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Ohren anlegen lassen bei 8 jähriger

Ohren anlegen lassen bei 8 jähriger

Bella-Italia

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...jemand Erfahrung? Die Ohren sind sehr groß und stehen krass ab, wir haben uns aber dafür entschieden, es nicht über ihren Kopf hinweg zu machen, sondern erst, wenn es sie stört (mein Mann - ich hätte es machen lassen, als sie klein war). Die OP wird in Anwesenheit von ihrem Onkel (der sich weigert, es selber zu machen) durchgeführt - und der sieht alles easy. Sie soll halt hinterher 8 Wo. einen Verband tragen - kann auch was hübsches sein. Sie weiß auch noch nicht sicher, ob sie es will - ich möchte nur wissen, was dann auf uns zu kommt. Entscheiden soll sie es alleine, ich kann nur Hilfestellung geben. Dann muss ich das ja erst einmal bei der gesetzl. Krankenkasse beantragen - die wollen ein Foto. Weiß jemand, ob das schwierig wird? Und die Schmerzen hinterher? Dauer Krankenhausaufenthalt? Danke


Loeni

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Antwort auf Beitrag von Bella-Italia

Hallo, bei unserer Tochter wurde diese Operation auch mit 8 Jahren gemacht. Wir haben sie das entscheiden lassen und irgendwann kam sie zu mir und meinte, das sie das gerne möchte. Wir sind dann zum HNO Arzt gegangen und dort bekamen wir die Überweisung für das Krankenhaus. Die Krankenkasse wollte Bilder haben, die Genehmigung war kein Problem. Die OP wurde ambulant gemacht und wir waren nach 10 Stunden wieder Zuhause. Die OP selber hat 3 Stunden gedauert. Die Zeit im Aufwachraum war für mich einfach nur furchtbar, weil sie so durcheinander war. Sie bekam dort auch gleich Schmerzmittel und nach 2 Stunden war sie dann auch wieder so ziemlich wach. Zuhause kamen dann die Schmerzen die wir mit Ibo und Paracetamol gut in den Griff bekommen haben. Den verband hat sie 1 Woche getragen, danach dann für 4 Wochen Ohrenklappen mit einem schicken Stirnband drüber. Haare waschen ist schwierig. Wir bekamen den Tipp beim waschen, Becher über die Ohren zu stülpen und festzuhalten. Schmerzhaft war es trotzdem. Die Zeit ist nicht leicht, aber wenn ich meine Tochter jetzt sehe, mit Zopf, Haaren hinter die Ohren geklemmt usw, würde ich es immer wieder tun. Sie ist glücklich das sie es hat machen lassen. LG


Libelle07

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Antwort auf Beitrag von Loeni

Hallo, bei meiner Tochter wurden die Ohren mit 5 Jahren angelegt. Wir haben darauf gewartet, das sie den Wunsch geäußert hat. Nachdem sie in einem Weinkrampf zusammengebrochen aus dem Kindergarten kam und Bilder mit Menschen und riesen Ohren gemalt hatte, fanden wir den Weg richtig. Wir sind zum Kinderarzt, welcher uns das vor der Einschulung angeraten hatte und danach zum Ohrenarzt direkt in die gewünschte Klinik. Dort haben sie Bilder von vorher gemacht und einen Antrag zur Kasse geschickt. Wir sind dann nur bei der Kasse mit ihr vorbei gegangen, sahen sie an und das ganze wurde genehmigt. Die Ohren bei ihr haben komplett nach vorne geschaut. Sie wurde morgen direkt als erstes um sieben Operiert, was auch ein paar Stunden dauerte. Es muss ja ungefähr gleich aussehen. Im Aufwachraum war sie etwas durch den Wind. Kaum im Zimmer hatte sie hunger und durst. Sie spielte nach ein paar Stunden schon wieder. Wir mussten im Krankenhaus bleiben, weil sie Bluter ist. Es ging aber alles gut. Am selben Abend hat sie schon auf den Ohren geschlafen. Schmerzmittel hat sie in der gesamten Heilungsphase und im Krankenhaus nicht gebraucht. Der Verband wurde täglich gewechselt. Zu Hause haben wir das übernommen. Haare waschen ging nach zwei Wochen ganz vorsichtig. Da wir es im Februar bei minus 10 Grad haben machen lassen, ist der Verband und danach das Stirnband gar nicht groß aufgefallen. Bis zu einem Jahr, wurde uns gesagt, können die Ohren sich noch setzen. Bei uns ist das Endergebnis in ordnung. Das eine Ohr fing am oberen Läppchen an nun ein bißchen nach vorne zu drücken. Das fällt gar nicht groß auf und mit einem Lineal soll man da sowieso nicht nachmessen. Sie trägt die Haare jetzt gerne zu. Wir bereuen es nicht. LG


Jamu

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Antwort auf Beitrag von Libelle07

niemals! Ich würde das Kind wirklich erst entscheiden lassen wenn das Kind auch in der Lage ist DIESES machen zu können. Warum muss eigentlich alles direkt hergerichtet werden?


