Elternforum Hilfe für kranke und behinderte Kinder

Sehbehinderung - Unterrichtsbesuch - Schule hat abgelehnt

Sehbehinderung - Unterrichtsbesuch - Schule hat abgelehnt

Mitglied inaktiv

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Hi, unser Sohnemann (4. Klasse) hat neben Wahrnehmungsstörungen, eine relative Lese-Rechtschreib-Schwäche und eine Sehbehinderung. Da er nur ganz langsam lesen und schreiben kann haben wir uns mit einer Beratungsanfrage an eine Schule für Sehbehinderte gewandt deren Pädagogin gerne einmal den Deutschunterricht besuchen möchte um zu sehen in welchem Maße die Sehbehinderung Auswirkungen auf Lesen und Schreiben hat, oder ob wir das Ausklammern können als Grund für seine Probleme. Die Schule hat den Unterrichtsbesuch abgelehnt mit dem Hinweis der Lehrerin dass sie sicher ist dass die Sehbehinderung damit nichts zu tun hat, er einfach nur arbeitsunwillig, aufsässig und schlecht erzogen ist. Er hat das Stillling-Türk-Duane-Syndrom. Es ist so selten dass die Augenärzte auch nur in der Fachliteratur nachschauen können und wir niemanden finden konnten der uns erklären kann was unser Sohn wirklich sieht. Können wir auf so einen Besuch bestehen? Danke für Infos Marianne


Pamo

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Hast du dich bereits mit dem zuständigen Schulamt mit der Bitte um Vermittlung in Verbindung gesetzt? Inzwischen habe ich den Eindruck, dass die Schulen sehr weitgehende Befugnisse haben und die erst mal den Besuch ablehnen dürfen. Wurde der Antrag schriftlich gestellt oder handelt es sich um eine mündliche Anfrage? Ich würde diese Frage nochmal im Forum "Recht" posten. Vielleicht kann dir auch die Userin "3erBande" eine konkrete Antwort geben.


Sternenmeer

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Hallo! Ich würde sagen ja. Warum? Jeder spricht von Inklusierung und Intergration von Menschen mit Behinderung. Jeder Mensch hat das Recht auf den Besuch in einer Regelschule. Ich würde auf das Recht mit der Inklusierung pochen, vorallem, weil du ja weist, dass dein Kind eine Behinderung hat, die ja diagnosiziert ist. Das Kind benötig Hilfe um den Regelunterricht richtig zu besuchen. Lass dich nicht einschüchtern, von wegen falsche Erziehung. Ich kann auch nicht zu einem Autisten sagen, bleib in unserer Welt und deine Eltern sollen dich besser erziehen. Ich nenne nur das Wort INKLUSIERUNG.


4hamänner

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Hallo Marianne, ich finde die Aussage der Lehrerin eine Frechheit! Hast du das schriftlic, dann wende dich an die Direktorin. Wenn du denkst, es ist noch was zu "kitten" such aber erst die Aussprache mit der Lehrerin. Kinder, denen unterstellt wird, dass sie nicht wollen, können gar keine Freude am Lernen haben. Dafür sorgen dann schon die Vorurteile! Jedes Kind ist von sich aus neugierig und will lernen. Wenn die Lehrerin einen anderen Eindruck hat, liegt es entweder an ihren Methoden oder aber deinem Sohn fällt es aufgrund der Behinderung (welcher auch immer) zu schwer. Dann müssen besondere Bedingungen geschaffen werden. Z.B. größerer Abstand zwischen den Zeilen, größere Schrift, evt. auch größerer Abstand zwischen den einzelnen Buchstaben (kann man in Word sehr gut einstellen). Starke Kontraste sind zu bevorzugen. Auf gute Lichtverhältnisse ist zu achten. Später reicht es vielleicht wenn die Zeilen unterschiedlich farbig unterstrichen werden (um das auf der Zeile bleiben zu erleichtern). Lesen ist eine Fähigkeit, die erlernt und dann automatisiert wird. Nach entsprechendem Üben funktioniert die Erkennung der einzelnen Buchstaben und Buchstabengruppen viel schneller und auch unabhängig von der Raumlage. Bei LRS haben Kinder Probleme diese Stufe zu erreichen. Sie brauchen gezielte Übungen dafür. Also ich finde eine gute Lehrerin sollte eher auf einer Hospitation und Beratung bestehen und darüber glücklich sein! Liebe Grüße Anja