Elternforum Hilfe für kranke und behinderte Kinder

Hinweis auf Autismus?

Hinweis auf Autismus?

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Unser Sohn ist fast 11 Monate alt und leidet an Tuberöser Sklerose. Das ist ein Gendefekt mit unterschiedlichem Verlauf und Prognose. Unter anderem hat er neben täglichen kleinen fokalen Anfällen (BNS-Krämpfe sind medikamentös eingestellt) mehrere gutartige Tumore (Tuberome) im Gehirn, unter anderem auch in der Region, wo Autismus "ausgelöst" wird. Wegen der Epilepsie nimmt er die Höchstdosis Topamax und Ergenyl. Er ist natürlich völlig entwicklungsverzögert, muskelhypoton, kann noch nicht sitzen oder krabbeln, was sich aber in letzter Zeit mit KG zunehmend bessert. Was mir aber am meisten Sorgen bereitet, ist das Thema Autismus. Der Arzt sagte zwar, er lässt autistische Züge erkennen, aber erst mit 3 Jahren lässt sich das sicher sagen. Unser Sohn ist eigentlich mit sich selbst ganz zufrieden und nimmt fast keinen Blickkontakt auf. Er interessiert sich kaum für seine Umwelt und hält sich gerne an seinen Händchen fest und spielt mit ihnen. Allerdings mag er Körperkontakt sehr gerne und auch beim Stillen gab es keine Probleme. Er ist total "pflegeleicht". Bei Diagnosestellung mit 8 Wochen sagte man uns, dass er auf jeden Fall Wahrnehmungsstörungen haben wird. Ist es das jetzt oder doch eher Autismus? Vielleicht kommen die äußeren Reize ja auch nur nicht da an, wo sie sollen, damit er darauf reagieren kann? Wer hat damit Erfahrung und kann mir davon berichten, vielleicht auch noch Hoffnung machen? Vielen Dank Bianca


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Hallo, ich selber bin starke Epileptikerin und kenne mich da sehr gut mit diesem Themen aus. Natürlich gehört auch der autismus dazu. Ich kann nur mutmachen, authisten sind meiner Meinung und Erfahrung nach sehr schwierige Kinder sehr schwer umgänglich und überhaupt nicht liebebedürftig. Ich habe mit eltern gesprochen , die damit riesige Probleme haben, wenn sich Ihr kInd völlig abnabelt. Trotzdem kopf hoch. Bis jetzt ist ja noch nichts draußen Viel viel Glück Ach ja und wegen den fokalen Anfällen ich nehme dass Lamictal und bin weder entwicklungsverzögert oder sonst noch was. Ganz ganz wichtig richtigen neurologen. Gruß Marina


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Hallo, Autismus wird nicht ausglöst. Ein Mensch ist Autist oder er ist es nicht. Es gibt SEHR viele verschiedenste Austismusformen. Die am "leichtesten" Betroffenen nennt man Asperger-Autisten. Und selbst unter diesen Autisten gibt es große Bannbreite von Beeinträchtigungen oder eben nicht. Fachleute streiten sich daüber ob man Asperger- und High-function-Autisten überhaupt mit Diagnoseschlüsseln trennen kann oder nicht. Einige Autisten haben Skoliose, andere nicht. Einige sind wahre Ballkünstler, die meisten sind in der Motorik aber meist schwerfällig. Klarheit könnte nur ein WIRKLICH geschulter Facharzt für Autismus geben und die sind schwer zu finden. Die sicherste Anlaufstelle wäre vielleicht die Beratungsstelle "Hilfe für das Autistische Kind". Dort hat man Adressen von Fachärzten/Psychologen, die sich auf Kinder spezialisiert haben. Abschließen möchte ich nur noch sagen, wenn die innere Stimme sagt, die eine oder andere Diagnose könnte so nicht ganz stimmen, dann sollte man auch auf seine innere Stimme hören. In meinem Freundeskreis ging eine Familie durch die "Hölle", von einem Arzt zum anderen. Stets gab es andere Diagnosen. Von Schizophrän, geistig Behindert bis vielleicht Hochbegabt war alles dabei. Erst eine Kinderpychologin die einen Facharzt für Autismus hinzuzog stellte das Asperger-Autismus fest. Das Kind hat auch eine Skoliose. Die Diagnose wurde erst im Schulalter gestellt. Es gibt Anhaltspunkte die auf Autismus schließen lassen, es muß es aber trotzdem nicht sein. Nur eine gründliche (zeitaufwendige) Diagnosestellung bringt allen Klarheit. LG. Mops