Mitglied inaktiv
Hallo, mein Sohn (gerade vier geworden) hat in der nächsten Woche einen Ausflug mit dem Kindergarten. Sie wollen mit dem Bus 1 1/2 Stunden weit weg in eine Pension fahren. Den Tag werden sie dort verbringen, gemeinsam dort übernachten und am nächsten Tag steht dort nochmal Programm an. Eigentlich finde ich es ja super, aber: Mein Sohn ist Neurodermitiker mit diversen (Nahrungsmittel-)allergien und inhaliert derzeit morgens und abends wegen seines Asthmas. Er reagiert extrem auf Fisch und Ei - da reicht schon der Geruch, dass er Ausschlag bekommt. Das kann man denen vielleicht beibringen. Aber wenn sie dort verpflegt werden, dann fürchte ich, werden sie wohl nicht Milch(produkte)frei kochen können. Da die Milchallergie aber auch recht ausgeprägt ist, frage ich mich nun, wie ich damit umgehen soll. Soll ich ihm alle Mahlzeiten mitgeben? Oder hoffen, dass wenn sie mir versichern Milch-, Ei-, etc. frei zu kochen, auch wirklich nichts im Essen ist? Und dann hatten sie eigentlich einen Ausflug in eine Käserei vor. Ich fürchte aber, dass solch eine Konzentration von Milchproteinen ihn überfordern wird - allerdings hat er bei Milch bisher immer nur bei Hautkontakt bzw. Verzehr reagiert. Ich bin mir so unsicher. Er selbst ist sich auch nicht ganz sicher, ob er hin will, aber das liegt vielleicht auch daran, dass es für uns einfacher wäre, wenn er nicht führe. Es gibt so viel zu bedenken. Und kann ich den Erziehern das überhaupt zumuten? Soll ich anbieten, dass Jonas zuhause bleibt, oder soll ich erwarten, dass sie versuchen ihm zu ermöglichen mitzufahren? Sie haben schon angeboten, dass sie die Käserei vom Programm streichen, wenn wir meinen, dass es für Jonas nichts ist. Aber ich fühle mich irgendwie so blöde, wenn die ganze Gruppe darunter "leiden" muss, dass Jonas etwas nicht mitmachen kann. Ratlose Grüße, koesti
Hallo koesti, dass ist wirklich eine blöde Situation. Aber ich glaube, er sollte den Ausflug mitmachen um nicht immer durch seine Allergien ausgegrenzt zu werden. Setz dich aber unbedingt vorher mit den Erziehern zusammen was sie dazu sagen und ob sie sich vielleicht überfordert fühlen. Ansonsten ist die Handhabung im Allergiefalle ja genauso wie im Kindergarten auch mit Notfallmedikamenten und evtl. Arztbesuch. Was Du nach meiner Meinung - da ich ja auch so einen heftigen Zwerg habe - machen solltest ist Dich auf KEINEN Fall auf die Küche in der Pension verlassen. Keiner der nicht ständig mit so vielen Allergien zu tun hat denkt an Milch in Margarine, das Butter auch ein Milchprodukt ist und dass Volleipulver aus Ei ist. Gib him Essen mit, dass kennt er ja auch und weise ihn darauf hin dass er wirklich nichts anderes ißt und anfaßt was er nicht kennt. In der Käserei das Gleiche - nichts anfassen und wenn ihm "kodderig" wird sofort die Erzieher ansprechen. Mit 4 Jahren haben die Kinder doch schon ein sehr starkes Bewußtsein für ihre Erkrankung. Viel wichtiger ist, dass er viel viel Spaß hat! In Charlottes Kindergarten auchten ihre Freundinnen auch schon mit darauf, dass Charlotte nicht ungefragt etwas unbekanntes ist. Kinder sind sehr fürsorglich untereinander. Du solltest aber die Erzieher "impfen". Ich wünsche Deinem Zwerg einen herrlichen Ausflug und Dir "KEINE PANIK". PS: Ich geh für 3 Wochen über Tag in eine Rehamaßnahme und muß mich auch auf eine Haushaltshilfe verlassen. Gruß Marianne
Für mich stünde außer frage, dass ich mein Kind da nicht mitlasse. Warum muss ein vierjähriger eine Nacht schon außerhalb seiner Familie mit Kindergartenkindern in völlig fremder Umgebung verbringen? Das würde ich einem gesunden Kind schon nicht zumuten. In Deinem Fall noch viel weniger. Denn dann fehlt im das Inhalieren, am Ende holt er sich noch irgendeine Krankheit, weil seine Schleimhäute angegriffen sind. er ist ja auch noch gar nicht groß genug, um selbst ein Notfallpräparat zu nehmen. Die Schulkinder in der 4. Klasse meiner cousine haben beim Schullandheim noch reihenweise Heiimweh, warum wird das immer so erzwungen. Sie sollen einen schönen Ausflug machen und abends holst Du ihn ab, fertig!
