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kinder einbeziehen

Thema: kinder einbeziehen

ich musste auch ein kind hergeben, es lebte noch im bauch, bei der geburt ist es gestorben. danach hatte ich 3 FG im frühen Stadium (3./4. Monat), aber dann brachte ich einen jungen zur welt, der heute 6 jahre alt ist. ich finde es sehr schwierig, meinen jungen mit meiner geschichte zu konfrontieren, obwohl es ja auch 'seine' geschichte ist. wieviel verkraftet ein kleines kind? muss es das überhaupt verkraften oder wartet man zu, bis es älter ist? ich habe mir schon ein paar mal fest vorgenommen, mit meinem kind über die anderen kinder zu sprechen, aber ich brachte es nicht übers herz bis jetzt. wie macht ihr das? dankbar für eure tipps grüsst chatilia

Mitglied inaktiv - 06.01.2008, 10:52



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das ist eine schwere frage. dir wird es dadurch ja nicht besser gehen. du belastest nur dein kind. mein mann hätte auch noch eine schwester. sie wäre glaub 2 jahre älter. meine schwimu hat es ihm erzählt, als er schon erwachsen war. er sagt er hätte auch nicht früher wissen wollen-am besten garnicht. andererseits findete er gut, dass er es weiß. aber wie gesagt im erwachsenalter. nicht im grundschulalter. überleg es dir genau-denn zurück kannst du niemehr wenn du e sag

Mitglied inaktiv - 06.01.2008, 11:58



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Hallo, mein Ruwen ist erst 16 Monate alt, aber ich denke mir, dass ich ihn einfach mit den Bildern seines Bruders Sönke, auf die überall treffen kann, aufwachsen lassen werde. Er wird dann bestimmt Fragen stellen und die werde ich ihm beantworten... Sönke ist sein Bruder und er ist irgendwie immer da... nur nicht körperlich! Ich wüsste nicht, warum Ruwen nicht wissen sollte, dass er einen ganz besonderen Bruder hat. Liebe Grüße, W

Mitglied inaktiv - 06.01.2008, 13:57



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Liebe Chatilia Auch unsere Fiona hat einen Bruder den sie nie kennenlernen wird. Ich mache mir eigentlich noch keine Gedanken, wie ich es ihr erzählen werde, erstens wiel sie erst 5 Monate alt ist und zweitens weil überall Fotos von ihm in unsem Haus stehen. Es ergibt sich so automatisch. Ich gehe auch oft mit der Kleinen zum Grab. Im Frühling werden wir dann auch zusammen neue Blumen pflanzen. Sie wächst einfach mit ihrem Bruder an der Seite auf. Auch wenn sie ihn nie kennenlernen wird. Er ist immer da. Das einzige worüber wir uns irgendwann einmal Gedanken machen müssen ist, wie wir ihr erzählen sollen, dass es ohne den Tod ihres Bruders, sie nie gegeben hätte. Aber bis dahin wird noch Zeit vergehen. Hast Du keine US-Bilder von Deinen verstorbenen Kinder? Du könntest doch so deinem Jungen von seinen Geschwistern erzählen. Ich denke schon, dass ein 6 jähriges Kind so etwas verkraftet. Kinder gehen auch ganz anders mit dem Tod um als wir Erwachsene. Ich wünsche Dir viel Mut zu Deinem Schritt. Herzlichst Mietta

Mitglied inaktiv - 06.01.2008, 15:40



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der satz meiner hebamme auf meine zweifel, was ich meinem sohn erklären kann: "das einzige was du deinem kind zumuten kannst ist die wahrheit." gut, die situation ist anders, weil mein großer ja lebt und seine kleinen geschwister gestorben sind - aber es geht wohl auch um den umgang mit dem tod generell. wenn ihr das zu hause nicht tabuisiert, wird das aufwachsen damit selbstverständlich. und mit sechs kann man einem kind schon sagen, dass es geschwister hat, nur eben tote. es kommt ganz darauf an, wie du damit umgehen kannst, ob du die fragen aushalten wirst. aber ich war zum beispiel überrascht, dass die art und weise wie mein sohn damit umgeht, auch entlastend ist. zu beobachten, wie er das langsam realisiert, auf welche weise. da dich das zu beschäftigen scheint, sag es ihm doch. vermittel nicht das gefühl, etwas "komisches" oder etwas "unheimliches" zu erzählen, sondern versuche es ganz selbstverständlich. wenn das geht? lg

Mitglied inaktiv - 06.01.2008, 16:30



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Der Sohn meiner Freundin ist zweieinhalb. Dadurch, dass sie viel vom verstorbenen Brüderchen sprechen und ihren Sohn mit zum Grab nehmen, wächst er auch ganz automatisch mit dem Wissen auf, dass da noch ein Geschwisterchen (vor ihm) war.

