albaconi
Wie klappt es bei euch mit euren Vierbeinern? ![]()
Hi :-) Sehr lieb, dass du nachfragst. Also mit unserer Kleinen "Emmy" (6 Monate) läuft es richtig richtig gut. Sie ist sehr lieb und sicher aus dem Wurf die Ruhigste. Die anderen sind aber auch alle Rüden :-) Das Spazierengehen ist immer noch aufregend, das wird laut Hundetrainerin aber sicher noch ein paar Monate so sein, da Emmy sehr sensibel ist und auf Neuerungen immer aufgeregt und manchmal unsicher reagiert. Aber es wird täglich besser, wir üben auch viel mit ihr und gehen zur Hundeschule. Dort ist sie eine kleine Streberin :-) und wird oft von der Trainerin als Beispiel genommen, wie z. B. einzelne Aufgaben mit den Dummys zu machen sind. Andere Hunde schaut sie sich sehr neugierig und aufmerksam an, lässt sich aber da überhaupt nicht aus der Ruhe bringen. Auch Stubenreinheit und Schlafen ist alles super - sie lässt uns auch prima arbeiten, solange wir ab und an rausgehen oder mit ihr auf dem Hof ne Runde toben. Wir haben auch schon 2 längere Wanderausflüge gemacht. Danach war sie zwar kaputt, aber es hat ihr sichtlich gefallen und gut getan. Unser "Problem" ist noch, dass sie wirklich wie ein Staubsauger ist (aber wohl bei Labradoren nicht ungewöhnlich) und, wenn sie im Saug-Modus ist, sehr an der Leine zieht. Das ist aber sehr tagesformabhängig, an anderen Tagen läuft das Gassigehen wirklich gut. Ich denke, das lernen wir alle auch noch :-) Liebe Grüße ETWW (Anbei ein Foto, aber da war sie 3 Monate alt. Ich hab auf dem Rechner kein aktuelles, das kann ich nachher vom Handy vielleicht noch machen, wenn ihr möchtet.)
Ich freue mich sehr, dass er so positiv ausfällt. Das gibt euch ja auch ein gutes und sicheres Gefühl.
Irgendetwas wird immer sein, es handelt sich ja um ein Lebewesen
Mit der Zeit bekommt ihr auch Routine und kriegt das gut hin. Da bin ich ganz sicher.
Sie ist aber auch ne Süße. ![]()
Aber draußen.... vor allem bei mir.
Er will mich ständig beschützen und knurrt jeden an, der uns entgegenkommt. Er springt teils in die Leine und zieht und zerrt. Furchtbar. Immer bei mir. Mich respektiert er gar nicht, null. Nur beim Fressen und auf mein "sitz" hört er.
Solange wir niemanden treffen beim Gassi ist alles gut. Er läuft gut an der Leine, zieht nicht, macht keine anderen blöden Sachen.
Er hat auch schon Leute angesprungen, nicht richtig, aber er wollte.
Bei meinem Mann macht er das alles nicht.
Er ist nun schon wieder 2x davon gelaufen, aber seltsamerweise immer zu unseren guten Bekannten, die er gern mag. Die haben auch einen Hund, den mag er auch.
Er saß dann jedes Mal vor der Tür und hat sich riesig gefreut, als die Frau des Hauses kam.... ebenso mag er den Herrn des Hauses sehr... er folgt ihm aufs Wort. Was er bei uns nicht tut
Er schläft nach wie vor nicht allein. Immer noch bei meiner Tochter im Zimmer auf seiner Decke. Letztens war sie nicht da. Da hat er rumgeheult, ist aber dann doch irgendwann auf seine Decke.... er wollte auch nicht bei unserem Sohn bleiben.
Tagsüber musste er nun auch schlagartig lernen allein zu bleiben, teils 4-5 Stunden. Aber nur wenige Tage die Woche. Mein Mann ist ja oft im HomeOffice, das ist vorteilhaft. Da nimmt er ihn mit und er kann an der ultralangen Leine im Garten spazieren.
Stubenreinheit ist absolut super. Das ist was, was echt gut und schnell geklappt hat.
Kommandos kann er immer noch nicht alle. "Sitz" ist das einzige was gut geht.
"Platz", "Bleib" oder "hierher" geht so gut wie nie.....
