Mitglied inaktiv
Mein behinderter Sohn, 12 Jahre (80 % geistig behindert) treibt mich noch zum Wahnsinn. Er ist nur noch aggressiv gegen mich, mein Haß auf ihn steigt dadurch immer mehr. Das ist ein ganz schlimmer Kreislauf, den ich nicht durchbrechen kann. Ich weiß von Psychologen, daß er mehr Aufmerksamkeit von mir bräuchte und Zuwendung, aber die kann ich ihm nicht mehr geben. Vorhin ist es so eskaliert, daß ich ihn am Arm gepackt hab und er der Länge nach gestürzt ist und dann geweint hat - aber ich hatte nicht mal Mitleid. Ich bin so satt von diesem Kind - ich kann nicht mehr. Bin alleinerziehend und hab noch einen 5jährigen mit ADHS. Sein Vater kümmert sich gar nicht mehr. Was soll ich nur tun? soll ich ihn ganz weggeben? Die Woche über ist er ja schon im Heim, aber die Wochenenden wo ich mal Ruhe bräuchte, ist nur Terror und wenn ich Montags auf Arbeit muß, bin ich fix und fertig vom WE. Ich vermisse ihn, wenn er weg ist und wenn er zu hause ist, will ich ihn weghaben? Kennt jemand das Gefühl? Sicher werd ich jetzt viel Kritik bekommen von Euch, aber sorry mußte es einfach loswerden!!!
Hallo knoedelflo! Das liest sich so, als wäre es im Moment mal angesagt, einander eine längere Pause voneinander zu gönnen (also auch keine Besuche mehr am Wochenende), damit sich die gefühlsmäßigen Wogen mal etwas glätten können und den "inneren Blick" wieder frei machen. Es nützt ja nichts, wenn dir geraten wird, ihm mehr Aufmerksamkeit und Zuwendung zu geben, du das aber im Augenblick schlicht und einfach nicht leisten kannst. Und ihm bringt es ja auch nichts zu seiner Mutter zu kommen und dann gibt es nur Zank und Streit und Ärger. Das ist enttäuschend; sicher für beide Seiten bzw. für alle Beteiligten. Ich kann nichts raten, aber wenn ich so überlege wäre es möglicherweise wirklich gut, einander eine Auszeit zu geben. Das kann man ihm ja erkären, damit er sich nicht völlig allein gelassen und abgeschoben vorkommt. Aber du solltest dir Zeit nehmen, dir über deine Gefühle klar zu werden (vielleicht auch mit therapeutischer Unterstützung?!) und dann gucken, wo du danach stehst. Danach kann man schauen, ob ihr euch dann wieder langsam aneinander herantastet; vielleicht erstmal mit kürzeren Besuchen; stundenweise, z.B. mal einen kleinen Ausflug in den Zoo o.ä. machen und auch mal kürzere Treffen bei dir zu Hause und auch bei ihm im Heim. Möglicherweise (zunächst) mit Unterstützung einer außenstehenden Person?! Vielleicht wäre auch der Austausch mit anderen Eltern hilfreich, deren Kind die gleiche oder eine ähnliche Behinderung hat, um zu gucken, wie mit solchen Schwierigkeiten umgegangen wird und um mit Menschen, die wissen, wovon man spricht, nach Lösungen zu suchen? Das Kindernetzwerk bietet eine Kontaktvermittlung zwischen Eltern von Kindern mit Behinderung an und die Datenbank ist sehr groß. Vielleicht lohnt sich mal ein Blick auf die Homepage und ggf. eine Suche im Stichwortregister. Oft sind da schon Adressen angegenen: www.kindernetzwerk.de Liebe Grüße und alles Gute für dich und deine Familie!! Sabine
Hallo, wo wohnst du denn? Ich könnte deinen Sohn auch vorübergehend betreuen, damit du mal Luft hast und in Ruhe nachdenken kannst. Wohnst du in der Nähe von Düsseldorf? Liebe Grüsse und Kopf hoch Sonja
Von mir bekommst du keine Kritik.Denn ich kann mich gut in deine Situation hinein denken,ich glaube das man es sehr schwer als alleinerziehende Mutter hat und noch schwerer wenn man dann zwei "kranke"Kinder hat.Ich glaube das man da sehr schnell am rande der Verzweiflung ist,vor allem wenn man sonst niemanden hat der einem ein wenig unter die Arme greift. Ich kenne mich zwar nicht mit dem Thema aus aber ich glaube auch das dein Sohn mehr Zuwendung und Liebe von dir braucht.Nur so kann ich mir seine aggressionen erklären.Hast du denn niemanden der dir helfen kann,eine gute Freundin oder so... Ich wünsche dir das du bald wieder mehr Zuwendung zu deinem Sohn findest und das ihr alle 3 stark genug seit und vielleicht mal ein tolles Team wird. Leider kann ich dir dazu nicht so richtig helfen aber ich denke mit jemand anderes darüber zu sprechen ist schon viel wert. Alles Gute Jenny
Ich kann Dich sehr gut verstehen, deine Situation hört sich unerträglich anstrengend an. Und wenn man selbst schon so genervt ist, dann fällt es unwahrscheinlich schwer, ruhig zu bleiben, um aus einem solchen Kreislauf auszubrechen. Gibt es nicht vielleicht andere Verwandte, die Dir beistehen könnten (Oma, Opa, Onkel, Tante, Patentante etc.), dass ihr entweder alle zusammen etwas macht, was auch Dir Spass macht und Dir etwas Entspannung gibt, oder dass sie vielleicht mal die Kinder nehmen können (vielleicht getrennt)? Solange Du nicht die Chance hast, Dich mal wieder zu entspannen, werden Dir auch die Hinweise des Psychologen nicht helfen, da Du sie einfach nicht umsetzen kannst. Wie sieht es denn mit den Betreuern im Heim aus? Haben die nicht vielleicht Tipps für Dich für den Umgang mit ihm? Ich wünsche Dir viel Kraft, koesti
Hi knoedelflo, sei von mir mal wirklich lieb gedrückt. Ich konnte Dir leider nicht mehr mailen, da ich einen PC-Absturz hatte und nicht eine e-mail mehr die ich nicht im Kopf hatte. Schick mir doch mal eine kurze Mail, damit ich auch Deine Adresse wieder habe. Alles weitere dann. Gruß Marianne zapoth@gmx.de
Hallo Such dir einen Babysitter, geb ihn stundenweise in eine betreute Gruppe und nutze die Zeit zum Abschalten. Erhol dich. Lass dir die Nägel machen geh shoppen aber mach unbedingt was für dich. Dann kannst du dich auch wieder mehr auf deine beiden einlassen. Kann dich aber gut verstehen. Habe in einer Behindertenwerkstätte gearbeitet 4 Wochen lang (Praktikum) danach war ich auch fertig. Finde es schon bewundernswert, dass du 12 Jahre lang ausgehalten hast. Andere geben gleich nach der Geburt auf.