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@sojamama

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rabe71

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Hallo, wie geht es euch mit eurem Hund denn inzwischen? Gewöhnt ihr euch weiter aneinander, oder habt ihr euch dazu entschieden, ihm ein anderes zu Hause zu suchen. Fand es immer interessant eure "Entwicklung" zu lesen!


sojamama

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Antwort auf Beitrag von rabe71

Hallo, danke der Nachfrage. Läuft tatsächlich ganz gut soweit. Wir haben ja nun eine gute familieninterne Lösung gefunden, die nach meinen Vorstellungen nun gelebt wird. Punkt 1 ist das Training. Das macht mein Mann, und NUR mein Mann. Mir gefällt es nicht, mir liegt es nicht. Ihm wiederum schon, daher geht er mit Hund. Mir passt auch nicht, dass es immer so lange dauert dort, mir fehlt die Zeit anderweitig. Mein Mann hingegen nimmt sich gern die Zeit fürs Training, welches ja enorm wichtig ist. Und er lernt sehr viel, der Hund. Vor allem aber bereitet es ihm auch Freude, da zu rennen, zu toben, zu üben usw. Punkt 2 ist, dass der Hund nicht immer und überall dabei sein muss. Gehen wir weg und sei es "nur" Besuch bei Freunden (die auch Hund haben), bleibt er auch mal daheim. Kommt zu uns Besuch, darf er bei genau einem Paar dabei sein. Bei allen anderen wird er konsequent weggesperrt. Was ihm nicht weiter missfällt. Er ist ruhig und tobt nicht, bellt nicht, kratzt nicht an der Tür. Er legt sich einfach auf sein Bett und gut ist. Punkt 3 sind die Spaziergänge. Ich mache weiterhin die Morgenrunde und je nachdem, ob mein Mann da ist oder nicht, auch ggf. die Mittagsrunde. Auch das funktioniert gut. Er macht die Nachtrunde auf jeden Fall, außer er wäre geschäftlich über die Nacht weg. Dann ich. Damit kann ich gut leben, das funktioniert. Das waren eigentlich so die wichtigsten Dinge, die mir zu schaffen gemacht haben. Seit wird das nun geklärt haben, geht es besser. Auch allgemein hört er gut, benimmt sich und ist uns gegenüber absolut liebenswert und kuschelig. Innerhalb der Familie ist er ein Kuscheltier, folgsam und brav. Zerstört hat er seit er bei uns ist noch NIE etwas. Hin und wieder stiehlt er mal was zu essen, aber da muss er schon große Gelüste haben und es muss was mit Käse oder Fleisch sein. Alles andere rührt er eh nicht an. Er wird auch ruhiger und "erwachsener", er schläft nachts jetzt auch mal allein im Büro, da steht auch noch ein Hundebett. Manchmal liegt er auch allein in der Küche, während wir im Wohnzimmer sind. Einfach so. Er will oft einfach Ruhe und zieht sich zurück. Das ist gut, er kann entspannen und ruht, da ist er auch nicht mehr so schnell aggressiv und nervös. Das wirklich einzige Problem ist eben seine Menschenangst, die geht nie vorüber, aber wir wissen ja nun, wie man damit umgeht. Ich habe meine Einstellung nun auch verändert, die Morgen- oder ggf. Mittagsrunde nutze ich tatsächlich um a) fit in den Tag zu starten oder b) mittags von der Arbeit runterzukommen. Die Nachtrunde nutze ich um in mich zu gehen, den Tag zu hinterfragen oder Probleme zu lösen, abseits der eigenen 4 Wände ist das manchmal einfacher. Meine Beziehung zu ihm wird inniger. Ich merke auch, wie er anders ist, wenn ich ihm meine Zuneigung zeige und es auch ernst meine. Vertrauen werde ich ihm nie können, dazu habe ich einfach zuviel innere Ängste. Ich traue ihm zu Hause, innerhalb der Familie. Aber sobald Außenstehende dabei sind bin ich nach wie vor ziemlich nervös und angespannt. Aber da hat ihn eh meist mein Mann an der Leine, sodass sich das nicht so stark zum Hund überträgt. Bin ich allein, meide ich Begegnungen, bzw. übe beim Vorübergehen mit ihm die Gehorsamkeit und die Aufmerksamkeit, dass er MICH anschaut und nicht den Entgegenkommenden. Das klappt gut. Gespräche vermeide ich so gut es geht. Weißt du, ich sehe auch, wie wohl er sich fühlt bei uns und es ist irgendwie komisch, aber manchmal habe ich das Gefühl, er ist dankbar, bei uns sein dürfen. Klingt kitschig, aber er ist so aufmerksam, will immer alles gut machen. Als hätte er Angst, er müsse uns verlassen.... Insgeheim wünsche ich mir schon noch, ich hätte nie "ja" gesagt, aber ich habe es nunmal getan und zwar auch noch leichtfertig, dann muss ich jetzt halt mit den Konsequenzen leben. Er würde woanders tatsächlich zerbrechen. Er hat uns ins Herz geschlossen, auch die Kinder, sie lieben ihn so sehr und er sie. Meine Tochter sagt mal ganz klar und deutlich "Mama, auch wir machen die oft mal Probleme und du gibst uns doch auch nicht weg, sondern arbeitest mit uns daran, warum sollte der Hund dann gehen, er ist auch ein Lebewesen zu welchem du "ja" gesagt hast wie zu uns Kinder damals...." und sie hat vollkommen recht mit ihren Worten.... Allerdings wird es nach ihm keinen weiteren Hund geben.... sage ich jetzt. Andererseits haben wir durch Arthur jetzt so viel gelernt, soviel gemeistert, soviel gelitten und auch soviel Liebe zurückbekommen, dass es wahrscheinlich ein Klacks ist, einen weiteren Hund nach ihm zu erziehen. Nach all diesen Schwierigkeiten, Trainerbesuchen, Psychologenbesuchen, nach all den Fachbüchern, die wir gelesen haben, müssen wir nun fast Profis sein :-) Mein Mann wünscht sich einen Dackel.... DAS kann er vergessen. Niemals einen Dackel. melli


albaconi

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Antwort auf Beitrag von sojamama

Ich finde es toll, wie ihr das geregelt habt. Vor allem, dass du damit leben kannst.