Leider haben wir festgestellt, dass wir einfach zu wenig Zeit haben. Wir müssen uns eingestehen, dass wir da etwas blauäugig waren, und uns ja eine "Straßenhundbaustelle" geholt haben. Diese Hund haben viel erlebt, was wir ja nicht wissen, unerfahren wie wir sind können wir es auch nicht in ihm "lesen". Die Erziehung ist schwer.
Er bekommt von uns viel Liebe und Zuwendung, aber all das ist nicht das Richtige. Im Gegenteil. Er führt sich zwar nicht auf daheim, fühlt sich aber wie der Chef.
Mich verfolgt (kontrolliert) dauernd, er liegt zu 80% vor der Wohnungstür, damit er nichts verpasst und sofort Alarm schlagen kann. Was er nicht (mehr) tut, immerhin. Er bellt nur äußerst selten.
Er kommt respektlos und will Streicheleinheiten, er stupst ständig, damit man weitermacht. Das alles ist laut einschlägiger Lektüre und Trainer nicht gut.
Ebenso das breitmachen überall..... er liegt überall herum, steht nicht auf.
Es ist noch so viel Arbeit, die wir vor uns haben. Eine Familie hätte Interesse an ihm, aber die wollen ihn als Wachhund im Zwinger.... das geht ja mal gar nicht. Er würde eingehen.
Ich selber fühle mich aber leicht überfordert mit ihm. Mein Mann nicht, die Kinder sowieso nicht. Ich habe ihn aus Mitleid, das ist mir jetzt klar. Ich bringe es aber nicht übers Herz ihn abzugeben. Er hätte sicherlich woanders mehr Chancen, wo man mehr Zeit für ihn hat.
Mal sehen, wo es hinführt.
Es ist halt nicht einfach ein kleiner, niedlicher Schoßhund.... es ist doch ein großer, kräftiger, dickköpfiger Schäferhund (mit irgendwas noch drin). Der macht halt mehr Angst, wenn er nicht funktioniert. Über einen kleinen Hund lachen die Leute, die finden das putzig. Knurrt ein Schäferhund ist das nicht putzig, da lacht keiner mehr.....
Naja, ihr seht, ich bin nicht unbedingt guter Dinge. Aber ich hoffe inständig, wir kriegen das hin. Es wäre schade um ihn, er hat es ja verdient, ein schönes Leben zu führen.
melli
Liebe Melli, ich glaube, ihr müsst ihm und euch mehr Zeit geben! Hab Geduld! Du sagst selbst, dass er viel erlebt hat. Ihr macht doch Fortschritte mit ihm, wenn auch langsamer als wir unsere Hündin. Aber das ist doch normal. Und ihr liebt ihn :-) Er lernt doch immer noch dazu, Also ist doch Hopfen und Malz nicht verloren! Ich finde, dass du und ihr es wirklich toll macht wenn ich an die ersten Postings denke. Die klangen doch noch viel verzweifelter. Liebe Grüße!!
als „vielleicht unsere Hündin“, meinte ich. Nicht „wir“.
Das tut mir leid, dass es so gar nicht besser wird. Mittlerweile hat er sich wohl so eingelebt, dass er das Kommando übernommen hat, zumindest was dich betrifft. Bisher war der Hundetrainer ja sehr zuversichtlich. Was meint er denn zu dieser Entwicklung?
Kann es sein, dass Arthur nicht ausgelastet ist und mehr Beschäftigung braucht? Andererseits muss man erst einmal Zeit dafür finden. Es ist alles schwierig.
Wäre es eine Option, ihn bei den Bekannten zu lassen. Die scheinen ihn doch zu mögen. Dort hätte er dann auch einen anderen Hund, an dem er sich orientieren könnte. Würden gemeinsame Spaziergänge und Toben etwas bringen?
Ich bin leider kein guter Ratgeber, weil ich selbst keinen Hund mehr habe und es bei mir zu lange her ist.
Ich drück euch fest die Daumen, dass ihr einen Weg findet. ![]()
Der andere Hund ist eher ein Chaot. Schon 7 Jahre alt, und auch vom Typ wie er, aber irgendwie ein wenig doof
schwer zu beschreiben.
Eine Option wäre das nur im Notfall, dass er bei denen bleibt. Es würde klappen, sicherlich. Aber die beiden arbeiten auch.
Der Trainer sagt nach wie vor, ich muss mir weiter den Respekt erarbeiten. Ich soll ihn möglichst ignorieren, wenn ich heimkomme, wenn er schmusen will, wenn er im Weg liegt usw.
