Elternforum Hilfe für kranke und behinderte Kinder

Problem oder Charakter?????

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meine Tochter geht seit heute in die 3. Klasse. Ihre Merkmale (Macken, was auch immer) sind: wahnsinnig schlampig - Stifte werden nicht in die Schlaufen gesteckt, Blätter wandern nicht in die Blättermappe, Zettel werden nicht abgegeben, Hefte verschwinden spurlos....nicht mehr im normalen Rahmen, von einer 8jährigen kann ich das eigentlich schon alles erwarten. An Zeitmangel liegt es nicht. Kinderzimmer vermüllt innerhalb kürzester Zeit, wir haben ihr schon alles weggenommen ausser Möbel, Kleidung und einer Handvoll Dinge wie Puppe oder Bücher. Weil es nicht funktioniert. Fazit war immer, dass ICH es aufräume. Hab ich aber keinen Nerv mehr dazu. verträumt - schaltet in der Schule komplett ab, wenn nicht jemand neben ihr sitzt, es reicht wenn sich die Lehrerin von ihr zum Banknachbarn lehnt (sie hat es ausprobiert) und schon verfällt Hanna in eine Art Starre. Wohl nicht jeden Tag so...warum auch immer.... Leck-mich-am-Arsch-Gefühl - um sie auf Trab zu bringen haben wir schon viel versucht. Aber egal ob Versprechung, Belohnung, Bestrafung etc, nichts fruchtet, alles prallt an ihr ab. Wenn sie in diesem Moment nicht WILL kann auch keiner sie dazu bringen zu WOLLEN. Man kann sie nicht packen, sie ist aalglatt. Wahrhaftiges LMAA Gefühl! Ferngesteuert - wie beim Spülmaschinenausräumen: wenn sie es macht (egal ob mit Zicken oder nicht) dann stellt sie sich an wie der erste Mensch. Wenn ich da zuschau, könnt ich die Wände hochgehen. Sie schliesst den Schrank nach jedem Glas und stellt das Zeug hin wo Platz ist, nicht immer am richtigen Platz. Stellt sich an wie der Ochs vorm Berg. Wenn man sie 'dirigiert', dann klappt es. Wissen - sie wurde letztes Jahr getestet, IQ 109, sie steckt bei Memory oder Kopfrechnen (fitte Tage) ihren Zwillingsbruder in die Tasche, an anderen Tagen weiss sie kaum was 3+3 ist... Hausaufgaben - wenn sie gerade nicht WILL, kann sie 2 Stunden zicken, toben, schreien, heulen, um sich dann aufeinmal (!! tatsächlich passiert diese Umstellung von allein!!) hinzusetzen um eine Stunde am Stück schnell-richtig-sauber durchzurechnen. Auffällig ist: sie hat immer was in der Hand, sei es ein kleines Stofftierchen oder ein Schlüsselanhänger oder so. Hat sie schon seit klein auf. Hanna mit leeren Händen gibts nicht. Sie ist tllpatschig, stolpert öfter. Ihre Händigkeit ist nicht eindeutig, sie schreibt mit rechts, isst wie LH, und kann auch mal und schreiben mit Links. Händigkeit wurde getestet, ich warte noch aufs Ergebnis. Hör- und Sehtest waren unauffällig. Leider weiss sich bisher keinen einen Reim drauf, die Lehrerinnen wissen auch nicht, was man machen könnte. Kinderpsychologen haben eine lange Wartezeit, mehrere Monate. Und beim Thema Kinderpsychologen hab ich auch irgendwie ein komisches Gefühl im Bauch, wer weiss was die reinintepretieren. Ich bin einfach unsicher. Wegen der Wartezeiten gabs auch noch keinen Termin. Tja, und nu??? Gibts sonst noch Anlaufstellen? Oder was im Net? Kommt einem das vielleicht bekannt vor, wie sie sich verhällt? Ich bin für jeden Tipp dankbar! LG


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Öhhhm, erinnert mich an meine Kindheit! Zu der Zeit bin ich in Hausschuhen zur Schule gegangen (mußte sogar mit dem Bus fahren...) Hab alles mögliche vergessen. Und am Spannendsten war der Sendemast, 5km von der Schule weg, den ich vom Fenster aus sehen konnte... Aufräumen? Was´n´das? Ich würde hier eher auf eine Phase tippen... (bei mir dauern Teile davon allerdings noch an, bin schon fast 31! Hab aber nie Medis bekommen...)


