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Tierschutz - ich fühle mich schei....

Tierschutz - ich fühle mich schei....

Dorilys

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Mitte Oktober habe ich aus dem Tierschutz (Pflegestelle mit engem Kontakt zu Tierheim) zwei Kaninchen übernommen. Die Pflegestelle hatte die Kanichen in mehreren Tierläden (Fressnapf und co) ausgehängt und in der Zeitung annonciert. Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich Kaninchen für Aussenhaltung suchte. In der Pflegestelle waren sie seit Anfang Mai im Aussenstall untergebracht, daher war es auch keine Problem, dass sie auch im Winter draussen bleiben. Unser Kaninchengehege ist 30 m² groß, durch Hecken windgeschützt, enthält drei unterschiedlich große Holzhäuser (eines dafür aus extra dickem Holz mit Isolierung), Buddelkiste und mehrere Röhren (auch unterirdisch). Wir waren viermal bei der Pflegestelle, bevor uns die Kaninchen anvertraut wurden. Unser Gehege wurde erst per Foto, dann persönlich begutachtet. Die Dame, die die Pflegestelle leitet, tat sich sehr schwer die Kaninchen abzugeben, da diese teilweise früher ihrer Großnichte gehört haben, da aber kaum beachtet und gefüttert wurden. Schliesslich wurden sie uns doch mitgegeben (mit Schutzvertrag, aber ohne Schutzgebühr) . An den ersten beiden Tagen flogen zwar ein paar Fellbüschel (das Gehege war für die beiden neuen, aber auch für die zwei alten neu), aber nach ein paar Tagen waren die vier ein Herz und eine Seele. Sie frassen gemeinsam, hoppelten um die Wette und kuschelten miteinander. Auch bei schlechtem Wetter hoppelten sie meist im Freigehege herum, nur bei starkem Regen sah man sie zu viert im Stall. Ich habe der alten Pflegestelle mehrmals Fotos geschickt, auf denen zu sehen war, wie gut die vier sich verstanden. Einmal die Woche habe ich das Gewicht aller Ninis kontrolliert und kannn daher sagen, dass es allen vier gut ging, obwohl ich kein herkömmliches Trockenfutter nehme - die vier bekommen morgens und abends einen Korb mit Kräutern, Löwenzahn und Gemüse, Heu (und auch Gras im Gehege) stehen unbegrenzt zur Verfügung. Unser Tierarzt war einmal bei uns und war ganz begeistert von dem Gehege und riet uns, bei dieser Ernährung zu bleiben. Tja, und heute vormittag standen plötzlich die Leute von der Pflegestelle vor der Türe - schon den Transportkäfig in der Hand. Die Großnichte weint andauernd nach ihren Kaninchen und befürchtet, dass sie erfrieren. Der Tierarzt der Pflegestelle hält es für unverantwortlich, Kaninchen im Winter draussen zu halten. Außerdem wurde beanstandet, dass die Ninis kein Futter hätten (es waren noch Möhren, Fenschel, Girsch, Löwenzahn und Heu vorhanden - nur eben kein Trockenfutter, keine Kaninchenkabberstangen, keine Joghurtdrops und ähnliches) Sie haben die beiden Kaninchen wieder mitgenommen, da sie sich sonst mit ihrer ganzen Familie verkracht hätten und die Großnichte so unglücklich war. Und ich fühle mich jetzt schei... und als Tierquälerin - obwohl ich wirklich glaube, den Ninis ging es bei uns gut. Dorilys


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Antwort auf Beitrag von Dorilys

Gut, also mit Kaninchenhaltung im Winter draußen kenn ich mich nun wirklich nicht aus, aber du wirst dich ja vorher schlau gemacht haben. Allerdings hab ich auch schon von einem Tierheim den Eindruck gewonnen, dass da mit Spenden- und Steuergeldern im Prinzip Schindluder getrieben wird, da zu vermittelnde Tiere nicht in ordentliche Haltung abgegeben werden, sondern man sie lieber selber durchfüttert. Na ja, bei deinem Fall würde ich künfitg die Finger von dieser Tiervermittlungsstelle lassen. Nur schade um die Kaninchen, wenn sie jetzt wieder nicht beachtet und nicht gefüttert werden.


