PCO und Kinderwunsch

Guten Morgen, Ich habe kein PCO und kann dir daher in die Richtung keine Tips geben. Aber wenn du Ü 25 bist? Dann würde ich mich an ein Kinderwunschzenzrum überweisen lassen. Vorteilhaft hierfür wäre aber dass ihr verheiratet seid, dann übernimmt die Krankenkasse ein paar Kosten. Ihr könntet euch das aber alles in einem Erstgespräch anhören, Was für Alternativen und welche Behandlungen für euch in Frage kommen. Das ist auch kostenlos, das erste Gespräch. Wie gesagt ihr müsst dafür aber 25 Jahre alt sein.

Hallo , genau wie du leide ich unter dem PCO- Syndrom. Ich bin sehr schlank, habe reine Haut und mache sehr viel Sport. Letztes Jahr im September habe ich nach der Hochzeit die Pille abgesetzt. Als nach sechs Wochen keine Periode in Sicht war, und der Schwangerschaftstest negativ ausfiel, ging ich zum Frauenarzt. Dieser stellte das PCO-Syndrom fest und überwies mich sofort in eine Kinderwunschklinik. Wir haben einige Zyklen mit Hormonstimulation mit Geschlechtsverkehr nach Plan hinter uns. Leider hat das nicht funktioniert (das wird von der Krankenkasse bezahlt, unabhängig davon, ob man verheiratet ist) . Ich muss dazu sagen, dass das zweite Spermiogramm meines Mannes sehr schlecht ausgefallen ist, sodass wir auf eine künstliche Befruchtung angewiesen sind. Die erste verlief leider negativ. Allerdings ist die Ärztin sehr zuversichtlich, dass es noch klappen wird. Wenn bei euch beiden sonst alles in Ordnung ist, kann man euch sicherlich gut helfen. Aber vielleicht brauchst du mehr Unterstützung als die deiner Frauenärztin. Wie alt bist du denn? Ich bin inzwischen schon 30 Jahre alt und wir haben uns deshalb sehr schnell für den Schritt in die Klinik entschieden.

"Abwarten" kann man in deinem Alter vielleicht noch, ein Arzt, der bei PCOS über "die vielen Zysten erstaunt" ist, ist vielleicht trotzdem nicht der, bei dem du dich gut aufgehoben fühlen solltest, zumal wenn "abwarten" für ihn die einzige Option ist. Du könntest zwei/drei Monate die Pille nehmen. Dann können sich deine Ovarien beruhigen und deine Schleimhaut kann ein paar Mal abbluten. Alleine das kann (muss es aber nicht) schon helfen, damit dein Zyklus regelmäßiger wird. Dein FA könnte dir Clomifen verschreiben (bitte, bitte, bitte NUR unter Ultraschallkontrolle), dafür müsstet ihr möglicherweise erstmal die Blutung auslösen (jenachdem wo du gerade im Zyklus bist). Du könntest mit deinem FA besprechen, ob du auch ohne Insulinresistenz mal ein paar Monate Metformin ausprobieren kannst (v.a. wenn Clavella auch nicht geholfen hat - hast du das lange genug angewendet?), das soll angeblich trotzdem manchmal helfen. Ich vermute, dein FA hält dich ein bisschen hin, weil du noch so jung bist. Wenn du 33 (und verheiratet) wärst, hättest du vermutlich schon eine Überweisung in die KiWu in der Hand. Du hast halt noch 15 fruchtbare Jahre vor dir, dazu bist du offensichtlich unverheiratet, die KK trägt also die Kosten der KiWu-Behandlung noch nicht (wobei reines Zyklusmonitoring und auch Inseminationen als Selbstzahler finanziell durchaus im Rahmen liegen). Raten? Abwarten bis 25, vorher heiraten und in die KiWu, falls es bis dahin nicht geklappt hat. Deinem Arzt Pille/Clomi/Metformin vorschlagen und schauen, was er sagt. Gyn wechseln und schauen, ob jemand anders ein bisschen proaktiver an die Sache rangeht als mit "abwarten". Es gibt Menschen, die werden auch mit PCOS von selbst irgendwann schwanger. Andere (auch mit wenig Symptomen) brauchen eben Unterstützung (meine schlanke, sportliche Mitbewohnerin mit recht regelmäßigen/kurzen Zyklen hatte z.B. 10 erfolglose IVF/Kryos, bei mir - mit Übergewicht und 90-Tage Zyklen - hat überraschenderweise die 3. IUI zum ersten Kind geführt) PCOS ist da eben (leider) auch so ein bisschen eine Wundertüte. Bei deinem Freund ist abgeklärt, dass seine Fruchtbarkeit nicht eingeschränkt ist? Nicht, dass ihr zwei Fronten habt, die ihr angehen müsstet. Bringt ja auch nichts, wenn du dich jetzt die nächsten zwei Jahre auf den Kopf stellst und er hat Nichtschwimmer (selbst falls er schon ein Kind aus einer vorherigen Beziehung haben sollte, sollte man das abklären lassen).

