Hannah79
Hallo ihr, ich frage mal bei euch nach, da ich im Laufe der Jahre mitbekommen habe, dass hier im Unterforum teilweise geballtes Wissen vorhanden ist... Im engen Freundeskreis ist ein Kind, welches deutlich entwicklungsverzögert ist, der KiA ist aber sehr passiv. Ich hatte mal eine Tabelle, in welcher zu sehen ist in welchem Zeitrahmen bestimmte Entwicklungsschritte spätestens erfolgt sein müssen. Also nicht diese normalen Tabellen, wann Kinder bestimmte Dinge MEISTENS können sondern rein fachlich gesehen wann wirklich der späteste Zeitpunkt ist für bestimmte Entwicklungsschritte, die noch im Normbereich liegen. Ich könnte mir vorstellen, dass der ein oder andere sich an meiner Frage reibt, da es immer problematisch ist solche Vergleiche anzustellen. Es geht mir aber wirklich in keiner Weise um irgendwelche Leistungsschauen oder Fähigkeitenwettbewerbe sondern darum ob ggf doch der KiA gewechselt werden sollte, denn das Kleinkind kann leider wirklich noch gar nichts und ihr würdet mir wirklich sehr weiterhelfen, da ich durch tagelanges googeln nicht wirklich weiterkam. Herzlichen Dank! Hannah
Hm, also du hast die Diagnose "deutlich entwicklungsverzoegert" gestellt, und der eigentliche Kinderarzt tut einfach nichts, tsts. Die Normen besagen meistens nicht, was die Kinder in dem Alter koennen muessen/sollen, sondern was die meisten Kinder in dem Alter einfach statistisch koennen. Das heisst aber nicht, dass 90% aller Kinder in einem bestimmten Alter fein-, grobmotorisch, kognitiv und neurologisch auf diesem bestimmten STand sind, sondern dass 90% aller Kinder feinmotorisch auf diesem Stand sind, 90% grobmotorisch, 90% kognitiv und 90% neurologisch. Also jedes einzelne Kind ist in mindestens irgendeinem Bereich noch nicht so weit, wie es 90% sind. Und zu Schuleintritt sind alle mehr oder weniger auf einem aehnlichen Niveau, und selbst da gibt es noch massive Unterschiede. Und danach heisst das ganze dann "talentiert" oder "nicht so talentiert" in verschiedenen Bereichen. Die Tabellen unterscheiden sich auch alle massiv von einander. Was ich da schon an Tabellen gesehen hab - bei einer sind wir zu siebent herumgestanden mit unseren Kindern und haben uns bloed angeschaut... Da haetten die Kinder damals schon ihre Schuhe binden koennen muessen und einiges mehr, und unsere ganzen Kinder waren noch nichtmal so weit, dass sie sich eine Hose anziehen konnten... Weiss nicht, nach welchen Kriterien die oft aufgestellt werden. Also Tabellen schnell weglegen. Wenn der Kinderarzt keinen Handlungsbedarf sieht, dann ist mit grosser Wahrscheinlichkeit auch noch keiner da. lg niki
Das kann ich so nicht stehen lassen. Manche Kinderärzte warten zu lange bis sie irgendwie reagieren. Es kommt darauf an, was das Kind macht und wie. Wenn z.B. die Körperspannung zu schlecht oder zu hoch ist, irgendwelche Bewegungseinschränkungen da sind können es die meisten Eltern gar nicht einschätzen ob die Entwicklung noch normal ist oder das Kind nur etwas länger braucht. Wenn das Kind wirklich auffällig ist, würde ich auf jeden Fall den Arzt nerven oder auch einen anderen Arzt konsultieren. Unserer ist zur Zeit nämlich auch sehr schnell bei den Untersuchungen weil er überlastet ist, da muss man schon hartnäckig sein. Wenn wirklich Probleme irgendeiner Art da sein sollten, ist es besser sie frühzeitig zu erkennen und zu Fördern. Lg
