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ND und Antihistaminika

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Meine Tochter ist jetzt 7 Monate und hat seit sie 3 Monate alt ist ziemlich stark Neurodermitis. (Unglückliches Erbe von mir...) Neben den üblichen Creme- und Nahrungsversuchen hat mir meine Kinderärztin Fenestil-Tropfen mitgegeben, wenn der Juckreiz allzu schlimm ist. Sie hat gemeint, ich solle wenn dann 3mal täglich Tropfen geben und das für 2-3 Tage. Und ich solle das nicht öfter als 2 mal im Monat machen. Auf meine Frage, was denn bei häufigerer Anwendung sein könne hat sie gemeint "nichts, aber dann stimmt die Therapie nicht." Soweit so gut, was aber, wenn trotz aller Versuche der Juckreiz extrem stark ist? Lieber Cortison oder lieber Fenestil? Wer hat da mehr Ahnung oder Erfahrung als ich und kann mir einen Rat geben? Vielen Dank schon jetzt!


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Mein Sohn ist inzwischen 4 1/2 Jahre und er bekommt auch immer noch recht häufig Fenistil. Was ich so mitbekommen habe bei anderen Eltern, ist dass die Wirkung vom Antihistaminikum einfach nicht mehr ausreichend ist mit der Zeit, wenn man es zu oft gibt. Bei uns ist allerdings bisher noch nichts dergleichen aufgetreten. Wir geben Fenistil aber auch nur zu Nacht und nicht übertags. Ich würde sagen zuerstmal solltest Du versuchen die Auslöser zu finden, dann kannst Du entsprechend die Therapie anpassen. Bei uns ist der Juckreiz z.B. immer bei Stress und Wetterwechseln sehr groß. Gegen Stress kann ich was machen, aber das Wetter kann ich noch nicht beeinflussen. Also bekommt er bei Wetterwechsel, wenn es arg juckt immer Fenistil (tagsüber eher Zyrtec, weil die nicht so müde machen). Cortison hilft bei uns nicht wirklich gut. Nur wenn der Auslöser weg ist, und dann brauchen wir nur ein oder zweimal cremen und alles ist perfekt. LG, koesti


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Vielen Dank! Ein paar Auslöser haben wir inzwischen gefunden, die versuche ich zu vermeiden. Ähnlich wie bei euch Stress, aber auch einige Nahrungsmittel, wenn ich sie esse (Nüsse, Mandeln, seit neuestem Äpfel und wohl auch Kuhmilch). Manchmal sehe ich aber keinen Auslöser und sie kratzt trotzdem. Vor allem, wenn sie abends müde ist, kurz vor dem Einschlafen. Ich habe dann eben nicht 3x täglich sondern bei Bedarf abends gegeben. Ich hoffe ja noch immer, dass die ND irgendwann besser wird... Die Möglichkeit Wetterwechsel habe ich noch gar nicht beachtet. Muss ich mal dran denken und mit ins Essenstagebuch aufnehmen. Bei mir selbst hat übrigens Traditionelle Chinesische Medizin geholfen. Ich habe insgesammt etwa ein dreiviertel Jahr Kräuter vom Heilpraktiker abgekocht und den Sud getrunken. Schmeckt ekelig hat aber super geholfen. Eine Kollegin meines Vaters hat nun gemeint ich solle es bei meiner Tochter mit Magnetresonanztherapie versuchen. Ich werd mir mal genau anhören, wie das abläuft. Lu


