pastella
ich weiß, eine ziemlich doofe Frage, weil das jeder selbst entscheiden muss, aber ich wills mir einfach von der Seele schreiben: nachdem wir erfahren haben, dass unsere 1. Tochter eine Behinderung hat (Gehirnfehlbildung, dadurch Fehlsichtig und motorisch verzögert), haben wir unsere Familienplanung geändert und wollten ein 2. Kind nicht schon nach 2, sondern erst nach 4 Jahren. nun wird die kleine bald 3 und iwie denke ich, wir sollten noch warten, bis sie zumindest selbst laufen kann ... wir sind gerade auf Reha und sie macht eigentlich ziemlich gute Fortschritte. dann ist aber nicht nur ihre Entwicklung wichtig für die Planung, sondern auch meine, bzw unsere. wir wohnen zu dritt auf 48m2. eigentlich will ich nicht weg aus der Wohnung, aber zu viert wird es bestimmt eng. oder vielleicht auch nicht? dann ist das Finanzielle zu beachten, was für mich jetzt nicht sooo im Vordergrund steht - da haben wir schon anderes beweltigt. aber was ist mit den ganzen Therapien? die Maus hat fast jeden Tag in der Woche eine Therapie! wie soll ich mit Baby und Kind auch noch bei ihren Übungen voll dabei sein? sie bekommt keinen Betreuungsplatz, weil alles voll ist und ein Integrationskiga wurde uns abgeraten, weil sie so sensibel und geräuschempfindlich ist. mitlerweile hat sie sich zwar schon weiter entwickelt, aber vor 2 Monaten war das noch ganz anders und die Anmeldefrist ist vorbei. hftl bekommt sie noch einen Platz ... auf der Reha hab ich auch schon viel mit anderen Eltern darüber geredet. sie sagen alle, dass das 2. Kind eine Bereicherung fürs 1. war. aber ein Kind 'als Therapiegerät' will ich auch nicht in die Welt setzen ... ich weiß, is nicht so gemeint, kommt mir aber dann so vor. und dann mach ich mir noch Sorgen über die Zukunft. das ist dabei meine Hauptlast! wie will ich überleben, wenn ich älter bin? was wird aus meiner Pension? arbeiten kann ich jetzt nicht gehn, die Kleine nimmt mit den Terminen zu viel Zeit in Anspruch. aber dann ist da noch die große Sehnsucht; die Vorstellung von meinen 2 Kindern wahr werden zu lassen, zwei Kinder lieb haben zu können, wie sie dann miteinander spielen und sich 'in die Wolle kriegen', wie unser Töchterchen wohl als große Schwester sein wird ... und natürlich auch die Hoffnung, dass sie vom Geschwisterchen profitiert. den Gedanken will ich ja streichen auch nicht. wie es wohl ist 2 Mädls zu haben? oder wie uns ein Sohn bekäme? ... diese Fragen sind es, die es mich nicht ruhen lassen wollen und die den Plan doch in naher Zukunft umsetzen wollen. P.S.: falls jemand meint, die Entscheidung liegt nicht allein bei mir, für Papi ist alles klar. nach reiflicher Überlegung sagte er: 'lass einfach die Pille weg, wenn du bereit bist' :)
Also wenn du mich fragst, dann gibts keinen richtigen Zeitpunkt für ein 2. tes Kind; oder auch keinen falschen; ich weiß nicht, wie ich es sagen soll. Man wächst ganz schnell da rein; ganz egal wie schwierig es ist. Man muss ja z.B. auch bedenken, dass es vielleicht nicht sofort klappt, wenn man sagt "Jetzt". Bei unserer Kleinen hat es 2 Jahre gedauert bis ich schwanger war. Nach ihrer Geburt hat sich bei unserem Großen erst seine Krankheit (ADHS) so richtig offenbart. Wenn ich darüber nachdenke, weiß ich nicht, ob es die Kleine gäbe, wenn wir schon vorher über die Krankheit des Großen so Bescheid gewusst hätten; das wäre aber eine Riesenverlust gewesen. Er liebt die Kleine abgöttisch und sie ihn. Sie lernen so viel voneinander. Zu allem Überfluss hat die Kleine eine sehr ausgeprägte Hüftdysplasie gehabt (mit Uniklinik, Gips, diversen Gipsschienen, immer Ärzte und Therapien). Die Termine habe ich einfach so organisiert, dass sie mit denen des Großen nicht kollidiert sind; geht alles, wenn man will ;-) Entscheide einfach nach deinem Herzen. Aber warte nicht zu lange; denn ein allzu großer Altersabstand ist nicht immer von Vorteil. Meine beiden sind fast 5 Jahre auseinander; und das ist an der Grenze. Alles liebe.
