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AD(H)S vom Arzt abklären, was wird da alles gemacht?

AD(H)S vom Arzt abklären, was wird da alles gemacht?

geiz_ist_geil

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Hallo zusammen, mein Sohn (7) geht seit Sommer zur Schule und wir bekommen regelmäßig von der Lehrerin zu hören, dass regeln nicht beachtet, er unkonzentriert, aggresiv anderen Schülern gegenüber ist usw. Auch die Hausaufgaben hier zuhause sind nur schwer zu bewältigen, wir brauchen oft über 1 Stunde, aber nicht weil mein Sohn das nicht kann oder nicht versteht, sondern weil er sich selbst ablenkt. Er singt dabei, kritzelt in die Bücher, steht auf und macht was völlig anderes... Er ist nicht kritikfähig und leicht provozierbar, aber das er so aggresiv reagiert wie von der Lehrerin beschrieben kenne ich im privaten Bereich nicht, im letzten Kigajahr ist es aber auch schon vorgekommen, dass er andere Kinder gehauen hat. Heute musste mein Mann unseren Spross früher von der Schule abholen, da er mehrere Kinder mit einem Schuh gehauen und geschubst hat. Auf die Frage warum er das getan hat, kam nur ein "weiß ich nicht" und am späten Nachmittag, als wir ihn drum baten noch bei seiner Freundin anzurufen, die er ebenfalls in der Schule gehauen hatte, wusste er auch schon nichts mehr wirklich davon. Naja nachdem ich schon öfter über AD(H)S gelesen habe, denke ich, dass wir das vielleicht doch mal vom Arzt abklären lassen sollten, damit ihm auch geholfen werden kann, wenns wirklich so sein sollte. Nun meine Frage zu welchem Arzt gehen wir da am besten? Einen Kinderarzt haben wir nicht, wir sind von Anfang an mit unserem Sohn bei unserem Hausarzt, da der einzige Kinderarzt hier einen schlechten Ruf hat. Unser Hausarzt hat, bevor die Schule anfing allerdings auch schon mal am Rande gesagt, das es sein könnte das unser Sohn AD(H)S haben könnte. Mussten ne Zeit regelmäßig mind. 2 mal die Woche mit meinem Mann in die Praxis und da war unser Sohn häufig mit. Kann auch ein Kinderarzt AD(H)S diagnostiezeren? Würde dann in eine andere Kleinstadt hier im Umfeld ausweichen, Kinderpsychologen haben wir nämlich leider nur einen im Kreisgebiet, denke das wird ewig dauern da einen Termin zu bekommen. Wobei ja eigentlich unser Hausarzt den Jungen schon von anfang an kennt, frage ich mich ob es da überhaupt sinnvoll wäre einen anderen Arzt für aufzusuchen (außer eben einen Psychologen). Und wie laufen die Untersuchungen ab, was muss mein Sohn da machen? Und wenn unser Sohn AD(H)S haben sollte, was kommt dann außer Medikamente auf uns zu? Ich lese oft von Ergotherapie, die hatte mein Sohn bis vor 1,5 jahren, aber ohne jeglichen Erfolg, da er da auch wenig bis gar nicht mitgemacht hat (da ging um motorische defizite, kein Fahrrad fahren, Bälle nicht richtig fangen, diese defizite haben sich mittlerweile von allein gelöst) Und eigentlich möchte ich so einen ganzen Therapiekram nicht wieder anfangen, zumal ich auch Berufstätig bin und keinen Führerschein habe, die Stadt ist 20 km entfernt und für eine Therapiestunde sind wir dann unter Umständen 4 Stunden unterwegs je nachdem wann der Termin dann genau ist und die Busverbindung passt. Ich danke euch schonmal für eure Antworten......


wickiemama

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Antwort auf Beitrag von geiz_ist_geil

bei uns war es ein Kinderpsychater. Gemacht wird ein IQ Test und ein Konzentrationstest, außerdem wurde noch ein test gemacht bei dem ausgeschlossen wurde daß eine Depression vorliegt. Blutbild, EEG, Größe, Gewicht (für den Fall einer Medikation) Mein Sohn hat ADS ohne h. Wenn Du zum Kinderpsychologen gehst und er Medis braucht muß diese der Kinderarzt verschreiben. Der Kinderpsychater darf das selbst, dann kann man sich den Kinderarzt sparen. Wir sind direkt ohne Überweisung zum Kinderpsychater gegangen.