Das ist schwer, er schaut ja immer so treuherzig, er ist ja so dermaßen kuschelbedürftig, das kann man sich bei so einem riesen Kerl gar nicht vorstellen.
Meine Tochter ist 16, die akzeptiert er total, egal was die sagt, auf die hört er. Auf meinen Mann auch, aber ob da nicht ein wenig Angst mitspielt ist fraglich. Er scheint mit Männern keine guten Erlebnisse gehabt zu haben.... das hat auch die Frau von der Pflegestelle gesagt.
Wir wollen mal eine Hundetrainerin kommen lassen, die auch Hundepsychologin ist und damit gute Erfolge erzielt mit ihrem Training. Ich möchte, dass sie ihn mal anschaut und einschätzt, was sie von ihm hält.
Dass sie uns seine Körpersprache erklärt, was gewisse Dinge zu bedeuten haben usw.
Sie scheint viel Erfahrung mit Straßenhunden zu haben, weil man die anders anpacken muss als "normale" Hunde.
Vielleicht mögt ihr das mal lesen. Gern per PN.
melli
Es ist wirklich anerkennenswert, wie viel Mühe ihr euch mit ihm macht. Allein deshalb wünsche ich euch viel Erfolg.
Ich habe oft gelesen, dass die Körpersprache des Menschen sehr viel beim Hund bewirkt, aber dazu musst du selbstbewusster werden. Nur dann wird er dich auch akzeptieren. Deine Familie wird ihm deutlich machen, was geht und was nicht. Bei dir ist es wahrscheinlich so ein Na ja, unbewusst natürlich.
Es wäre schön, weiterhin von dir zu lesen, auf welchem Weg auch immer. ![]()
Hallo, das Zauberwort bei der Hundeerziehung heißt Konsequenz. Wenn Du ihn alles durchgehen lässt, hat er keinen Respekt vor Dir und das kann irgendwann mal nicht schön enden. Wie ich gelesen habe, hat er ja auch schon einmal zugeschnappt.... Ich glaube auch nicht, dass es nur ein Problem ist, weil er ein ehemaliger Straßenhund ist. Ich kenne viele ehemalige Straßenhunde, die einfach super sind. Es hängt eben von der Erziehung ab. Ein Hund - gerade in dieser Größe - braucht Führung, sonst wird er selbst irgendwann die Führung übernehmen. Nur mit Liebe kommt man da nicht weiter und mit Mitleid schon gar nicht. Ich selbst hatte vor unserem Hund (ebenfalls ein Schäferhund) bisher nur Katzen und keine Erfahrung in Hundeerziehung. Anfangs war es sehr schwierig, denn auch ich neigte zur Inkonsequenz. Das nutzt ein Hund gnadenlos aus. Ich habe dann in einem Hundeverein angefangen mit ihm zu trainieren und inzwischen hat er auch die Begleithundeprüfung bestanden. Von nix kommt eben nix. Wenn Du etwas verändern willst, dann fange bei Dir an!
Hallo sojamama, mir hat anfangs mal jemand etwas ganz Hilfreiches erklärt, mit meinem ängstlichen Auslandshund: Dein Hund lebt JETZT und HIER. Sie weiß nicht, wie schwer sie es früher hatte und dass es bedauernswert hart am Anfang ihres Lebens war. Sie erinnert sich nicht, so wie wir es vielleicht tun würden, an die Angst und das Schlimme. Sie ist JETZT hier und reagiert JETZT auf das, was JETZT passiert und was Du JETZT mit ihr machst. Wenn sie merkt, dass ein bestimmtes Verhalten ihr Vorteile bringt, dann verhält sie sich so. Bei meinem Hund ist das der jämmerliche Angstausdruck, als wäre sie ein wirklich ganz armes Wesen (das hatte halt anfangs funktioniert) und dann ist so eine kecke, freche Art dazugekommen, mit der sie Konflikte mit mir überspielt. Das ist dann so niedlich und witzig, dass