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Eingewöhnung Kinder-Krippe

Eingewöhnung Kinder-Krippe

ChristianL.

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Hallo, ich habe folgendes "Problem" mit meinem Zwerg. Er wird ende August 2 Jahre und wir sind jetzt in der 2. Woche der Eingewöhnung. In der ersten Woche lief alles absolut klasse und wir dachten das ist ja doch einfacher als vorher angenommen, er hatte kein Problem damit wenn die Mama nicht dabei war. Er sollte auch schon ab mitte der 2. Woche dort sein Mittagsschlaf halten. Doch seit Montag weint er und es wurde von der Erzieherin vorgeschlagen das die Mama doch noch mal mit bleiben solle. Er spielt kaum mit den Kindern, außer sie sind auf dem Hof oder gehen spazieren da klappt alles reibungslos. Wenn die Kinder aber in den Gruppenraum gehen stänkert er. Er nimmt die Spielsachen weg, geht zu anderen Kindern und drückt sie weg. Wenn Mama den Raum verlässt ist er traurig und bockig, kaum ist Mama wieder im Gruppenraum stänkert er wieder. An Mittagsschlaf ist derzeit gar nicht zu denken. Ich hoffe ich habe nicht zu verwirrend geschrieben. Vielen Dank für´s lesen.


Isop

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Antwort auf Beitrag von ChristianL.

Also zunächst mal: dein Kleiner ist noch keine zwei Jahre alt, war bisher immer zu Hause bei Mama und Papa und nun kriegt er in der zweiten Woche mit: moment! Die wollen mich wirklich hier lassen! Gib ihm Zeit! Nicht umsonst wird die Eingewöhnungszeit auf ca. vier Wochen angesetzt. Sprich mit den Erziehern, ob sie Ideen haben, ihn abzulenken, wenn ihr geht. Und ganz wichtig: setzt die Zeit eurer Abwesenheit ganz langsam nach oben. Also, erst nur mal eben aufs Klo und dann wieder kommen. Dann fünf Minuten raus am nächsten Tag usw. Und zu guter Letzt: auch die Erzieher sind ja nicht erst seit letzter Woche in ihrem Beruf. sie kennen sich damit aus, dass sich so etwas in der Eingewöhnung ganz schnell drehen kann! Vertraue ihnen und auch deinem Sohn! Ihr kriegt das schon hin, ganz ruhig, ohne Hektik, Zwang und Eile! Viel Erfolg, LG Isop


Flitzepiepe2010

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Das nennt man "Grenzen austesten". Und es war bei einem Kind (2 Jahre) in unserer Kindergartengruppe genauso. Dieses Kind kam aus einer früheren Fremdbetreuung, war es gewohnt, dass Mama und Papa nicht mitgehen. Dann wurde eine "sanfte Eingewöhnung" gemacht, die dem Kind vermittelte, dass Mama oder Papa entweder mit dabei sind, oder zumindest im Vorraum des Kindergartens warten. Dieses Kind entwickelte sich zurück, klammerte nur noch an den Eltern und sobald die Eltern dabei waren, rastete es komplett aus und wartete förmlich nur darauf, dass einem Kind etwas gesagt wurde, was es nicht machen durfte, um es dann voller Stolz nachzumachen und dabei triumphierend zu schreien, sodass alle aufmerksam wurden. Es testete die Grenzen der Erzieherinnen aus, die Eltern hatte keine Chance mehr irgendetwas zu unterbinden, weder Mutter noch Vater. Die sanfte Eingewöhnung wurde abgebrochen. Es gab 2 Wochen Pause und danach wurde das Kind gebracht, einer Erzieherin auf den Arm gegeben und "tschöööö" gesagt - die Eltern verließen dann die Einrichtung und alles war schön. Gebrüllt hat dieses Kind nur an den ersten beiden Tagen direkt beim Abschied, danach nie wieder. Es hat sich sehr schnell integriert, befolgt die Regeln genau, ist hilfsbereit. Es hat keine Rückschritte in der Entwicklung gemacht, es hat nicht wieder eingenässt o.Ä. Für dieses Kind war es viel wichtiger einen kurzen schmerzlosen "Cut" zu machen und ihm zu erklären, dass Papa und Mama nun arbeiten sind und es nach der Arbeit wieder abholen. Das war etwas, was das Kind akzeptieren konnte.


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von Flitzepiepe2010

Hallo! Ich rate zu einer langsamen, behutsamen Eingewöhnung. Kinder die integriert wirken, Regeln befolgen und aufhören zu weinen, haben oft schlicht resigniert. Wenn ein Kind die ersten Tage beim Abschied brüllt, hofft es vielleicht, dass es doch nicht in der Krippe bleiben muss. Nach einigen Tagen merkt es, dass es ihm nichts nützt und läßt es bleiben...was oft als Zeichen gewertet wird, dass sich das Kind fortan in der Einrichtung wohlfühlt...... Freundliche Grüße Johanna


Flitzepiepe2010

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

Resignation macht sich in anderen Verhaltensweisen bemerkbar - mit pauschalen Aussagen hierzu wäre ich sehr vorsichtig, es kommt immer auf das Kind an. Die wenigsten resignieren.


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von Flitzepiepe2010

Hallo! Das die wenigsten Kinder resignieren ist auch eine pauschale Aussage, eine der ich nicht zustimmen kann. Resignation macht sich durchaus durch (über)angepasstes Verhalten, Weinen-Einstellen beim Zuklappen der Tür u.ä. bemerkbar. Dies ist nicht nur meine persönliche Einstellung. Das Kinder auf diese Weise Resignation zeigen, wird auch von Kinderärzten und Psychologen bestätigt. Freundliche Grüße Johanna


Flitzepiepe2010

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

Ja, dann ist jetzt jedes Weinen Resignation... auch wenn das Kind dann zu seinen Eltern sagt: "Mama, ich muss nachher nur weinen, dann holen die Dich wieder rein!". Wer's glaubt... bitte.


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von Flitzepiepe2010

Hallo! Jedes Weinen wäre dann Resignation? Wieso? Grundsätzlich kann ich verstehen, wenn man sich lieber vorstellt, dass Kind wäre nun glücklich und zufrieden. Es befolgt Regeln, weint nicht, tut was erwartet wird.......das finde ich mitunter schlimmer als ein Kind das sich schreiend auf den Boden wirft. Die Eingewöhnung kann lange dauern, dass hängt vom Kind ab. Wenn ein Kind Zeit braucht um sich von seinen Eltern behutsam zu lösen, finde ich, dass es falsch ist, dies als "Grenzen auszutesten" zu betrachten. Freundliche Grüße Johanna


Flitzepiepe2010

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

Betrachte es, wie Du willst - dieses Kind hat gelernt, dass Schreien nichts bringt und entwickelt sich seitdem prächtig.


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von Flitzepiepe2010

Das bezweifele ich nicht, warne aber jeden vor der kurzen, und angeblich schmerzlosen, Methode. Kinder können sich durchaus anpassen, was das Risiko möglicher seelischer Schäden aber nicht verringert. Kinder die sich augenscheinlich prächtig entwickeln, können auch unter einem enormen Druck stehen den sie nicht ewig aushalten. Freundliche Grüße Johanna