Elternforum Hilfe für kranke und behinderte Kinder

1jähriger soll Hörgeräte bek. obwohl er sie evtl. nicht braucht. Erfahrungen???

1jähriger soll Hörgeräte bek. obwohl er sie evtl. nicht braucht. Erfahrungen???

Glücksmami82

Hallo, ich habe hier noch nie geschrieben. Ich hoffe, es findet sich hier jemand, der mir Tipps bzw. Erfahrungen mitteilen kann....das wäre echt lieb, weil wir nicht mehr weiter wissen.... MIr ist im Juli bei einem Babytreffen aufgefallen, dass mein Sohn Hannes nicht brabbelt. Dann bin ich zum HNO gegangen, der uns aufgrund der Ergebnisse an das Universitätsklinikum in Eppendorf verwiesen hat. Dort wurde am 28.9. eine BERA gemacht unter Melatoningabe. Inzwischen ist mein Sohn 1 Jahr alt. Bei der BERA kam kein eindeutiges Ergebnis raus. Die Ärztin hat sich mit 2 Akustikern beraten, weil Hannes ein Grenzfall ist, ob man überhaupt was macht oder man nichts machen muss, weil die Innenohrschwerhörigkeit so gering ist. Der Akustiker hat dann entschieden, dass Hannes Hörgeräte bekommen soll, um nicht doch wertvolle Zeit zu verschenken. Wir sollen dann im Dezember nochmal bei Ihm (also im UKE) einen Hörtest mit Hörgeräten machen und dann kann es auch sein, dass sie uns sagen werden, dass wir das alles lassen können, und Hannes die gar nicht braucht. Der Akustiker hat auch gesagt, dass, falls er die Geräte doch nicht braucht, diese ihm aber n i c h t schaden können. Es wäre erstmal nur ein Versuch und keine endgültige Entscheidung. Nun habe ich mir hier im Expertenforum dazu mal einen Rat eingeholt, ob die Geräte wirklich nicht schaden, falls er sie gar nicht braucht. Und dort habe ich genau die umgekehrte Antwort bekommen - also, dass das dann sehr wohl schaden kann.....nun wissen wir absolut nicht, was wir machen sollen...ich werde auch unsere HNO Ärztin nochmal fragen und auch den Hörgeräteanpasser...war jemand von euch auch mal in so einer Situation und was hab ihr gemacht bzw. wie waren eure Erfahrungen? Übrigens wäre es mir heute gar nicht mehr aufgefallen, dass Hannes evtl. nicht so gut hört - denn er hat gut aufgeholt - kann mama, papa, oma sagen und brabbelt auch mamamamm babababa (aber kein z. B. bubu, dada). Von daher, er hat sich so gut entwickelt und ich habe Angst, dass er das alles gar nicht braucht und wir ihn eher noch damit schädigen..... Vielen Dank für eure Antworten! LG


Leya07

Antwort auf Beitrag von Glücksmami82

Bei uns standen Hörgeräte zur Diskussion, ich hätte sie mit Kusshand genommen und mich gar nicht weiter informiert. Es wird noch weiter getestet, weil die Ergebnisse nicht eindeutig sind. Weiter keine Hörgeräte und kaum Möglichkeiten uns mit unserem Kind zu verständigen (bei uns ist allerdings eher der Verdacht auf weiterleitungsstörung da würden Hörgeräte evtl gar nicht helfen). Unsere HNO-Ärztin meint: Es könnte sein, dass das Kind sich an das Hören mit Geräten so gewöhnt, dass es dann hinterher wieder kurz einen Rückschritt gibt, diesen würde es aber dann wieder aufholen, also dramatisch wäre es nicht. Was wurde dir gesagt? Ich habe mittlerweile einige Familien kennengelernt, wo die Kinder nur sehr kurz Hörgeräte hatten und nun keine mehr brauchen, die dadurch aber besser sprechen gelernt haben. Daher würde ich für mein Kind dieses Hilfsmittel annehmen, sofern die Diagnose stimmt. Mit einem Jahr habt ihr aber sicher noch Zeit, häufig werden Hörstörungen ja erst viel später erkannt. Die meisten Tests sind erst mit zwei, drei Jahren durchführbar, weshalb bei uns auch noch gewartet wird. Ich denke, es ist keine dramatische erkrankung, die ein sofortiges Handeln notwendig macht, also nehmt euch die Zeit die ihr braucht für die Entscheidung, beobachtet Hannes noch etwas udn macht weitere Tests.