MamaEla08

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Antwort auf Beitrag von geiz_ist_geil

ich hab mal einen beitrag in einer baby zeitschrift gelesen das 1. eine richtige diagnose vom psychologen mind. ein halbes jahr dauert 2. medis verschrieben werden ohne richtiger diagnose 3. mehr als die hälfte der erzieher und lehrer werden mit aufgeweckten kindern nicht mehr fertig, also so auf die art: still sitzen, nichts sagen und nicht aufstehen kann dir gern mal den beitrag kopieren, sind zwar amerikanische studien aber auch hier ist es leider nicht anders. hauptsache kinder werden auf irgendeine art und weise ruhig gestellt. ich würd mich jetzt gar nicht so auf die lehrer eingehen lassen da die nicht in 4 monaten schon sagen können er hätte adhs oder so!!!! sry wenn ich das jetzt so schreibe aber das sogenannte adhs wird als " volkskrankheit " bei kindern diagnostiziert und überwiegend falsch medikamentiert und kinder als versuchskanninchen missbraucht. mein kind hat laut den anzeichen die gleichen symptome aber ich käme nicht gleich auf die idee, das er adhs haben könnte. wegen den hausaufgaben, wann macht er die?? nach dem essen oder abends?? schau mal wann er ruhephasen hat und wann er in action ist?? ich würd schauen das er eine ruhige umgebung hat, ohne radio und tv und mich mit ihm hinsetzen und das durchziehen. vllt helfen auch kleine belohnungen wenn er mal 10 min sitzen kann ohne faxen zu machen. bin zwar auch kein psychologe aber ich würds später bei meinen kindern auch mal versuchen. lg


geiz_ist_geil

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Antwort auf Beitrag von MamaEla08

Die Vermutung AD(H)S kommt nicht von der Lehrerin, das vermute ich selbst und hat auch unser Arzt schon angemerkt dass es sein könnte. Ich weiß dass viele Kinder in diese "Schublade" gesteckt werden nur weil sie vielleicht etwas wilder sind und/oder Konzentrationsprobleme haben. Hausaufgaben haben wir schon zu unterschiedlichen Zeiten und auch in verschiedenen Räumen probiert, mal hab ich ihn allein gelassen, mal sitze ich dabei, er hat die Hausaufgaben auch schon bei Oma gemacht. Radio oder TV gibt es in der Hausaufgabenzeit nicht, dann würds ja noch länger dauern. Es ist egal wie, wann und wo - er steht sich selbst im Weg durch seine ständige Unruhe. Und dann kommen ja noch andere Sachen hinzu. Ich denke es kann nicht schaden, dass abklären zu lassen, damit ihm auch geholfen werden kann wenn es so sein sollte. Wenn nicht wäre natürlich Super.


MamaEla08

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Antwort auf Beitrag von geiz_ist_geil

hallo dann hoffen wir mal das sich das nicht bestätigen würde und wenn, dann hilft nichts anderes als medis viel glück


wickiemama

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Antwort auf Beitrag von MamaEla08

