Elternforum Frühchen

wie verarbeiten?

wie verarbeiten?

paev

Beitrag melden

liebe mamas, ich habe vor 11 wochen einen kleinen jungen in der 35 ssw bekommen, und meinem sohn geht es gut er ist gesund, sehr brav und extrem süß, aber wenn ich an die zeit im kh denke, werde ich immer sehr traurig, bekomme richtig panik und angst, er hatte im vergleich zu euren kindern nicht wirklich viel, er lag nur 5 tage im inkubator mit cpap und bekam antibiotika wegen einer sepsis, und trotzdem schmerzt es mich sehr und ich mache mir auch sehr viele vorwürfe. ich kann es schlecht erklären aber es tut so weh und macht mich traurig. bei meiner tochter war die geburt schlimm und ich habe lange gebraucht um dieses einschneinde erlebnis zu verarbeiten, und ich habe mich so gefreut die ersten tage mit meinem 2 kind zu genießen und nicht wie beim 1 kind und es lief alles falsch und war noch schlimmer wie beim ersten, wie seit ihr damit umgegangen und habt es verarbeitet? lg


minkabilly

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von paev

Erstmal darfst du dir die Schuld nicht geben. Du hast ja nicht absichtlich ein Frühchen bekommen. Und zweitens braucht das einfach etwas mehr Zeit. Es ist doch erst 11 Wochen her. Falls du merkst es wird schlimmer würde ich dir zu einer psychologischen Beratung raten.


Dawni

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von minkabilly

Mir hat es geholfen mit meiner Hebamme zu reden. hab mir vom kh den op-Bericht vom not-ks zuschicken lassen. Bin den mit ihr durchgegangen und hab mich bei ihr ausheulen können. Hat sehr gut getan. es gibt ansonsten auch Hebammen mit einer eeh ( emotionelle erste Hilfe)-Ausbildung. An so eine kann man sich auch wenden wenn man Probleme hat.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von paev

Hallo! ich habe auch ein Spätfrühchen. Es hatte für mich auch länger gedauert, bis ich das verarbeitet habe. Mir fehlten z.B., da das alles recht "überraschend" kam mit der Frühgeburt einige Wochen "schwanger sein". Aber da gibt es z.B. auch Hebammen und psychologische Heilpraktiker, die durch Rituale die fehlende Restschwangerschaft aufarbeiten können. Aber anscheinend hast Du gleich zwei traumatische Geburten erlebt und es beschäftigt Dich sehr. Vielleicht ist eine Traumatherapie wirklich eine Idee. Aber auf alle Fälle haben auch Spätfrühchens öfter mal mit der verarbeitung Probleme. Die geburt war nicht normal, aber sie war auch nicht so dramatisch, wie bei den sehr kleinen Frühchen. Dürfen "wir" darüber reden? Ja, das dürfen auch wir Spätfrühchenmamas. Alles Gute


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Die erste Geburt war sehr dramatisch und traumatisch (Anfang 36. SSW) und ich hatte monatelang vorher gelegen - da war das Schlimmste, dass ich so viel "mit mir habe machen lassen", was mit mehr Wissen falsch und gefährlich war. Nach dieser Geburt ging es mir besser, als ich körperlich wieder besser dran war, das hat etliche Wochen gedauert. Die zweite Geburt war in der 35. SSW (als das erste Kind 19 Monate alt war), da habe ich mich nicht vorher lahmlegen lassen, den Wehenhemmer abgelehnt, den sie mir noch geben wollten und da ging es mir gut, sobald wir aus dem KH draußen waren. Die dritte Geburt (34. SSW) war die schönste, meine Tochter hatte aber eine schlimme Sepsis und die erste Woche war so schrecklich. Nach 18 Tagen konnte sie nach Hause, so schnell hätte niemand im KH damit gerechnet. Ab dem Moment, wo sie zuhause war, ging es uns gut. Mir hat Meditation, Visualisierung usw. sehr geholfen. Und ich hatte bei allen 3 Kindern die gleiche, tolle, patente Nachsorgehebamme zuhause, die Frau war Gold wert!!! Lg Fredda


