Elternforum Hilfe für kranke und behinderte Kinder

an Mehrfachmamis - gemischte Gefühle

an Mehrfachmamis - gemischte Gefühle

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo zusammen, ich lese hier öfters mal still mit, heute brauche ich aber ein paar Antworten. Unsere Tochter (22 Monate) kam ohne den rechten Unterarm+Hand zur Welt, sonst ist sie gesund. Da wir vor der Gebrut nichts wußten, war das ein riesen Schock für, den wir aber mittlerweile sehr gut verkraftet haben. Nun ist es so, daß ich wieder schwanger bin, ET. ist in ca. 2,5 Wochen. Irgendwie läßt mich die Erinnerung an die letzte Geburt und an das was danach kam nicht los. Ich habe Angst, daß uns die Ärzte wieder was verschweigen. Auch wenn sie beteuern, daß diesmal alles in Ordnung ist, kann ich das irgendwie nicht glauben, denn bei der ersten haben die mir das auch erzählt. Ich kann meine Gefühle schlecht beschreiben, aber irgendwie habe ich Angst, daß ich das Kind mit der Behinderung mehr lieben könnte, weil es eben was Besonderes ist. Oder anders herum, das "normale" Kind mehr lieben könnte, weil es so ist, wie ich mir das Kind gewünscht habe?! Ich hoffe, keiner versteht mich hier falsch, aber ich würde gerne wissen, wie das so bei euch ist. Vielen Dank und alles Gute für euch und eure Kinder


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo, ich kann Deine Ängste verstehen. Ich habe fast 3 Jahre gebraucht um mich wieder für ein Kind zu entscheiden. Justin kam mit einer offenen Bauchdecke auf die Welt und der Darm schwamm im Fruchtwasser. In der zweiten SS habe ich bis zum Schluss Angst gehabt das mit Jason auch was sein könnte. Als er dann auf die Welt kam war ich richtig erleichtert und konnte es gar nicht begreifen das ich ihn gleich nach der Geburt mit nach Hause nehmen durfte. Allerdings wurde bei Jason dann später festgestellt das er auch operiert werden musste. Ich kann Dir aber versichern das Du kein Kind mehr oder weniger lieben wirst. Am Anfang dachte ich auch da Justin nach der Geburt sehr viel durchmachen mußte ich würde ihn mehr bevorzugen, aber da ich sehe das er sich jetzt ganz normal entwickelt behandel ich ihn auch nicht mehr wie ein rohes Ei :-) By und alles Gute für die Geburt Janine www.viermalj.de


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Ich verstehe Dich auch. Luise hat einen seltenen Gendefekt, atmete nicht nach der Geburt. (allerdings konnte man das vorher nicht sehen) Ihr kleiner Bruder Theo kam vor 4 Wochen kerngesund zur Welt. Die Anspannung, gerade kurz vor der Geburt war riesig. Aber ich habe einen guten FA, der mir alles erklärt hat, und auf dem US hab ich auch alles selbst gesehen. Wenn ich was nicht erkannt habe, hat ers mir erklärt. Information ist das beste. Aber natürlich war ich kurz vor der Geburt hypernervös. Habe während Geburt immer zum CTG gelinst, ob auch alles ok ist und hatte ne super Hebi! Tja, und dann brüllte der Kerl und wurde mir überhaupt nicht weggenommen... Tolles Gefühl Und die Liebe kommt von ganz allein!


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo, zu dem Teil deines Posting möchte ich dir etwas sagen: ------------------------------- "Ich kann meine Gefühle schlecht beschreiben, aber irgendwie habe ich Angst, daß ich das Kind mit der Behinderung mehr lieben könnte, weil es eben was Besonderes ist. Oder anders herum, das "normale" Kind mehr lieben könnte, weil es so ist, wie ich mir das Kind gewünscht habe?!" ----------------------------------- Viele (alle?) Mütter haben bei der zweiten Schwangerschaft ähnliche Gefühle. Und zwar völlig unabhängig davon, ob das erste Kind behindert ist oder nicht. Man fühlt sich gemein, weil man seinem geliebten Kind eine Konkurrenz vor die Nase setzt, die noch dazu so wahnsinnig viel Aufmerksamkeit braucht (in der Anfangszeit). Man hat Angst, dem ersten Kind "irgend etwas" wegzunehmen. Man hat ein schlechtes Gewissen, weil man nicht glaubt, dass man NOCH EINMAL einen Menschen soooo sehr (mit jeder Faser) lieben kann wie das erste Kind. Das erste Kind tut einem Leid, weil es vom Thron der alleinigen Aufmerksamkeit verstossen wird. Das kommende zweite Kind tut einem schon im Bauch leid, weil man so "schlechte" Gedanken hat und weil es vielleicht nicht so sehr geliebt werden wird wie das Erste (was natürlich Quatsch ist). Und tausend weitere Variationen des Themas... War bei mir in der zweiten Schwangerschaft auch so. Und bei meiner Freundin auch, und bei hunderten anderer Mütter auch. Glaube mir: du wirst dieses neue Kind GANZ GENAUSO lieben wie das erste. Und das Erste GANZ GENAUSO wie das Zweite. Ich habe da mal einen (ziemlich kitschigen) Spruch gehört, der ganz gut passt: Mutterliebe ist das einzige Ding auf der Welt, das man beliebig oft teilen kann, ohne dass es kleiner wird. So isset! Viele Grüsse und viel Spass mit allem Nachwuchs, Rio


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo Ihr als ich mit meiner zweiten Schwanger war hatte ich auch gedacht, ohjeh, kann ich zwei Kinder liebhaben ? Es ist ganz seltsam denn in dem Moment, da das Baby geboren ist kommt dir das erste sooooo riesengroß vor und erwachsen und dennoch hast Du es genausolieb wie vorher, es ist auch nicht als ob man teilt, es vermehrt sich irgendwie.... Bei uns ist unser drittes Kind behindert, wir haben noch ein viertes gewagt und das war gutso, alleine für Ellert auf den sich nun nichtmehr alle Fürsorge konzentrierte, er teilen und abgeben lernen musste. Die Ängste kann man niemals abschalten, dass wieder etwas passieren könnte , nur versuchen sie auszuhalten ! dagmar


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

irgendwie geht es mir jetzt besser, nachdem ich die Beiträge gelesen habe. Ich habe nach Marias Geburt gesagt, nie wieder ein Kind, eben aus Angst, daß nochmal was nicht in Ordnung sein könnte. Mittlerweile denke ich, es ist gut, daß sie eine Schwester bekommt. Sonst würde man Maria vielleicht mit der ganzen Liebe und Fürsorge womöglich noch "erdrücken". Ach, ich schalte jetzt einfach ab und freue mich auf meine zweite Tochter. Nochmals vielen Dank, ihr habt mir sehr geholfen, meine Ängste etwas zu dämmen. Alles Gute wünscht Radmila mit Maria an der Hand und Antonia inside