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Frühchen und Stillen - Erfolgsbericht!

Frühchen und Stillen - Erfolgsbericht!

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Hallo Frühchen-Eltern! Mein kleiner Sohn Paul kam am 18.01.03 in der 31. SSW (30+5) per Kaiserschnitt auf die Welt. Da er nur ein Geburtsgewicht von 1120g hatte, musste er leider noch für einige Zeit in den Brutkasten. Die ersten Tage waren voll von gemischten Gefühlen, zum einen Freude, daß er gesund war und die Ärzte mit seiner Entwicklung sehr zufrieden waren, zum anderen aber auch eine große Traurigkeit (vor allem bei mir), daß ich ihn nicht einfach in den Arm nehmen konnte, ihm nahe sein konnte... Zum Glück durften wir (also Daddy und ich) ihn besuchen, wann immer wir wollten, seine Versorgung (Nabelpflege, Windeln wechseln, eincremen...) selbst durchführen und bereits nach einer Woche auch mit ihm "kängeruhen" (dabei wurde er einem von uns direkt auf die Haut gelegt und dann mit einem Fell und Handtuch zugedeckt, so daß unsere Körperwärme ihn warm hielt). Während all dieser Zeit pumpte ich regelmäßig meine Milch ab, die er auch, sobald sie ausreichte, als alleinige Nahrung bekam (außer Glucose-Tropf) - anfangs nur per Sonde, später dann teils Sonde und kleine Mengen per Sauger zum schlucken und schmecken. Das hat er immer total genossen!!! Es hat auch nicht lang gedauert, bis er dann seine erste Mahlzeit ganz per Fläschchen getrunken hat. Da waren wir mächtig stolz auf unseren Knirps! Meine ersten Still-Versuche durfte ich dann machen, als er von der Station mit Intensivbehandlung in die Spezialpflege verlegt worden war. Einige Dinge fand ich dort leider ziemlich nervig: daß auf der Station kein extra Stillzimmer zur Verfügung stand und es immer sehr unruhig zuging, daß einige der Schwestern wenig nützliche Hilfe anboten und natürlich auch die ewige Wiegerei vor und nach dem Stillen! An einigen Tagen klappte es recht gut, dann wieder nicht so sehr, woran das lag weiß ich nicht. Das hat mich dann auch ziemlich traurig gemacht und als er eines Tages die Brust gar nicht annehmen wollte und mir eine der Schwestern einen Fläschchen-Sauger (nicht mal ein echtes Still-Hütchen!) auf die Brust gedrückt hatte, woraus er dann auch seine Milch getrunken hatte, war ich total frustriert. Ich hab schon gedacht gehabt, er hätte nun eine Saug-Verwirrung und ich könnte ihn nie wieder stillen! Doch zum Glück legte sich das recht schnell wieder, als mir meine Hebamme den Tipp gab, ich soll vor dem Stillen ein wenig Milch abpumpen, damit Paul, wenn die Brust recht voll ist, die Warze leichter greifen kann und dann auch trinken kann. So hab ich ihn dann also auch noch im Krankenhaus jedes mal, wenn ich bei ihm war, gestillt. Nun ist er seit einer Woche zuhause und wir üben täglich fleißig weiter. Man braucht denke ich mal erheblich viel mehr Geduld, bis alles so gut läuft, daß er immer alleine durch Stillen satt wird. Wenn er mal noch hunger hat, aber schon zu k.o. ist, zum stillen, bekommt er die Milch, die ich in den 6 Wochen abgepumpt hatte und die nun im Gefrierschrank lagert. (Wenn man Milch einfrieren will, folgendes beachten: so bald als möglich, maximal 24h nach dem Pumpen, einfrieren, ist so -laut Krankenhaus- 6 Monate haltbar -> also Datum draufschreiben! Zum Auftauen: möglichst langsam, am besten einen halben Tag im Kühlschrank.) Fazit: Auch Frühchen lassen sich gut stillen, nur nicht den Mut und die Geduld verlieren! Und sich von keinem reinreden lassen!! Und wenn eben nötig, kompromissbereit sein und das kleine Menschchen nicht überfordern, dann lieber ein Fläschchen. Ich wünsch Euch viel Freude mit Euren Frühchen und hoffe, daß noch mehr Eltern so viel Glück mit ihrem Knirps haben, wie wir! Ganz liebe Grüße von Wiebke, Ralph und Petit_Paul


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Hallöchen, habe deinen Bericht gelesen.Habe ähnliche Erfahrungen gemacht nur nicht ganz so erfolgreich. Meine Süße wurde in der 33 SSW geboren und wog 117og sie mußte auch erst noch in den Brutkasten. Da die Kinderklinik nicht an der Frauenklinik dran war konnte ich sie auch erst zwei Tage später sehn. Hab sie aber gottseidank gleich in den Arm bekommen.Vier Tage lag sie auf der intensiv- Frühchen Station . Als sie dann auf der normalen Frühchen Station lag (auch noch im Brutkasten) durfte ich auch mit ihr känguruhen. Das war ganz toll und wir haben es beide sehr genossen. Stillen hab ich dann auch probiert eine ganz liebe Schwester hat mir dabei geholfen weil es nicht gleich klappte und mein Mäuschen ständig müde war und meistens beim essen auch geschlafen hat. Es hat leider nicht sehr viel geklappt aber die paar mal hab ich sehr genossen. Die Milch habe ich auch abgepumpt aber durch den ganzen Stress ( jeden zweiten Tag in die Klinik fahren 11/" Stunden) ist die Milch bald ausgeblieben und ich mußte Fläschchen geben. Dennoch bin ich auch der Meinung erst mal probieren es ist ein tolles Gefühl. Liebe Grüße Conny