elli1982

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von paev

ich kann mir vorstellen wie es dir geht. ich habe zwei kinder (35 ssw un 32 ssw). beiden geht es gut, von der frühgeburt ist rein gar nichts zu sehen, die entwickeln sich als wenn der et der eigentliche et gewesen wäre. der junge aus der 35 ssw ist jetzt nach ka sogar überdurchschnittlich entwickelt. ABER. Ich bekomme diese frühgeburten nicht verarbeitet. heute hat meine tochter geburtstag und es ist so schlimm. ich weiß genau, wo ich genau vor einem jahr lag, wann ich welche diagnose bekommen habe .. alles kommt wieder hoch. schwangere frauen schaue ich ungern an und noch viel seltener unterhalte ich mich über schwangerschaften. wenn mich leute drauaf ansprechen, dass die kinder zu früh waren (nicht weil sie es sehen, sondern weil sie es leider wissen), könnte ich hysterisch werden. es sitzt so tief in mir, die eigentlich schönste zeit im leben einer frau war bei mir die totale hölle. ich überlege schon seit geraumer zeit mir psychologische hilfe zu holen. eine kur kommt für uns leider nicht infrage, da sie uns der ka niemlas aufschreiben würde. dafür sind wir einfach (zum glück) zu glimpflich an der sache vorbeigekommen. ich wünsche dir viel kraft und vielleicht kommst du ja schneller über dieses ereignis als ich. ich wünsche es dir.


Kika78

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von elli1982

Hallo,ich habe mir psychologische hilfe geholt,nachdem ich mich monatelang mit vorwürfen,schlechter laune und trauer gequält habe.ich dachte ich dürfe nicht traurig und wütend sein über das erlebte,weil wir soviel glück mit dem verlauf hatten...die gespräche mit der psychologin waren super.mir geht es viel besser und ich kann das mama sein endlich sehr genießen.angst habe ich allerdings vor den kommenden wochen.da jährt sich zum ersten mal einlieferung ins kkh,langes liegen,geburt,intensiv etc.das ist wohl normal.tut mir aber schon jetzt weh.ich wünschen allem frühchenmamas,daß wir alle irgendwann mit einem lächeln an alles denken können,weil es unseren kleinen so gut geht.liebe grüße k.mit e.(28+5)


chahema

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von paev

Ich kann dir auch nur empfehlen, dir Hilfe zu holen!! Mir hat meine Hebamme auch sehr geholfen in den ersten Wochen. Danach habe ich noch eine Therapie angefangen. Ein guter Heilpraktiker/in ist auch sehr zu empfehlen. Ich habe zwei Frühchen (32.SSW, 28.SSW) und ein "Terminchen" (40.SSW) und kann dich sehr gut verstehen!! Gib nicht auf und vor allem lass dich von Freunden und Verwandten nicht mit dem Spruch "Ist doch alles gut gegangen" davon abhalten, daran zu arbeiten!! Für dich ist es eben nicht gut gegangen, du trauerst, egal, wie andere die Situation empfinden!! Und daran ist nichts Falsches!