Wenn die Eltern den KIA nicht wechseln wollen, kann man gar nichts machen.Es ist ihre Entscheidung.Du kannst die Eltern freundlich darauf hinweisen, was dir aiffällt
Ich kenne nur den umgekehrten Fall. Ich persoenlich kenne in meinem ganzen grossen Umfeld keinen einzigen Fall, wo ein Kinderarzt ("Manche Kinderaerzte" sogar) zu lange gewartet haetten, und dann irgendein irreversibler Fall eingetreten waere. Also rein statistisch bin ich entweder nicht repraesentativ, oder es ist nicht so krass. Foerdern kann man auch nur etwas, was prinzipiell da ist. Man zieht etwas vor, was ansonsten spaeter gekommen waere oder staerkt etwas, was ansonsten im HIntergrund geblieben waere. lg niki
hi, also du macst ja aber auch sehr wenig Angaben zum Kind. Alter des Kindes zum Beispiel und zumindest eine grobe Beschreibung was dir in der Entwicklung auffällt bzw. fehlt. Du sagst nur "Kleinkind" und "kann wirklich noch gar nichts"! Also das kann ich ja so schon mal gar nicht glauben und erst recht nicht das ein KiA nichts unternehmen würde, so würde ein Kleinkind seit seines Lebens auf dem Rücken liegen und nichts tun..! Also mein Sohn ist bspw. mit 11 Monaten frei gelaufen erste Versuche mit 10+Monate. Sein Causin ist mit 16 Monaten noch nicht gelaufen und hat keine Anstalten gemacht, gekrabbelt ist er z.B auch nie. Mein Sohn konnte mit 5,5 Monaten frei sitzen, sein Causin mit einem Jahr. Heute hat sein Cousin aufgeholt, kann1a Skifahren und macht Taekwondo. Meiner hat aufgrund fehlender innerer Statik eklatante Schwierigkeiten bzgl Stabilität und Skifahren wäre tatsächlich sehr sehr schwierig für ihn. Lg
Ich habe wenig Angaben gemacht, weil es sich nicht um mein Kind handelt und ich daher, auch nicht im www, Angaben machen wollte zu einer anderen Person. Aber offenbar funktioniert es ja ansonsten nicht. Klar, hier im rub gibt es immer mal seltsame posts und hysterische Menschen, aber es gibt hier auch Konstellationen, die eben tatsächlich so sind und man als Fragestellerin weder hysterisch noch geistig umnachtet ist. Und ja, offenbar gibt es auch Ärzte, die eben weniger hinterher sind, ich staune in dem Fall auch. Der Junge ist 15 Monate und kann nicht sitzen (auch nicht mit passiv hinsetzen), nicht robben oder sonst irgendwie vorwärts kommen und auch nicht sprechen, also ich meine, nicht einmal Silbenverdoppelung (ma-ma, dada, baba). Das komplette Umfeld redet schon seit einem halben Jahr von einer Behinderung. Ich habe mich da immer sehr zurück gehalten, weil es eben erhebliche Normvarianten gibt und der Kinderarzt eben auch noch keinen Handlungsbedarf sah. Aber genau darum hatte ich eben fragen wollen ob einer von euch diese wissenschaftliche Tabelle kennt, wann ein Kind wirklich allerspätestens etwas können sollte um noch in der Norm zu liegen. In dieser Tabelle war das nämlich alles später als in den normalen Ratgebern. Aber egal. Trotzdem danke für eure Antworten!!!