Sternspinne

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Antwort auf Beitrag von Dorilys

Oh je, dieser Übereifer ist ja krankhaft! Das ist überhaupt kein Grund, dass du dich schlecht fühlen solltest! Wieso suchen die überhaupt eine Stelle? Wenn sie die Tiere doch nicht abgeben möchten? Und der Tierarzt kann ja wohl nicht wirklich mit Tieren zu tun haben, oder? Wenn er sagt, die Kaninchen dürfen nicht nach draussen. Ganz klar - Beruf verfehlt! Ist das rechtlich überhaupt einwandfrei? Wenn ihr doch einen Vertrag habt? Ich kenne diese Haltung aber auch von unserem Tierheim und von diversen "....hilfen". Im Grunde sehen sich dort viele als einzig Auserwählte, die als einzige in der Lage sind, Tiere zu halten. Alles andere wird äusserst argwöhnisch beäugt. Und Tiere abgeben wollen viele im Grunde gar nicht. Mir ist es inzwischen egal, ich hole mir keine Tiere mehr von diesen Institutionen und weiss auch so, dass es meinen Tieren gut geht. Nottiere kann ich auch von privat aufnehmen. Man muss Verträge unterschreiben, die der Adoption eines Kindes nahekommen. Da lob ich mir einen Kleintierzüchter oder auch ein gut geführtes Fachgeschäft. Soll die Grossnichte doch die armen Tiere auf dem Sofa halten (das hatte mal im Ernst eine Dame zu mir gesagt, die ähnliches für ein Riesenkaninchen suchte. "Ein Platz im Wohnzimmer mit Sofa wäre mir am liebsten...") und mit super gesunden Joghurtdrops (=Zucker) füttern. Ärger dich nicht, sondern nimm Abstand von solchen dubiosen Leuten! Notleidende Tiere finden sich oft im Privatbereich unter "Kaninchen abzugeben", die stammen meistens aus Einzelhaft im Kinderzimmer und sind sehr dankbar für einen so tollen Platz wie bei dir!


vonnywalker

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Antwort auf Beitrag von Sternspinne

...dass es viel zu wenig Tierärzte gibt, die sich mit artgerechter Haltung u. Ernährung von Kleintieren, wie Kaninchen überhaupt auskennen. Du hast alles richtig gemacht! Kaninchen brauchen weder Trockenfutter, noch sind sie reine Wohnungstiere. Und da sie seit Saisonbeginn (Mai) an die Aussenhaltung gewöhnt sind, ist auch der kommende Winter überhaupt kein Problem für die Ninchen, da sie inzwischen an die Außentemperaturen gewöhnt sind und sich dementsprechend mit Fell und ner richtig dicken Unterwolle eingedeckt haben. Wenn die Tiere jetzt vom Kalten akrupt ins Warme kommen ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie einen Herzstillstand erleiden um ein Tausendes höher, als dass sie mit Winterfell draußen erfrieren würden! Wuah, ich könnte schreien, über soviel Unfähigkeit seitens des Tierarztes und auch seitens des Tierschutzes (immerhin war doch alles vertraglich geregelt). Hattest du keine Möglichkeit, diesen "Überfall mit Raub" zu verhindern? Fühl dich mal gedrückt LG... Vonny (ebenfalls Tierquälerin mit zwei trockenfutterfreien Außennins )


Janasmami

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Antwort auf Beitrag von vonnywalker

und seither bin ich vom Tierschutz/ diversen Organisationen mehr als enttäuscht und suche, sofern ich ein Tier bei mir aufnehmen möchte/kann, nur noch privat. Gibt genug Private die Tiere aus irgendwelchen Gründen abgeben müssen und auch dankbar für einen guten Platz sind. Bei mir waren die auch vorher da. Haben sich alles vor Ort angesehen, waren begeistert vom riesigen Gehege, faselten dauernd von Vorbildlicher Haltung usw. Ich hatte ursprünglich ein Päärchen. Das Weibchen ist dann verstorben und ich suchte nach einer Partnerin für ihn. Da ich mehr als genug Platz hatte, wollte ich gleich 2 Nins dazunehmen. Ist ja auch im Winter besser wenn es mehrere sind und wie gesagt, Platz ist ja für viele da ( auch 30m2 Aussengehege mit vielen offenen Ställen drin, große isolierte Hütte, Buddelkiste usw. sowie 50m2 angrenzenden Wiesenfreilauf) Dann kam eine Dame mit dem Päärchen das ich mir ausgesucht hatte. Tiere bezahlt ( Schutzgebühr), extra noch Spende gegeben... Vergesellschaftung lief super, alle fühlten sich wohl. Ähnlich wie bei dir stand sie nach 3 Wochen wieder da. Sie war erst im Nachhinein draufgekommen das mein vorhandenes Kaninchen ja der Rammler war, und nicht das Weibchen. Mit der Begründung das zwei Rammler nicht gemeinsam gehalten werden können nahm sie BEIDE!!! Kaninchen wieder mit und mein armer saß wieder allein im Gehege. Die von mir bezahlte Schutzgebühr bekam ich nicht wieder....die "sah sie als Spende für die Organisation"...ich war soooo sauer und überlegte sogar damit an die Presse zu gehen...kanns ja wohl nicht sein. Zwei Tage später fand ich privat ein Päärchen. Die drei wohnen nun fast 2 Jahre zusammen ( also 2 kastrierte Rammler und eine Häsin) und sind ein Dreamteam.... Soviel zu den Tierschutzorganisationen...

