Kitty84!
Halli hallo, wir befinden uns in einer so doofen Situation und ich möchte hiermit um Meinungen bitten...ein so schweres Thema! Wir haben eine mittelgroße Hündin (Idealgewicht um die 20kg) adoptiert, sie kam mit 4 Jahren zu uns und ist nun 17 Jahre alt- wow! Ein Grund zur Freude, allerdings auch nicht einfach! Sie ist seit 3 oder 4 Jahren komplett taub, schon immer eine Bestimmerin aber herzensgut, freundlich und einfach so so süß! Wir mussten ihr im April nochmal die Zähne sanieren und einige ziehen lassen, das Blutbild war tippi toppi- unsere Piggy ist gesund und echt noch munter! Spazieren will sie seit März/April nicht mehr gehen, aber das ist völlig i.O., wir haben einen großen Garten und wenn sie das nicht mehr will, dann muss sie nicht mit! Die Runden waren seit Jahren nur noch sehr kurz, dafür sehr lange ;)! So...jetzt kommt das große ABER: Piggy ist halt trotzdem alt, körperlich und auch geistig! Aufstehen fällt schwer, Piggy stiefelt aber immer hinterher, weil sie ja nicht hört was passiert! Verlasse ich das Haus oder gehe ich nur in die Küche? Das kann sie nicht mehr hören, darum muss sie mit! Dass das nervt ist mein Problem...nur es stresst ja auch Piggy! Mein Alltag sieht also so aus, dass ich immer 2x überlege, ob ich nun wirklich zu trinken oder dies oder das brauche und sie damit wieder "aufscheuche"! Piggy steht also ständig auf, was einen unsagbaren Lärm macht, sie hechelt natürlich ununterbrochen und hustet auch schon immer sehr viel (hat keinen krankhaften Grund)! Ich sitze zum Mittagsschlaf viel bei meinem Sohn und möchte Piggy nicht ausschließen! Wir sind also alle meist im Wohnzimmer! Würde ich sie rausschicken oder mit ihm oben sein, wäre sie noch weniger dabei! Sie ist ja schon von allen Ausflügen ausgeschlossen! Nachts muss sie leider auch alleine unten sein, sie kann natürlich keine Treppen mehr gefahrlos steigen und ist einfach, in allem was sie tut, unheimlich laut! Ich liebe meine Piggy aber alles ist einfach nur noch eine Belastung! Dass man sich als Hundebesitzer darauf einstellen muss, auch im Alter für seinen Hund da zu sein und natürlich auch Rücksicht nimmt, das ist uns bewusst! Aber so viele Jahre? Piggy möchte seit sie taub (und dement) ist, nicht mehr alleine sein! Ist es ihr zu warm, möchte sie nur im klimatisierten Haus sein, wir dürfen nicht in den Garten! Sie bellt ununterbrochen und regt sich auf, raus in den Schatten möchte sie aber nicht! Seit 5 Jahren fahren wir eigentlich nicht mehr in den Urlaub, weil sie ja bei Ausflügen nicht mehr mit kann und nicht mehr alleine wo anders bleibt, sie will keinen Besuch hier haben, sobald es nur etwas mehr sind als wir 3, dann ist sie sichtlich gestresst! Rückzugsorte nimmt sie nicht an, sie muss ja sehen, was passiert! Ich will kein permanent schlechtes Gewissen mehr haben, wenn wir mit unserem Sohn unterwegs sind, weil Piggy alleine ist! Es sind mittlerweile so viele Jahre und so viele Einschränkungen ihr zu Liebe und ein Ende ist einfach nicht in Sicht! Dieser Text liest sich so schrecklich, es soll bitte keiner urteilen, der nicht mit einem tauben und so alten Hund zusammen gelebt hat! Das verändert sehr sehr viel! Alles in allem findet sie ihr Leben gut so wie es ist und lebt tatsächlich noch völlig in Würde! Gut ist es aber tatsächlich nur, weil wir so viel Rücksicht nehmen und ich frage mich, wie lange bzw wie viel muss man auf sich nehmen, um...tja, keine Ahnung! Sie ist auch soooo sturr, das Alter macht echt etwas mit Mensch und Tier! Sie würde uns z.B. nie aus dem Weg gehen...sie steht immer ganz demonstrativ mitten im Flur, immer vor den Füßen! Früher konnten wir sie einfach zur Seite drängen, heute geht das nicht mehr bzw macht man das nicht mit einem alten Hund! Sie würde beim kleinsten Schupser stürzen! Also steige ich mit Kind im Arm über sie drüber, damit sie dann direkt wieder hinter mir her läuft und sich vor mich stellt! Ich bin langsam richtig wütend über diese Situation! Sie ist körperlich unserer Meinung nach nicht euthanasiewürdig, aufgrund ihrer Demenz hat der Tierarzt schon sehr lange vermerkt, dass wir sie gehen lassen können, wann immer wir wollen. Nur so lange sie ihr Leben gut findet und in Würde lebt, so lange soll sie natürlich leben dürfen...wir lieben sie ja! Wann wäre für euch der Zeitpunkt gekommen? Wie lange und sehr muss man selbst einen Spagat machen, um ein altes Hundeleben würdevoll und lebenswert zu halten? Vielen Dank für eure Meinungen!