hi koesti, sag mal, koenntest du nicht einfach mitfahren als zusaetzliche betreuerin? oder du koenntest deinen sohn mitfahren lassen ihn aber abends abholen, so dass er nur das tagesprogramm mitmacht? liebe gruesse, christine
hallo, tinai hat nicht ganz unrecht. unsere zwerge sollen/müssen immer früher schon immer mehr können. wenn er aber gern mitfahren möchte, würde ich versuchen als begleitperson mitzufahren, wie christine es schreibt. vielleicht sind die erzieher sogar froh, eine zusätzliche aufsichtsperson dabei zu haben und du kannst mit deinem zwerg inhalieren und auf alles andere achten. viele grüße antonia
Danke für die Antworten. Die Idee als Begleitperson mitzufahren hatte ich auch schon, aber ich habe noch einen kleinen Sohn (16 Monate) und da würde das wohl recht schwierig. Ich denke ich werde mal fragen, ob es möglich ist, ihn abends abzuholen, auch wenn das mit ziemlich viel Fahrerei verbunden ist (1 1/2 Stunden hin und dann nochmal so lange zurück), für den Kleinen auch nicht optimal, aber vielleicht kann mein Mann mal früher Schluss machen... Zum Thema Alter: Die Erzieherinnen sagten, sie haben solche Ausflüge schon mehrfach organisiert und es sei um so einfacher, je jünger die Kinder wären. Heimweh gäbe es in der Regel erst bei den Älteren. Liebe Grüße, koesti
Unsere schlafen jedes Jahr im Kiga und letztes Jahr waren sie auch im Heuhotel. Da waren allerdings die ganz kleinen Dreijährigen auf Wunsch der Eltern nicht mit. Wegen der Allergien würde ich die Erz. fragen, ob sie die Verantwortung übernemen können und wollen. Trini
Hallo, ich war bis vor kurzem selber ehrenamtlich als Kindergruppenleiterin tätig und wir haben jedes Jahr mehrtätige Ausflüge mit Kindern ab ca. 4 Jahren gemacht. Da sind immer mehr Allergiker dabei. Mein Rat: Mitfahren lassen, dass wird bestimmt gehen. Aber natürlich musst du alles tun, dass es deinem Sohn gutgeht, sonst vermiest du ihm das Wegfahren schon jetz. Wichtig: - Benennt eine der Erzieherinnen als Hauptkontakt (das muss sie aber gerne machen), die genau auf seine Belange guckt. Erkläre das auch deinem Sohn, aber er soll sich natürlich an alle wenden können. Diese Erzieherin sollte beim Essen bei ihm sitzen und ihn beim Ausflug in die Käserei eng im Auge behalten. - Setz dich umgehend mit den Erzieherinnen zusammen. - Schreib genau auf (das ist wichtig, bei den vielen Kindern ist man sich so schnell nicht mehr sicher), was -- er essen darf (ich würde es lieber mitgeben, aber eben auch Zwischendurch) -- er für Medikamente nehmen muss -- wann er inhalieren muss -- zeige denen UND deinem Sohn zusammen nochmal genau wie das geht, ggf. jetzt schon einmal mit denen zusammen machen -- Denkt Euch einen Notfallplan aus (was, wenn er doch einen Schub bekommt) Ich habe selber ND und weiss was das bedeutet. Aber Du solltest deinen Sohn nicht ausschliessen. Hoffentlich hilft dir dieses Posting, die richtige Entscheidung zu treffen (hängt natürlich auch von deinem Vertrauen in die Erzieherinnen ab). Gruss, Antje
Hallo, wie war denn bisher der Umgang der Erzieher mit den Allergien? In unserem Kiga wird sehr darauf geachtet, die betroffenen Kinder (eins mit Ei-Allergie, mehrere mit Milch) bekommen immer entsprechendes Ersatzessen und auch bei gekauften Snacks wird nachgeschaut, ob sie "verbotene" Lebensmittel enthalten. Ich wuerde mein Kind nur mitgeben, wenn die entsprechende Vertrauensbasis da ist. LG Berit
Also, an alle, die es interessiert: Wir haben eine ganze Weile mit einer der Erzieherinnen zusammengesessen und nochmal über alle "Probleme" gesprochen. Sie haben jetzt entschieden, ein Alternativprogramm zur Käserei zu machen. Sie will selbst auf alles, was er isst gucken, dass es auch wirklich keine Probleme gibt. - Da habe ich recht großes Vertrauen, weil sie im KiGa 1x pro Woche in die Küche gehen und da schon immer extra milch-, ei-, nussfrei gekocht und gebacken wird seinetwegen. Sie hat sich alles ganz genau aufgeschrieben, auch meine Hinweise bezüglich waschen etc. (Die Kinder werden dort alle duschen und Haare waschen. - Unserer allerdings nicht, damit er nicht mit dem Duschzeug der anderen Kids in Kontakt kommt.) Wir geben alle (Notfall-)Medikamente mit genauer Anwendungsbeschreibung mit. Ich hoffe es wird alles gut gehen! Noch fünf Tage, dann fahren sie... LG, koesti