Mitglied inaktiv
Hallo ihr Lieben! Ich brauche mal jemanden, der zuhört, der nachfühlen kann, der vielleicht auch mehr Fakten hat. Ich bin die Freundin einer Mami, die Samstag ihr Baby nach einer schrecklichen SS viel zu früh bekommen hat, 24+5. SSW, etwa 30 cm, 800 Gramm schwer. Ein Junge. Ich bin zwar selbst Krankenschwester und kenne Risiken, Überlebenschancen etc. bin aber trotzdem irgendwie durch den Wind. Ich selbst habe 4 Töchter, 2 waren zu früh, aber keins so extrem zu früh. Die Kleinste war 33+5, 2700 Gramm. Das ist natürlich ein riesiger Unterschied. Aber ich habe auch 3 Kinder beerdigt, eins starb 1998 mit 5 Monaten, meine Zwillinge wurden 2005 im 5. Monat still geboren. Was nehme ich ihr mit in die Klinik, was muntert sie jetzt auf, was darf ich unter keinen Umständen sagen, wie spreche ich ihr Mut zu? Wie helfe ich ihr am meisten? Ich will für sie da sein, will sie wissen lassen, das wir das gemeinsam durchstehen - egal was kommt. Sie hat so gekämpft für ihr Baby, ist 41 Jahre alt, hatte viele künstliche Befruchtungen, weil es einfach nicht klappen wollte und nun das.... Bitte helft mir, die richtigen Worte zu finden und ihr jetzt eine gute Freundin zu sein, denn ich fühle mich gerade ein bißchen mit der Situation überfordert. Ich weiß, wie eine Mutter fühlt. Aber ich will einfach jetzt nicht irgendwas Unbedachtes sagen, denn aus eigener Erfahrung weiß ich ja, wie nachdrücklich sowas schmerzen kann.... Gibt es Sätze, die gar nicht gehen? Was habt ihr am allermeisten gebraucht, als ihr eure Frühchen hattet? Warüber habt ihr euch gefreut? Ich kann ihr alles sein, Freundin, Vertraute, Krankenschwester, Ratgeberin, sogar Stillberaterin und was weiß ich noch....ich will einfach, das sie weiß, das ich da bin, zu jeder Tages- und Nachtzeit... Lieben Dank!
Hallo, erstmal einen großen lob an dich, es gibt noch wenige solcher freundinnen!!! also meine zwillis sind auch frühchen, aber auch nicht viel weniger als bei dir, meine kamen 32 + 0 und meine eine kleine musste am anfang beatmet werden. also was ich mir vorstellen kann, was sie evtl. aufbauen könnte, suche alle artikel aus dem internet, die mit extremfrühchen zu tun haben, die auch überlebt haben, wo jetzt alles ok ist. letzte woche habe ich zum beispiel gelesen, dass in dortmund ein mädchen mit 280 gramm auf die welt kam und auch überlebt hat und sie darf nach 5-monatigem krankenhausaufenthalt nach hause, wog 2500 gramm, als sie entlassen wurde. ich glaube, vielleicht würde ihr so etwas helfen, vielleicht hat jemand auch eine andere idee. es gibt ja nicht umsonst das world wide web :-)) also ich wünsche deiner freundin auch viel viel glück und es wird bestimmt alles gut gehen, am besten alles immer positiv sehen, auch wenn es schwer ist!! ich habe zum glück auch solch eine freundin wie du es für deine freundin bist. :-)) also viel glück und viel kraft für euch beide!!!! Ciao daniela