Hallo Hannah, also ich persönlich finde es ja lobenswert das du dir Gedanken um das Kind deiner Freundin machst. Leider war dein Post nicht so geschrieben als ginge es dir um Informationen bzgl. einer Tabelle, sondern vielmehr um die Frage ob der KIA gewechselt werden sollte. Und um ehrlich zu sein, fehlten hierfür Angaben. Und solche Angaben dienen doch nicht einer Identifizierung des betreffenden Kindes und niemand verlangt Name und Adresse ;) Also ja, ich finde deine Gedanken bzgl des Kindes sind berechtigt und eine Zweitmeinung schadet nie. Aber ob dir das jetzt weiter hilft? Ich halte es auch durchaus für möglich, das Physiotherapie dem Kind gut tun würde, aber ich bin leider kein Arzt ;) Nur denke ich, das es auch für das betreffende Kind schwierig und frustrierend sein muss, in diesem Alter nicht vorwärts zu kommen, daher könntest du vielleicht da bei deiner Freundin ansetzen. Lg
Hej, so wie du das Kind beschriebst würde ich als ersten Schritt versuchen, nein darauf bestehen, eine Überweisung zu einer Physiotherapie zu bekommen. Unbedingt. Vielleicht reicht schon ein kleiner Anstoss in die richtige Richtung und die Entwicklung des Kleinen kommt dann so richtig in den Gang. Aus meiner heutigen Erfahrung und dem wie du das Kind beschreibst, würde ich da nicht mehr warten und darauf vertrauen, dass das schon noch kommt. Selbst mein Kind, konnte zu dem Zeitpunkt schon lange sitzen und krabbeln und das ist für ein Kind mit Angelman-Syndrom eher untypisch. Zeitgleich würde ich mir einen anderen Kinderarzt suchen. Es gibt halt einfach Kinderärzte die es einfach nicht merken, merken wollen und warten (liegt manchmal an dem sehr strammen Budget der Ärzte) oder schlicht sich nicht wirklich auskennen. Es gibt Ärzte die kennen eine Menge an Syndromen und Behinderungen und es gibt welche, die haben lediglich mal was von Down Syndrom und Autismus gehört. Es ist leider so. Versuche deine Freundin zu überzeugen, etwas zu machen (Arztwechsel und Physio). Vielleicht ist es auch für sie schwer sich einzugestehen, dass mit dem Kind etwas nicht stimmt. Und auch da kann ich dir sagen, dass man sehr schnell dicht macht, wenn das Umfeld ständig auf einen einredet. Viele Grüße Butterbemme
Hallo Butterbemme, danke auch für deine Antwort. So ist es in der Tat, sie hat lange die Augen davor verschlossen, was ich 100%ig verstehen kann, denn es ist ein unglaublich schwerer Schritt überhaupt nur in diese Richtung zu denken. Bei der letzten U hat sie beim KiA auch Fähigkeiten beschönigt. Ich habe sie daher auch lange damit in Ruhe gelassen, jetzt kommt es aber von alleine langsam bei ihr. Letztendlich ist es ja auch wirklich so, dass alles offen ist, in dem Alter kann noch niemand eine sichere Prognose geben. Aber auffällig ist es aktuell eben schon und egal ob nun ein schwerwiegendes oder leichteres Problem dahinter steckt ist frühe Förderung m. M. nach sehr wichtig. Sie hat jetzt übrigens eine Überweisung zur Physio und zum SPZ.
Wenn sie jetzt eine Überweisung zur Physio und dem SPZ hat, dann ist das schon mal sehr gut. Den Kinderarzt, sofern noch nicht geschehen, würde ich trotzdem wechseln. Wir haben letztlich einen guten Tipp aus dem SPZ bekommen, die das Syndrom meiner Tochter zumindest schon mal gehört hatte. viele Grüße butterbemme
Hallo, also mein Kia sah auch keinen Handlungsbedarf, obwohl mein Mittlerer mit 2 Jahren nicht sprechen konnte. Mit 10 Monaten konnte er sich nicht drehen, mit 14 Monaten nicht robben (kann er heute noch nicht), ist erst mit 18 Monaten gelaufen. Immer habe ich mich vertrösten lassen! Mir persönlich hat das Buch: Babys in Bewegung: Spielerisch bis zum ersten Schritt von Kienzle-Müller sehr geholfen. Da stehen diese Meilensteine drin und wann man sie normalerweise erreicht. Aber auch was man tun soll, wenn dem nicht so ist. Geht aber auf alle Fälle eine zweite Meinung einholen oder zum SPZ. LG moon*