ich schwer ernst bleiben kann. Auch das hat sie voll raus. Außerdem ist es ein wunder Punkt bei mir, weil ich mich so freue, wenn ich sehe, wie lebensfroh sie heute sein kann, nachdem ich hier lange Zeit einen klassischen Angsthund hatte und mich fragte, ob das je wirklich besser wird. Aber diese Verhaltensweisen zeigt sie jetzt, weil sie eben emotional intelligent und eine ausgezeichnete Beobachterin ist, wie fast alle Hunde. Hunde lesen Körpersprache so viel feiner als wir es je könnten! Also vergiss das Mitleid! Dein Hund ist bei Euch, er hat genug zu fressen, er hat seine Spaziergänge, er hat es richtig gut. Er reagiert nur so, wie Ihr es vorgebt, Du in Deinem Fall bis offensichtlich der Schwachpunkt. Nimm ihn als das, was er ist: großer Hund, der klar Kante braucht, gerne auch Kuscheleinheiten bekommt und gerne lieb gehabt wird, aber immer nur dann, wenn DU es willst. Wenn er kuscheln will, lass ihn links liegen. Warte, bis er sich ablegt und entspannt. DANN ruf ihn zum Kuscheln. Dasselbe gilt für's Rausgehen, für's Leckerli, für die Wahl des Weges unterwegs, für das Überqueren eines Weges oder einer Straße usw. Er darf. Aber nur, wenn Du es willst. Und zumindest in dieser (langen) Anfangszeit darf er konsequent nie, wenn er selbst den Vorschlag macht. Bis er Dich ernst nimmt, wirklich ernst nimmt. Dafür muss man nicht streng oder laut sein, auch nicht stark. Nur konsequent nie das machen, was er will und vorschlägt, sondern dem eigenen Plan folgen. Darunter leidet dieser Hund überhaupt nicht. Sein Leiden ist nämlich vorbei. Schon länger, übrigens. ;-) Nur Mut! Er kann Dir so viel beibringen, was Du auch in anderen Lebenslagen sehr gut brauchen kannst! VG Sileick
Mein Hund schlägt heute auch manchmal was vor. Manchmal gehe ich darauf ein. Weil unsere Beziehung eindeutig geklärt ist. Ich riskiere meine Stellung dadurch nicht mehr. Ich bin ihre Sonne, sie kreist um mich herum und ist damit zufrieden. Wenn ich merke, dass sie zu oft den Weg bestimmt (Futter, kuscheln, Aktivitäten, Wege usw.) und beginnt, größenwahnsinnig zu werden, dann gehe ich eben erst mal eine Weile nicht mehr darauf ein, wenn sie was vorschlägt, und dann gibt sich der Größenwahn auch schnell wieder. Sie ist dann übrigens hochzufrieden. Es ist nämlich ANSTRENGEND, immer die Führung übernehmen zu wollen. Sehr viele Hunde sind so dankbar, wenn ihr Mensch das ordnungsgemäß macht. Aber sie testen eben auch, ob ihr Mensch wirklich richtig führen kann. Und das tun sie übrigens ihr Leben lang. Da muss man dann die richtige Mitte finden. Die findet sich schnell wieder, wenn die Beziehung im Grundsatz geklärt ist. Das ist sie bei Euch beiden noch nicht. Es ist Deine Pflicht als Leitmensch, das klarzumachen. Der Hund ist nicht "arm", er testet. Und er wird sehr erleichtert sein, wenn Du den Test endlich bestehst. ;-)
Das ist ein toller Text!! Sehr richtig und schön geschrieben
@sojamama wenn deine Familie gut mit ihm zurechtkommt, könnte sie dich ja bei den Spaziergängen unterstützen und dir zeigen, was du machen sollst. Ich denke, das würde dir Sicherheit geben, da im Notfall jemand eingreifen kann. Es gibt sicher auch etliche Videos zu diesem Thema. Auf jeden Fall bin ich gespannt, was die Trainerin herausfindet.
