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Hund aus dem Tierheim

Hund aus dem Tierheim

sojamama

bzw. aus der Tierhilfe, diese Hunde leben wohl in Pflegefamilien und werden dann vermittelt. Hallo erstmal, bin neu hier im Haustierforum. Wir haben bereits eine Katze, sehr alt und gemütlich, still und leise, Wohnungskatze. Highland fold. Von einer Frau übernommen, die keine Zeit hatte. Wir möchten nun einem Hund aus der Tierhilfe ein schönes zuhause bieten. Wir sind uns nun als Familie einig, wir haben lange gehadert (vor allem ich), gut überlegt und letztlich für einen Hund entschieden. Weil wir glauben, es würde zu uns passen. Allerdings hatten wir noch nie einen Hund. Weder mein Mann als Kind noch ich. Meint ihr, das klappt so einfach? Wir sind uns bewusst, dass es nicht einfach wird, aber wir möchten es dennoch. Was wir nicht wollen ist, einen Welpen erziehen. Der Hund muss schon "fertig" sein, wir möchten ggf. die Hundeschule besuchen oder aber ihm allein alles beibringen, was fehlt. Könnte das klappe? Stellen wir uns das zu leicht vor? Wir möchten die Tierhilfe hier im Kreis mal anrufen und uns dort beraten lassen, ob die Hunde, die wir vom Bild und Beschreibung her ausgesucht haben, auch für uns passend wären. Was meint ihr? Wie ist das Leben mit Hund? Eine sehr große Einschränkung oder eher Bereicherung? Wir sind früh außer Haus, ich komme täglich um 12 Uhr heim, spätestens 13 Uhr. Die Kinder auch, diese sind 11 und 16. Mein Mann hat oft Homeoffice, ist aber auch mal mehrtägig auf Geschäftsreise. Wohnen in einem Haus mit Garten, Wald und Feld daneben. Großes weiteres Grundstück gleich 50 m weiter auch noch vorhanden. Ebenso gehen wir lieber Campen als ins Hotel und eine Oma hätten wir für den größten Notfall auch noch, die wohnt bei uns im Haus und würde den Hund ggf. auch mal betreuen. Ob das geht, weiß ich nicht, ob er eine Bezugsperson braucht oder auch mal bei Oma sein mag. Ich würde mich freuen, wie ihr das einschätzt und wäre dankbar über ehrliche Meinungen und auch Tipps, wie es klappen könnte. Vielen Dank euch. melli


Hexhex

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Huhu, in den meisten Tierheimen könnt Ihr sowieso nicht so einfach einen Hund mitnehmen. Ihr müsst erst einmal eine Zeitlang mit verschiedenen Hunden, die für Euch in Frage kommen, Gassi gehen. Es wird dann von den Mitarbeitern geschaut, wie‘s passt. Ob Ihr also mit dem Hund klarkommt und er mit Euch. Heimhunde sind oft nicht erzogen worden oder haben schlechte Erfahrungen gemacht, viele von ihnen schnappen und sind nicht für Familien mit Kindern geeignet. Man muss probieren, welcher Hund wirklich lieb ist und das Potential hat, ein Familienhund zu werden. Das Allerwichtigste ist sicher, mindestens das ganze erste Jahr eine Hundeschule zu besuchen. Die meisten Leute sind dazu zu bequem oder wollen sich das Geld sparen. Aber dann hat gerade ein Heimhund oft keine Chance, sich schlechte Gewohnheiten abzugewöhnen oder zu lernen, überhaupt auf Zuruf zu kommen. Diese Hunde sind dann sehr schwer zu handlen, und viele Familien geben einen solchen Hund deshalb bald wieder zurück. Ich denke, Ihr könnt das schaffen. Ihr müsst aber wissen, dass das viel Zeit (und etwas Geld) kostet. Als erstes würde ich ein Buch über Hundeerziehung lesen, damit Du schonmal Basiswissen hast, wie Hunde ticken. Das weiß man nicht von selbst, man muss wirklich zuerst etwas darüber lernen. Dann könnt Ihr anfangen, mit verschiedenen Hunden aus der Tierhilfe spazieren zu gehen. Wenn dann einer in die engere Auswahl kommt, solltet Ihr ihn auch in der Hundeschule anmelden - gleich zu Anfang, wenn der Elan noch da ist. LG