mein Sohn hat ADS bei uns hat die Lehrerin nach 4 Wochen Unterricht darauf getippt, Der Psychater hat den Verdacht vor ca einem Jahr schonmal geäußert, wir haben aber nichts unternommen weil es (bis auf die Rechtschreibung) keine nennenswerten Probleme in der Schule gab. Die Probleme kamen in der 3ten. Die Lehrerin wußte nichts von dem ADS Verdacht des Psychaters. Sie hilft uns aber sehr. Wir sind aufgrund ihrers Verdachts nochmal zum Kinderpsychater, der hat ihn auf Medis eingestellt und seitdem macht ihm das Leben wieder spaß. Er bekommt wieder mit was er in der Schule hört. Er lernt und kann das Gelernte in der Probe wieder abrufen. Das war vorher ein riesenproblem! Dank der Aufmerksamkeit der Lehrerin ist es jetzt wesentlich erträglicher für den Jungen in der Schule. Das hat nix mit Schublade usw zu tun. Und die testung hat bei uns insgesamt mit Abschlußgespräch 14 Tage gedauert. Es waren 4 Tests und ein Gespräch mit dem Kind und ein abschlußgespräch. Dann kamen die Medis nach 4 Wochen erneutes Gespräch such dir nen guten Kinderpsychologen/psychater. Der macht Tests und wird herausfinden ob das Kind ADS hat oder nur wild ist. Hat er tatsächlich AD(H)S ist es nur fair wenn ihm geholfen wird.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von wickiemama

Die Testung war bei uns genauso, wobei sie zwei Termine bei der Schulpsychologin hatte und einen im SPZ (Überweisung vom KiA). Momentan steht noch das Abschlussgespräch aus, das findet im Januar statt. Mal sehen was da rauskommt. Was ich nicht ganz nachvollziehen kann, ist die Aussage von @muadall, das dann nur noch Medis helfen. Wo steht das? Ich hoffe ehrlich gesagt, das sie keine Medis braucht und wir das mit Ergotherapie und Verhaltenstherapie auch in den Griff kriegen.


Mitglied inaktiv

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Hallo, Deinen Beitrag hätte ich schreiben können. Mein Sohn ist ebenfalls 7 und seit Sommer in der ersten Klasse. Es gibt haargenau die selben Probleme (mußten ihn auch schon 1x früher abholen, weil es absolut nicht mehr tragbar war). Wir sind seit Februar beim Kinderpsychologen. Es gab anfangs mehrere Gespräche zusammen mit dem Sohn, Beratungsgespräche ohne ihn und dort arbeitet eine Sozialpädagogin, die dann zu uns nach Hause kam (und auch heute noch kommt). Dann gab es mehrere Test zu Intelligenz und Konzentration und natürlich Blutbild und EEG. Alles unauffällig, bzw. im normalen Bereich. Es wurde Ergotherapie verschrieben und er geht seit März in eine soziale Gruppe der Diakonie, wo er soziales Verhalten erlernen soll. Das klappt dort dank straffer Struktur auch sehr gut. Die Probleme in der Schule lassen sich dadurch leider nicht lösen. Erst beim letzten Gespräch vor einer Woche brachte der Psychologe das Thema Medikation auf den Tisch (nach 8 Monaten), nachdem er uns eröffnet hatte, daß bei ihm sehr sicher ein ADHS vorliegt. Die Diagnostik ist langwierig, und das ist auch gut so. Das Kind 2x zu sehen und Methylphenidat zu verordnen, halte ich für fahrlässig. Da bei uns nun über einen langen Zeitraum keine Besserung eintritt, gehen wir nun diesen Schritt. Seit Freitag bekommt er die Medis und die letzten beiden Schultage waren super. Er hat ein Smylie-Heft, das jeden Tag voll mit Kommentaren war (ist frech, unverschämt, haut und schubbst...ect...). Seit 2 Tagen ist nur :-) drin. Wichtig ist, daß Du tatsächlich zu einem Psychologen gehst und alle Test und Termine machen läßt. Der Kinderarzt kann (und sollte meiner Meinung nach auch nicht) diese Medis verschreiben und die Diagnose kann er auch nicht stellen. Ich wünsch Euch alles Gute und fühl Dich mal gedrückt, ich verstehe gut, wie Du Dich fühlst momentan. Liebe Grüße BETTY