Muts

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Antwort auf Beitrag von Jamu

Hm, viele Krankenkassen übrenehmen die OP nur bis zu einem bestimmten Alter, 12 oder 14 Jahre, je nach Kasse. Meine Tochter wurde mit 8 operiert, sie hat sich an den Ohren gestört und wollte die Haare nie zusammenbinden. Würde die Op wieder machen lassen. LG Muts


Mandy2

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Antwort auf Beitrag von Muts

Hallo, mein Sohn wird jetzt 10 und hat abstehende Ohren, er trägt sein Haar fast schulterlang, von daher ist es momentan für ihn kein Problem, nur beim Schwimmunterricht, wenn die Haare nass waren, hat er sich am Anfang etwas geschämt. Naja wenn es gar nicht mehr für ihn geht, wäre ich auch für eine Op. Lg. Mandy


krummenau

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Antwort auf Beitrag von Bella-Italia

Eigentlich traurig, daß solche Ops überhaupt in Erwägung gezogen werden (müssen). Genaugenommen sind die abstehenden Ohren doch gar nicht das Grundproblem, sie funktionieren als Ohren, eine echte medizinische Indikation gibt es nicht (im Gegensatz z.B. bei einer schiefen Nase, wnen dadurch die Atmung massiv eingeschränkt wird). Die nicht genormten Ohren sind also nicht das Problem, sondern "die Gesellschat". Ich glaube, Kinder an sich haben anfangs gar kein Problem damit, wenn jemand anders aussieht, aber sie ahmen die Erwachsenen nach. Kinder bekommen vorgelebt, was als schön gilt und was nicht. Wobei das lokal auch sehr unterschiedlich sein kann. In manchen Ländern herrscht ein Schlankheitswahn, in anderen ist dick gleich schön. Bei uns tragen manche Frauen relativ dezente Ohrringe, in anderen Ländern steckt man sich so lange dicke Pflöcke in die Ohren, bis die Läppchen bis auf die Schultern herunterhängen. Erst das ist schön. Tattoos sind in manchen Ländern und Gesellschaftsschichten verpönt, in anderen Statussymbol und Schönheitsideal. Was ist an abstehenden Ohren so schlimm, daß man sie anlegen lassen sollte und damit das Risiko, das jede OP in sich birgt, auf sich nimmt (im Kindesalter)? Ab wann ist ein Ohr gerade noch nahe genug am Kopf, ab wann steht es zu sehr ab? Schlimm ist an "diesen Ohren", seien wir ehrlich, doch nur die Gefahr, daß die Kinder deswegen gehänselt werden. Eigentlich sollte ein selbstverständlicher Erziehungsbaustein sein, den eigenen Kindern vorzuleben und beizubringen, daß man eben niemanden hänselt, weil er anders aussieht, weil er größer oder kleiner, dicker oder dünner ist als man selber, weil er Schweinsäuglein oder Glubschaugen hat, weil er zu viele Sommersprossen hat, weil die Harrfarbe oder Länge nicht paßt, weil die Nase nicht stimmt, oder die Kleidung nicht der gängigen Mode entspricht. Von der Hautfarbe mal ganz zu schweigen. Uns jemand, der ein Kind hat, das in irgendeiner Form auffällt, und das tun viele Kinder in irgendeinem Bereich, ist, da er die "hänselnde Gesellschaft nicht ändern kann", gefordert, seinem "auffälligen Kind" so den Rücken zu stärken, daß es zu seiner Andersartigkeit stehen kann und selbstbewußt damit umgeht. Gut, abstehende Ohren kann man durch eine OP korrigieren, viele Dinge könnte man aber gar nicht korrigieren, Menschen, die so etwas haben, müssen auch damit durch´s Leben gehen. Das schaffen sie nur unbeschadet, wenn sie von kleinauf genug Selbstbewußtsein mit auf den Weg bekommen haben. Also arbeiten wir daran, bringen unseren Kindern Respekt gegenüber andersartigen Menschen bei und stärken unseren Kindern zugleich den Rücken, wenn sie, was fast zu erwarten ist, eben doch wegen irgendwas gehänselt werden. Ich glaube, wenn man sich als Eltern wegen der abstehenden Ohren des eigenen Kindes schämt (mach doch die Haare drüber, ein Zopf steht Dir nicht...), überträgt man das natürlich auf sein Kind und auch die nähere Umwelt. Dann bekommt so ein Kind auch irgendwann den Wunsch, sich die Ohren anlegen zu lassen. Das mag das eine Problem (potentielle Hänseleien wegen der Ohren) zwar auf Dauer lösen, aber eine generelle Lösung ist das nicht. Ein Kind, das abstehende Ohren hat, um beim Beispiel zu bleiben, findet trotzdem echte Freunde, die an diesem kind etwas ganz besonders mögen und über die Ohren einfach hinwegsehen. Kinder, die auf Krawall aus sind, mögen sich als erstes auf die Ohren stürzen, aber auch wenn die operativ angelegt sind, finden sie ganz schnell etwas anderes zum Lästern, wenn sie wollen. Das kann man einfach nicht aus der Welt schaffen. Deshalb: lieber Rücken stärken als OP: LG von Silke


Pamo

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Antwort auf Beitrag von krummenau

Mein Kindlein hat große Ohren. Die sind sehr hübsch und wohlgeformt. Dabei sind sie groß und stehen etwas ab. Ich finde es total süß und hübsch. Ich denke nicht, dass da mal jemand einen dummen Spruch losgelassen hat. Wir Eltern jedenfalls ganz sicher nicht. Ohren anlegen lassen war noch nie ein Thema. Wenn ihr ihre Ohren mal nicht mehr gefallen sollten und sie damit ein Problem hat, dann lass ich aber mit mir reden. Ja, es ist schade dass so ein Theater um den Ohrenwinkel gemacht wird.


Ellert

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Antwort auf Beitrag von Pamo

huhu Ellert hat auch riesenohren, aber das Abstehen hält sich in Grenzen. Kleiner werden sie ja nicht, nur der Winkel anders und bei Jungs ist es weniger tragisch. Mädchen stehen darauf hübsch zu sein , schminken, stylen und wenn da wirklich der Gedanke kommt und die Ohren SCHLIMM abstehen sie gehänselt werden ist evtl eine OP der geringere Schaden als lebenslange Komplexe. LG dagmar