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Plexusparese - Vojta turnen - Erfahrung??

Plexusparese - Vojta turnen - Erfahrung??

Polinacolina

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Mein Sohn ist nun 3 Monate alt und ist bei der Geburt stecken geblieben (Schulterdystokie), wodurch er nun an eine Plexusparese am rechten Arm hat. Seit er ca. 3 Wochen alt ist turnen wir nun drei mal am Tag nach Vojta, was mich wirklich belastet und ich jedes Mal kurz davor bin das ganze Abzubrechen. Hat hier jemand vielleicht Erfahrung mit der Plexusparese bzw. der Heilung (durch das Vojta-Turnen). Im August haben wir noch einen Termin bei Dr. Bahm in der Klinik in Aachen, um zu schauen ob eine OP notwendig ist, davor hab ich besonders Angst, sich hierzu würde ich mich über Erfahrungsberichte freuen!


KKM

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Antwort auf Beitrag von Polinacolina

Ich kann Dir nur sagen, dass ich als Kind nach Vojta turnen musste. Ich habe jedes Mal geheult und geschrien, das weiß ich noch genau. Ich weiß aber nicht, warum??? An Schmerzen kann ich mich nicht erinnern.... Ich habe mich auch nicht geweigert, hinzugehen.... Ich glaube, dass es aus meiner Erfahrung für Eltern schlimmer ist als für das Kind....


Pamo

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Antwort auf Beitrag von Polinacolina

Meine Tochter hatte eine Plexusparese. Weißt du schon, ob der Nerv nur gezerrt ist oder abgerissen? Bei Abriss: Wo gerissen? Ich habe damals mit Dr. Bahn korrespondiert und Bilder geschickt. Er war sehr nett. Bevor ich Gelegenheit hatte, aus dem Ausland nach Aachen zu reisen, heilte die Parese (Zerrung) spontan von selber, im Alter von ungefähr 6 Monaten. Physiotherapie haben wir nicht gemacht und ich hätte eh keine Vojta-Übungen durchgezogen, wenn es eine Alternative gegeben hätte wie bspw. Bobath-Übungen. Das Kind ist jetzt 16 und topfit.


Polinacolina

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Ne, das konnte mir bisher kein Arzt sagen ob es gerissen oder gezerrt ist, ich hoffe, dass Dr. Bahm mir da nähere Infos geben kann wie schlimm die Plexusparese ist. Fingerbewegung war von Anfang an da, der Arm hängt aber. Aber mittlerweile macht er auch Schulterbewegungen und seit 2-3 Tagen sogar Ellenbogenbewegungen. Aber natürlich frag ich mich nun ob das jetzt vom Vojta turnen kommt oder es einfach verheilt und dadurch besser wird. Wie schlimm war die Plexusparese denn bei deiner Tochter ? Das ist natürlich super dass der Arm ohne Vojta turnen einfach so in so kurzer Zeit verheilt ist, das würde ich mir auch so doll wünschen für meinen Kleinen..


Pamo

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Antwort auf Beitrag von Polinacolina

Wenn dein Kind den Arm bewegen kann, dann ist die schlimmste Variante schon mal ausgeschlossen. Wie schlimm es war? Der rechte Arm hing nach innen gedreht runter, typische Oberarmparese, und wurde nicht groß bewegt. Zwei Pädiater haben es nicht bemerkt oder beachtet. Erst ein neuer Kinderarzt kommentierte schon bei der Abholung aus dem Wartezimmer "Aha, Plexusparese". Zur Therapie kam es nicht mehr und ich weiß auch nicht, was dort im Ausland angeboten worden wäre. Wenn der Nerv nicht abgerissen ist, dann ist ganz viel Heilung möglich. Frag doch nach, ob auch Bobath geht. Wobei Vojta eben sehr gute Ergebnisse erzielt.


Lena_1922

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Antwort auf Beitrag von Polinacolina

Wir waren lange in Behandlung - es war eine Kombi-Praxis für Kinder mit Osteopathie, KG und Übungen nach Vojta. Nein, schön war das nicht immer, aber als brutal würde ich es auch nicht beschreiben. Mir ging es damals körperlich selbst auch noch sehr schlecht. Aber nach einem halben Jahr hatten wir die Geburtsschäden beim Kind behoben. Die kann sich heute daran nicht mehr erinnern. Ich sehe auf den Bildern die Unterschiede immer noch sehr deutlich. Allerdings hatte ich schon KG Erahrung und wußte das es nicht nur eine Massage und ein paar Übungen ist, sondern harte Arbeit, mit Schmerzen und oft an die Grenzen - sonst könnte ich heute nicht mehr laufen. Vertrau den Therapeuten und sprich mit ihnen über deine Befürchtungen. Vielleicht kannst du zwischendurch rausgehen?


Polinacolina

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Antwort auf Beitrag von Lena_1922

Ich bin eigentlich erleichtert wenn ich bei der Physio bin und die Therapeuten die Übungen machen, da muss ich nicht raus gehen auch wenn es echt schwer fällt meinen Sohn weinen zu sehen. Das schlimmste für mich ist esx die Übungen selber an ihm durchzuführen und ihn damit zum weinen zu bringen, und das muss ich halt drei mal an Tag. Morgens, wenn ich aufwache, ist das mein erster Gedanke, dass ich gleich die Vojta Übungen mit ihm machen muss… da wird mir direkt schlecht..


Milchkaffee14

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Antwort auf Beitrag von Polinacolina

Meine Tochter ( heute 8) ist mit 2 Klumpfüssen geboren Grad 3, die Prognosen waren solala. Sie wurde gegipst, operiert, trug 4 Jahre Schienen und turnte 8 Jahre nach Vojta und Bobath. Begonnen hat das mit 4 Monaten. Für mich als Mutter die Hölle. Es ging aber nicht anders. Vojta ist unangenehm, weil es zwangshaltungen sind. Wir haben das durchgezogen. Es hat sich gelohnt. Sie läuft normal, trägt normale Schuhe und niemand würde auf die Idee kommen, dass das alles mal ganz anders war. Sie macht Sport und ist einen Kindermarathon ( von der Schule) sehr erfolgreich mitgelaufen. Halte durch; es ist schrecklich für dich als Mutter. Vojta wird nur durchgeführt, wenn es wirklich nötig ist. Ich würde mir bittere Vowürfe machen, wenn sie heute gehbehindert wäre und ich es hätte verhindern können. Euch alles Gute.