss ich eben auch). Sie war noch nie alleine, hab sie nie irgendwo alleine gelassen. Das geht nun seit über einem Jahr in der Extreme so. Danke schon einmal vorab für die Antworten!


Lillimax

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Antwort auf Beitrag von mamartina86

Hallo, zunächst mal muss ich aus eigener Erfahrung sagen, dass nichts von dem, was Du beschreibst, ungewöhnlich ist. Selbst wenn Du das von Deiner ersten Tochter nicht kennst, es ist einfach eine Typfrage, wie gut die Mäuse allein schlafen oder wie früh sie sich von der Mutter etwas ablösen können. Meine Kinder (keine Tendenz zu Asperger) haben beide erst mit sechs Jahren allein in ihrem Zimmer geschlafen. Davor hatten wir zuerst immer mehrere Jahre das Familienbett, später bekam das Kind ein eigenes Bett in unserem Schlafzimmer. Und die Klammerphase hatten sie beide auch, ich durfte nicht einmal allein duschen, da haben sie schon geweint. Natürlich würden das nicht viele Eltern mitmachen, die meisten würden das Kind trotz seiner Angst und des Weinens ins eigene Zimmer ausquartieren und es nachts dann eben gefühlte 100mal rübertragen, wenn es ans Elternbett kommt. Dieses Theater wollten wir nicht, und wir fanden das auch nicht gut für die Kinder. Ich würde, wenn Ihr genug Platz habt, eine kleine Matratze für Deine Tochter ins Elternschlafzimmer legen, die kann man tagsüber ggf. wegräumen. Oder gleich ein kleines Kinderbett. Da Du Dich mit der Psychologie von Kindern auskennst: Der Wunsch, nahe bei den Eltern zu schlafen, ist kleinen Kindern ja angeboren. Bei den sog. Naturvölkern käme niemand auf die Idee, ein Kind abseits von der Gruppe irgendwo allein schlafen zu lassen, die ganze Familie schläft zusammen, alle fühlen sich geborgen. Auch Du schläfst ja vermutlich lieber bei Deinem Mann, als abseits und allein - warum sollte Deine Tochter, die viel schutz- und hilfsbedürftiger ist, also allein schlafen wollen? In früheren Zeiten wäre ein kleines Kind, das nicht bei der Gruppe hätte schlafen dürfen, erfroren oder wäre von nachts unbemerkt von wilden Tieren geholt worden. Dass Kinder in einem eigenen Bett und einem eigenen Zimmer schlafen müssen, ist eine Erfindung der Neuzeit, die unnatürlich ist und noch nicht in den Genen der Kinder angekommen ist. Als ich das verstanden hatte, konnte ich viel gelassener mit der Anhänglichkeit meiner Kinder umgehen. Lies dazu vielleicht mal das Buch „Auf der Suche nach dem verlorenen Glück“ der Anthropologin Jean Liedloff, oder auch von Dr. William Sears das Buch „Vom Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte“. Dort werden diese genetisch verankerten Bedürfnisse der Kinder erklärt. Das ist hilfreich und entlastend, weil man dann versteht, warum das Kind sich so verhalten muss, wie es das tut. Langer Rede kurzer Sinn: Ich finde es bei meinen eigenen Kindern immer wichtig, ihnen nicht meine Vorstellungen dazu, wie sie sein und schlafen sollten, aufzustülpen. Sondern sie wirklich anzusehen. Zu schauen, wo sie gerade in ihren Bedürfnissen stehen und was sie jetzt brauchen. Dann kann man Lösungen finden, mit denen alle Beteiligten glücklich sind. Die dürfen ruhig unkonventionell sein und unüblich, das ist egal - Hauptsache, sie funktionieren. Für die Eltern, aber vor allem auch fürs Kind. Und noch ein Tipp: Zu dieser Offenheit, das Kind also ohne vorgefertigte Vorstellungen anschauen zu können, kann auch gehören, dem Kind keine Diagnosen überzustülpen. Asperger ist nur ein Wort, ein von Menschen erfundener Name. Du hast ja Deine Tochter testen lassen, das war richtig. Jetzt würde ich dieses Wort aber innerlich wieder loslassen, denn letztlich wurde die Diagnose NICHT bestätigt. Du läufst sonst sehr Gefahr, Dein Kind ständig an dieser Diagnose zu messen, alles was es macht, jede normale Entwicklungshürde auf das „Spektrum“ zurückzuführen. Du neigst jetzt schon etwas dazu, aber das wäre fatal, es würde fast wie eine Programmierung wirken, denn Kinder wollen unsere Erwartungen unbewusst gern erfüllen. Lass Etiketten, Diagnosen, Begriffe los - und sieh Dein Kind einfach an. Es zeigt Dir immer ganz genau, was es braucht. LG