Bei mir hat tatsächlich die Zeit geholfen, die Hormonstörungen werden je älter du wirst meist geringer. Jetzt bin ich aber mitte 30 und so lange willst du warscheinlich nicht warten. Ich habe streng auf meine Ernährung geachtet: Vollkorn, Hülsenfrüchte, Nüsse und Obst waren meine Hauptlebensmittelgruppen, mit etwas Milchprodukten aber sehr reduziert und selten Fisch und Fleisch. Vielleicht auch bei dir ein Versuch wert?

Auch mein FA diagnostizierte mir jetzt PCO. Bei mir fing vor Jahren alles an nach Absetzen der Pille mit unregelmäßigen Zyklen und ich bekam alles Mögliche an ES-auslösenden Medikamenten, um ss zu werden. Als das nicht klappte, künstliche Befruchtung. Leider ohne Erfolg. Den Stress mit KB wollte ich mir nicht mehr antun, wollte wenigstens normale Zyklen haben und bekam sowohl Östrogene und Gestagene, hatte einen super Zyklus, bekam Dexamethason, damit die Hormonausschüttung aus der Nebenniere funktioniert....aber irgendwie hatte ich trotzdem selten einen ES. Nun wollte ich nach wieder 2 Jahren mal was anderes ausprobieren. Mein natürlicher Hormonhaushalt sagt immer noch: etwas zu viel Testosteron, etwas zu wenig Östrogen. Meine Schilddrüsenwerte wurden überprüft. Alles in der Norm, aber mit Tendenz zur Unterfunktion. Bekomme jetzt Schilddrüsenhormone. Dies ist der zweite Zyklus. Arzt meinte, wenn die Schilddrüse funktioniert, dann klappt das auch ganz schnell mit dem KiWu. Die Schilddrüse regelt den Hormonhaushalt. Metforminbehandlung macht bei mir keinen Sinn. Man sagt, PCO wird diagnostiziert, wenn mind. 3 der zahlreichen Symptome zutreffen. Bei mir sind das dann wohl zu viele männl. Hormone, die Behaarung und die mangelnde Eireifung. Zu den Schilddrüsenhormonen kann ich nur sagen: Ich konnte im letzten Zyklus eigentlich eine ganz gute Temp-Kurve beobachten, ich hatte diesmal ZS in Mengen, wie ich es noch nie hatte und ich fühle ein Ei zwicken. Leider war der Zyklus etwas lang mit 38 Tagen und ich habe stärkere PMS (Brustschmerzen, Ziehen im UL), da muss ich mich auch erstmal dran gewöhnen, denn die verwechselt man schnell mit SS-Anzeichen. Bin PMS gar nicht gewöhnt... Also im Großen und Ganzen bin ich zufrieden, inwieweit mein Körper so langsam wieder zu funktionieren scheint. Ich habe da die Hoffnung nicht aufgegeben. Die Schilddrüsenhormone hat mir mein Hausarzt verschrieben. Also vielleicht sollte man tatsächlich mit mehreren Ärzten über seinen Kinderwunsch reden