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Problemhund

Problemhund

Jumalowa

Ich muss mir gerade Luft machen. Wir haben seit 3,5 Jahren eine Hündin, die wirklich nicht leicht zu händeln ist. Leider ist Sie so impulsiv und nervös, dass wir Sie nicht mit in den Urlaub nehmen können. Wir haben 3 Kinder und da unterscheidet Sie dann bei fremden Menschen auch nicht mehr zwischen Freund und Feind. Wir sind inzwischen aus 2 Betreuungsstellen rausgeflogen. Die letzte steht nun auch auf der Kippe. Der Grund ist, Sie versucht abzuhauen. Sie kannte beide Stellen schon lange und ich habe das Gefühl Sie hat manchmal Phasen wo Sie komplett aufdreht. Eine Stelle davon war bei Ihrem alten Trainer aber auch die haben dankend abgelehnt bei der 2. Anfrage. Keine Hilfestellung, nichts! Eigentlich bin ich die Einzige, die überhaupt noch gerne mit dem Hund raus geht. Ich habe das Gefühl, ihr Nervositätslevel ist nicht immer gleich und manchmal dreht Sie eben komplett ab. Mir kam der Gedanke den Tierarzt zu wechseln, mal Ihre Werte checken zu lassen und über eine Kastration nachzudenken. Vielleicht täusche ich mich aber ich denke das es bei Ihr auch etwas mit den Hormonen zu tun haben könnte. Wochen vor und nach der Läufigkeit ist Sie ausgeglichener. Oder es ist der Strohhalm an den ich mich festklammer, in der Hoffnung, wir finden eine Lösung. Danke fürs lesen!


Himbaer

Antwort auf Beitrag von Jumalowa

Hallo, ich würde mir wohl einen anderen Hundetrainer suchen. Die Situation ist ja auch für den Hund nicht schön. Wie wird denn euer Hund ernährt? Als wir damals unseren auf BARF umgestellt hatten und er somit kein Getreide mehr bekam, fiel mir auf, dass er ruhiger geworden ist- weniger aufgedreht. Vielleicht wäre dies bei euch auch noch eine Stellschraube.


Jumalowa

Antwort auf Beitrag von Himbaer

Es gibt eine Trainerin, der folge ich schon sehr lange auf IG und irgendwann werde ich die vielleicht mal aufsuchen. (Konnte da auch schon viel für uns mitnehmen und umsetzten) Das ist aber sehr weit von uns und sehr kostenintensiv. Das kann ich nicht mal eben so mit kleinem Kind leisten. Ich habe schon zu mehreren Trainern Kontakt gehabt aber das bringt nichts. Weder dem Hund noch mir, leider. Sie bekommt kein Getreide, von Anfang an nicht. Wir haben natürlich auch Fortschritte erzielt in den letzten Jahren aber diese Nervosität oder was auch immer das ist kommt durch sobald irgendwas um Sie herum passiert.


ConMaCa

Antwort auf Beitrag von Jumalowa

Was bekommt sie denn genau an Futter? Ist nicht immer das Getreide, auch ein zu hoher Proteingehalt kann ein Problem sein. Ich kenn eine Rottweilerhündin, die so war wie Du beschreibst. Sie wurde kastriert, allerdings weil sie immer wieder Gebärmutterentzündungen hatte, danach war sie tatsächlich viel ruhiger, wenn auch immer noch nicht auf dem Level von "ausgeglichen". Der Rest der Hibbeligkeit schreibe ich den Besitzern zu, die sind vom Wesen her im Grunde wie ihr Hund, hibbelig, unruhig, aufgedreht.... von daher würde ich da auch nochmal zu einem anderen Trainer raten. Mein Doggen sind unkompliziert, allerdings könnte ich sie niemals in Betreuung geben, denn dann wären Sie auch unhändelbar (mussten wir bei einem Tierklinik Aufenthalt feststellen).


Jumalowa

Antwort auf Beitrag von ConMaCa

Sie bekommt Dosenfutter von Granata Pet. Ich werde nochmal recherchieren, vielleicht ist das ja eine Stellschraube. Barf kommt momentan nicht in Frage (ich habe das mal selbst gemacht) und das Frostfutter hat mich nicht überzeugt. Aber vielleicht schaue ich mich da nochmal um. Ich erwarte durch eine Kastration natürlich auch nicht einen komplett anderen Hund. Aber wenn diese Schwankungen weg wären, das würde sehr viel ausmachen. Vorher will ich aber erstmal die Schilddrüse etc. klären lassen. Da wir eine 5 köpfige Familie sind, ist hier natürlich auch mal Trubel aber grundsätzlich ist hier viel Ruhe und Sie kann sich hier zu Hause auch sehr gut entspannen. Sie wäre vermutlich besser in einem 1-2 Personenhaushalt aufgehoben. Leider ist es auch so, dass was ich mit Ihr trainiere, wendet sie nicht bei den anderen Familienmitgliedern an. Die müssten quasi von Null auf selbst mit Ihr trainieren.


