Elternforum Geburtsberichte

Geplanter Kaiserschnitt nach schlimmer 1. Geburt

Geplanter Kaiserschnitt nach schlimmer 1. Geburt

Leniel3112

Beitrag melden

Hallo ihr Lieben, Ich bin aktuell in der 34. Woche schwanger und die Geburt rückt immer näher. Seit Beginn der Schwangerschaft habe ich Panik vor der Geburt und dadurch leider auch Depressive Phasen bekommen. Meine 1. Geburt war nach außen hin eine Traumgeburt, innerhalb von 8h ohne verletzung oder Hilfsmittel war mein Kind da. Aber für mich waren die Wehenschmerzen und der Kontrollverlust die reinste Horrorfahrt. Ich konnte die Wehen von Anfang nicht veratmen, weil ich von deren Intensität komplett überfordert war, hab mich die ganze zeit übergeben und hab wirklich einfach nur versucht die Wehen zu "überleben". Ich wollte am liebsten sterben und das ist nicht übertrieben. Ich weiß nicht warum ich die Wehen als so extrem schmerzhaft empfunden habe (andere berichten mir immer von Schmerzen aber wohl nicht so krass wie ich sie empfunden habe) Dazu kam dass wir 5 h lang alleine gelassen wurden bis zu den Presswehen, weil viel im Kreißsaal los war, das hat mich wohl noch zusätzlich geschädigt, diese Hilflosigkeit.. :( Ich bin wirklich am Verzweifeln, kann oft nicht schlafen wegen meinen Gedanken. Nun überlege ich einen geplanten Kaiserschnitt zu machen (ist in meinem Krankenhaus aufgrund meiner 1. Geburt möglich) hat jemand Erfahrung dazu? Oder kann mir jemand von seiner 2. Geburt berichten, die viellt dann ganz anders war wie die erste? Liebe Grüße & Lieben Dank schon mal:)


Calyssa

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leniel3112

Hallo meine Liebe Ich fühle gerade mit dir und kann dich sehr gut verstehen, auch wenn ich gerade nicht schwanger bin. Ich habe im Oktober letzten Jahres mein erstes Kind bekommen und hatte auch keine leichte Geburt. Da mein Mann und ich von Anfang an mehrere Kinder geplant haben, war ich doch sehr geschockt und habe mich danach oft gefragt, ob ich das nochmal durchstehe. Mir hat in diesen Momenten total der Blog von Anja (Hebamme) geholfen, in dem andere Hebammen von ihren Geburten erzählen. Zumeist haben diese auch mehrere Kinder und es scheint wirklich jede Geburt einzigartig zu sein. Sind wirklich ganz tolle Geschichten. Das hat mir sehr viel Frieden gegeben. Wir planen daher für nächstes Jahr Kind Nr. 2. https://www.vonguteneltern.de/category/kinderkriegen/wenn-hebammen-kinder-kriegen/ Hoffe es kann dir auch helfen. Und falls nicht. Auch ein Kaiserschnitt ist auch eine Lösung. Wenn das deine beste Option ist, dann ist das doch wunderbar. Versuche einfach auf dein Bauchgefühl zu hören. Alles Liebe


rabe71

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Calyssa

Du kannst neben einem Kaiserschnitt auch über eine frühzeitige PDA nachdenken. Vielleicht ist das auch eine gute Lösung für dich, vorallem erlebst du dann keinen Kontrollverlust.