Hallo, schön, dass du dir da Gedanken machst! Aber dir Ratswchläge zu geben, ist schwer, weil jede/r das auch ein bisschen anders empfindet. Mein Sohn kam 26+0 mit 869 g und 36 cm. Und mich hat es eher immer genervt, wenn alle immer mit irgendwelchen Beispielen daher kamen, wo die Kinder ihre Frühgeburt so ganz ohne Probleme und Komlpikationen etc. überstanden haben und dann müsste das ja bei uns genauso sein...was es nicht war, mein Sohn hatte zahlreiche Komplikationen (Hirnblutungen, Hydrocephalus, Shunt-OPs, lange Beatmung) und ist heute durch seine FRühgeburt mehrfach behindert (aber trotzdem ein sehr glückliches und zufriiedenes Kind, dass uns viel Freude macht), was schon recht früh absehbar war. Und dann haben solche Sprüche genervt.... Auch hat es mich verletzt, dass uns viele am Anfang nicht zu unserem Kind gratuliert haben, uns die Glückwunschkarte zur Geburt erst nach der Klinikentlassung (also 3,5 Monate später) geschickt haben, wie wenn er vorher nur "zur Probe" da gewesen wäre. Von anderen Frühchenmüttern habe ich schon gehört, dass sie gar keine Glückwünsche hören wollten in der Zeit am Anfang. Ich denke, du kennst deine Freundin am Besten und weißt, was sie braucht. Frag doch einfach mal nach, wie du sie am besten unterstützen kannst. Uns hat z.B. schon mal alleine ganz praktische Unterstützung sehr geholfen, z.B. ein Nachbar, der unseren Rasen in der Zeit mitgemäht hat oder jemand aus der Verwandtschaft, der mal einen halben Tag kam und den Haushalt einigermaßen auf Vordermann gebracht hat (dazu kommt man in der Zeit ja kaum). Und echtes Interesse zeigen am Kind und an dem Empfinden der Mutter ist auch wichtig. Vielleicht kannst du das Kleine ja auch mal mit der Mutter zusammen besuchen? Sei einfach für deine Freundin da, wenn sie reden will! Würde mcih aber nciht zu sehr in die Rolle einer Therapeutin drängen. Gruß, Katja
Danke Katja. Jeder empfindet eben doch anders. Nein, ich will keine Therapeutin sein, nur da sein und Freundin sein. Sie ist die Mutter, sie wird in Kürze der Experte für ihr Kind sein. Ich fahre morgen in die Klinik, wo Mama und Kind liegen. Klar werde ich beide besuchen, wenn sie es möchte. Oder auch nur sie allein. Merke jetzt auch, das ich selbst durchs "Drüber-Reden" sicherer werde. Ich war ja selbst ganz aufgewühlt von dem Chaos der letzten Wochen udn all den Hiobsbotschaften und nun der viel zu frühen Geburt. Weißt Du, wie auch immer ein Kind sein wird: Ein Kind ist immer ein Geschenk. Und es hat das Recht um seinetselbst Willen geliebt zu sein, auch wenn es vielleicht nicht der Norm entspricht. Ein Geschenk des Himmels Ein Engel kam zu seinem Herrn Und sagte: "Der Tag ist nicht mehr fern, Da dieses Kind geboren werden soll." Und schaute dabei sorgenvoll. "Dieses besondere Kind braucht ein besonderes Heim Denn es wird nie ganz so wie andere Kinder sein Seine Entwicklung braucht sehr viel Zeit gesteckte Ziele sind ihm oft zu weit. Es braucht jemanden, der es voll Liebe pflegt Bei den Menschen, wo es von morgen ab lebt. Es wird vielleicht nie laufen, nie spielen, nie lachen. Und vielleicht auch komische Sachen machen. Lass uns genau prüfen, wohin wir dieses Kind geben, Denn wir wollen für's ein glückliches Leben. Bitte Herr, lass und heute nicht ruh'n Bis wir Eltern finden, die für Dich diesen Job tun. Sie werden es nicht sofort verstehen Für welchen besonderen Dienst Du sie ausersehen. Aber mit diesem Kind, das Du ihnen gibst Wird ihr Glaube stärker und die Gewissheit, dass Du sie liebst. Und bald verstehen sie, was Du ihnen geschenkt, Wie wunderbar ihr Leben gelenkt. Ein Geschenk des Himmels und keine Last. Das ist es was Du ihnen gegeben hast." (Edna Massimilia)
