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Erfahrungen Ergotherapie bei schlechter Aussprache

Erfahrungen Ergotherapie bei schlechter Aussprache

TRudimaja

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Hallo, meine jüngste Tochter, 7 Jahre, 1.Klasse, spricht schon immer soooo schlecht. Sie hat früh, viel und laut geredet. Allerdings konnte sie ganz lange sehr viele Laute nicht bilden. Das kann sie inzwischen, allerdings nur mit Konzentration. Die sogenannte Übernahme in die Alltagssprache klappt nicht. Sie spricht so verwaschen, nuschelig, undeutlich. Es ist sehr anstrengend, ihr zu zuhören. Wenn ich sie nicht verstanden habe und nachfrage, wiederholt sie es kaum deutlicher. Zum verzweifeln... Ansonsten ist sie gut entwickelt, schon sehr groß und "weit", wenn man das so sagen kann. Sie war mit ca drei Jahren schon eine ganze Weile bei einer Logopädin. Allerdings wollte sie nie, immer mit Tränen und Theater. Dann haben wir ihr bis ein Jahr vor der Schule auf Anraten der Kinderärztin Zeit gegeben. Vor der Schule war sie dann gut ein Jahr wieder beim Logopäden. Dieser war von den Fortschritten begeistert...bis die Stunde zu Ende war. Er konnte den Unterschied zwischen im Raum und vor der Tür absolut nicht verstehen. Nun hat uns die Kinderärztin statt zur Logo lieber zur Ergotherapie geschickt, um an der Konzentration zu arbeiten. Der Therapeut ist noch beim "Befunden" und hat sich noch nicht geäußert. Eigentlich hat sie keine Konzentrationsprobleme, kommt in der Schule gut mit. Was habt ihr noch für Tipps? Hat jemand Erfahrung mit so "schlechten Sprechern"? Würde meine Tochter so gerne verstehen... Gruß, Maja


Zwerg1511

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Antwort auf Beitrag von TRudimaja

Ich nicht, aber meine Freundin. Ihr Sohn spricht auch sehr "nuschlig" und unverständlich. Er kann die Laute bilden, bekommt das im Alltag aber nicht hin. Ich gehe davon aus, dass Ihr schon in der Pädaudiologie gewesen seid, um hier Hörfehler oder organische Ursachen ausschließen zu lassen. Meine Freundin wurde hier an die Beratungsstelle einer Sprachheilschule verwiesen. Ihr Sohn hat jetzt eine Schulbegleitung. Diese kommt 1-2 Monat in die Schule sitzt im Unterricht neben dem Kind und nimmt es auch aus dem Unterricht raus, um gezielt bestimmte Sachen zu fördern. Am wichtigsten ist jedoch, dass die Begleitung sich mit Klassenlehrerin und Logopädin an einen Tisch setzt und den aktuellen Förderbedarf klärt. Dazu gehört z.B. auch, dass zwischendrin Ergotherapie eingeschoben wird, um die Konzentration zu fördern.


Himbaer

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Antwort auf Beitrag von TRudimaja

Hallo, könnte es sein, dass deine Tochter ein Verbale Entwicklungsdyspraxie hat? http://www.logopaedie-dingden.de/index_htm_files/Elterninfo%20Dyspraxie.pdf Mein Sohn hat eine und hatte nun 3 Jahre lang Logo, momentan draf er pausieren. Aber er mußte z.B. auch jeden Laut einzeln lernen, so wie du das beschreibst, erinnert mich das sehr an meinen Sohn, nur dass er mittlerweile besser ist. Aber auch verwaschener spricht, sobald er läner erzählt. Wichtig hier ist eine Logopädin bzw. ein Logopäde der sich damit auskennt und das auch behandeln kann, sonst passiert nicht viel- wie anscheind bei euch. Ergotherapie wird euch da, denke ich, nicht viel bringen. Viele Grüße


tina14

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Antwort auf Beitrag von TRudimaja

Wie wärs mit Gesangsunterricht? Oder Kinderchor? Nur so als Idee, es muss ja vielleicht nicht immer eine Therapie sein. Gruß, Tina


Trini

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Antwort auf Beitrag von TRudimaja

aber sie tut es nicht, weil ihr sie ja auch so versteht. Zitat: "Vor der Schule war sie dann gut ein Jahr wieder beim Logopäden. Dieser war von den Fortschritten begeistert...bis die Stunde zu Ende war. Er konnte den Unterschied zwischen im Raum und vor der Tür absolut nicht verstehen." Warum soll sie sich aber anstrengen, wenn sie auch so verstanden wird??? Da hilft nur, konsequentes "nicht reagieren", wenn ihr sie nicht verstanden habt. Wie läuft es denn in der Schule????Umsomehr Kontakte sie mit Fremden hat, umso mehr muss sie sich ja um deutliche Sprache bemühen. Die Idee mit dem Singen finde ich auch ganz toll. Trini


Himbaer

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Antwort auf Beitrag von Trini

So einfach ist das evtl. gar nicht. Mein Sohn kann auch jeden Laut isoliert aussprechen, aber in einem Wort ist das wieder eine ganz andere Leistung. Und überlege dir mal, was für ein riesen Untersched es ist, wenn du dir nur Gedanken darum machen mußt was du sagen willst (das ist der Normalfall) oder ob du dir gleichzeitig auch noch Gedanken machen mußt, wie du es aussprichst. Das ist für die Kinder ziemlich anstrengend. Natürlich fordere ich meinen Sohn auf, deutlicher zu reden wenn er wieder in sich reinnuschelt- aber nicht andauernd, denn er soll nicht die Lust am Reden verlieren. Deswegen würde ich ihn nie ignorieren, wenn er undeutlich spricht. Wir haben Zeiten hinter uns, in denen ich ihn tatsächlich gar nicht verstanden habe- er hat dann wirklich aufgegeben, abgewunken, war frustriert und hat in der Zeit deutlich weniger gesprochen als jetzt. Ich habe eher das Gefühl, hier fehlt eine gescheite Diagnostik, auch von Logopädenseite her.