Aixoni

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leniel3112

Hey, Ich hatte keinen Kaiserschnitt und auch keine für mich traumatische Geburt, aber trotzdem waren sie gefühlt sehr unterschiedlich. Alleine schon die Dauer - einmal 48h und einmal 12h Ich persönlich fand die zweite Geburt einfacher, weil ich wusste, was passiert und was ich tun muss. Du schreibst du hast schon ein Krankenhaus - ist es dasselbe wie bei der ersten Geburt? Falls ja, schau dich vielleicht nochmal nach einem anderen Krankenhaus um und achte auf das Hebammen System. Wir hatten eine Level 1 Klinik, ein kleineres Krankenhaus mit Kinderstation und ein kleines "Wald und Wiesen"-Krankenhaus ohne Kinderstation zur Auswahl. Mal davon abgesehen, dass ich mich menschlich im kleinsten Krankenhaus am wohlsten gefühlt habe, war es auch das einzige mit einer 1:1 Betreuung. Wenn mehr Frauen als Hebammen da waren, wurden eben weitere Hebammen angerufen die Bereitschaft hatten (so eine hatte ich bei K2 ). Wenn ich mir vorstelle, dass man mich beim ersten Kind bis zu den Presswehen allein gelassen hätte, wäre mir die Geburt sicherlich auch nicht so positiv in Erinnerung geblieben.. Wie gesagt: schau vielleicht nochmal nach einem anderen Krankenhaus und mache dort einen Gesprächstermin aus. Vllt können die Hebammen dort dir ein wenig deine Angst nehmen oder man kann man vereinbaren, dass du frühzeitig eine PDA o.ä. bekommst. Wenn dein Gefühl nach dem Gespräch nicht besser ist, kannst du ja immer noch einen Kaiserschnitt im Klinikum deiner Wahl durchführen lassen. Egal wie dein Kind am Ende zur Welt kommt, hauptsache es war für euch beide die richtige Entscheidung. Dein Baby hat nichts davon, wenn du dich durch eine natürliche Geburt quälst, vor der du eigentlich panische Angst hast. Ich wünsche dir alles Gute!


Leniel3112

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leniel3112

Lieben Dank schon mal für eure Antworten! Ich habe mich dieses Mal bewusst für ein anderes Krankenhaus entschieden. Dass mit der PDA war die ganze Zeit mein Plan. Meine hebamme hat mir aber zu Bedenken gegeben dass dadurch der ganze geburtsverlauf in die Länge gezogen wird und oft mit sauglocke endet und ich ja noch mehr kontrollverlust habe durch die Betäubung ab dem Unterleib.. Es ist wirklich schwierig für mich eine Entscheidung zu treffen. Ich habe mich auch schon mit Hypnobirthing befasst, aber das ist leider gar nicht meine Welt. @calyssa lieben Dank für den Link, da schau ich auf jeden Fall mal rein :)


mamavonbaby

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leniel3112

Im Durschnitt sollen Geburten mit PDA 15!!!!! Minuten länger dauern als Geburten ohne PDA...und das ist ja nun wirklich nicht lange. Belies dich lieber selber und achte darauf, das du nicht nur auf PDA-Gegner Seiten landest, sonern dir richtige Studien dazu durchliest. Ich hatte auch eine normale Geburt, allerdings mit Geburtsverletzungen und danach 3 gewollte Kaiserschnitte. Und ich empfand die Kaiserschnitte auch als Spaziergang im Vergleich zur vaginalen Geburt. Auch hinterher tat es weniger weh als die vaginalen Geburtsverletzungen und war schneller verheilt. Zudem ist es auch nur eine wirkich kurze Zeit...vom legen der Spinale bis das Baby da ist vergehen ca 5-10 Minuten. Dann hatte ich das Baby auf der Brust und habe vom Rest nichts mehr mitbekommen, weil ich so abgelenkt war.


Anita557

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leniel3112

Ich hatte beim zweiten Kind einen geplanten Kaiserschnitt. Hatte lange Probleme mit Verletzungen nach der ersten sowas wollte ich auf keinen Fall mehr erleben. Im Gegensatz zur ersten Geburt empfand ich den Kaiserschnitt wie einen Spaziergang im Park. Wenn PDA aber auch eine Option für dich ist dann lass dich durch die Saugglocken Geschichte deiner Hebamme nicht verunsichern die Zahlen unterscheiden sich nur geringfügig: https://www.gesundheitsinformation.de/periduralanaesthesie-pda-und-schmerzmittel-zur-linderung-von-geburtsschmerzen.html