Hallo, ich habe auch ein Früchhen aus der 25. SSW (31cm, 580g). Ich weiß aus der Anfangszeit nicht mehr so viel, da ich glaub ziemlich unter Schock stand. Aber mich hat es verletzt, daß wir keine Geburtskarten bekommen haben. Klar gratuliert man nicht mit: Alles Gute zur Geburt!, aber es ist trotzdem ein Kind das auf die Welt gekommen ist, auch wenn der Anfang jetzt nicht einfach ist. Auf unserer Neo-Station hingen viele Bilder / Geschichten von Frühchen auf dem Flur, bei den meisten ist alles gut gegangen und das hat mir immer Mut gemacht. Ich würde deiner Freundin genau den letzten Satz sagen, den du geschrieben hast. Und ihr dann ein bischen Zeit geben, erstmal mit der Situation fertig zu werden. Man braucht eine Weile um zu verstehen, was jetzt eigentlich passiert ist. So ging es mir zumindest. Und falls du deiner Freundin von uns erzählen möchtest, kein Problem. Hier eine Kurzfassung unserer Geschichte. Unsere Tochter kam am 06.11.09 in der 24+3 SSW auf die Welt. Sie war 8 Tage beatmet, hatte knappe 8 Wochen CPAP. Eine Bluttransfusion, ein ausgeprägtes Apnoe-Brycardien-Syndrom und Trinkschwierigkeiten. Nach genau 3 Monaten konnten wir die Klinik ohne Monitor verlassen. Heute ist sie 15 Monate alt, wiegt 9 kg, ist 74 cm groß und putzmunter. Seit einer Woche macht sie ihre ersten Schritte. Vielleicht macht das deiner Freundin ein bißchen Mut. Ich wünsche ihr viel Kraft für die kommende Zeit. LG
Danke, das ist sehr lieb von euch. Danke für eure Antworten! Mit den www Artikeln, daran habe ich zunächst auch gedacht. Das Problem ist immer, es steht genau drin, wie hoch die Chancen waren und wie hoch das Risiko zu sterben oder derartige Fakten, die sie nur noch mehr verunsichern würden. Ich weiß selbst, das die Chance um die 75% liegt, aber es ist eben auch noch ein Junge und bei Jungs ist die Sterblichkeit höher. Sowas soll sie jetzt nicht zusätzlich belasten. Sie soll einfach von derartigen Gedanken - die die Eltern sowieso haben - nicht noch zusätzlich belastet werden. Ja, ein Geschenk zur Geburt, das nehme ich mit, das ist doch klar. Sie hat 25 Wochen um dieses Kind gekämpft, sie hat es spontan geboren - natürlich ist das eine Geburt. Sie war zu früh, aber sie hat 15 Jahre gebraucht um überhaupt schwanger zu werden und nun ist sie Mutter. Das allein ist schon ein Wunder. Ich will den Gedanken einfach nicht, das sie etwas "nicht richtig" gemacht hat oder es noch immer schief gehen kann....schon gar nicht in ihr. Dieser kleine Mensch ist ein Teil von ihr und ihrem Mann und es ist großartig, das es ihn gibt, oder nicht??? Da sie in der SS viel durchgemacht hat und 3 Mal operiert wurde, kann ich mir vorstellen, das sie einfach froh ist, das sie es irgendwie hinter sich hat. Ihr Mann jedenfalls hat mir zunächst am Telefon nur gesagt, wie froh er ist, das seine Frau lebt...dann erst hat er von dem Kind erzählt. Ich glaube, es ging nur noch ums nackte Überleben beider.... Würdet ihr euch freuen, wenn ihr Frühchensachen bekämt? Ich weiß, am Anfang braucht er die nicht, aber irgendwie denke ich, sie hat was in der Hand, etwas Schönes zum Anfassen und vielleicht schmunzeln. Mir täte es gut, glaube ich, weil es Mut macht und zeigt: "Hey, da passt der kleine Kerl bald rein, nur Mut, er schafft das und dann braucht er Kleidung." Versteht ihr? Bloß jetzt keine falsche Zurückhaltung oder Abwarten, obs denn vielleicht doch noch schief geht.... Das wäre so mein Gedanke dazu....