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würen davon mehrere Kinder satt..... Im ernst, sie hat in der Schule Schwierigkeiten und das kann man nicht mehr kleinreden. Ihr Zeugnis war ok, sie ist im guten Mittelfeld und das reicht mir. Wenn sie so bleibt, ist mir das recht. Wenns besser wird, freu mich mich. Ich hatte auch immer im Zeugnis: könne mehr, wenn sie denn nicht immer träumen würde.... Aber ich denke, dass das früher hingenommen wurde, jetzt muss es therapiert werden und dagegen sträube ich mich. Ich habe auch das Messie-Gen, nur abgeschwächt, aber trotzdem. Meine Tochter hats voll erwischt. Und das Träumen hat auch ganz andere Ausmasse als nur mal ein paar Minuten ausm Fenster gestarrt. Weisste wie ich meine? Sie wirkt wie HIRNLOS! Sie denkt nicht, ist wahnsinnig umständlich! Wir warten seit 5 Jahren, dass sie 'aufwacht'. Ich sehe Kinder mit z.B. 9 Jahren und denke mir, die sind ja schon ganz anders als, Hanna wird auch bald 9 und dann ist sie bestimmt auch so. Aber so rette ich mich schon seit Jahren von Geburtstag zu Geburtstag und nichts wird besser. Gott sei Dank steht sie nicht mehr so unter Druck wie in der alten Schule, weswegen wir in der 1.Klasse gewechselt haben aber trotzdem behindert sie sich selber im Schulalltag. Ich surfe schon die ganze Zeit auch wegen ADS, aber da kommt immer nur was wegen Hyperaktivität.... LG


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das hab ich bei Google gefunden, Hanna finde ich bei vielem wieder. Aber welcher Arzt ist der richtige? Wie zeigt sich ADS in der Schule? Das hab ich bei Google gefunden: 1. Aufmerksamkeitsstörung: Das Kind lässt sich leicht ablenken, kann seine Aufmerksamkeit nicht über längere Zeit aufrechterhalten, kann schlecht Details gleichzeitig beachten, kann schlecht den "roten Faden" halten, führt nichts zu Ende, hört oft nicht zu, ist sehr vergesslich. Ausnahme! Gute Aufmerksamkeit bei hochinteressanten Tätigkeiten (Superreiz) Dies verführt zu der falschen Annahme, das Kind könne, wenn es nur wolle. 2. Impulsivität: Das Kind spricht ungefragt, platzt mit Antworten heraus, noch bevor die Frage gestellt wurde, kann nicht warten, mischt sich in Gespräche ein, versucht Aufgaben nur aus einem Teilaspekt heraus zu lösen, kontrolliert nicht, führt alles blitzschnell aus, ohne an die Folgen zu denken. Sein Arbeitsstil ist chaotisch, Hefte und Ranzen sind unordentlich, es vergisst und verliert Arbeitsmaterialien. 3. Hyperaktivität/Unruhe (+ H) oder Verträumtheit (-H) Hyperaktive sind ständig in Bewegung, zappeln, reden viel, wirken ruhelos, spielen mit allem, was ihnen in die Finger kommt, lieben hohe Geschwindigkeit. - H-Kinder hängen den eigenen Gedanken nach, geraten schnell ins Träumen, finden nicht wider alleine zu ihrer Arbeit oder dem Unterrichtsgeschehen zurück. 4. Emotionale und soziale Auffälligkeit Das ADS-Kind ist sehr empfindlich, schnell erregbar, leicht irritierbar, überempfindlich bei Kritik und Versagen (geringe Frustrationstoleranz), kann Regeln schlecht befolgen, ist häufig in Streitigkeiten verwickelt, lügt, kann Personen und Situationen nicht gut einschätzen, provoziert andere. 5. Steuerungs- und Koordinationsschwäche Das Kind kann seine Körperkräfte nicht richtig dosieren, bewegt sich unharmonisch, stößt überall an, verletzt sich leicht, schreibt unleserlich. Achtung: Nicht alle 5 Leitsymptome treffen auf alle ADS-Kinder zu, insbesondere werden "Träumer" oder nur aufmerksamkeitsgestörte Kinder leicht übersehen, während hyperaktive schnell der ADS-Problematik zugeordnet werden


