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ads-doku: alm-projekt mit prof hüther

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Zappelphilipp auf der Alm: ZDF-Dokumentation über ADS-Kinder und einen ungewöhnlichen therapeutischen Versuch Sie gelten als Zappelphilipp und Störenfried, fallen in Kindergarten und Schule durch Unruhe, Konzentrationsschwäche und Aggressivität auf: Kinder, die am Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom, kurz: ADS, leiden. Sie werden immer nur durch ihre Defizite definiert, erleben viele Frustrationen und werden häufig mit dem umstrittenen Medikament Ritalin behandelt. Dass es auch anders geht, zeigt die 45-minütige Dokumentation "Wo die starken Kerle wohnen", die das ZDF am Dienstag, 9. März 2010, 22.15 Uhr, in seiner Reihe "37°" ausstrahlt. Die Autoren Katharina Gugel und Ulf Eberle haben mit der Kamera ein zweimonatiges Experiment begleitet, bei dem ADS-Kinder auf einer 2400 Meter hoch gelegenen Alm in Südtirol ohne ihre Eltern einen neuen Anfang suchen. Die Organisatoren des Alm-Projekts um den Hirnforscher Professor Gerald Hüther wagen einen ambitionierten Versuch: Sie setzen die Tabletten ab und hoffen, dass die Erfahrungen auf der Alm den Kindern helfen werden, auch danach selbstbestimmt und ohne Medikamente in ihren Familien leben zu können. Ganz nahe an der Natur, ohne Playstation, Handy und Medikamente sollen der neunjährige Adrian und zehn andere Jungs eine neue Selbsterfahrung machen. Sie melken Kühe, hacken Holz, sammeln Kuhfladen, angeln Fische - und können sich tatsächlich in neuen Räumen und Beziehungen ausprobieren. Schon nach wenigen Wochen sind die Kinder viel ruhiger geworden, übernehmen selbstständig Aufgaben, ordnen sich in die Gruppe ein - alles Dinge, die selbst ihre Eltern nicht für möglich hielten. Der Film führt nicht die Diskussion, ob ADS genetisch bedingt oder "anerzogen" ist. Er zeigt aber, dass in unserer Gesellschaft abweichendes Verhalten schon bei Kindern sanktioniert wird; wer nicht funktioniert, scheitert. Nach Auffassung von Professor Hüther haben Kinder in unserer Gesellschaft viel zu wenig Raum, sich zu entfalten und auszuprobieren. Er bestärkt die Eltern darin, stolz auf ihre Kinder zu sein, die starke, kreative Persönlichkeiten seien - für viele Eltern ist es das erste Mal, dass sie etwas Positives über ihr Kind gesagt bekommen. Der Film begleitet die Kinder auch nach der Rückkehr in ihr normales Leben. Wie lange sie in den alten Strukturen ihr neu gewonnenes Selbstbewusstsein aufrechterhalten können und ob sie die Medikamente weiterhin weglassen, inwieweit also das Alm-Experiment Langzeitwirkung entfaltet, bleibt offen. Doch eines zeigt der "37°"-Film sehr deutlich: Es könnte auch ganz anders sein... Direkt im Anschluss, um 23.00 Uhr, wird das Thema auch bei "Markus Lanz" aufgegriffen. Neben Adrian und seiner Mutter sind auch Professor Hüther und andere Experten zum Thema ADHS zu Gast.


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Mh, war schon in der Sternausgabe vom 29.10. das Thema. Es gibt da sehr gegensätzliche Meinungen. LG


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na das guck ich mir doch mal an. Das Problem ist bei solchen sendungen aber meist, dass es entweder Medikament-Gegner sind oder alles Medikamentenbefürworter. Meiner bekommt auch Medis, anders geht es einfach nicht. Wir haben viel versucht und er war jetzt auch stationär in Therapie, das hat uns schon sehr viel gebracht, aber die medis weglassen geht zumindest im Moment noch überhaupt nicht. Das ist von Kind zu Kind untersschiedlich. ADHS hat SOOOO viele facetten, kann so untterschiedlich ausgeprägt sein mit so verschiedenen verhaltensmustern, dass es utopisch ist, da ne standartantwort zu geben. Und so paar Tage auf der Alm fänd meiner auch cool und wenn er, egal ob in der Schule, in ner Freizeitgruppe, zu hause oder sonst wo, die VOLLE aufmerksamkeit bekommt und ne 1 zu 1 oder zumindest ne 2 zu 1 Betreuung hat, klappt es mit ihm auch ohne Medikamente. Das ist aber zum beispiel in ner Klasse in der 28 Kinder sind nicht möglich, das geht überhaupt nicht. Auch hat meiner unter seinen eigenen Wutausbrüchen extrem gelitten, er kam aus der WUt und der Enttäuschung überhaupt nicht mehr raus. Das ist mit Medis zwar manchmal auch noch schwer für ihn aber machbar. und ich würde meinem Kind enorm viel Lebensqualität wegnehmen, wenn ich ihm die Medis vorenthalten würde. und hätten wir gewusst, dass es ihm so viel bringt und nicht unsere ANgst vor den Medis in den vordergrund gestellt hätten, hätten wir ihm einiges erspart. Mein Mann (ADHS) nimmt mittlerweile auch Medis. Anfangs wollte er es nur machen um mit unserem ADHS Kind ruhiger und gelassener umgehen zu können. Mittlerweile denkt er auch anders darüber, denn auch ihm bringen die Medis deutlich mehr Lebensqualität. Er ist Sortierter, nicht so extrem vergesslich, kann viel ruhige und gelassener in verschiedensten Situationen umgehen, dass er sich selbst ärgert dass es bei ihm so spät diagnostiziert wurde. Es hätte auch ihm und damit uns einiges erspart und das fängt schon bei der Schul und Ausbildung an.


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http://www.ahlener-zeitung.de/aktuelles/kultur/medien/1283690_ADHS_Alm_Therapie_oder_Tabletten.html