Hallo! toll, dass du für deine Freundin da sein kannst und willst! Das meiste haben meine Vorschreiberinnen schon gesagt. Das wichtigste ist: Sie und ihre Ängste und Emotionen ernst/annehmen. Plattitüden über andere Frühchen, die es geschafft haben, beruhigen einem in keinem Moment. Denn das ist dein Kind und deine Geschichte und wieso sollte es so sein, wie bei anderen. Was mich optimistisch stimmt ist sein Gewicht. Vielleicht macht ihn das besonders stark. Mein Sohn wurde einen Tag später geboren und wog "nur" 690 g. Süß fand ich eine kleines zärtliches Kuscheltier, das unser sohn bekommen hat und mit in den Inkubator nehmen durfte. Auch ein kleiner Schutzengel durfte dort hängen. Klamotten für später... weiß nicht... macht auch Erwartungshaltung. In der nächsten Zeit, wird deine Freundin viel Zeit bei ihrem Sohn sein. Wenn du kannst: Koch für sie, erledige Dinge, die sie selber nicht schafft (Haushalt, etc....) Geh sie besuchen und manchmal auch nur kurz, wenn du merkst, sie will heute ihre Ruhe. Vielleicht bist du einfach auch nur da ohne zu reden. Vielleicht heulst du mit ihr. Gib ihr auf jeden Fall nicht das Gefühl, sie hätte etwas falsch gemacht - aber das hast du ja auch schon geschrieben. Und natürlich ist jede anders. Das hier sind meine persönlichen spontanen Antworten. ich wünsch von ganzem herzen ganz viel glück!!!
Hi einfach Freunde die für einen da sind bei denen man sich ausheulen kann. Rückblickend kann ich sagen dass mir das am meisten fehlte. Jeder vermied das Thema, meine Eltern die das Thema kennen da ich selber Frühchen bin waren mir keine Hilfe, eher musste ich sie stützen.... Einfach mal alles was einen sorgt von der seele reden... Eventuell hilft es deiner freundin wenn du ihr Behördendinge abnehmen kannst? Was sagt denn der Papa des Kleinen dazu? Dass mit deinen Kindern tut mir leid, ich selber habe den Zwilling unserer Tochter früh verloren.. Alles Gute und LG Roxy mit Melina (26. SSW, 420g)
Hallo, ja das ist erstmal ein riesiger Schock! Neben mir sitzt ein äußerst vergnügter und gesunder 5-jährige aus der 25.SSW mit 710 gr. Ja, die Statistik würde ich ihr auch nicht zeigen- schließlich trifft es ja nie so ganz auf seinen eigenen Fall zu und verunsichert nur massiv. Gratulieren würde ich auf jeden Fall. Rückblickend haben mir nur drei Menschen zur Geburt meines Sohnes gratuliert, wovon einer der Arzt war. Wenn die Bindung da ist kann man glaube ich alles tragen. Aber wie gesagt, sei einfach für sie da und höre ihr einfach zu. Viele liebe Grüße
Hi, also wir haben vor 2 Monaten 2 Mädchen in der 26. woche bekommen und kann nur sagen man geht durch die Hölle als Eltern. Umso klüger finde ich es dass du dich als freundin bei betroffenen erkundigst ... Mein einziger Wunsch zu Beginn (und so ergeht vielen Frühchen-Mamas weiß ich aus dem Krankenhaus) war RUHE... Es gab nichts belastenderes als ständige Anrufe von Freunden und Familie; Ich weiß das klingt total arg und unsozial und vor allem war es unendlich schwierig für alle anderen zu akzeptieren dass ich weder Besuch noch Gespräche wollte... Deshalb ich würde sie fragen (wenn auch nur per sms) ob sie Kontakt will oder nicht aber wie gesagt ich weiß von einigen Betroffenen aus dem Krankenhaus, dass es ihnen ähnlich erging. Und mir hat der Gedanke daran dass es viele gibt, die ähnliches durchmachen, geholfen.... also vielleicht zeigst ihr die Antworten auf deine Anfrage... Alles liebe andrea
