Lovie
Ich war für den 28.6. ausgezählt und wir wussten dass die kleine um die 4kg hat. Sie lag in SL und ich war immer überzeugt dass das mit der Geburt zwar nicht einfach wird aber schon irgendwie klappt. Am 30.06. Ist mir morgens um 4:30 die fruchtblase geplatzt. Wehen hatte ich keine, also bin ich in Ruhe duschen gegangen, nachdem ich meinen Mann geweckt hab. Um 6Uhr waren wir dann im Krankenhaus und so um halb sieben setzten die ersten wehen ein. Bis dahin also alles super entspannt. Wir durften in ein wunderschönes Wohnzimmer einziehen, mit riesen Couch, pezziball, schlinge von der decke, kniekissen und Fernseher! Bett wurde mir auch noch eins reingestellt, ctg gab es auch kabellos. Durften dann am Frühstücksbuffet teilnehmen und sind danach eine Stunde im Krankenhausgarten spazieren gegangen, bevor es heiß wurde. Da hatte ich dann unregelmässig wehen die sehr gut zu ertragen waren. Um zehn das ctg zeigte etwa alle 13 Minuten eine wehe an, die ich schön wegatmen konnte. Hab noch bis elf gelesen, dann wurde es langsam ernst und ich musste auch das ein oder andere mal tönen. Mittagessen hätte ich bekommen, konnte aber nix runterbringen, hat also mein Mann vernichtet. Die wehen waren dann regelmäßig alle 3 Minuten und sehr kräftig aber ich konnte noch damit umgehen. Um etwa 16Uhr hab ich zum ersten mal nach Schmerzmittel gefragt und ein buscopanzäpfchen bekommen, dass aber nur 45 Minuten gewirkt hat. Da waren die schmerzen dann schon sehr stark und ich ziemlich fertig. Trotzdem musste ich lachen, als ich meinen Mann geschickt hab die hebi holen und er meinte er glaubt jetzt dauert es nimmer lang... Hab dann eine buscopan Infusion gekriegt und konnte mit deren Hilfe fast eine Stunde dösen, unterbrochen von etwa 10minütigen wehen die aber gut erträglich waren. Dann war eine kurze flaute von etwa einer halben Stunde. Frustrierend war, dass sich in der ganzen Zeit NIX am mumu getan hat!!!! 2cm seit früh um zehn. Von etwa 17Uhr bis 22 Uhr das gleiche Spiel, heftige wehen, keine Reaktion am mumu. Habe nochmal nach Schmerzmittel gefragt und eine diazepam Tablette genommen. Keine 5 Minuten später setzten doppelwehen ein. Eine heftige, direkt ohne Pause gefolgt von einer etwas schwächeren und in der wehen“Pause“ eine rückenwehe. Habe gelernt man nennt das mutterkindwehen oder Kamelwehen. Die hab ich etwa 30 Minuten geschafft dann hab ich nach Schmerzmittel geschrien. Hab aber keins gekriegt wegen der diazepam kurz vorher. Mumu immer noch unverändert auf 2cm. PDA erst ab 4 cm mumu! Habe ein moorkissen und schmerzöl in den rücken bekommen und hatte dann immerhin immer 45sekunden nur mittelstarke RüCkenschmerzen während der doppelwehen. Zu dem Zeitpunkt war ich bereits jenseits von Gut und böse, hab die ganze Station mit auch, uhhhh und ooooh in sämtlichen Tonlagen und Lautstärken unterhalten. Um Mitternacht hab ich jeglicher selbstbeherrschung aufgegeben und nur noch geschrien. Ich war so müde, dass ich beinahe vom pezziball gefallen wäre. 00:15 geschah das Wunder: mumu auf 4cm!!!! Sind dann in den kreissaal umgezogen. Um 00:30 war der Anästhesist da und um 1 Uhr war ich weg. Hab nen wehentropf bekommen und konnte dank PDA bis etwa 6 Uhr schmerzlos schlafen. PDA is was geiles, echt Mädels! Um 7:30 war der mumu komplett geöffnet und die presswehen setzten langsam ein. Sehr gut zu ertragen da ich nur den Druck gespürt hab. Nichtsdestotrotz ging nix vorwärts, Kopf schob sich nur micrometerweise vor. herztöne waren aber die ganze Zeit klasse so dass niemand von kaiserschnitt gesprochen hat. Also, angeboten wurde er mir schon, aber nur weil ich halt schon sehr fertig war. Ivh hab abgelehnt, da ich nicht dachte dass es noch lange dauert und ich mich nicht umsonst abgerackert haben wollte. Die PDA ließ langsam nach und zu den presswehen hatte ich wieder rücken. Um halb zwölf hab ich das erste mal gesagt ich kann nimmer. Um kurz nach zwölf kam die oberärztin und die Assistenz Ärztin und es wurde beschlossen mit der saugglocke nachzuhelfen. Schlussendlich kniete die Assistenz Ärztin neben mir und hat mit ihrem ganzen Gewicht auf den bauch