Gustavina

Antwort auf Beitrag von Jumalowa

Mein Hund ist auch so - ein unglaublich hohes Erregungslevel. Zwei Hundetrainer haben schon aufgegeben, eine dritte (bei der ich allerdings nur zu einer Prüfung war) hat mir jetzt den Tipp gegeben, mal die Schilddrüse checken zu lassen. Dieser Hund ist mit dem Kopf immer überall und kann sich beim Spazieren auch gar nicht auf mich konzentrieren - wenn sie zuhört, dann klappt’s auch. Aber wie gesagt… Kastriert ist der Hund mittlerweile auch, das lag aber daran, dass sie jedes (!) Mal scheinschwanger wurde. Am Wesen hat’s eigentlich nichts geändert (bis auf den Punkt, dass natürlich das aggressive „Welpen“ schützen weg ist), dafür gab es eine leichte Inkontinenz. Ich schreibe übrigens „mein“ Hund, weil sie eigentlich überhaupt nur auf mich hört - und auf mein 2jähriges Kind. Alle anderen sind inkonsequent und aufbrausend, was leider natürlich auch nichts hilft und mir das Gefühl gibt, dass ich nicht nur den Hund trainieren müsste… Rausgehen tue ich dennoch nicht gerne, da das Zerren an der Leine durch Nervosität und Ablenkung auch nur wenig besser wird. Das ist eher ein müssen und ich suche noch immer nach Lösungen. Sorry! Ich wollte dich nicht runterziehen, aber du bist definitiv nicht allein und die Schilddrüse ist sicher einen Versuch wert. Berichte gerne mal.


Jumalowa

Antwort auf Beitrag von Gustavina

Ja Leinenführigkeit war ein riesen Problem. Da haben wir lange daran gearbeitet. Also von gut sind wir weit weg aber es ist deutlich besser geworden. Ich führe Sie aber inzwischen oft mot dem Halti, gibt so ein paar Erzfeinde, da muss ich den Hund und Kinderwagen unter Kontrolle halten. Ich werde mir eure Tips mal anschauen und umsetzen.


Ellert

Antwort auf Beitrag von Jumalowa

huhu was spricht denn gegen die Kastration ? Wir wollten das bei unserer Hündin auch nie, dann wäre sie fast an einer Entzündung gestorben, alles schon voller Eiter im Bauch - Züchten wollten wir nie, von daher hätten wir es besser viel früher machen sollen. ich würde den tierarzt wechseln, zweite Meinungen schaden nie, das ist ja auch der geringste Aufwand


Jumalowa

Antwort auf Beitrag von Ellert

Also tatsächlich ist es so, dass Trainer und Tierärztin die Meinung vertreten, so einen Eingriff macht man nicht einfach ohne Grund. Finde ich auch richtig. Aber da ist ja auch jeder Fall individuell.


Ellert

Antwort auf Beitrag von Jumalowa

wir hatten die Meinung auch und warend ann ( da war unsere sicher schon 10) mit Not OP Tierklinik etc 2500.- losgeworden


sojamama

Antwort auf Beitrag von Jumalowa

Hallo, wie du vielleicht hier schon gelesen hast, haben wir auch einen Problemhund. Er war auch anfangs hypernervös, kam schlecht zur Ruhe und hat alles und jeden schützen wollen hier im Hause. Auf Gassigängen war er immer vorne dran, Lage abchecken, Rudel bewachen, sofort losbellen bzw. schnappen/beißen. Immer auf der Hut, immer in hab-Acht-Stellung. Schlimm. Wir haben dann gut geachtet, was frisst er, trinkt er genug usw. Eine alte Dame hat dann noch die Idee eingebracht, ihn evtl. homöopathisch zu unterstützen, sie hat selber Hunde und hat Arthur beobachtet und uns einige Sachen notiert, was wir versuchen können. Das war sehr nett. Mit Nux vomica und Hyoscymamus. Damit haben wir ganz gute Erfolge erzielt. Ebenso Bachblüten Cherry plum und chestnut bud. Und ganz wichtig bei Arthur, konsequentes Training mit einer Person. Keine wechselnden Trainingspartner in der Anfangszeit. Jetzt ist er 2 Jahre bei uns, jetzt geht´s auch mal mit dem Sohn oder der Tochter. Aber vorher hat er einige Monate nur mit meinem Mann gearbeitet. Als Konstante in seinem Hundeleben. Das war wichtig. Arthur ist, wie viele Hunde lt. unserer Psychologin, Autist. Ist natürlich nicht ganz so gemeint, aber Hunde, vor allem so einer wie er, brauchen immer den selben Ablauf, immer das gleiche tägliche Muster. Sie können sich zwar innerhalb weniger Tage auf "Urlaub mit anderem Ablauf" oder auch "Wochenende" einstellen, aber eben auch da, möglichst gleichbleibende Strukturen. Er ist mittlerweile echt ausgeglichen und viel ruhiger. Er schläft gut. Er will auch nur noch selten sofort angreifen. Bei meinem Mann läuft er akkurat und hört 1a. Bei mir lässt er nach wie vor den Beschützer raushängen und würde angreifen, daran arbeiten wir noch bzw. haben wir eine familieninterne gute Lösung gefunden. Aber grundsätzlich ist auch das schon besser geworden. Die Schilddrüse zu kontrollieren halte ich auf für eine gute Idee. Da hängen oft die Probleme... auch bei uns Menschen. Ich würde tatsächlich mal Blut nehmen lassen und schauen, was es bringt. Arthur bekommt Futter mit Getreide, ihm bekommt es auch, ebenso bekommt er mal gekochte Kartoffeln oder Reis dazu. Wir gehen davon aus, dass er als Straßenhund eh einen robusten Magen-Darm-Trakt hat. Er verträgt echt vieles. Trotzdem achten wir darauf, was er frisst. melli