Mitglied inaktiv
Hallihallo, ich schildere am Besten erstmal die Situation der kleinen Nele, meiner Nichte. Sie kam normal am 16.12.05 auf die Welt. Einige Wochen später stellte man fest das sich bei ihr statt des Herzmuskels Bindegewebe gebildet hat. Am 7. Mai 06 hatte sie eine Herztransplantation. Die Situation jetzt ist so das sie auch noch epileptische Anfälle bekommen hat. Ansonsten ist sie entwicklungsverzögert, lernt aber jeden Tag neue Dinge. Damit der Körper das neue Herz nicht abstößt bekommt sie mehrmals am Tag Medikamente. Meine Schwester ist jetzt auf der Suche nach einer Tagesmutter, die auch Kinder mit i-Status aufnimmt. Das Problem ist das Nele möglichst nicht krank werden darf, da jeder Infekt das Herz schwächen könnte. Von daher ist es auch wichtig das die anderen Kinder möglichst gegen Kinderkrankheiten geimpft sind. Also ist die Überlegung nicht groß ob Tagesmutter oder Kiga. Heute war sie beim Amt und fragte nach Tagesmüttern mit Integration und ihr wurde nur gesagt das das wohl eine sehr schwierige Situation sei und die Chance nicht so groß ist jemanden zu finden. Hey, wir wohnen in der Hauptstadt! Meine Frage ist eigentlich ob so etwas rechtens ist, daß von einer Mutter verlangt werden kann ihren Job zu kündigen aufgrund so einer Situation? Oder haben Sie vielleicht Tipps wie man weiter suchen kann? Die "gute Frau" vom Amt sagte auch sie dürfe ihr die Liste der Tagesmütter nicht aushändigen, da ihr Telefon nicht mehr stillstehen würde. Es muß doch die Chance in so einer Situation geben auch solch ein Kind zu integrieren, um ihr und den Eltern ein halbwegs "normales" Leben zu ermöglichen. Wäre auch dankbar für Tipps von anderen Eltern. Finde es so verdammt ärgerlich, daß Kinder, die nur anders sind, in der heutigen Gesellschaft immer noch nicht so problemlos aufwachsen können. Gruß aus Berlin Sandra (Neles Tante)
Hallo Sandra, ich persönlich würde diese große Verantwortung als Tamu bei Deiner Nichte nicht übernehmen wollen. Sicherlich kann immer was passieren, auch bei gesunden Kindern, aber bei Nele ist das Risiko durch die Herz OP und die Bestimmungen (kein Infekt) ja sehr erhöht. Du fragst: "Meine Frage ist eigentlich ob so etwas rechtens ist, daß von einer Mutter verlangt werden kann ihren Job zu kündigen aufgrund so einer Situation?" Mein erster Gedanke dazu: Welche Mutter würde nicht ihren Job kündigen um bei ihrer kranken Tochter / ihrem Sohn zu bleiben? Ich wünsch Euch jedenfalls viel Erfolg bei der Suche und hoffe Du bekommst noch ein paar informativere Antworten. LG Danny.
Hallo ich denke es aht etwas mit der Verantwortung zu tun. Eine Tagesoma wäre vieleicht eher zu finden. Bin auhc keine Grosse Hilfe sorry silvia
Wenn sie offiziell ein I-Kind ist, kann evtl die Lebenshilfe vermitteln? Ich habe schon oft mit deren Integrationshelfern zusammengearbeitet... vielleicht wäre das ja eine Option? Ich würde da mal anrufen und nachfragen... LG
Hallo, glaube ich habe eine andere Sicht als Du. Nele ist kein Kind, welches aufgrund der Transplantation schwerst behindert ist, es war "nur" eine Herztransplantation. Sie ist entwicklungsverzögert weil sie so lange liegen mußte und nicht die Chance hatte sich normal zu entwickeln. Es gibt Kinder in derselben Situation, die jahrelang ohne irgendwelche Auffälligkeiten leben können. Sicher muß beim Schulsport darauf geachtet werden das sie nicht überfordert ist aber ansonsten darf sie natürlich auch rumtoben meist kennen sie selber ihre Grenzen. Die Situation ist jetzt so das die Transplantation ein gutes Jahr her ist und man in der Regel sagt es kann bis zu zwei Jahren abgestoßen werden. Medikamentös ist sie so eingestellt das die Tagesmutter ihr nicht mal Medis geben brauch, mit Ausnahme des Notfallmedikamentes der Anfälle, wenn sie einen hat, was bisher aber noch nie notwendig war, da sie zur Zeit gut eingestellt ist. Ich finde es schon krass das in der heutigen