Kleid

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leniel3112

Hallo, zur Schmerzlinderung stehen, falls du keine PDA möchtest auch noch andere Sachen zur Verfügung. Ich habe bei meiner Tochter mit Buscopan Zäpfchen begonnen, und habe mir über die Vene dann ein Betäubungsmittel geben lassen. Das war super, man kann sich damit noch frei bewegen, die Schmerzen waren zwar immer noch ordentlich, aber nicht mehr so stark. Eine PDA kann man dann immer noch machen, falls es dir nichts bringt. Manche Kliniken bieten auch Lachgas an. Ich würde dir jedenfalls raten, dass du in deiner neuen Wunschklinik vorstellig wirst, und offen über deine Sorgen sprechen kannst. Bei einer guten Betreuung sind die Schmerzen nicht weniger, werden aber als nicht ganz so schlimm empfunden. Wenn du unbedingt einen KS möchtest, solltest du das auch rechtzeitig kommunizieren. Ich hatte neulich auch ein ausführliches Gespräch mit der Hebamme im KH, weil ich mir auch unsicher war, ob ich es nochmal auf natürlichem Weg probieren will. Die Geburt selber war nicht das Problem, nur die Verletzungen, und das sehr Schmerzhafte Nähen. Die Hebamme hat es jedenfalls notiert, dass es bei einer natürlichen Geburt diesmal ordentlich betäubt wird. Das Herz hat natürlich gesagt, der Kopf KS. Einen Tag später wurde ich noch bei dem Belegarzt vorstellig, der mich zur Geburt begleiten soll. Sein Vorschlag war, es natürlich zu versuchen, und einige Wochen später eine Korrektur OP in Vollnarkose. Diese brauche ich nach einem KS trotzdem. Er hat einen sehr guten Ruf, und ich vertraue darauf, dass er das gut macht. Der Vorschlag ist gut, und fühlt sich für mich richtig an, daher probiere ich es wieder normal. Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Entscheidung.


Jumalowa

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leniel3112

Ich erinnere mich an diese Schmerzen bei der 2. Geburt. Habe zu Gott gebetet und mich gefragt warum??? Ich hatte eine geplante Hausgeburt, kannte schon Wehen von der ersten Geburt. Aber das waren ganz andere Wehen! Angst hatte ich aber nie, auch bei der 3. Geburt nicht. Wenn es Dich jedoch so sehr belastet, würde ich definitiv das Thema Kaiserschnitt ansprechen. Vielleicht mit deiner Hebamme? Angst vor der Geburt sollte nicht sein und wenn es Dir damit besser geht dann ist das so. Wer weiss es schon, am Ende kommt alles ganz anders. Habe da letztens einen schönen Geburtsbericht gelesen. Du schaffst das!


User-1721891580

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leniel3112

Hey, mir ging es bei der ersten Geburt ganz genauso. Es war so unglaublich schlimm und konnte einfach nicht mehr. Die Panik vor der zweiten war noch viel schlimmer. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wieso um alles in der Welt ich das Schicksal herusfordere und ich nicht einfach bei einem Kind geblieben bin. Ich hätte mir so sehr einen Kaiserschnitt gewünscht, um dieser Angst zu entfliehen. Aber mein FA wollte dies nicht. Zum Glück! Denn die zweite Geburt war die schönste von allen dreien! Vielleicht, weil ich Panik vor dem großen Schmerz hatte. Aber och konnte auch auf einmal super veratmen. Ich habe irgendwie auf den großen Knall gewartet, dass es so schmerzt wie beim ersten Kind, aber der Knall kam nicht. Das veratmen habe ich während der Schwangerschaft geübt. Und zwar richtig und nicht halbherzig. Man muss den Schmerz akzeptieren und nicht in dieses Hilflosigkeitsgefühl fallen. Den Schmerz von außen betrachten und sehen, dass er da ist und gleich wieder geht. Es ist leichter gesagt, als getan. Beim dritten konnte ich es plötzlich nicht mehr. Aber da wurde auch eingeleitet und sie war da ehe ich es realisieren konnte Aber an die zweite Geburt denke ich gerne zurück. Natürlich tat es weh. Aber kein Vergleich zu den anderen beiden.