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Hallo LU, bitte, auch wenn du selbst gute Erfahrungen mit chinesischen Kräutertees gemacht hast: deine Tochter ist 7 Monate alt! Mach sie nicht zu einem Versuchskaninchen eines Heilpraktikers, nur weil du irgendwie im Hinterkopf hast, daß Kortison "Teufelszeug" ist! Zuerst einmal hat Koesti Recht - du mußt die / den Auslöser finden. Aber du führst ja bereits ein ND-Tagebuch (unbedingt auch die täglichen Wetterbedingen, Umweltfaktoren, Oma-Besuche u.ä. eintragen - nicht nur Nahrung). Dann mußt du bedenken, daß der Juckreiz bei ND einem Automatismus folgt, soll heißen, dein Kind KANN nicht anders - zumal wenn die Haut eh noch nicht erscheinungsfrei ist und da dein Kind noch so klein ist. Vielleicht hast du selbst schon mal gemerkt, daß sobald die Hose unten ist, die Händchen in die Kniekehlen wandern bzw. an die Oberschenkel. Hier hilft so früh wie nur irgend möglich, die Händchen anderweitig zu beschäftigen, wenn möglich Creme auf die Beine und selbst cremen lassen (bei 7 Monaten eher ein matschen). Es ist enorm wichtig, auch wenn man selbst meint "das bringt doch jetzt noch nix", den Kleinen so früh wir möglich die Alternative cremen oder klopfen (besser als kratzen) beizubringen. Und: um ein Kortison kommt man in der Regel bei einer vernünftigen ND-Therapie nicht herum (es sei denn, es wird nicht vertragen, wie bei Koesti). Es geht immer in allererster Linie darum, die Entzündung einzudämmen, um dann mit der normalen Basistherapie die Haut stabil zu halten. Advantan z.B. ist ein (gerade wieder von Prof. Abeck bestätigt) relativ sicheres Steroid mit äußerst geringen Nebenwirkungen. Vernünftig angewendet und zusätzlich zur täglichen Basispflege, finde ich persönlich es vernünftiger als Antihistaminika. Immerhin trage ich Advantan "nur" auf die Haut auf, es wirkt nur auf den entzündeten Hautstellen und belastet kein anderes Körperorgan. Während Antihistaminika IN den Körper gelangen müde oder aufgedreht machen können und durchaus andere Organe belasten (Nieren z.B.). Ich habe generell nichts gegen Heilpraktiker (wobei man mit einen Magnetresonanztherapie KEINERLEI Allergien feststellen kann - das sind wirklich nur Zufallstreffer, weil in 80 % aller Fälle entweder Milch, Ei oder andere Hochallergene gemieden werden müssen), dennoch sollte man vorher mit einem gut ausgebildeten Dermatologen/Allergologen eine Therapie festlegen/besprechen und erst DANN evtl. einen Heilpraktiker zu Rate ziehen (die ja auch durchaus was können). Es gibt in vielen Kinderkliniken ND-Sprechstunden, die man unbedingt mal besuchen sollte. Alles Gute, Marion


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Hallo Marion, klar weiß ich, dass es in erster Linie wichtig ist die Auslöser zu finden. Ich habe selbst seit ich drei Jahre alt bin Neurodermitis und habe eine über dreißig-jährige Suche hinter mich gebracht bis ich durch Zufall die TCM gefunden hatte. Für mich hat das gepasst, was nicht heißt, dass es für alle passen muss. Bei meiner Tochter ist es noch viel zu früh dazu und ich will es noch lange nicht bei ihr versuchen, v.a. da bei Kindern ja auch oft Nahrungsmittel auslösen. Zum Thema Kortison: ich halte es nicht für ein Teufelszeug, sollte die Haut stark entzündet sein würde ich es ihr auch geben (ich habe auch eine Tube als Notfall zu Hause). Bei mir habe ich allerdings immer die Erfahrung gemacht, dass die Haut sich dann wunderbar beruhigt hat, nach ein, zwei Wochen jedoch der Zustand schlimmer war als zuvor. Und ich habe lange Kortison benutzt und dann auch sehr lange gebraucht um davon wieder weg zukommen. Deshalb suche ich nach einem Weg der nicht in diese Spirale führt. Ich bin dabei auch nicht auf Alternativ-Methoden fixiert, benutze z.B. auch keine Salben die z.B. Stiefmütterchen-Extrakt enthalten (soll auch wirken bei ND), da ich da eher fürchte zusätzliche Allergien einzuhandeln. Und wir sind auch bei einer guten Kinderärztin mit Ernährungsberaterin in der Praxis. Ohne Absprache mit ihr würde ich auch nichts ausprobieren. Durch die eigene Neurodermitis weiß ich auch, wie sich der Juckreiz anfühlt, und dass man dann manchmal kratzen muss - und zwar bis es blutet - damit es zu einer Entspannung kommt. Aber anschauen beim eigenen Kind ist definitiv schlimmer, als wenn es einen selbst juckt! Ich werde auch auf jeden Fall das Tagebuch wie du auch geschrieben hast ausweiten. Danke auch für die Info, dass Antihistaminika durchaus z.B. die Nieren schädigen können, das wußte ich nämlich nicht, es schien mir aber sehr unwahrscheinlich, dass sie so ungefährlich sein sollen. Im Moment habe ich als Notfall Dermatop-Salbe zuhause, aber, wenn du gute Erfahrungen mit Advantan hast werde ich die Kinderärztin danach fragen. Danke! Lu