InoM155

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von chahema

Ich habe auch zwei Spätfrühchen, wobei ich die Anfangszeit der Großen nicht als schlimm empfand (geb 35+1, allerdings Wehenhemmer seit 32 SSW und Lungenreife) Sie war zwar mini (45cm 2310g) aber relativ fit und hatte nur Probleme mit der Temperatur und Gelbsucht. Bei ihr waren der drohende Abort in der 16SSW die viel schlimmeren Erinnerungen, damals blutete ich so viel, dass man schon fast die Hoffnung aufgeben konnte. Ich war darum nach der Geburt einfach nur unendlich dankbar, dass wir es so weit geschafft haben. Bei meinem Sohn war alles, mhm, anders. Erstens hoffte ich auf ein reif geborenes Kind, hatte dann aber schon wieder sehr früh Wehen. Am Tag vor seiner Geburt war das CTG eher schlecht und die Frauenärztin meinte er sollte sich schön langsam auf den Weg machen. Hat er dann auch, ebenfalls etwas zu früh bei 36+1. Die Geburt war anstrengend, er wollte ewig nicht ins Becken rutschen bis er dann plötzlich "durchschoss". Resultat daraus: stöhnende Atmung, Notverlegung ins Kinderkrankenhaus auf die Intensiv (CPAP). Diese Geburt und die Zeit danach bereiten mir auch heute nach 6 Jahren noch Magenschmerzen. Der Kleine hat einfach immer wieder aufgehört zu atmen, es war schrecklich. Am Arm hatte ich ihn erstmal nach 3 Tagen....Ich glaube es wird immer ein Teil seiner und unserer Geschichte sein. Etwas versöhnter bin ich seit der Geburt meiner Kleinen. Endlich ein Reifchen bei 39+1 (obwohl der Arzt mir zuvor sagte, dass es physisch bei mir unmöglich wäre weiter als in die 35 SSW Woche zu kommen). Es war zwar eine extreme Geburt, eigentlich Kaiserschnitt würdig, da Sternengucker mit viel zu kurzer Nabelschnur um die Schulter geschlungen...ABER ich hatte endlich mein Kind gleich nach der Geburt bei mir...das war sozusagen eine Art Therapie für mich und alles andere wurde weiter weg gerutscht... Ich denke ein Patentrezept wie man damit umgehen kann gibt es nicht. Vielleicht einfach nur, dass man die Vergangenheit nicht ändern kann, man kann nur versuchen aufzuarbeiten. LG


KleineKämpfer

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von paev

Hallo, erst einmal herzlichen Glückwunsch zu deinem Sohn. Ich habe Zwillinge aus der 27. SSW, sie sind 22 Monate. Wir hatten einen sehr schweren Start, beide lagen 18 Wochen im KH und mein Sohn brauchte dann zu Hause noch 1 Jahr lang Sauerstoff. Komplett verarbeitet habe ich das noch nicht, allerdings haben mir auch Gespräche mit meiner Hebamme und das Frühchen-Forum sehr geholfen. Ich spiele zudem mit dem Gedanken eine Kur zu machen. Schlimmer sieht es bei meinem Mann aus! Er hat gar nichts verarbeitet, kann keine Fotos von den Kindern anschauen, will nicht über die Zeit im KH reden und stirbt fast vor Angst, wenn eines der Kinder auch nur einen kleinen Schnupfen hat... Gegen eine Kur/Therapie wehrt er sich mit Händen und Füßen, er will lieber alles verdrängen. Alles Gute für dich/euch! LG, K.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von KleineKämpfer

Danke, das Du die Väter noch mit eingebunden hast. Die Papa´s leiden ja auch, nicht nur wir Mütter!!!


KleineKämpfer

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Oh ja! Und oft vielleicht noch mehr, mir hat das Abpumpen das Gefühl gegeben etwas Gutes für die Kinder tun zu können, das können die Väter beispielsweise eben nicht machen...


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von KleineKämpfer

Mein Mann musste sich ja nach der Entbindung entscheiden, bleibt er bei mir oder begleitet er die Lütte auf die Intensiv. Ich weiß, das es nicht einfach für ihn war, ich habe ihn dann schnell weggeschickt.