Glücksmami82

Antwort auf Beitrag von Leya07

Hallo, erstmal danke für deine Antwort! Wie alt ist dein Kind denn? Uns wurde nicht viel (oder eher gar nichts) zu den Hörgeräten gesagt. Mir geht es auch nur darum, ob es schaden würde, wenn er welche bekommt und doch gar keine bräuchte und da habe ich leider verschiedene Meinungen gehört. Schaden ja, schaden nein....Wenn man nun von allen Seiten gehört hätte, das es NICHT schadet, dann hätten wir es auf jeden Fall mit Hörgeräten ausprobiert - aber nun sind wir sehr verunsichert....


Leya07

Antwort auf Beitrag von Glücksmami82

Ja das meinte ich. Wir haben nur gehört, dass es gut wäre, was negatives haben wir nie gehört. Wobei unsere HNO-Ärztin halt noch zurückhaltend ist, aber nicht genau sagt wieso. Meine Tochter ist zweieinhalb und wir doktorn noch rum. Ich finde das halt schon anstrengend und frage mich, ob sie nicht vielleicht mit Hörgerät schon sprechen lernen könnte, aber ausprobieren kann man es ja auch nicht einfach so. Die Termine sind in dem Bereich so schwer zu kriegen, dass sich jeder weitere Test wieder ewig hinzieht. Wir sind mit dem nächsten Testblock erst im Dezember durch und haben dann Besprechung. Wenn dann noch immer was unklar ist, zieht es sich weiter ins nächste Jahr...


Vanessa1704

Antwort auf Beitrag von Leya07

Ich habe keine Erfahrungen mit Hörgeräten, aber mit Ärzten, die einen schlaflose Nächte bereiten wegen ungenauen Angaben.Ich habe dabei eins gelernt: Besinn Dich auf Deinen gesunden Menschenverstand und Dein /Euer Bauchgefühl. Das ist immer richtig, denn keiner kennt Hannes so gut wie Ihr.Sprich und singe viel mit, dann merkst Du, ob was nicht stimmt.Schau ab und zu auf gleichaltrige, was die so sprachlich von sich geben, aber bitte nie vergleichen.Als Richtlinie dient, dass Kinder zwischen 18 und 24 Monaten 50 Wörter sprechen sollten.


Susi0103

Antwort auf Beitrag von Glücksmami82

Hallo, Ich hab Euer Problem gerade mal meinem Mann geschildert, er ist Hörgeräteakustiker und er und unsere große Tochter (bald 5) tragen beide Hörgeräte aufgrund Innenohrschwerhörigkeit. Erstmal: Warum gab es bei der Bera unklare Ergebnisse?? Wäre eine Wiederholung vielleicht möglich bzw. von Erfolg? Dann: Es kommt darauf an, wie die Hörgeräte eingestellt werden. Bei einen kleinen Kind, wo nicht abschließend geklärt ist, ob überhaupt Hörgeräte nötig sind, darf/kann natürlich nicht sehr "laut" eingestellt werden - DAS könnte auf Dauer natürlich das Gehör schädigen, wie zu laute Musik. Wenn der Akustiker auch nur ein bisschen Ahnung hat, dann kann bei einer vernünftigen Einstellung nichts kaputt gehen. Sollten noch einigen Monaten die Hörgeräte überflüssig sein, kann es sein, dass es ein paar Wochen dauert, bis sich das Gehör wieder an die fehlende Lautstärke gewöhnt hat, aber dieses "Risiko" würde ich ehr eingehen, als unnötig lange zu warten, falls es eben doch nötig ist. Unsere Tochter hat erst mit über 3 Jahren ihre Hörgeräte bekommen und sprach bis dahin auch - einige Worte deutlich, vieles sehr undeutlich. Kaum drei Wochen hat es gedauert, ehe sie plötzlich anfing so richtig zu reden. Bis heute gehen wir zur Logo und sie hat trotzdem noch nicht alles aufgeholt. Lg, Susi


Glücksmami82

Antwort auf Beitrag von Susi0103

...ich denke, ich werde mich auch eher auf mein Bauchgefühl verlassen und mir noch mehr Meinungen der Ärzte einholen.