Schniesnase, der Text ist sehr hilfreich und wunderbar. Ich weiß das alles in der Theorie....aber die Umsetzung..... Wie bei meiner Ernährung und Diät, ich weiß alles darüber, belese mich immer in alle Themen, die mich interessieren, aber das umzusetzen ist oft mein Dilemma. Auch zum Hund habe ich mir Bücher zugelegt und gelesen, ebenso im Internet geschaut. Aber da sagt einem ja jeder was anderes. Woher soll ich wissen, was zu uns passt? Ich muss noch viel an mir arbeiten. Sehr viel. Ich bin (leider) diejenige, die am meisten daheim ist. Was mir ja eh missfällt, weil SO war nicht der Plan. Damit muss ich erstmal klarkommen. Es war auch nie der Plan, so einen riesigen Hund zu holen. Ich weiß bis heute nicht, warum ich Depp mich darauf eingelassen habe. Muss ich ehrlicherweise zugeben. Nun ist er aber nunmal da und muss zum guten Hund werden. Er folgt mir auf Schritt und Tritt. Das macht mir irre. Er verfolgt mich bis zur Toilette. Gehe ich vom Wohnzimmer in die Küche, er latscht mir nach. Gehe ich von der Küche in den Flur, er kommt mit.... Ständig beäugt er mich. Ich kann auch seine Mimik noch nicht deuten, seine Körpersprache auch nicht. Ich weiß nicht, was es bedeutet, wenn er hängende Ohren und einen treudoofen Blick hat mit gesenktem Kopf. Ich weiß auch nicht, was es heißt, wenn der Schwanz hoch erhoben wie eine Sichel ist und die Ohren spitz stehen. Beim Spaziergang tut er das z.B. Ich verstehe auch nicht, was es heißt, wenn er mich anstupst, ich weiß, es zeugt von Respektlosigkeit und Einfordern von Streicheleinheiten. Meist ignoriere ich das. Geduld war ja auch noch nie meine Stärke. Es ist immerhin schon einiges besser geworden mit ihm. Er rennt zwar immer noch zu Tür wenn es klingelt, aber er hat gelernt, dass ICH vorangehe und er warten muss. Er muss sich setzen, erst dann öffne ich. Was er auch brav tut. Auch beim Gassi stürmt er nicht allein voran zur Tür. Er wartet, bis er angeleint ist, er geht als zweiter vor die Tür. Naja, Geduld und Konsequenz, ich halte euch auf dem Laufenden. melli
Das mit dem Verfolgen kann auch kontrollieren sein...was sagt der Trainer dazu?
Hallo sojamama, Du bist eigentlich schon ziemlich weit, wenn man bedenkt, wie kurz der Hund erst bei Euch ist. "Er folgt mir auf Schritt und Tritt. Das macht mir irre. Er verfolgt mich bis zur Toilette. Gehe ich vom Wohnzimmer in die Küche, er latscht mir nach. Gehe ich von der Küche in den Flur, er kommt mit.... Ständig beäugt er mich." Er ist Dein Bewacher, Dein Bodyguard. Der Hund will aufpassen, Dich beschützen, ggf. auch aufpassen, dass Du nichts falsch machst, vor allem aber muss er immer mit, um Dich zu beschützen und sicher zu gehen, dass nichts passiert, wovon er keine Kenntnis hat. Kontronlle ist wichtig für Straßenhunde. Es könnte ja immer was passieren. Aber nun nicht mehr. Straße ist vorbei. Meine Freundin hat das mal Stasihund genannt. ;-) Einem Stasihund begegnest Du mit Konsequentem Verbot, Dir zu folgen. Das kannst Du machen, indem Du ihm die Tür vor der Nase zumachst oder aber auch, indem Du ihm körpersprachlich signalisierst, dass er bleiben muss (das muss man nicht mal sagen, es klappt wirklich mit etwas Übung und anfangs ein paar Tricks super). Wie das geht, kannst du mal bei Maja Nowak ansehen. Sie hat einige Videos gemacht (Youtube). Mir ist das sogar mal gelungen, als auf der Hundewiese ein fremder, sehr netter, großer Hund eine kleine, noch minimal läufige Hündin an der Leine nicht in Ruhe ließ. Da war ich erstaunt, wie viel Macht Körpersprache bei Hunden hat. Und der Hund starrte mich an, als sähe er ein Gespenst, als wolle er sagen: "Was? Du sprichst wirklich meine Sprache????" ("Ja, wenn auch mit starkem Akzent.") Und dann saß er da wie festgewachsen und musste von Frauchen, die schon weit weg gewesen war, wieder geholt werden. Ich hatte kein Wort gesagt. Er hat mich einfach so verstanden. Mein Hund ist definitiv auch ein Stasihund. Sie würde mir wirklich überall folgen, und das macht sie und mich rappelig. Fürchterlich! Ich ziehe