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einer Blockade der Kopfgelenke (HWS) suchen lassen??? Bedingt dadurch können noch Restreaktionen frühkindlicher Reflexe vorhenden sein - und das führt dann genau zu den Problemen Deiner Tochter. In vielem erinnert sie mich an meinen Großen (genauso alt). Er wurde allerdings mit 7 an der HWS behandelt und macht seitdem Riesen-Fortschritte. Bei Zwillis ist das Risiko für eine Blockade ja noch viel höher. Trini


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Hallo, ... daß sie vielleicht einfach nur nach dir kommt? Ohne dich angreifen zu wollen, aber du hast es ja selbst schon angesprochen. Mir ist - als Außenstehende - schon oft aufgefallen, wie sehr Kinder nach ihren Eltern geraten, ohne daß diese es a) wissen oder b) wahrhaben wollen, wenn man sie darauf anspricht. Beispiel: die Kinder einer Freundin haben an verschiedenen Aktivitäten kein Interesse. Ihr fällt aber selbst nicht unbedingt auf, daß sie selbst permanent zu nichts Lust hat und das auch immer wieder betont. Jedem anderen fällt das auf, aber sie würde das glatt abstreiten, wenn man sie darauf anspricht. Klingt jetzt vielleicht etwas krass, aber im Endeffekt ist es wohl dasselbe "Grundproblem". Wie gesagt: nicht böse gemeint, einfach mal in sich "reinhören" ... LG ... Marion


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Hallo Biene, würde mich mal an ein SPZ wenden. Wußt du zwar auch etwas auf einen Termin warten aber die können dir sicher weiterhelfen. Gibts an jeder Kinderklinik. Würd auch mal auf ADS tippen. LG Birgit


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Mir ist noch was eingefallen. Hab eine Freundin mit einer 12 jährigen Tochter die ADHs hat. Die hat jetzt sehr gute Erfahrungen gemacht mit einer Ergotherapeutin die bei ihrer Tochter Kineslogie anwendet. Wäre vielleicht auch etwas für euch. LG Birgit


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Hallo Biene, aus der Ferne kann man sowas natürlich grundsätzlich nicht beurteilen. Allerdings liest es sich schon so, als ob es ein Fallbeispiel zu ADS (Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom) ohne H(yperaktivität) sein könnte. Diagnosestellung hierzu erfolgt bei einem niedergelassenen Kinderpsychiater (nicht -psychologen!) oder in der Ambulanz einer Kinder- und Jugendpsychiatrischen Abteilung der nächsten Uniklinik. In beiden Fällen hast Du wahrscheinlich recht lange Wartezeiten. Eine sehr gute Seite zum Thema ADS udn ADHS findest Du hier: www.adhs.ch und natürlich kann es sein, dass Deine Tochter das von Dir hat. Inzwischen weiß man, dass ADS zu einem sehr hohen Prozentsatz (>50 %) vererbt wird, nur wurde das früher nicht so thematisiert. Falls Du noch was wissen willst, meine Mailadresse ist oben hinterlegt. Liebe Grüße Chris, 36 Jahre, ADS mit Lars, 9 Jahre, ADHS, Lea und SAra


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ja, sie kommt nach mir, allerdings wars bei mir bei weitem nicht so schlimm wie bei ihr. Aber das mit dem Träumen hatten meine Mutter und ich auch schon im Zeugnis stehen. Nutzt meiner Tochter jetzt aber nichts. Das was ich gestern im ersten Posting aufgelistet habe über meine Tochter, hab ich heute der Hausärztin vorgelegt. Sie hat auch eine ADS Tochter. Sie meint auch, dass es ADS sein könnte und gab mir 3 Adressen, wo ich anrufen soll. Sie meinte auch, dass Magnesium hilft. Also habe ich Magnesium Lutschbonbons gekauft. Da meine Tochter eine schlechte Esserin ist (ausser bei Nudeln, Pizza und Toast oder so) kann das mit Magnesium schon zu tun haben....ein Versuch ist es auf alle Fälle wert. Die Ärtzin meinte, dass Kinder da rauswachsen können und dass man es sich überlegen sollte, ob man dem Kind den ADS Stempel aufdrückt oder man nicht auch ohne diese Eintragung in der Akte leben kann. Untersuchen ja, aber was man dann mit der Diagnose macht, sollte man sich überlegen. Solang es im einigermassen erträglichen Rahmen liegt, natürlich! Jetzt werd ich erstmal rumtelefonieren. Vielen Dank für eure Hilfe, ich komm bestimmt nochmal drauf zurück. LG