EinTraumWirdWahr

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Hi! Wir haben ja erst seit 4 Wochen einen Welpen (Labrador). Aber vorher haben wir auch lange alle Optionen hin und her gedacht. Ich glaube, es ist aber ein Irrtum, dass man an einem Welpen mehr erziehen muss als bei einem Tierheimhund. Es kann natürlich sein, dass der Tierheimhund gut erzogen ist, aber in vielen Fällen sind es auch einfach Problemhunde, die z. B. vernachlässigt oder auch misshandelt wurden. Da fehlt häufig die so wichtige Welpenprägezeit/erziehungszeit. "Schlechte Manieren" später wegzuerziehen ist glaube ich schwerer als einen Welpen von Anfang an "richtige Manieren" beizubringen. Unsere kleine Welpenhündin z. B. ist zwar betreuungsintensiv, aber sie lernt unheimlich schnell und hat schon nach 4 Wochen viele Grenzen akzeptiert und Kommandos gelernt (natürlich auch, weil wir eine Welpenschule besuchen). Aber es wird tagtäglich "leichter" mit ihr. Bei einem Tierheimhund hatte ich da echte Bedenken, besonders weil wir auch in absehbarer Zeit nicht mehr 24/7 zuhause sind (Arbeit und Schule ist ja aktuell alles von zuhause aus). Ich möchte euch das nicht ausreden mit dem Tierheimhund, aber ich glaube, ihr müsst wirklich damit rechnen, dass das Erziehen eines solchen Hunds mindestens genausoviel wenn nicht sogar mehr Erziehungsarbeit bedeuten kann. Das hängt natürlich bestimmt auch von der Rasse des Hunds ab. Aber generell finde ich den Gedanken von euch sehr schön! Viele Grüße!


mausebär2011

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Die anderen haben ja schon viel dazu geschrieben. Da kann ich auch nur zustimmen. Was ich noch ergänzen möchte: Vielleicht wäre für euch dann ein Hund aus dem Tierschutz der richtige. Diese Hunde leben bereits in Pflegefamilien, sind bereits mit anderen Tieren und/oder Kindern zusammen und haben schon (teilweise) Erziehung genossen. Wenn ihr euch beim Tierschutz meldet, eure Wünsche und Vorraussetzungen mitteilt, dann können sie schauen ob sie einen Hund irgendwo haben der perfekt zu euch passen könnte. Und wenn Tierschutz A keinen hat, dann vielleicht Tierschutz B. Genug gibt es ja. Allerdings sind diese Hunde auch oft mit Handgepäck unterwegs. Misshandlung, oder zu frühes trennen von der Mutter etc pp. Je länger sie dann in der Pflegefamilie waren, desto eher die Wahrscheinlichkeit das sie ihre "Macken" losgeworden sind. Auch ich möchte euch das nicht ausreden, ganz im Gegenteil, ich finde es toll das ihr einem Tier aus dem Tierheim ein neues zu Hause geben wollt. Aber Fakt ist halt das diese Tiere ihr Päckchen zu tragen haben. Allerdings kann euch das genauso mit Tieren vom Züchter ergehen. Denn nicht jedesmal geht es nur um Erziehung, manche Tiere sind einfach generell nicht einfach zu händeln. Mein Bruder hat zb eine Katze vom Züchter, die hat mehr Macken als mein 15Jahre alter Kleiderschrank... und der hat schon durch diverse Umzüge ordentlich was abbekommen. Aber diese Katze.... Ich habe ja selber 4 und liebe Katzen, aber die könnte man manchmal echt mit dem Kopf gegen die Tischplatte dätschen, die hat echt einen an der Waffel. Wir haben übrigens einen Hund aus dem Tierschutz. Haben gesagt was wir gerne hätten, wie der Alltag bei uns aussieht usw und haben dann zwei Hunde zur Auswahl gehabt. Mit Nr 1 passte es nicht so, aber Nr 2 war der richtige und lebt nun seit fast 5 Jahren bei uns. Aber mackenfrei war er halt nicht. Er wurde als Welpe extrem misshandelte, ist gehbehindert und schreit sofort lautstark los wenn er sich bedroht fühlt. Am Anfang reichte es schon zu ruckartig vom Sofa aufzustehen, da schrie er los und lief pinkelnd weg. Heute muss ihn schon gezielt etwas berühren (zb wenn die Tür beim Schließen versehentlich seinen Schwanz streift) bevor er das Haus zusammen schreit.. Das Pinkeln haben wir aber komplett aus ihm rausbekommen. Neulich hatte er beim Gassi gehen ein Blatt am Po Kleben, Mann hat nicht nachgedacht und wollte es wegzupfen. Das schreien hat man bis zu uns nach Hause gehört.... Dennoch bereut es hier keiner. Er ist einfach genau der richtige für uns. Wir haben aber auch ein Herz für Tiere mit Handicap. Vier Katzen und ein Hund leben bei uns. 1 Katze ist fast taub, zwei sind blind. Hundi ist dauerhaft Gehbehinderung und schafft nicht mehr als 15/20min laufen am Stück.


Tai

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Wir haben leider keinen Hund, obwohl mein Mann, der mit Hunden aufgewachsen ist, ständig jammert, er hätte gerne einen, und Hunde etwas Wunderbares sind. Insofern von mir herzlichen Glückwunsch zu dieser Entscheidung! Aber ich möchte euren Plan, einen Hund aus dem Tierschutz zu holen, unterstützen, nachdem hier ja einige eher Probleme darin sehen. Hier im Umfeld haben viele Hunde aus dem Tierschutz, meist aus Rumänien oder Spanien. Und fast alle sind sehr liebe und gehorsame Hunde. Natürlich haben manche ihre Macken, so ist ein Hund hier im Ort extrem ängstlich. Aber auch mit Hunden vom Züchter kann man es schwerer haben. Meine Schwiegereltern hatten zeitlebens immer Hunde aus dem Tierheim oder Tierschutz und hatten und haben die besten Hunde der Welt. Sie waren auch immer schon ein paar Jahre alt. Am besten ist wirklich, ihr lernt die Hunde kennen und seht, welcher am besten zu euch passt. Hundeschule muss unbedingt sein, Hund und Besitzer profitieren so unendlich davon, wenn der Hund gut erzogen und sozialverträglich ist.