dann eine Tabugrenze, wenn ich z.B. in den Keller gehe, um die Wäsche zu machen, und dann gehe ich. Zwischen Küche und Wohnzimmer ist keine Tür. Da ist die Grenze. Anfangs habe ich mich noch mal leise zurückgeschlichen, um zu sehen, ob sie die Grenze einhielt, und das tat sie natürlich nicht. Ich kam dann um die Ecke geschossen und wiederholte energisch, aber dennoch ohne Ärger das Tabu. Sie testet ja nur, ob ich es wirklich ernst meine, Hunde haben da keinen bösen Willen. Manchmal horchte ich, ob ich sie laufen hörte, wenn ja, warnte ich akustisch oder kam wieder auf einmal um die Ecke. Jetzt bleibt sie in der Küche, wenn ich rausgehe - testet häufiger mal und muss dann wieder erinnert werden, dass es immer noch so geht, und oft liegt sie gemütlich und entspannt in der Kiste, wenn ich zurückkomme. Das wäre anfangs und längere Zeit danach nicht zu erwarten gewesen. Manchmal wartet sie auch, aber das kann sie ja machen, wie sie will. Ich will nur nicht, dass sie eine bestimmte Grenze hinter mir her überschreitet. Du musst Dir am Anfang dafür Zeit nehmen, aber Du wirst sehen, dass das doch ganz schnell geht, und er hat es kapiert. Achtung! Wenn es zu klappen scheint, weiter aufpassen, sonst rutscht es wieder durch, und der Stasihund macht sich und Dich wieder wahnsinnig. Du willst nicht, dass er Dir hinterherläuft. Sag ihm, wo die Grenze ist. Wenn es einfacher ist, schick ihn auf seinen Platz, falls das schon klappt. Besser ist, er lernt, dass das Hinterherlaufen unerwünscht ist, d.h. das Tabu der Grenze, die Du ziehst. Sonst musst Du ihm nämlich immer weiter und weiter den Platz anweisen. Mit dem Tabu kann er seinen eigenen Weg finden, damit umzugehen, dass Du keinen Bodyguard brauchst. "Ich kann auch seine Mimik noch nicht deuten, seine Körpersprache auch nicht. Ich weiß nicht, was es bedeutet, wenn er hängende Ohren und einen treudoofen Blick hat mit gesenktem Kopf. Ich weiß auch nicht, was es heißt, wenn der Schwanz hoch erhoben wie eine Sichel ist und die Ohren spitz stehen. Beim Spaziergang tut er das z.B. Ich verstehe auch nicht, was es heißt, wenn er mich anstupst, ich weiß, es zeugt von Respektlosigkeit und Einfordern von Streicheleinheiten. Meist ignoriere ich das. Hängende Ohren, treudoofer Blick: Vermutlich merkt der Hund Deine genervte Stimmung und beschwichtigt. Ich gebe in so einem Fall einen kurzen Streichler mit dem Handrücken über die Wange und wende mich dann wieder meinen Sachen zu oder blockiere den Hund noch mal, wenn es um das Ausdiskutieren meiner Grenze geht. Da darf er gern beschwichtigen, die Grenze bleibt. Schwanz hoch gekrümmt und Ohren spitz ist ein aufmerksamer, interessierter Hund. Ist die Rute weich am wedeln, ist es freundliche Aufmerksamkeit, ist es so ein steifes, langsames Bewegen, liegt auch Dominanz darin. Das wäre der Moment, in dem ich meinen Hund zu mir hole und bei Fuß weitergehe, wenn ich mit Hundebegegnungen (das ist es ja meist) unsicher bin. Anstubsen ist eine Auforderung. Der Chef wünscht Fressen, Beschäftigung, Kuscheln etc. Das wäre dann definitv zu ignorieren, so, wie Du es machst, oder auch hilfreich, den Hund dann wegzuschicken. Ausnahme: Er muss mal und zeigt das so an. Mein Hund macht das so. Dann musst Du ggf. mal mit ihm rausgehen. Wenn er sich schnell löst, weißt Du, dass er raus musste, wenn nicht, hatte er mal Erfolg mit seiner Aufforderung, sollte das aber nicht wieder haben. Ggf. auf den Platz schicken, wenn er nervt. Ich habe meinem Hund zwei Dinge akustisch beigebracht, die ich nützlich finde: "Warte!" (gilt für jede Situation) und "Lass das!" Sie versteht das genau, lässt, was sie tut und beschwichtigt bei Lass das und wartet, dass ich wiederkomme oder dass sie fressen darf oder dass sie über den Weg darf usw. Vielleicht mögen Dein Mann und Deine Tochter das dem Hund beibringen? Dann kannst auch Du es verwenden. Also Du schaffst Das schon! Er zeigt Dir Deine Schwachpunkte! Hunde sind so tolle Trainer! :-) LG Sileick
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