Also meine sind 9Jahre auseinander aber nur weil mein Großer Asperger ist und wir schon früh an unsere Grenzen kamen. Es hat gedauert bis die Vorstellung "reifte" OK, wenn es so sein sollte dann schaffen wir es auch noch einmal , die Chance war ja da, noch ein autistisches Kind zu bekommen.
Und wenn ich ehrlich bin waren die ersten Jahre mit dem Großen ,die Hölle für uns als Familie. So das ein weiteres Kind gar nicht zur Debatte stand.(erst jetzt wird uns bewusst, das viele Dinge einfach nicht normal waren)
Jetzt ist mein zweiter 14Mon. und ich bin manchmal sogar richtig traurig, was ich alles bei meinem Großen verpasst habe! Und ich würde sogar gern noch eins bekommen, aber mal sehen, mein Mann sträubt sich noch ein bissel(er meint man soll sein Glück nicht herausfordern). Aber wenn , dann nicht mehr mit so großen Abstand aber immer so, dass die Größeren schon Vormittags anders unter gebracht sind. Egal ob Kita oder Schule!
danke :) das unterstützt mich sehr in meiner Entscheidung! schließlich bin ich auch in die Situation mit der Behinderung rein gewachsen. eh ich mich versah, lebten wir schon mit den Verpflichtungen und dem vollen Terminkalender. alles Liebe auch!
das ist auch etwas, an das ich denke. ich möchte in meiner Zukunft in der Vergangenheit nichts missen, wofür ich mich jetzt falsch entschieden habe. und ich glaube auch, dass die Mausi sich sehr freuen würde, wenn sie ein Geschwisterchen hätte. sie spielt liebevoll mit ihrer Puppe - andererseits ist sie selbst noch iwie ein Baby. sie ist eben von ihrer Pflege noch wie eine Einjährige ... ob zwei 'Babys' nicht vielleicht doch zu viel sind? um einen Kindergartenplatz bemühen wir uns schon sehr lange. is schwer, weil die Plätze den Badarf einfach nicht abdecken ... vielen Dank für deine Antwort! alles Liebe!
mir gehts auch um meine Zukunft. ich hab mir immer so sehr gewünscht Mama zu sein und bin dann auch sofort nach meiner bestandenen Ausbildung schwanger geworden. es war schon die beste Entscheidung meines Lebens, auch wenn mich viele gefragt haben, warum ich mich nicht erst um die Karriere kümmere ... für mich war es am wichtigsten ein Kind in die Welt zu setzen. nun möchte ich aber auch was für meine Zukunft tun. ich will die Matura nachholen. in Form einer Berufsreifeprüfung. und ich will nicht iwann dastehen, keine Pensionsjahre haben und nur Mindestpension beziehen, von der ich nicht leben kann. rein Rechtlich weiß ich, dass man für jedes Kind 4 Pensionsjahre angerechnet bekommt. allerdings nur, wenn die Kinder 4 Jahre außeinander liegen! setzt du ein zweites Kind in die Welt, wenn das erste erst zwei ist, werden dir bloß 6 Pensionsjahre angerechnet, statt 8. darum ist der ideale Zeitpunkt rein von dieser Perspektive aus der 4. Geburtstag des 1. Kindes. (das ist in Österreich, wies sonst wo ist, weiß ich nicht)
Das ist schon schwieriger!
Ich bekomme für meinen Großen Pflegegeld was aber nicht sehr viel ausmacht. 2 Arbeitsstellen habe ich gekündigt , weil der Große Probleme mit der Fremdbetreuung hatte.
Es ist ein Dilemma und meine Einstellung mittlerweile nicht unbedingt die "nachahmungsfähigste" aber wenn ich jetzt jeden Monat 50Euro beiseite legen würde, wäre es am Ende auch ein Tropfen auf den heißen Stein. Wir haben das Haus von meinen Schwiegereltern und mein Mann hat eine kleine private Versicherung, ABER auch im Alter werden wir keine riesigen Sprünge machen können!
Das ist uns durchaus bewusst, was es dann im Einzelnen heißt werden wir sehen wenn es soweit ist! Wie gesagt nicht die beste Einstellung aber ich muss erst warten bis der Große einigermaßen "Allein" klarkommt um den Zwerg mache ich mir eigentl. keine Gedanken! Wir sind aber auch schon Ende 30!