Astrid18

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Dein jüngstes Kind ist ja schon 11, da spricht nicht viel gegen einen Hund aus dem Heim oder der Tierrettung, zumal die dort die Hunde gut einschätzen können. Allerdings wird das nicht unbedingt leichter sein mit dem Erziehen; es fällt nur die Sauberkeitserziehung weg.


Ellert

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Und ich weiss nicht ob für Anfänger Tierheimhunde leichter sind als Welpen. An sich würde ich aber versuchen mit einem Tierheim Kontakt aufzunehmen und mal einfache Dinge wie Gassigehen etc zu üben mich mit Hundehaltern auszutauschen, auf die Kinder würde ich beim Projekt allerdings nicht so zählen, wenn Kumpels rufen oder es schneit, dauerregnet, Sonntag früh der Wecker zum Gassegehen klingelt ist das nach einer Weile eher nervig als toll. Ich würde ggf mich umschauen ob es Familien gibt die Hunde abgeben müssen wegen Umzugs, Allergien etc und da aus guten Händen ein gut erzogener Hund abzugeben ist ehe der dann im Tierheim landet, da könnte man sich umgewöhnen. Tierheimhunde können wie die aus der Rettung auch traumatisiert sein, damit muss man umgehen können und als Neuling wäre ich da schon vorsichtig. Welpen sind noch unsauber aber man kann ggf leichter Dinge wegerziehen als bei erwachsenen Hunden, wenn ein solcher erstmal gelernt hat zu bellen bei jeder Gelegenheit ist das schwer wieder loszuwerden... Was Ihr nie kaufen solltet ist aus Mitleid einen Hund aus der Hinterhofzucht/Ostblockmarkt denn da bekommt man sehr sehr oft ganz kranke Tiere , so erging es einer Bekannten , was sie beim Kauf an Geld sparte steckte sie mehr an Tierarzt rein dun dennoch wurde er nur 5 Monate alt, ganz schlimm dagmar


sojamama

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erstmal vielen Dank für eure zahlreichen tollen Antworten. Das war sehr hilfreich. Mein Mann hat heute mit der Tierhilfe telefoniert. Er hat uns und unsere Lebensumstände geschildert und auch die Hunde genannt, die wir uns auf der Homepage angesehen haben, die uns gefallen und von der Beschreibung her passen würden. Die Dame war sehr freundlich und es sprach nichts gegen unsere Planung, den Hund spazieren zu führen, kennen zu lernen und auch ggf. mit zu nehmen, um zu sehen, wie die Katze reagiert. Sie sagte auch, dass ein Hund davon wohl eher nicht so geeignet sei, die anderen beiden, die wir uns dachten, wären aber durchaus für unsere Familie möglich. Ebenso die Familiensituation mit Schule, Arbeit und unser Wohnumfeld würden gut zu einem Hund passen. All die Tiere im Tierhilfeverein leben bei Pflegefamilien, sodass wir genau die Hintergründe und Eigenheiten erfahren werden sagte sie. Die von uns ausgesuchten wurden u.a. aus Altersgründen abgegeben.... Wir machen nun bald Termine zum Kennenlernen aus, und um zu sehen, wie es passt. melli


EinTraumWirdWahr

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Das finde ich eine schöne Möglichkeit! Viel Erfolg...


Ellert

Antwort auf Beitrag von EinTraumWirdWahr

auch gerade die ehrliche Aussage dass einer nicht passen würde wäre mir wichtig denn sie geben dann nicht jedes Tier in jede Familie. Lernt Euren Liebling kennen und schaut ob es passt dagmar


sojamama

Antwort auf Beitrag von sojamama

Sie hat sich sehr viel Zeit genommen. Das Gespräch war lang und freundlich. Sie sagte auch, dass es sein kann, dass gar keiner passt und einfach einer kommt und uns aussucht :-) gab´s auch schon.... Unsere Katze hat auch uns erwählt, lt. Vorbesitzerin mochte die Katze keine Kinder.... wir kamen hin mit unserer 5-Jährigen und die Katze ist sofort um sie herumgeschlichen, hat sich angeschmiegt und streicheln lassen. Da wussten wird, DIE ist die richtige für uns und wir wurden nicht enttäuscht. Die Frau von der Tierhilfe war ehrlich und offen, wie wir auch. Das ist uns auch wichtig. Wir wollen auch keinen Kompromiss eingehen, der Hund muss zu uns passen und er muss uns mögen. Alles andere geht nicht. Vor allem aber, muss er mit der Katze klarkommen bzw. die Katz mit ihm.... sonst wird es nichts mit Hund.