gedrückt, die Hebamme und die oberärztin haben unten gearbeitet. Mein Kind blieb dann mit der Schulter im Becken hängen, direkt nachdem der Kopf da war ging graugrünes fruchtwasser ab und die kleine hatte die nabelschnur um den hals. Es ging also nix mehr vorwärts und nix mehr rückwärts. Die oberärztin hat dann (gefuhlt?) ihren ganzen arm in mich reingesteckt und das Kind rausmanövriert, da auch turnübungen keinen Erfolg hatten. Mein baby wurde mir für wenige Sekunden auf die Brust gelegt und ich hatte nur Panik, weil die nicht geatmet hat. In dem Augenblick als sie einmal kurz so gemacht hat wie wenn man ewig weint und dann so stoßweise einatmet stand der eilig herbeigerufene Kinderarzt neben mir und ging mit ihr weg. Mein Mann und ich waren voller Panik und befürchteten das schlimmste. 2 Minuten später konnte ich die kleine schreien hören! Sie musste mit Sauerstoff kurz beatmet werden und dann gings. Leider durfte ich sie nur eine Minute halten bevor sie wieder mitgenommen wurde. Zur weiteren Überwachung der atemfrequenz musste sie auf der kinderstation bleiben, drei Tage. Das stillen hat dann nach leichten Start Schwierigkeiten gut geklappt und die kleine ist wohlauf, es blieben keine Schäden. Trotz der langen Geburt und dem heftigen Ende ging es mir körperlich hervorragend. Ich hatte zwar n dammriss der genäht wurde, aber nie Probleme deswegen.
Hallo, ui, welch lange und beschwerliche Geburt! Das Ganze jährt sich ja nun und ihr habt bald einen Geburtstag. Wie schön! Und super, dass deinem Kind nichts passiert ist. Das Risiko ist ja dann doch hoch. Wie ging und geht es dir mit diesem Geburtserlebnis? Bei meinem 2. Sohn ereignete sich selbige Komplikation nach einer sehr sehr kurzen Geburtsdauer. Leider ist er nicht ganz unverschont geblieben und es hat uns noch einige Jahre begleitet (Physio und eine Operation). Heute erinnern nur noch 2 Narben an die Geburt sonst ist er kerngesund. Mich hat das Geburtserlebnis komplett traumatisiert. Nach einer weiteren Entbindung, die gut verlaufen ist und einige Fragen beantwortet hat, geht es mir nun gut mit der Erfahrung der 2. Geburt. LG April.lis
wow da hast du aber echt was geschafft für dein kleines Wunder
und Respekt das du es so wegsteckst ! meine Geburt war kürzer und "einfacher" aber der Schmerz und das Gefühl dabei verfolgte mich noch Tage danach
schön das es euch gut geht und die Maus es geschafft hat! diesen Moment der Ungewissheit möchte ich nicht teilen das war sicher schrecklich aber jetzt könnt ihr ja schmusen und die bangen Minuten vergessen
naja Ihr schmust ja schon fast ein Jahr
Es ging mir psychisch gar nicht gut damit. Ich machte mir Vorwürfe den KS abgelehnt zu haben. Wir wurden ja schon vorher drüber informiert dass es zu dieser Komplikation kommen kann bei dem errechneten Gewicht. Lange hab ich immer geweint wenn ich von der Geburt erzählt hab. Vor allem das fehlende bonding machte mir tierisch zu schaffen. Mittlerweile kann ich ruhig darüber erzählen. Ich bin aber noch nicht ganz damit im reinen. Ich hatte eine sehr selbst bestimmte geburt und ich würde gerne ein eventuell zweites Kind spontan entbinden, bin aber nicht sicher ob mein Mut dazu reicht. Am Freitag feiern wir den 1. Geburtstag und ich bin einfach nur froh und dankbar dass wir in der richtigen Klinik waren und alles gut gegangen ist!
Hallo nochmals, mache dir keine Vorwürfe! Es kommen so viele große Kinder ohne Schulterdystokie auf die Welt. Mein Sohn wog gerade mal 2750 g und es kam zu diesem Ereignis. Man steckt nicht drin. Ich habe mir nach der Entbindung gesagt, wenn wieder spontan dann nur mit Beleghebamme. Und genauso habe ich es auch gemacht. Wäre meine Beleghebamme nicht so ausführlich über die beiden voran gegangenen Geburten und meine Traumata informiert gewesen, wäre es wahrscheinlich noch mal so knapp geworden (meine Anatomie scheint es schwierig zu machen. Weiß es erst seit der letzten Entbindung). Aber es war eine tolle Geburt und war für mich die beste Therapie! Obwohl wieder Saugglocke,Kristeller Handgriff usw. Alles Gute für morgen! LG
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