Elternforum Hilfe für kranke und behinderte Kinder

Denkhilfe gesucht - behindertes Kind - noch ein Kind?

Denkhilfe gesucht - behindertes Kind - noch ein Kind?

tanzmit

Beitrag melden

Hallo ihr Lieben. Kurz zu uns, wir haben ein gesundes Kind (etwas über 2,5) und ein 100% schwerbehindertes Kind (knapp 1) mit unklarer Diagnose, Muskelschwäche, Magensonde, geistig nomal entwickelt. Eine Diagnose wird wohl laut Ärzten auch immer unwahrscheinlicher, folglich auch eine Aussage über das Wiederholungsrisiko. Wir wollten früher immer eine große Familie, mindestens 3-5 Kinder. Sicher derzeit nicht (mindestens nicht, bis das zweite läuft, falls es mal läuft), die zwei (besonders das Kleinere) schaffen uns momentan völlig, aber wir überlegen, ob wir in ein paar Jahren nicht doch noch mal loslegen sollen (bin 30). Wer von euch hat denn schon mal mit einer ähnlichen Konstellation sich an ein weiteres Kind getraut? Geht dann das besondere Kind unter? Wie sind so eure Erfahrungen damit? Wir sind für jeden Gedankenanstoß dankbar.


Trini

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von tanzmit

Frag ellert!!! Die haben sich getraut. Auch ein Kollege, dessen erstes Kind Spina bifida hat, hat nachher eine gesunde Tochter bekommen. Das behinderte Kind wird immer sein Recht fordern und kann gar nicht untergehen. Was für mich eher entscheidend wäre, ist das Wiederholungsrisiko. Aber selbst da kenne ich einen Fall, der genauso liegt wie bei Euch. Erstes Kind mit Muskelschwäche (auch bis zur Magensonde), zweites Kind gesund. Ich weiß allerdings gar nicht, wie es da weitergegangen ist, weil die Tante der Kinder nicht mehr bei uns arbeitet. Ich wünsche euch Mut für die richtige Entscheidung. Vielleicht hilft ja auch der Zufall nach? Trini


2auseinemholz

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von tanzmit

Hallo! Ich habe zwei halbwegs gesunde Kinder und ich wusste genau am Tag der Geburt meines 2. Kindes, dass ich kein weiteres mehr will. Hatte allerdings nichts mit der Geburt zu tun - es war einfach ein Gefühl, dass eine Türe zugeht und ich froh war darüber. Gesundheit oder Krankheit oder Möglichkeiten oder Lebenssituation hat da überhaupt keine Rolle gespielt. Und genauso wusste ich nach der Geburt vom 1. Kind, dass es nicht vorbei ist damit, obwohl das ein Horrortrip war. Was spürst Du? Pläne sind dazu da, dass sie umgeschmissen werden (das weißt Du bestimmt am besten!) - Pläne sind kein Argument, weder für noch gegen ein Kind. Ich kann Dir nur raten abzuwarten und irgendwann habt ihr das Gefühl, dass die Familie vollständig ist oder auch nicht. In Deinem Alter hast Du den Vorteil Dir Zeit lassen zu können. Es ist auch relativ egal wie andere damit in ähnlichen Situationen zu Recht kommen. Wo ein Wille (ich ergänze mal: Wunsch) ist, ist auch ein Weg! LG, 2.


Ellert

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von tanzmit

huhu wir hatten zwei gesunde Mädchen und dann kam unser Sohn der nicht nur auf Grund seiner extremen Frühgeburt schwerstbehindert ist. Da die private Kasse keine gentests bezahlt war es bei uns dann auch eine problematische Frage ob wir das Risiko nochmals eingehen. Wir haben gewartet bis er vier war und es dann nochmals gewagt und eine gesunde Tochter bekommen. Mit Fehlgeburten in der Geschichte vermutet man das wir ein Jungs-Problem haben könnten, daher war ich froh dass sich ein Mädchen einstellte. Wirklich sicher ist nie einer, auch bei einem gesunden Kind in der Vorgeschichte kann die genetik zuschlagen, auch ein gesundes Kind kann unter der Geburt schwersbehindert werden. Ich würde aber definitiv warten bis das Kleine deutlich älter ist, denn schwager und die belastung mit den Therapien, Tragen, Sondieren etc, das geht wirklich sehr an die Substanz, unserer war damals Im Kindergarten und das hat vieles sehr erleichtert dagmar