Glücksmami82

Antwort auf Beitrag von Susi0103

Dir auch vielen Dank für deine Antwort! Die BERA hat ja keine unklaren Ergebnisse geliefert - sondern Hannes ist ein absoluter Grenzfall wo man überlegt hat, ob man was macht oder es so lässt und dann wollten die lieber auf Nr. sicher gehen....er ist ein "Kann-Kind" hat man gesagt... Auch deine Antwort hat mir sehr geholfen - super, dass dein Mann gerade Hörgeräteakustiker ist, dann hab ich noch eine "Expertenmeinung" mehr. Ich habe aber auch schon überlegt, nochmal in eine andere Klinik zu gehen, dort BERA zu machen und mal zu gucken, was die meinen... Ich denke, da er erst ein Jahr ist, werden wir nichts überstürzen und uns erstmal gründlich informieren, bevor wir diese Sache angehen. LG


Leya07

Antwort auf Beitrag von Susi0103

Bei Levke wurde die Bera gemacht und es wurde direkt zwei Durchgänge angeordnet. Beim ersten Durchgang war bei 60dB bereits ein Problem, nur wenige Frequenzen gaben Rückmeldung, aber es wurde weiter runter getestet bis 20dB und bei 30dB war merkwürdigerweise alles ok, obwohl sie in den lauteren Bereichen schon Probleme hatte und unter 30 ging gar nichts. Beim zweiten Durchgang war es fast genau umgekehrt, da war in den lauteren Bereichen alles gut, aber nur bis 40dB. Sie haben dann noch mal angefangen, aber da wurde Levke schon wieder wach. Wir sind nächste Woche noch mal dran. Die zwei Durchgänge waren gemacht worden, weil eine Gehirndurchblutungsstörung vorliegt. Deshalb wird bei ihr auch weiter getestet, weil vermutet wird, dass es irgendwie mit der Durchblutung zusammenhängt (wobei letzte Woche wurde dann von Hörverarbeitungsstörung gesprochen). Es gibt wohl nicht viele Kinder bei denen die Gehirndurchblutung so unregelmäßig ist oder wenn dann haben die davon andere Probleme, je nachdem welche Hirnregion betroffen ist, so dass niemand weiß, wie es sich weiter auswirken wird. Bei den normalen Hörtests sind die Ergebnisse ähnlich. Mal gut, mal schlecht, häufig Differenzen selbst wenn kurz nacheinander gemessen wird. Ich kenne mich nicht aus, aber denke, es wird schwer werden ein Hörgerät anzupassen, trotzdem hoffe ich einfach, dass wenn sie eins braucht, dass es schnell angepasst wird und eben nicht noch bis zum dritten Geburtstag gewartet wird, damit sie dann sprachlich aufholen kann.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Glücksmami82

Hallo, bei meiner Tochter , 7, konnten sich die Ärzte auch lange nicht einigen, ob sie Hörgis braucht...oder nicht. Wir waren bei diversen Ärzten, versch. Hörtests, BERA usw , trotzdem keine klare Aussage zu kriegen. Sie hatte mit vier für etwa sechs Monate ein Gerät nur für ein Ohr, ohne daß wir eine Änderung bemerkt haben. In der Pädaudiologie wollte sie dann "auf Wunsch der Mutter die Therapie absetzen". So ein Quatsch...was ich mit Ärzten schon alles erlebt habe. Jetzt trägt sie nach langem hin und her seit Anfang des Jahres zwei Geräte. Die (neue) Pädaudiologin ist begeistert, obwohl sie beim ersten Termin eher von abgeraten hatte. Meine Tochter trägt sie gerne, ihre Hörgis stören sie nicht, in diesem Fall wohl doch die richtige Entscheidung. Dir würde ich raten, probiert es doch einfach mal aus. Vielleicht ist da ja tatsächlich so ein aha-Erlebnis...bei dem Kleinen und bei euch. Kann man ja schließlich jederzeit rein und raus nehmen und ist keine Entscheidung fürs Leben. Viel Glück! Gruß, Judith


Tabea90

Antwort auf Beitrag von Glücksmami82

Hey du, ich denke nicht, dass die Hörgeräte ihm schaden. Die werden ja zuerst einmal ganz leise gestellt. Und es wird sich vorsichtig rangetastet wie er die Hörgeräte annimmt usw. Mein Sohn ist auch schwerhörig und hat die erste Zeit Hörgeräte bekommen um zu testen wie es ihm damit geht. Jetzt hat er rechts ein CI und links bekommt er nochmal ein Hörgerät. Aber geschadet hat es ihm nicht, im Gegenteil. Es könnte sein dass die Hörgeräte die Ohren deines Sohnes sogar wieder etwas bessern, da dann eine Vernetzung der Hörnerven im Gehirn entsteht. :) PS: Ich glaube ich habe euch an dem Tag in der UKE gesehen als ihr aus dem Untersuchungsraum kamt in dem die Bera gemacht wird. Waren an dem Tag zur Erstanpassung dort. Wünsche euch weiterhin viel Glück. LG Tabea und Cilian