Das Leben ist leider in vielen Dingen nicht besonders planbar, das mussten wir schmerzlich lernen, seit dem hecheln wir aber auch keinen teuren Autos oder Luxusurlauben hinterher, oder schauen neidvoll zum Nachbarn!
Was natürlich nicht heißt, das ich nicht gern viel Geld haben will, aber LEBEN will ich nicht erst im Alter und LEBEN bedeutet eben für jeden etwas anderes!
Mein Mann hat ne Lebensversicherung die auch bei Mord nach 5 Jahren zahlt , viell. ist das noch ne Option!
selbst in die Pensionskassa einzahlen ... ja - sofern es ginge. das wär eh die beste Option
Hi, den richtigen Zeitpunkt gibt es nicht. Man muss sich einfach dafür oder dagegen entscheiden und dann die Konsequenzen tragen. Wenn ich von der Behinderung meines ältesten Kindes, den vielen Therapie- und Gesprächsterminen und den ewigen Kämpfen mit den Ämtern jetzt zur Schulzeit gewusst hätte, hätte ich mich eventuell gegen ein zweites Kind ausgesprochen. Natürlich ist mein zweites Kind ein Wunschkind und auch nicht mehr wegzudenken. Natürlich profitieren die Kinder von Geschwistern. Aber es macht auch vieles komplizierter. Meinens Erachtens ist ein zweites Kind nicht einfach die doppelte Arbeit, Anstrengung und Freude, sondern potentionell wesentlich mehr - positiv wie negativ. Wenn Ihr beide Sehnsucht nach weiteren Kindern habt, dann entscheidet Euch dafür. Sonst wirst Du wahrscheinlich immer das Gefühl haben, dass etwas fehlt. Aber erwarte dann nicht nur tolle Geschwisterliebe und Familienharmonie... LG
Meine Tochter ist nicht behindert oder chronisch krank. Sie hat nur ein paar ganz kleine "Baustellen", weshalb für mich persönlich die ersten 5 Jahre schon so anstrengend waren, dass wir in der Zeit überhaupt nicht über ein zweites Kind nachgedacht haben (die Schwangerschaft war auch nicht so toll; mit einem Kleinkind wäre das der Horror gewesen). Danach kam eine Phase, in der ich abgewartet habe, wie sie sich weiter entwickelt, auch in der Schule und sozial. Jetzt, mit 7 Jahren, ist sie so selbständig und wenig fordernd, dass wir das "Babyprojekt" noch mal angehen wollen. Mal schauen, ob's klappt. Seit ein paar Monaten erst wecken Babys in mir überhaupt wieder Muttergefühle, und der Babywunsch ist jetzt ziemlich stark. Es klingt so, als wärst du noch recht jung. Die Zeit drängt wohl noch nicht. Also mach dir keinen Stress.
Grundsätzlich gilt das, was Du bereits erwähntest, einen richtigen Zeitpunkt gibt es nie. Wir wollten 3 Jahre Zeitabstand, pünktlich zum ersten Geburtstag des ersten Kindes war ich trotz Pille wieder schwanger. Zum Glück, denn ein Jahr später hätten wir uns nicht mehr für ein 2. Kind entschieden, da unser erstes Kind kurze Zeit darauf von langwierigen Krankheiten inkl. KH geplagt war, was uns sehr forderte (Organisation und auch Kraft, da die Ärzte heute auch nicht mehr das sind, was man sich erhofft.) Ich muss gestehen, dass ich mir unter dem gesundheitlichen Zustand Deiner Tochter nicht viel vorstellen kann, aber wie denkt sie über ein Geschwisterchen? Auf ein Mädchen würde ich mich dabei nicht versteifen. Wie kommt sie mit anderen Kindern klar? Sei Dir bewusst, dass Dich beide Kinder fordern werden, auch wenn das erste halbe Jahr einfach scheint, so richtet sich der Zeitplan vorrangig nach den Kleinen. Was die Therapien angeht, hast Du evtl. jemanden, der Dich unterstützen kann (Oma, Freunde, evtl. Patenschaften, Babysitter)? So könntest Du Deine Termine wahrnehmen und das 2. Kind entspannt betreuen lassen. Ich würde es persönlich für wichtig halten, bei den Therapien ausschließlich für das Kind dazusein, aber das ist subjektiv. Grundsätzlich spricht nichts gegen ein zweites Kind, warum auch? Geh in Dich und finde heraus, ob Du wirklich genug Kraft hast, allem und jedem im angemessenen Unfang gerecht zu werden, ohne selbst auf der Strecke zu bleiben (auch in punkto Partnerschaft). Das kannst nur Du beurteilen .
Ich wünsche Euch alles Liebe und Gute .