Mitglied inaktiv - 06.01.2008, 20:21



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Hallo, ich denke es gibt einen Unterschied ob das Geschwisterkind ein Grab hat oder nicht. Ich habe meine Sternchen in der 10. und 14. SSW verloren, eines bevor meine Tochter geboren wurde und eines später. Sie weiß nichts von ihren Sternengeschwistern, sie ist jetzt 8 und tut sich sehr schwer mit dem Tod bekannter Menschen. Ich werde ihr vielleicht in 8-10 Jahren von ihren Sternengeschwistern erzählen aber im Moment mit Sicherheit noch nicht. LG Ute

Mitglied inaktiv - 07.01.2008, 10:14



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Mein Großer war 4 als seine Schwester kurz nach der Geburt starb. dadúrch, das er die Schwangerschaft bis zur 32.SSW miterlebt hat´, meinen Bauch wachsen gesehen hat und wir mit ihm viel darüber gesprochen haben,stellte er von sich aus Fragen, welche wir natürlich beantworten mussten. Heute gehen wir gemeinsam mit seinem kleinen Bruder zum Grab. Der kleine Bruder wird später sicher fragen, wer das Kind auf all den Bildern ist. Und wir werden antworten. Von den Fehlgeburten in der Frühschwangerschaft weiß auch der Große nichts. Ich denke mal, mit seinen jetzt 8 Jahren wird er es nicht wirklich verstehen.

Mitglied inaktiv - 07.01.2008, 13:32



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Liebe chatilia, ob du dich noch an mich erinnerst? Wir haben uns vor sechs/sieben Jahren hier im Forum recht intensiv ausgetauscht, ich erinnere mich gut an deine (traurige) Geschichte. Beantworten kann ich deine Frage nicht, da meine Situation kaum vergleichbar ist. Aber Anne ist mit ihren sechs Jahren so verständig und reflektiert, dass ich ihr durchaus von ihrem Sternengeschwisterchen, das ja nur ein Pünktchen werden durfte, berichten könnte und es sicher auch irgendwann tun werde. Noch habe ich es nicht getan, es gab keinen Anlass; das Sternchen ist im turbulenten Alltag nicht sehr präsent. Irgendwann, falls Anne einmal genauer nachfragt, wird sie wissen, dass es sie, wäre unser erstes Kind geboren worden, nicht gäbe. Aber solche Überlegungen haben, sofern sie überhaupt eintreten, noch viel Zeit. Und sicher wird auch Lennart (inzwischen drei Jahre alt) einmal erfahren, dass außer Anne und ihm noch ein weiteres Kind in meinem Bauch sein durfte. Es gehört zu uns und zu unserer Geschichte. Ich hoffe es geht euch gut (ich grübele die ganze Zeit nach dem Namen deines Sohnes - Lorenzo?) und grüße dich herzlich Jo

Mitglied inaktiv - 07.01.2008, 21:02



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ich kann mich sogar sehr gut an dich erinnern. du hast mir damals sehr geholfen. ich sprang immer mit deinen artikeln zur frauenärztin, die sich alles geduldig angehört hat und mich auch unterstützte. es war eine zeit, wo ich unterstützung von einigen wenigen menschen bekommen habe und diese werde ich nie vergessen. andere hingegen behandle ich grad nicht so nett, wenn ich das gefühl habe, ich werde nicht gut behandelt. ich habe mich durch dieses erlebnis verändert und bin nicht mehr nett mit allen, was oft unverständnis auslöst. ich schätze jeden tag mit sohn, auch nach 6 jahren erscheint es mir ein wunder, ihn aufwachsen zu sehen. ich bin zwar berufstätig und das sehr gerne, aber wenn es darum geht, momente mit meinem sohn zu geniessen, dann kommt das immer an erster stelle, auch wenn es sich um ein simples gemeines frühstück handelt. ich hoffe, bei dir läuft's wie gewünscht. chatilia

Mitglied inaktiv - 07.01.2008, 21:55



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Das freut mich richtig, danke! Und wie sehr du dein kleines, inzwischen doch schon sehr großes Wunder genießt, kann man aus deinen Worten gut herauslesen! Ich bin seit fast drei Jahren allein erziehend, mittlerweile auch geschieden, nach wie vor voll berufstätig und gleichzeitig deutlich glücklicher als vor der Trennung (die beste Entscheidung meines Lebens!). Das Leben ist bunt. Dir und euch alles Gute und Schöne! LG Jo

Mitglied inaktiv - 07.01.2008, 22:10