Elternforum Frühchen

Verarbeitung einer Frühgeburt

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Hier nur ganz kurz unsere Geschichte. Mein kleiner Engel wurde am 23.12.02 in der 35SSW per Notsectio nach einer Gestose mit Hellp Syndrom entbunden. Es hatten sich meine Leber und sonstigen WErte so dramatisch verschlechtert, dass man entschied, zu entbinden. Ich habe ihn nur wenige Augenblicke gesehen und er wurde danach sofort auf die Neonatologie gebracht. 1620g und 42cm - er war vieeelll zu klein für die 35 Woche, denn die Nabelschnurdurchblutung war nicht mehr optimal. Ich konnte ihn auch die nächsten TAge nicht besuchen, weil sich mein Zustand nicht besserte und ich auch einige Zeit auf der Intensivstation verweilte. Das liegt jetzt doch schon etwas länger zurück aber ich habe definitiv immer noch Schwierigkeiten mit den Umständen rund um die Geburt und vorallem mit der Tatsache, dass ich mein Kind erst 3 Tage nach der Entbindung sehen konnte - umzugehen. Anfangs hatte ich Schwierigkeiten, eine mUtter Kind Bezíehung aufzubauen, gleichzeitig hatte ich ein schlechtes Gewissen, ich fürchtete meinem Kind nicht die liebe geben zu können, die es braucht um sich optimal zu entwickeln. Mittlerweile geht es viel besser, aber es sind immer noch Ängste und Unsicherheiten zurückgeblieben und ich habe langsam Zweifel, ob sich das jemals ändern wird. Ich hoffe, in diesem Forum "Leidensgenossinnen" zu finden, die ähnliches erlebt haben und vielleicht Tips und Ratschläge haben wie man solche Situationen bewältigen kann. Danke


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Bei mir war es genauso nur das Nico in der 31+3 geholt werden mußte. Heute ist er ein gesunder 14 Monate alter Junge, der viel Unsinn anstellt.Ich habe Monate gebraucht um das ganze zu verarbeiten und mir ist es noch immer ganz gelingen. Es liegt auch daran das ich wieder schwanger bin.Nico hätte jedes fremde Kind sein können, erst als er zu Hause war stellten sich mehr Muttergefühle ein als vorher. Ich habe meinen Sohn damals geliebt, aber es fehlten halt die ersten wichtigen Stunden und es ging alles so schnell. Manchmal denke ich noch das ich ihn gar nicht genug liebe. Ich mache zwar alles sehr gerne für ihn, aber manchmal ist da noch so ein komiges Gefühl, als ob er nicht mein Sohn wäre. Ich denke schon das wir unsere Zwerge sehr lieben und es ihnen auch genügend zeigen. Sorry, es ist ein bißchen wir geworden. Liebe Grüße, Heaven


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Hallo, danke für deine Antwort, ich empfinde genauso, wie Du es beschrieben hast - ich habe auch immer wieder ein schlechtes Gewissen und als ich meinen Zwerg das erste Mal gesehen hab (im Brutkasten) hätte es irgendein süßes Baby sein können, aber nicht unbedingt meines. Ich wünsche Dir auf jeden Fall eine entspannte Schwangerschaft(soweit möglich) und danke dir für deine Antwort. Alles Liebe Marion