basis

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Antwort auf Beitrag von mamartina86

Mein Großer war auch so, ganz ohne zusätzlichen Nebenkriegsschauplätze. Deshalb denke ich auch, das ist einfach eine Typfrage. Er hat ewig nicht durchgeschlafen und immer unruhig geschlafen. Das Problem mit dem Elternbett haben wir gelöst, indem wir das Babybett (60x120) mit der offenen Seite ans Elternbett wieder gebaut haben. Zwischen Babybett und Elternbett lag das alte Stillkissen. Da konnte er drinnen neben mir schlafen und blieb auch relativ gut drinnen liegen, weil das Stillkissen eine sanfte Begrenzung gegeben hat. Mein Großer (5) wacht bis heute mindestens einmal die Nacht auf. Inzwischen geht er da dann einfach auf Klo und legt sich (meistens) wieder in sein eigenes Bett. Wenn nicht, dann kommt er direkt zu uns und legt sich - sofern es frei ist - ins Kinderbett und schläft da einfach weiter, auch wenn das Bett für ihn längst zu klein ist. Ist ihm egal. Ich kenne im übrigen mehrere Kinder im Alter von 5, die jeden Abend in ihrem Bett einschlafen und jede Nacht dann irgendwann ins Elternbett wandern. Das an sich ist nicht sonderlich ungewöhnlich. Wenn es für Euch halt nicht mehr passt, würde ich wie gesagt über eine Alternative mit einem an Eurem Bett stehenden Kinderbett nachdenken.


DaniD

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Antwort auf Beitrag von mamartina86

Hallo Ich finde das auch völlig normal. Sei für dein Kind da! Sie sucht deine Nähe, also würde ich so weiter machen, wie bisher. Ich mache es bei meiner Tochter immer so, dass ich mich dann nachts zu ihr ins 90x200m Bett lege, bis sie wieder eingeschlafen ist und gehe dann wieder in mein Bett. So schlafen wir alle besser. Manchmal muss ich auch 2 oder 3 Mal rein. So ist das eben. Bei uns im Bett schlafen wir zu dritt schlechter. Es wird die Zeit kommen, da hat deine Tochter die Sicherheit und die Reife alleine weiter zu schlafen. Und in 10 Jahren wünschten wir uns, sie kämen nachts nochmal kuscheln. Viele Grüße


MeineGüte

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Antwort auf Beitrag von mamartina86

Hey, das klingt ja nach meinem Sohn! Unser Fazit aus all diesem "Theater" ist jetzt, dass wir das Elternschmafzimmer ins Kinderzimmer verlegen (das ist doppelt so groß wie unser SchlaZi) und dort dann eben unser Ehebett steht und sein Bett. Ich habs satt, dass er IMMER raus kommt, alleine nicht einschläft, morgens weint wenn man vor ihm aufsteht usw. Außerdem schläft nur er, wenn er ins Ehebett kommt... Also wird das Ehebett ins Kinderzimmer gestellt (bzw alles umgemodelt) und dann sein Bett noch dran. Damit das endlich irgendwie besser klappt als ständig hin und her und Matratze vorm Bett usw...