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taram

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Antwort auf Beitrag von Janasmami

Also - ich glaube, ich hätte die Tiere einfach nicht wieder hergegeben. Was wäre dann passiert?


LittleRoo

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Antwort auf Beitrag von taram

Och mensch... da durften die beiden ja nur kurz in Dein Ninchen-Paradies reinschnuppern... besser können sie es doch echt nicht haben. Tut mir leid


Fru

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Antwort auf Beitrag von Janasmami

Entschuldige, aber der hätt ich die Kniescheibe weggetreten. Erstmal ist die Vorgehensweise schon ziemlich frech und dann entscheide ich ganz allein, wann ich wem was spende und garantiert niemand anderes!! Unmöglich, würde ich mir nicht gefallen lassen...was, wenn die das immer so machen. LG


Dorilys

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Antwort auf Beitrag von Dorilys

Ich glaube mittlerweile wirklich, dass sie die Kaninis wegen der Familie zurückgeholt haben - mein Mann erinnerte sich daran, dass sie bei den Vorstellungsgesprächen erzählt haben, dass sie der Großnichte eigendlich versprochen hatten, die Kaninchen (des Kindes) nicht abzugeben. Nur hatten sie mittlerweile auch von anderen leuten Ninis bekommen, so dass sie dann wohl nicht mehr dran gedacht hat oder einfach die Kaninchenanzahl reduzieren wollten Jetzt haben sie wohl nur noch die Kaninchen des Kindes und nehmen keine weiteren Ninis auf - die gehen an eine andere Pflegestelle). Ich will auch auf keinen Fall behaupten, dass es den Tieren auf der Pflegestelle schlecht geht - das ist falsch rübergekommen. Die Pflegestelle hat eine Garage extra für die Kaninchen umgebaut mit mehreren Ställen und einem angrenzenden Freigehege (für die Sommermonate) - also nix mit im engen Käfig sitzen. Allerdings ist die Pflegestelle (ein älteres Ehepaar) mit Ansichten groß geworden: "Im Winter dürfen Kaninchen nicht raus", "Trockenfutter ist vollwertig", "Feuchtes Gras macht Kaninchen krank", usw.Besonders die ältere Dame engagiert sich wirklich mit Herzblut und bem Abschied von den Tieren laufen ihr die Tränen. Sie will wirklich das beste für die Tiere! Ich werde mich jetzt auf die Suche nach zwei neuen Kaninchen fürs Aussengehege begeben und hoffen, dass ich trotz Winter noch welche bekomme - sonst müssen meine beiden im Winter leider zu zweit bleiben. Ich weiß, dass mehr besser wären - aber woher nehmen? Da eines der beiden ein Weibchen ist, kommen auch nur Kastraten oder andere (friedliche) Weibchen in Frage. LG Dorilys (deren Kaninchen heute im Schnee herumtoben und nicht so aussehen, als wäre ihnen kalt)


SaLeLo

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Antwort auf Beitrag von Dorilys

Du hast ne pn


stella_die_erste

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Antwort auf Beitrag von Dorilys

warum ich mir NIE ein Tier aus dem Tierschutz holen würde. Unter anderem.. Solche Geschichten habe ich schon so oft gehört! Auch (und vor allem), was Hunde angeht. Und ich kann meine Hand dafür ins Feuer legen, daß es jedem der Tiere beim neuen Besitzer besser ging als vorher. Im Tierschutz arbeiten so viele psychisch kranke Menschen, das glaubt man gar nicht! Tut mir ehrlich leid für euch. Stella