Leniel3112

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leniel3112

Danke für eure ganzen lieben und verständnisvollen Antworten und Erfahrungen!:) Sowohl meine hebamme als auch meine Frauenärztin und das Krankenhaus sind jetzt über meine Situation informiert. Aktuell schaut es so aus, dass ich "zweigleisig" fahren werde, also mich auf beide Geburtsformen vorbereite kurz vor Geburt oder während der Geburt werde ich dann entscheiden, Liebe Grüße


Meins

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leniel3112

Also ich kann nur von mir berichten. 1. Kind wurde eingeleitet. Ich kam von 0 auf 100 direkt in die Presswehen. Ich hatte dann 1 Stunde lang Presswehen ohne pressen zu dürfen. Für mich war diese Geburt echt schlimm weil es einfach so extrem war. Ich hatte nach dieser Geburt schon wieder Angst falls ich mal wieder schwanger werden sollte was ich mache... dann war ich mit dem 2. Kind schwanger. Er machte sich von alleine auf den Weg, die Wehen waren immer schön phasenweise, die Presswehen erst als ich auch mitpressen durfte, für mich war dies ein wahre Traumgeburt und die erste Geburt war damit überwunden. Jetzt, beim dritten Kind hoffe ich einfach wieder auf so eine Geburt. Fazit für mich: so gut es geht eine Einleitung vermeiden, ich denke das es deshalb so extrem war. Egal für was du dich entscheidest, ich hoffe es witd eine schöne Geburt


sunnydani

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leniel3112

Ich finde es super, dass du dir beide Optionen offen halten willst und dann spontan nach deinem Gefühl entscheidest. Das ist sicher eine sehr gute Wahl und ich glaube fest daran, dass du dann das "Richtige" für dich tun wirst. Man weiß leider vorher nie, wie eine Geburt wird und jede Frau empfindet sie auch anders. Tatsache ist, dass Spontangeburt und Kaiserschnitt beides nicht völlig schmerzfrei vonstatten gehen und dass es halt auf die Person drauf ankommt, was man besser wegstecken kann. Ich hatte beides und für mich war der Kaiserschnitt viel schlimmer. Ich hatte beim Großen eine schnelle, kurze, dafür sehr schmerzhafte Geburt (mit teilweise Wehen ohne Pausen, mit denen ich jedoch gut umgehen konnte) mit schweren Geburtsverletzungen, die ich aber viel leichter wegstecken konnte, als die Schmerzen nach dem Kaiserschnitt. Ich empfand gerade bei der normalen Geburt, dass ich viel mehr Kontrolle über meinen eigenen Körper hatte, denn beim Kaiserschnitt ist man im Prinzip ja den Ärzten ausgeliefert und kann selbst nichts tun. Bei der spontanen Geburt jedoch kann man selbst mitarbeiten und ich hatte dieses Gefühl der völligen Hilflosigkeit und des Kontrollverlusts, wie du es beschreibst, beim Kaiserschnitt. Auch die Schmerzen danach beim Aufstehen und Umdrehen und Husten und dass man im Prinzip die ersten Tage auf jemand anderen angewiesen ist, war für mich völlig neu und einfach ungut. Nach der vaginalen Geburt konnte ich sofort aufstehen, herumgehen, mich völlig allein um mein Baby kümmern, brauchte niemanden für irgendwas und nach dem Kaiserschnitt hab ich viel mehr Hilfe gebraucht und mich viel angewiesener gefühlt, hätte mich auch anfangs nicht allein um meine Kinder kümmern können, die jedoch aufgrund der Frühgeburt auf der Neo lagen. Ich war zwar auch nach dem Kaiserschnitt dann schnell wieder fit, weil ich einfach musste, weil ich für meine Kinder da sein wollte, aber ich habe viel länger Schmerzmittel gebraucht und hatte viel länger noch Beschwerden und Schmerzen als bei meiner vaginalen Geburt mit Geburtsverletzungen. Aber wie gesagt, das war bei mir so, bei dir oder bei anderen kann es völlig anders sein. Ich denke am Wichtigsten ist es daher, dass man das Gefühl hat, man kann sich selbst entscheiden und man wird zu keiner Geburtsform gedrängt, denn dann kann man es noch am ehesten annehmen, glaube ich. Und man muss die Vorstellung loslassen, dass es wunderschön und schmerzfrei ist, denn eine Geburt ist immer eine Ausnahmesituation und egal für welchen Weg man sich entscheidet, man hat Schmerzen. Die einen davor, die anderen dann danach, manche auch davor und danach und jeder kann halt unterschiedlich gut mit den jeweiligen Schmerzen umgehen bzw. nimmt sie anders wahr. Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass du bei deiner zweiten Geburt ein schöneres Geburtserlebnis hast und dass es sich dann genau so fügt, dass es für dich passt und in Ordnung ist! Alles Gute!