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Huhu, also ich kann das auch sehr gut nachvollziehen, den ich habe bei meiner kleinen mir auch vorwürfe gemacht ob ichs nicht früher hätte merken können das was nicht stimmt. Vivi musste in der 35+3ssw geholt werden durch einer nicht erkannten Gestose sie hatte nur 1450g und 42cm. Der Tag der Geburt war sehr schlimm für mich da ich sie nur 5sec gesehen habe auf dem OP-Tisch noch. Als ich dann einen Tag später in die Kinderklinik durfte also Neo, haben sie mich vor einen Inku gestellt und meinten *ja glückwunsch zur Tochter*, aber ich weiss nicht ich habe mich zu dem Zeitpunkt nicht als Mama gefühlt, sie hätten mich ja vor sonst einen Inku stellen können, aber zum Glück sieht sie ihrem Papa sehr ähnlich :-). Ich kam mir sooooo hilflos vor und habe mir schreckliche vorwürfe gemacht. Auch als ich dann nachhause musste und mein Kind musste ich zurücklassen am liebsten hätte ich sie gepackt und mitgenommen. 3lange Monate mussten wir dann warten bis Vivi nach Hause durften aber jetzt sind wir alle drei glücklich und die kleine macht sich super ... aber wenn ich jetzt die Bilder von Früher so anschaue kommen mir schon noch die Tränen und auch die schuldzuweisungen ob ich nicht was verhintern hätten können :-( ... muss ehhhhh noch oft mit dem Thema auseinandersetzten da ein Verfahren gegen meinen FA läuft wo ich hoffe das das bald geklärt ist das ich gedanklich erstmal soweit abschliessen kann MFG Juliette+Vivien Chantal (*10.07.02/35+3ssw/1450g und 42cm)


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Hallo. Mein heute 2 jähriger Sohn Nico kam in der 25.SSW zur Welt. Es war eine spontan Geburt. Er wog 880 Gramm und war 35,5 cm groß. Kaum war der kleine Zwerg da wurde er intubiert, abgenabelt, in eine Wärmefolie gepackt und weggebracht. Gesehen hab ich ihn erst am nächsten Tag. Der Anblick war Furchtbar. Überall Schläuche, Kabel und Infusionen. Ich habe Nico jeden Tag besucht - ich hätte es nicht ausgehalten, den Kleinen einen Tag nicht zu sehen. Ich hatte ihn von Anfang an lieb, aber die Richtige Bindung kam erst, als ich ihn halten, wickeln und dann zum ersten Mal baden und Fläschchen geben durfte. Soetwas ist eine schwierige Situation und schwer zu verkraften - ich denke ganz verarbeitet habe ich das heute noch nicht. Ich möchte auch kein zweites Kind, denn ich hätte viel zu große Angst, soetwas vielleicht nochmal erleben u müssen. Liebe Grüße Birgit


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hallo, bin mal zufällig auf dieser Seite gelandet, weil ich heute ein Frühchen aus der 32. SSW gesehen habe, mittlerweile 9 Wochen alt und seit 2 zu hause. Meine beiden mädels kamen nicht zu früh, aber bei der Großen war es trotzdem so ähnlich, obwohl ich sie gleich bei mir hatte. Es war eine schwere Geburt, 14 tage nach Termin und ich wollte einfach nur noch meine Ruhe. Auch in den tagen und Wochen danach hatte ich das gefül, daß sie nicht meine ist. Und heute - sie ist fast 5 - liebe ich sie natürlich sehr. Aber mit der Kleinen ist es ganz anders. Da war von der ersten Sekunde an eine bindung da, die ich mit der Großen bis heute nicht habe. Ich habe deswegen auch oft ein schlechtes Gewissen, aber ich kann es nicht ändern. Ich denke auch nicht, daß sie es mitbekommt, aber es ist mein innerstes Gefühl. Komisch, nicht? vielleicht liegt es also bei Euch auch gar nicht an den Frühgeburten... abgesehen von dem traumatischen Erlebnis, sein Kind auf der Intensivstation zu sehen, hab ich auch hinter mir bei meienm Sohn mit DS (+ mit 8 Monaten). Trotzdem er nach der geburt weg war, hatte ich bei ihm auch keine identifikationsprobleme, nur bei der Großen... Alles Gute für Euch und die Kleinen, sorry, daß ich mich so "eingeschlichen" habe, Gruß, Conny