PS: durch die fehlenden Absätze liest sich der Text furchtbar-sorry! Absätze sind wohl nicht mehr möglich!
Hallo, ersteinmal, finde ich es toll, dass ihr euer Leben nach dem Hund ausrichtet. Ihr habt Verantwortung übernommen und tragt diese auch. Natürlich stresst es euch und natürlich resultiert aus diesem Stress deine Gefühlswelt. Wann der Zeitpunkt gekommen ist, kann leider niemand sagen. Wichtig ist: Wir DÜRFEN Tieren den Schmerz und das Leid nehmen. Dieses Privileg haben Tieren. Du hast natürlich immer eine Wahl. Du kannst natürlich immernoch versuchen ein Deckentraining aufzubauen (dauert in dem Alter, mit der Diagnostik sehr lange und kostet viele Nerven), damit sie zur Ruhe kommen kann und dich nicht mehr verfolgt. Du kannst es so weiter laufen lassen. Oder du beendest es. Für mich wäre der Zeitpunkt (nach deiner Beschreibung) schon gekommen. Wenn mein Tier wackelig auf den Beinen ist, Hustet (Eventuell Krebs!), viel Hechelt, anfängt zu Kontrollieren und nicht mehr gut zur Ruhe kommen kann, ebenso von vielen Ereignissen ausgeschlossen werden muss, dann sehe ich keine Lebensqualität mehr. Stell dir einfach mal vor du wärest in dieser Situation und deine Kinder müssten dich pflegen. Bis zu welchem "Würdegrad" würdest du das mitmachen wollen und wann würdest du einfach einschlafen wollen? Wenn du beim kleinsten Schieben schon zusammenbrichst, oft alleine gelassen werden musst, spürst, dass du eine Last bist und oft Wut wahrnimmst. (Tiere spüren unsere Emotionen!) Wenn du den ganzen Tag gestresst bist und nichts mehr hörst, jedes Wort erraten musst und trotz Gebrechlichkeit hinterher willst um zu sehen was passiert.. Tiere zeigen ihre Schmerzen und Gebrechlichkeiten nie so stark wie sie wirklich sind. Eutanasie ist immer ein hartes Wort, es kann nicht rückgängig gemacht werden und es gibt Menschen die sich Vorwürfe machen (wie ich es einer bin). ABER: Ihr habt eurem Hund wundervolle Jahre beschert, so viel für sie zurück gesteckt und geopfert. Sie wird geliebt und konnte ihr Leben genießen. Es ist nicht egostisch sie gehen zu lassen. Es ist egostisch den "Zeitpunkt" zu verpassen. Ich hatte den Zeitpunkt verpasst. Meine DSH war 11 Jahre, sehr agil, voller Lebensfreude. Durch ihre Arthrose brauchte sie täglich Medikamente. Irgendwann brach sie mir im Wald zusammen (Sie ist ins Platz gefallen), war gestresst. Ich dachte: "Okay, war zu lang die Runde" und stempelte es ab. Zwei Wochen später konnte sie kaum Treppen steigen ohne wie wild zu hecheln. --> Tierarzttermin. Montags Nachmittags hätte ich ihn gehabt. Montags morgens bin ich hin gedüst weil sie nicht mehr aufstehen konnte und anfing zu husten. Wir mussten sie sofort erlösen. Diagnose: Lungentumor im Endstadium. Ich weiß wie schwer das ist. Es tut unendlich weh und das tut es immernoch.
Hallo und ganz lieben Dank für deine Antwort! Du hast in allem Recht, ich sehe nur, dass sie ihr Leben noch genießt wenn wir uns nach ihr richten! Sie ist dann tatsächlich glücklich und albert noch! Lese ich meinen Text über ihren Zustand, dann sage ich mir auch, dass es sich traurig anhört, vielleicht wenig lebenswert! Aber wenn ich sie ansehe, dann sehe ich, dass sie das nicht so empfindet! Sie ist tatsächlich ein noch fitter und glücklicher Hund...natürlich mit Einschränkungen und Alterswahnsinn! Ich hab unheimliche Angst, aus den so lange schon bestehenden Einschränkungen für uns heraus eine falsche Entscheidung für sie zu treffen...dass wir es uns "leicht" machen, Egoismus mit schwingt! Und zeitgleich hab ich Angst, dadurch gehemmt zu sein und den richtigen Moment zu verpassen!
...und mir tut sehr leid, dass du deine Hündin so plötzlich gehen hast lassen müssen! 11 Jahre- da darf man sich immer noch zwei weitere wünschen! Danke nochmals für deine Worte!