geiz_ist_geil

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Hallo, ich hatte deinen Beitrag weiter hinten gelesen, habe mich da schon gefragt ob wir den selben Sohn haben ;-) Ich hoffe nur dass ich dann hier schnell einen Termin beim Psychologen bekomme, leider haben wir im gesamten Kreisgebiet nur einen für Kinder und auch die anderen sind völlig überlastet, mein Mann versucht schon seit August nach einem Raubüberfall einen Psychologen zu bekommen :-( Als nächstes hoffe ich natürlich dass die Schule solange mitmacht, Medis werde ich nicht ohne 100%ige Diagnose geben. Besondere Angebote die noch unterstützen könnten gibt es aber leider auch nicht. Mein Sohn geht jetzt 2 mal die Woche noch zum Sport um sich da austoben zu können, das hält aber natürlich auch nicht lange an, spätestens eine halbe stunde bis stunde im Anschluss ist er wieder auf 180.... Mein Sohn hat auch kaum Freunde mit denen er nachmittags spielen kann, da er sich das mit vielen Kindern hier vom Dorf schon verscherzt hat, das ist für ihn natürlich auch nicht einfach, wenn er mitbekommt, dass sich die anderen immer alle verabreden und er sich nur alle 2-3 Wochen mal für einen Nachmittag mit jemanden treffen kann. Naja, nun mal abwarten was sich bei den Ärzten ergibt, werde morgen gleich mal mit unserem Hausarzt telefonieren und um einen Überweisung zum Psychologen bitten.


Luni2701

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Antwort auf Beitrag von geiz_ist_geil

Also am besten gehst du ins SPZ oder zu einem Kinderpsychiater, Psychologen testen zwar dürfen dann aber gegebenenfalls keine Medis verschreiben. Und Ja, wenn es AD(H)S ist, dann helfen im Prinzip wirklich nur Medis. Allerdings ist adhs bei jedem Kind anders, manche haben es schlimmer wie andere, bei jedem zeigt es sich anders, deshalb kommen auch manche ohne Medis aus, andere aber nicht, es kommt immer auf die Ausprägung des ADHS an, aber das was dem Körper fehlt, kann nur durch medikamente zugeführt werden.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von geiz_ist_geil

Hallo, wir haben 3 Monate auf den ersten Termin warten müssen...leider. Aber so ist das eben... Klingt hart, aber da müßt Ihr jetzt noch durch. Sprich mit der Schule. Wir haben die Erfahrung gemacht, wenn man offen und ehrlich mit der Schule redet, dann sind die auch bereit, einem entgegenzukommen. War zumindest bei uns so. Die Probleme in der Schule gibt es ja bei uns nun auch seit 2 Monaten schon. Liebe Grüße BETTY PS.: Unser Drops bringt übrigens seit Montag nur noch gute Smylies mit...kann es selbst noch gar nicht fassen.


Nasty76

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Antwort auf Beitrag von Luni2701

Also ich kann bei vielem mitgehen, habe in zwischen eine Sohn in der 5. klasse, der nach dem 1. Halbjahr erste Klasse eingestellt wurde auf Medikinet, allerdings ist es eben auch keien Wundermittel und immer wieder mal bei wechselnden Bedingung kommt es zu Problemen. Habe allerdings auch noch eine Sohn in der zweiten Klasse, bei dem ist es nicht so stark ausgeprägt und selbst wo ich weiß, wie sehr die Medis dem Großen damals geholfen habe (Unterschied von Tag und Nacht) und immer noch helfen würde ich im Traum nicht darauf kommen, dem Kleinen auch welche verschreiben zu lassen. Bei ihm helfen die Verhaltensthrapeutischen und Lernthrapeutischen Ansätze super. Allerdings ahbe ich auch eine (meines Erachtens nach) sehr verantwortungsvolle Ärztin, die auch sehr eng mit ihren Therapeuten und Psychologen zusammenarbeitet. LG nasty


montpelle

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Antwort auf Beitrag von geiz_ist_geil

Ich finde einen Beitrag ganz schön erschreckend. Deinem Sohn soll evtl. geholfen werden, aber du selber hast keine Lust dazu. Dein Begriff "Therapiekram" sagt ganz schön viel. Genauso, dass es dir zu umständlich ist, mit dem Bus in die Stadt zu fahren, weil es zu lange dauert und neben der Berufstätigkeit zu anstrengend ist. Warum machst du nicht einen Führerschein ? Aber wahrscheinlich ist es leichter seinem Kind Medikamente zu geben..... ?!