Hallo, mein Sohn wurde nicht so früh geboren- in der 28. SSW. Meine Freundin hat mir eine Geschenktüte mitgebracht, die mich wirklich total gefreut hat. Eine Glückwunschkarte, mit einem wunderschönen Gedicht drauf- das dann auch auf die Geburtsanzeige kam. Dann ein paar Wollsocken für mich (beim känguruhen), ausserdem Bachblüten- Notfalltropfen, Lippenbalsam wegen der trockenen KH- Luft, einen "Gücks-Tee", Studentenfutter, selbst gemachte leckere Milchbildungskugeln- mehr fällt mir gerade nicht ein. Ich fand es wunderschön zu wissen, dass sie IMMER für mich da ist- allerdings war mir die erste Zeit auch nicht nach Besuch und viel Kontakt, was NICHTS mit ihr zu tun hatte. LG und alles Gute dem Kleinen und Deiner Freundin
hallo, unsere tochter wurde bei ssw 24+2 mit 430g geholt. was ich gar nicht hören wollte war: "herzlichen glückwunsch". das fand ich total zynisch und einfach nur "zum kotzen". viele freunde hatten auch angst in der zeit und haben sich am anfang nicht gemeldet. das konnte ich verstehen, ich weiß nicht, wie ich selbst reagiert hätte, wenn das einer bekannten passiert wäre. allerdings hab ich mich gefreut, wenn sich freunde gemeldet und anteilnahme gezeigt haben. und sehr gefreut hab ich mich über eine freundin, die uns gern auf der its besuchen wollte und es auch getan hat. Sicher empfindet es jeder anders - aber hör einfach auf dein gefühl, denn du kannst nicht wissen, was deiner freundin hilft oder was sie ganz furchtbar finden würde. es ist einfach eine extremsituation, wo man sowas nicht vorhersehen kann. alles liebe für deine freundin claudia
echt schön das deine feundin dich hat.so eine gute freundin gibt es selten.hier ein geschenk tipp die cd der atem des neuen lebens von tibor levey die cd habe ich mir damals für meine tochte geholt und sie auf der frühchenstation angehabt.soll für die baby sehr gut sein.kannst ja mal in google eingeben und lesen.alles liebe und viel kraft
Lieben Dank - ihr seit toll hier! Ich habe einiges umgesetzt, z.B. die Geschenktüte mit hellblauem Kuschel-Schutzengel von Sterntaler für den Inkubator, Stilleinlagen aus Wolle/Seide, Stilltee, Duschbad von Weleda, Lippenbalsam, Glückwunschkarte, Angorasocken etc. damit es auch der Mami gut geht und sie merkt, das sie nicht allein ist. Ich biete mich an, aber dränge mich nicht auf, komme nicht mit Geschichten, die ihnen nicht helfen - zeige aber, das ich da bin ohne mich aufzudrängen. Mutter und Baby geht es gut, der Lütte kämpft und hat bisher keine Komplikationen. Betet mit uns, das es so bleibt! Danke euch, von Herzen!!!!
Ich finde es toll was du da tust. Man hat nicht viele solcher Freunde, besonders nicht in solchen Ausnahmesituationen. Ich habe mich damals sehr über die Reaktion einer "nur"-Arbeitskollegin gefreut, sie hat nämlich genau das gemacht, was du getan hast, ohne dass wir besonders eng befreundet gewesen wären. Sie hat uns ein "Kraftpaket" geschenkt mit einer Glückwunschkarte, einem Kuscheltier für unseren Sohn (das er vom Inku bis heute noch IMMER beim Schlafen bei sich hat), einem Haufen Schoki (Nerbennahrung) usw drin. Das hat mir damals sehr viel bedeutet und auch heute bin ich ihr dafür sehr dankbar. Was ich damals NIE NIE NIE hören wollte und konnte waren Sätze wie "Ach, der schafft das schon" oder "Ich bin da optimistisch, das geht schon gut". Was mir wirklich etwas bedeutet hat war, wenn mich jemand ehrlich interessiert gefragt hat wie es ihm geht und sich auch geduldig angehört hat, was ich über ihn erzählt habe. Und Menschen, die seinen Namen benutzen. Meine damals (vermeintlich) gute Freundin hat