Ihr macht nichts falsch. Und ihr seid auch nicht egoistisch. Das sind genau die Vorwürfe von denen ich gesprochen habe. Wenn ihr damit Leben könnt und ihr Leben noch lebenswert gestalten wollt, dann müsst ihr eure Emotionen kontrollieren und euch denken, dass sie immer für euch da war und euch nun braucht. Manchmal ist die Entscheidung ein Balanceakt, so wie bei euch. Ab wann hat sie denn keine Freude mehr? Wann ist das Leben nicht mehr lebenswert? Wann hat man zu lange gewartet? Wie viel kann man selbst aushalten?Ihr könnt nur für euch entscheiden was noch lebensfroh bedeutet und was ihr aushalten könnt. Da kann euch niemand helfen. Auch nicht wann es an der Zeit ist sie gehen zu lassen. Ich persönlich würde langsam anfangen mit den Vorbereitungen, falls die Zeit gekommen ist, mit den Kindern drüber sprechen, beraten wer den Hund begleiten wird und den Hund im Auge behalten. MACHT EUCH KEINE VORWÜRFE! Ihr habt sie durch so viele Höhen und Tiefen begleitet und seid immernoch an ihrer Seite! Ihr habt sehr viel für sie, all die Jahre lang, geopfert und euch liebevoll um sie gekümmert. Ihr seid für sie da gewesen und werdet sie auch auf dem letzen Weg begleiten. Ihr seid nicht egoistisch, ihr macht es euch nicht leicht. Selbst diese Entscheidung macht ihr euch nicht leicht. Sobald ihr merkt, dass die Zeit da ist, dann lasst sie ziehen. Bei dem Alter, mit den Gebrechlichkeiten, wisst ihr genauso wie ich, dass es nicht besser wird. Es kann rapide abnehmen oder ganz schleichend (finde ich schlimm, weil man es eventuell nicht merkt). Ihr könnt nur eine schlechte Entscheidung treffen: Spätestens wenn der Tierarzt sagt, dass es sein muss, es leugnen und sie leiden lassen (Gibt leider solche Menschen--> Egoismus, sich leicht machen die Entscheidung nicht treffen zu wollen). Aber so viele Gedanken wie ihr euch macht, habe ich keine Bedenken. Ihr könnt auch sagen " Hey, sie war so gerne am Meer, fahren wir noch einmal gemeinsam hin, bevor wir sie erlösen", dann habt ihr Zeit, schenkt Erinnerungen und könnt euch liebevoll verabschieden. So viel Text, sorry. Ich kanns dennoch nur nochmal betonen: Ihr seid NICHT egoistisch und ihr macht es euch NICHT leicht, ganz gleich welche Entscheidung ihr trefft! Lasst euch das niemals einreden!
Alles gut ^^ Sie war ein "Vierter-Hand-Hund", ich bekam sie erst mit 4 1/2 Jahren, hab sie aufgepeppelt und ihr ein schönes Leben geschenkt. Da hatte sie schon Krebs, weshalb sie kastriert und Tumore entfernt wurden. Umso mehr Vorwürfe habe ich mir gemacht nicht eher zum Tierarzt gegangen zu sein. Es war dumm so zu denken, denn ich hatte alles für sie getan und war bei ihr
Die Entscheidung ist wirklich nicht leicht. Bin ü40 und musste das schon zig mal überlegen und irgendwie wird es nicht wirklich leichter. Xxxxxxxxxx In eurem Fall spricht einiges dafür. Aber DU musst mit der Entscheidung leben und nicht ich. Für mich wäre der Zeitpunkt nach deiner Beschreibung diesen Sommer erreicht. Aber mich haben andere Erfahrungen und Lebensumstände geprägt als dich. Ich hatte / habe Tierheilpraktiker und einen tollen Tierarzt an meiner Seite -seit über 30 Jahren. Die haben mich vieles gelehrt und durch diese Situationen begleitet. Das "trainiert" in gewisser Weise.
huhu das Problem das ich hier rauslese ist dass der Hund sich vermutlich in der Situation gut fühlt und nicht unglücklich ist und leidet - würde er Schmerzen haben dann würde jeder sagen es ist der Punkt - aber so ? Niemand kann Euch die Entscheidung abnehmen....
Auch euch beiden noch ein Dankeschön! Richtig, Piggy ist glücklich, weil sich alle so gut es geht nach ihr richten und sie auch keine nennenswerten Schmerzen, sondern eben nur Gebrechen, hat! Das aber schon soooo lange, soooo viele Einschränkungen und Marotten...ich fühle mich tatsächlich langsam verhöhnt von "Gott" oder wem auch immer! Aber man liebt ja seinen Hund und trägt die Verantwortung...bis an's Ende...!
Die letzten 10 Beiträge
- was habt ihr, um den Hund zu "beleuchten" bei Gassigängen im Dunkeln
- Hund - Problem mit alleine bleiben
- Was kosten bei Euch Tierpensionen ?
- Schüchterner Welpe
- Was tun, wenn das geliebte Haustier gestorben ist?
- Es geht wieder
- Kaninchenschnupfen
- Hundebox fürs Auto
- RR - wie klappt es mir Eurer Luna ?
- habe am Sonntag einem Rotschwänzchen-Küken das Leben gerettet