Gesellschaft Eltern solcher Kinder so benachteiligt werden und noch viel schlimmer ist das solche Kinder, die "nur" anders sind gar keine Chance haben mit anderen "normal" aufzuwachsen! Ich finde nicht das eine Mutter für ihr krankes/behindertes Kind den Job aufgeben muß, ganz im Gegenteil. Ich denke es tut ihr mal gut für 5 Stunden am Tag die Wohnung zu verlassen um arbeiten zu gehen, andere Leute zu sehen, sich über was "normales" zu unterhalten und einfach mal Abstand zu haben. Natürlich tut es auch Nele gut, regelmäßig Kontakt mit anderen Kindern und eine neue Bezugsperson. Trotzdem danke ich Dir für Deine Antwort. Menschen sehen die Dinge eben unterschiedlich, was ja auch gut ist. Gruß aus Berlin Sandra
Hallo Sandra, unsere HTx-Kinder hier hatten mit ähnlichen Problemen zu kämpfen - allerdings mit KiGa, und gewonnen :). Nun muss ich Dir zwar unrecht geben, eine Abstossung kann sehr wohl auch nach den ersten 2 Jahren geschehen, allerdings muss Nele ja auch irgendwann in die Schule - wohin dann mit ihr (frag mal im Amt ;) Ich weiss, dass die Infektionsgefahr grundsätzlich im KiGa wegen mehr Kindern grösser ist, wenn Du nun aber so nichts findest - ein I-KiGa sollte doch zu finden sein. Es ist absolut NICHT sinnvoll, die Kinder zu Hause "einzusperren", es braucht genauso Umgang mit anderen Kindern wir "normale". HTx heisst zwar nicht gesund, aber doch gesundheitlich i.d.R. unauffällig und so sollten sie auch alle Chancen eines normalen Lebens bekommen, so lange es eben geht. Die besonderen "Umgangsregeln" bezüglich Hygiene, wann sind die Eltern/Arzt zu benachrichtigen etc. sollte man dann mit dem KiGa einzeln ausmachen. Und wie gesagt, die Schule kommt und da sollte Nele ein halbwegs trainiertes Immunsystem haben, von ihrer sozialen Integration mal ganz zu schweigen... LG Kathrin
Huhu, ich weiß nicht genau, wie es in B ist, aber heir in Brb gibts für Kinder erst ab drei Jahren einen Rechtsanspruch auf nen Kita-Platz. Egal ob behindert oder nicht. Nele ist nichtmal 2! Wenn es finanziell nicht ginge (wieso Job kündigen? Sie kann ungekündigt 3 Jahre Elternzeit nehmen!), kann sie einen Bedarf anmelden (hier in BRB) und wenn sie Glück hat, bekommt sie einen Platz. I-Kita-Plätze sind Mangelware und vor 3 Jahren (hier jedenfalls) nicht zu haben. Anmeldung in der Kita/Gesundheitsamt etc. wäre jetzt schon sinnvoll. So, das gilt hier sogar für gesunde Kinder. Wenn sie unbedingt arbeiten will, kann sie doch eine arbeitslose Krankenschwester als Babysitter beschäftigen. Was spricht dagegen? Sorry, daß ich hier so nüchtern rüberkomme, meine Tochter hätte auch I-Status, geht aber zum Glück in eine katholische (ganz normale) Kita. Tagesmutter hätte ich für sie auch nicht bekommen, jedenfalls nicht vorm 3. Geburtstag. LG und trotzdem viel Erfolg bei der Suche Michi
gerade wegen den Infekten mein Kind nicht weggeben. Den Anspruch auf drei Jahre daheimbleiben hat sie auch, wenn auch nicht bezahlt, ein Kiga wird Nele dann nehmen müssen. Ich habe ein Extremfrühchen und wirklicha uch anfangs alles vermieden , wo meiner mit Keimen hätte in Kontakt treten können, sicher ist das doof, aber so ein Imunsystem muss auch erstmal reifen dagmar
Vielen lieben Dank für eure Antworten. Das mit der Lebenshilfe fand ich eine sehr gute Idee, habe mir auch gleich mehr Info´s besorgt. Ansonsten habe ich Die Insel e.V. gefunden, die in solchen Situationen unterstützend zur Seite stehen. Ein Punkt ist Integrationsschwierigkeiten. Ich denke dort kann man meiner Schwester sicher reichlich Tipps geben. Danke nochmal an euch alle
Hallo, ich arbeite auch als Tamu und mache laufend Schulungen mit. ABER für solche Fälle wird man da nicht ausgebildet. Ich würde mir Nele auch nicht "zutrauen" wenn Ihr etwas passieren würde, würde ich meines Lebens nicht mehr froh. Ich wünsche deiner Schwester viel Glück, schade das die Tagesmütter Vereine nicht mal in diese Richtung denken. Gruß Minimaxi