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Hi, ich kann euch verstehn. Unsere Maus kam knapp in der 36 Woche zur Welt durch einen Kaiserschnitt. Ich hatte Morgens um 5 einen Blasensprung, lag 35 Stunden im Kreissaal und nichts tat sich. Man leitete 3 mal ein mit Wehenmittel. Beim dritten mal bekam ich so hefitge Wehen, dass ich keine Luft mehr bekam so schnell kamen sie hintereinander sogar der Wehenschreiber spielte verrückt und zeigte gar nichts mehr an. Gebracht hatte diese Tortur nichts außer das meine Blutwerte immer weiter absackten. Der Muttermund hatte sich sogar wieder verschlosssen. Was die Hebamme daran zweifeln ließ ob ihre vorherige Kolleginnen ihre Arbeit richtig gemacht hätten. Als es dann endlich einen Arztwechsel gab, wurde einen Kaiserschnitt angesetzt. Ich konnte sowohl körperlich wie geistig nicht mehr. Nach dem Entschluß vom Arzt und uns war Sarah innerhalb von 20 Minuten auf der Welt ich habe sie nur im Vorbeigehen gesehen!! Sie war sofort bei den Kinderärzte. Mein Mann durfte nicht mit. Man hat ihn erst später geholt um ihn zu sagen dass die Kinderärzte unsere Tochter mitgenommen hatten zur Frühchenstation. Sie war insgesammt 7 Tagen im Brutkasten. Am 2 Tag durfte ich erst Abends zu ihr auf eigene Verantwortung!! Am 3 Tag durfte ich sie im Brutkasten streicheln und Nachmittags kam der Kinderarzt und sie mir sie auf dem Bauch gelegt. Heute heule ich noch immer wenn ich die Bilder sehe. Es ist jetzt 8 Monate her. Sie entwickelt sich prächtig, hat alles aufgeholt, sie krabbelt und babbelt. Das Einzigste wodrann man es erkennt ist sie hat einen Heimmonitor der sie überwacht wenn sie schläft. Auch ich habe wahnsinnige Angst für ein 2. Mein Mann wünscht sich so sehr eins. Ich habe aber alles noch nicht richtig verdaut. Mich würde euere Meinung und Erfahrungen interessieren! Mailt mich ruhig an. viele liebe Grüße arlette


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Hallo, meine beiden Jungs kamen im Oktober in 34+0 per Kaiserschnitt auf die Welt. Ich lag noch auf dem Op-Tisch als man sie mir ein paar Sekunden zeigte, dann ging es ab auf die Neo. Das war meine Geburt von Tim und Ole. Am nächsten Tag bin ich heimlich auf die Frühchenstation und habe bei ihrem Anblick Rotz und Wasser geheult, teils vor Freude und vor Enttäuschung, dass wir es geschafft haben und dann das ich nicht von der ersten Minute ihres Lebens für sie da sein konnte. Sie lagen in ihrem Inku, dabei wollte ich sie auf den Arm nehmen, aber das ging nicht vom Gesundheitszustand her. Ich war so traurig. Nach 3 Wochen kamen sie nach Hause und ein paar Tage später waren beide wieder in der Klinik auf Intensiv mit schwerer Lungenentzündung (Ole) und starker Bronchitis bei Tim. Ole hatte es so schlimm erwischt, dass keiner wusste, ob er überleben wird. Ich bin dieser Zeit nur durch die Gegend gewandelt. Ich wollte mit keinem reden und keiner verstand mich wirklich. Ich hatte Angst, sobald das Telefon klingelte - es sei die Klinik. Ich wurde verrückt in der Zeit. Gott sei dank - es ist alles gut gegangen. Nach 8 Wochen ITS hatte ich sie endlich zu Hause. Heute denke ich ungern an diese Zeit zurück, weil dann die Ängste wieder ganz bewußt zurückkehren. Zudem habe ich noch ein Tochter von 18 Monaten zu der Zeit gehabt, die sehr zurückstecken musste seitens ihrer Mama. Ich kann Euch alle sehr gut verstehen und wünsche allen Kindern ein wunderschönes Leben. Gruß Moni P.S: Vielleicht mag sich ja jemand mit mir mailen - würde mich freuen.