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von tanzmit

Da ihr nicht wisst woher die Behinderung kommt, müsst ihr das Risiko abschätzen, wie ihr ev. mit einem dritten Kind mit der gleichen Behinderung umgehen wollt/könnt. Das war bei meiner Freundin so, zwei der drei Jungs haben extreme Muskelhypotonie, können nicht sprechen, Ursache unbekannt trotz aller möglicher Gentests, ect... Gruss, Dor


Bookworm

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von tanzmit

Meine Freundin hat vier Kinder das älteste hat eine schwere Spastik aufgrund Sauerstoffmangel bei der Geburt (also NICHT erblich). Ist Rollifahrer, kann sprechen, aber nur mit einer Hand eingeschränkt etwas halten o.ä. (100% SB) Das Paar hat bewusst noch mehr Kinder bekommen (Sie sind beide Einzelkinder). Sie hat gesagt es tut dem Ältesten gut Teil der Familie zu sein, und dass sich nicht immer alles nur um ihn und seine Befindlichkeiten dreht. Es gibt allerdings große Unterstüzung von ihren Eltern, die 2 komplette Tage in der Woche "zur Verfügung stehen", das heißt Fahrdienste übernehmen, abends dableiben wenn Elternabend ist usw. Habt Ihr denn Rückhalt in der Familie? im obigen Bsp. ginge es ohne die Eltern definitiv nicht, wurde aber vorher abgeklärt :-)


tanzmit

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von tanzmit

Danke erst mal. Mit dem Zeit lassen oder dem Zufall Raum geben ist das so eine Sache - wir brauchen jedesmal Hilfe aus der Ki-Wu-Klinik. Ich bin mit meinem Wunsch definitiv nicht durch, mein Mann allerdings leider zumindest im Moment schon - wir haben das Thema vorerst zurückgestellt. Allerdings habe ich klar gesagt, ICH verhüte nicht zusätzlich, das und das minimale Rest"risiko" besteht, wenn DU derzeit nicht willst, musst DU verhüten - und edr tut es nicht. Er scheint selbst nicht recht zu wissen, was er will. Unterstützung: Ein klares Jain. Ja für das gesunde Kind, das kranke traut sich keiner.


faenny

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von tanzmit

Ich kann dir nicht aus persönlichen Erfahrungen berichten, bin aber im Geiste gerade meine Schüler durchgegangen. Meist ist es tatsächlich so, dass das, von Geburt an behinderte Kind, das Jüngste ist. Ich kenne auch aber einige wenige Familien, die sich noch einmal getraut haben, meist aber schon mit einem eher größeren Altersabstand. Zweimal weiß ich von Familien, die ein weiteres behindertes Kind bekommen haben und diese Situation bemerkenswert meistern. Die übrigen Familien haben gesunde Kinder bekommen.


JessieJ

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von faenny

Der Beitrag ist zwar schon eine Weile her, aber ich antworte trotzdem mal. Auch wir haben uns getraut, sogar noch 2x Unser 1. Sohn ist Autist und unser 2. Sohn eine Frühgeburt und dadurch bedingt auch schwerbehindert, sitzt im Rollstuhl und hat viele Baustellen. Wir haben 2 Jahre nach seiner Geburt noch einen 3. Sohn bekommen (war aber eher für später geplant, hatte sich halt eingeschlichen) und jetzt bin ich wieder schwanger. Ich glaube das was zählt in so einer Situation ist die Zusammenarbeit und der Zusammenhalt mit dem Partner. Wir sehen das nicht als besonders an, für uns sind die beiden Großen ganz normale Kinder. Sie bekommen innerhalb unserer Familie auch keinen Sonderstatus und müssen genauso "ran" wie der Kleine. Es ist mehr "Arbeit" sicherlich, aber meiner Meinung nach alles eine Frage der Einstellung :-) Alles gute! LG Jessi