KleineKämpfer

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Mein Mann hatte solche Angst davor, was ihm auf der ITS erwartet, dass er erst gar nicht zu den Kindern wollte. Er hat dann gewartet bis ich endlich aufstehen konnte und dann ist er zitternd und den Tränen nahe mit mir zusammen hin.


smile-ever

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von paev

Ich habe meinen Sohn 2 Monate zu früh bekommen. Die KH-Zeit war für mich sehr anstrengend und der KS eine sehr schlimmer Erfahrung, so dass ich über ein Jahr brauchte um überhaupt über ein zweites Kind nachzudenken. Ich bereu es heute, dass ich mir keine Hilfe gesucht habe. Ich habe dann einen Termin bei einem Psychologen gemacht. Da ist ja nix bei. Es hilft nur ungemein bei der Verarbeitung der Gefühle, wenn man jemanden hat, der einem uneingeschränkt zuhört und Tips gibt, besser damit umzugehen :)


katrin1979

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von paev

Ich glaube,da haben wir alle das Gleiche zu Verarbeiten! Meine Maus kam ganz plötzlich in der 33+2 SSW nach einem Blasensprung. Aber meine Schwangerschaft war alles andere als schön, von der 10.SSW an musste ich 5Wo liegen! Über 2Monate hatte ich Blutungen u mir konnte in dieser Zeit keiner sagen, ob meine Maus es schafft! Doch sie war ein Kämpfer!! Doch um diese Zeit u auch die Zeit im KH zu verarbeiten, werde ich mit einer Ärztin sprechen! Ich habe es lange verdrängt, doch ich will diese Zeit verarbeiten.Denn mir tut es ba heute weh, dass ich meine Maus nach dem Kaiserschnitt nicht auf meiner Brust haben durfte, sie erst nach 6Stunden, nach Betteln kurz sehen durfte u 3Wo immer fragen musste, ob ich mein Kind aus dem Bettchen holen darf. U auch im Kh nur alles unter Aufsicht stattfand! Ich dachte, dass ich es alleine verarbeiten kann, aber mein Mann riet mir, zum Arzt zu gehen, da er sieht, wie traurig ich bin, wenn ich an diese Zeit denke.


regenbogen78

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von katrin1979

ich habe auch heute 17monate nach der geburt unseres eriks probleme mit der frühen geburt & den 11 wochen danach auf der neo.... ich kann es auch nicht so in worte fassen.... aber manchmal da könnte ich nur weinen.... verarbeitung...wollte eigentlich nächstes jahr mal zur kur...mal sehn... lg ulrike


Charly0815

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von paev

Herzlichen Glückwunsch zum Sohn! Auch ich hatte ein spätes Frühchen. Meinem Sohn ging's auch die ganze Zeit gut, er hat immer nur Fortschritte gemacht. Und trotzdem habe ich fast zwei Jahre gebraucht um es zu verarbeiten. Mir hat geholfen es zunächst für mich selbst anzunehmen, dass ich ein riesiges Problem hatte mit dem was geschehen war und dann auch darüber zu reden. Plötzlich stieß ich auf jede Menge Verständnis, vorbei waren die Zeiten in denen ich immer nur: 'Sei froh, dass es gut gegangen ist und es ihm gut geht' zu hören bekam. Uns wurde etwas unwiederbringlich genommen, die ersten gemeinsamen Stunden und Tage mit unserem Baby. Statt Rooming-In und Dauerkuscheln waren Monitorüberwachung und Magensonde oder Infusion und Inkubator angesagt. Darunter dürfen wir leiden und es dauert seine Zeit, bis man lernt es anzunehmen. Es ist Teil unserer Biographie und der unserer Kinder und Akzeptanz ist der erste Schritt damit umzugehen zu lernen. Mein zweiter Sohn wurde reif geboren und alles war perfekt und so, wie man's sich wünscht. Diese Erfahrung war wunderschön und trotzdem bemerke ich, wenn ich an beide Situationen zurück denke und meine Kinder ansehe, dass in beiden Fällen die Erfahrungen, die ich gemacht habe von unschätzbarem Wert sind. Die Glücksmomente mit einem Frühchen sind andere, aber sie sind da und sie sind ebenso kostbar wie die Momente nach der Geburt mit einem reif und unproblematisch geborenen Kind. Ich wünsche Euch alles Gute!!!