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Hallo Wiebke, schön dass du soviel Erfolg beim Stillen hattest. Leider war das bei mir nicht so einfach. Ich lag nach der Geburt selbst 3 Tage auf der Intensivstation und konnte ihn 5 Tage nicht sehen. Als ich wach war und fragte, wie es meinem Baby ginge war die erste Antwort: "Das ist mir wurscht, ich bin froh, dass ich sie durchgebracht habe!" Als ich ihn dann sah, habe ich nur geweint. Er wog 960 g u. war 38 cm groß. Känguruhen gab es nicht. Ich durfte ihn das erste Mal nach einem Monat im Arm halten. Er bekam zuerst 5 x am Tag 8 mg Milch. Ich habe sie abgepumpt. Da ich dann aber jeden Tag (von 7 Uhr früh - 19 Uhr abends) zuihm in die Klinik gefahren bin, ist mir dann die Milch fast weggeblieben. Abpumpen konnte ich in der Klinik, war im Erdgeschoß - gelegen ist er im 5. Stock. Lifte waren alle dauerbesetzt. In der Nacht habe ich alle 3 Stunden abgepumpt. Dann musste ich viel trinken, 2,5 Monate war Christian im Brutkasten. Bis zu den Oberarmen war ich in den Brutkastenöffnungen (37 Grad) u. das dann im heißesten Sommer mit 30 - 35 Grad. Das WC war leider außerhalb der Schleuse - also musste ich mich immer komplett neu desinfizieren u. neuen Kittel anziehen. Als ich ihn dann endlich mal anlegen durfte, war er so müde, dass er nach 2 Zügen einschlief. Die Schwestern meinten, er müsse zuerst sein Fläschchen trinken können, sonst würde er durch die Anstrengung beim Saugen nur noch mehr abnehmen u. ich würde ihn nie mit heim nehmen dürfen. Ich habe mich also fürs Bei - Ihm-Sein- und-Streicheln entschieden. Als ich ihn dann nach 3 Monaten mit heim bekam, konnte ich ihn gerade noch kurz anlegen, damit mein Mann in der Zwischenzeit die Flasche richten konnte. Mir hat das so leid getan, dass ich nicht richtig stillen konnte, nach 7 Jahren haben wir uns getraut,noch ein Baby zu bekommen. Kam in der 31. SSW zur Welt mit 1184 g u. ich konnte 11 Monate lang stillen. Liebe Grüße aus Österreich, macht eurem "Spatz" ein Nest im Bett, dass es seinen Körper spürt. Mein Großer lag immer irgendwo in einer Ecke im Brutkasten - hat sich nicht richtig gespürt u. wir kämpfen heute noch mit seinen Wahrnehmungsstörungen!! sweety


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Hallo Wiebke, schön dass du soviel Erfolg beim Stillen hattest. Leider war das bei mir nicht so einfach. Ich lag nach der Geburt selbst 3 Tage auf der Intensivstation und konnte ihn 5 Tage nicht sehen. Als ich wach war und fragte, wie es meinem Baby ginge war die erste Antwort: "Das ist mir wurscht, ich bin froh, dass ich sie durchgebracht habe!" Als ich ihn dann sah, habe ich nur geweint. Er wog 960 g u. war 38 cm groß. Känguruhen gab es nicht. Ich durfte ihn das erste Mal nach einem Monat im Arm halten. Er bekam zuerst 5 x am Tag 8 mg Milch. Ich habe sie abgepumpt. Da ich dann aber jeden Tag (von 7 Uhr früh - 19 Uhr abends) zuihm in die Klinik gefahren bin, ist mir dann die Milch fast weggeblieben. Abpumpen konnte ich in der Klinik, war im Erdgeschoß - gelegen ist er im 5. Stock. Lifte waren alle dauerbesetzt. In der Nacht habe ich alle 3 Stunden abgepumpt. Dann musste ich viel trinken, 2,5 Monate war Christian im Brutkasten. Bis zu den Oberarmen war ich in den Brutkastenöffnungen (37 Grad) u. das dann im heißesten Sommer mit 30 - 35 Grad. Das WC war leider außerhalb der Schleuse - also musste ich mich immer komplett neu desinfizieren u. neuen Kittel anziehen. Als ich ihn dann endlich mal anlegen durfte, war er so müde, dass er nach 2 Zügen einschlief. Die Schwestern meinten, er müsse zuerst sein Fläschchen trinken können, sonst würde er durch die Anstrengung beim Saugen nur noch mehr abnehmen u. ich würde ihn nie mit heim nehmen dürfen. Ich habe mich also fürs Bei - Ihm-Sein- und-Streicheln entschieden. Als ich ihn dann nach 3 Monaten mit heim bekam, konnte ich ihn gerade noch kurz anlegen, damit mein Mann in der Zwischenzeit die Flasche richten konnte. Mir hat das so leid getan, dass ich nicht richtig stillen konnte, nach 7 Jahren haben wir uns getraut,noch ein Baby zu bekommen. Kam in der 31. SSW zur Welt mit 1184 g u. ich konnte 11 Monate lang stillen. Liebe Grüße aus Österreich, macht eurem "Spatz" ein Nest im Bett, dass es seinen Körper spürt. Mein Großer lag immer irgendwo in einer Ecke im Brutkasten - hat sich nicht richtig gespürt u. wir kämpfen heute noch mit seinen Wahrnehmungsstörungen!! sweety