immer gefragt "Wie gehts dem Kleenen?" das hab ich gehasst.... Was auch wichtig ist, ist anzuerkennen, dass es nicht nur eine lebensbedrohliche Situation fürs Baby ist sondern auch eine absolute emotionale (und im Falle deiner Freundin auch körperliche) Ausnahmesituation für Mütter und Väter ist. Manchmal bin ich aus heiterem Himmel in Tränen ausgebrochen, manchmal brauchte ich auch einfach Ablenkung in Form von Kaffeekränzchen, Fußballgucken mit Grillen (es war die WM 2006) oder Frisörbesuchen um ausnahmsweise mal nicht am Inku zu stehen um ein wenig Last loszuwerden.... Ach ja, mein Sohn kam 23+2 mit 600 g, er ist jetzt 4 3/4 und es geht ihm ziemlich gut, auch wenn sein Weg wirklich nicht leicht war. Ich wünsche deiner Freundin und ihrem Kind alles alles Gute!!!! LG Saskia
Gestern war ich da. Der Mutter geht es nach 6 Operationen in den letzten 4 Wochen jetzt einigermaßen gut - sie wird vermutlich morgen schon entlassen. Was ich tun konnte, war sie zum Baby zu begleiten, ihre Tränen zuzulassen und sie in den Arm zu nehmen, ihr zu sagen, das sie nichts falsch gemacht hat...und das Gott die Hände über sie hält. Ich habe ein paar Dinge getan, die man vielleicht eher für sein Kind tut, wie ihr die Haare zu flechten, die seit Tagen nicht gekämmt und seit Wochen nicht gewaschen waren, ihr einen Stilltee zu kochen, ihr die Milchpumpe und das Handling mit dem Zubehör zu erklären und sie zum Abpumpen zu ermuntern.... Nichts dolles. Dem Baby geht es - den Umständen entsprechend - gut. Es ist ein winziger kleiner Mensch, 590 Gramm, 32 cm. Viel kleiner, als der Vater zunächst gesagt hatte. Aber er nimmt wohl schon zu (laut Pflegeplan gestern 650 Gramm). Was mir Sorgen macht, auch wenn ich es verstehe irgendwie - die Mami will nur nach Hause. So als hätte sie gar nicht realisiert, das das ihr Kind ist, was da liegt. So richtig motiviert zum Stillen ist sie auch nicht. Sie will nur 3 x am Tag pumpen, nachts gar nicht. Ich verstehe sie sogar nach dem Horrortripp, den sie hinter sich hat. Andererseits denke ich auch, das ihr Baby sie braucht. Ist schwierig für mich, weil ich so das absolute Muttertier bin, das niemand von seinem Kind getrennt hätte. Sie sagt, ihr sei langweilig in der Klinik und es würde reichen, abends nach dem Baby zu sehen. Ich war damals bei meinem Frühchen geblieben und war so oft es ging bei ihr. Man kann ja wirklich nicht viel tun, als da zu stehen und in den Inkubator zu gucken, aber irgendwie ist man da. Ich habe meine Tochter so oft es ging berührt und mit ihr gesprochen. Und man hat das deutlich an der Atmung und den Herzfrequenzen gemerkt. Meiner Freundin fehlt so jegliche Erfahrung mit Babys und als Mutter und es ist sicher schwer so von heute auf morgen in die Rolle geschubst zu werden, gerade noch, wo es alles so un"fass"bar bleibt.... Wird das von allein besser oder kann ich das irgendwie unterstützen?
Hallo! Ich finds toll was du für sie tust!!!! Ich wünschte mich hätte damals jemand so unterstützt! Lass ihr Zeit ihre Muttergefühle zu finden. Sie ist selbst körperlich und seelisch an der Grenze der Belastungsfähigkeit, ihr wurde ein Baby aus dem Bauch "gerissen" zu dem sie noch gar keine richtige Beziehung aufbauen konnte... manche Mütter finden da echt erst spät zu ihren Muttergefühlen. Ich persönlich habe es auch anders erlebt, als ich meinen Sohn, so klein wie er war zum ersten Mal gesehen habe war alles andere in meinem Leben um mindestens 3 Plätze nach hinten gerückt, ich war sofort und mit Herz und Seele Mama. Aber ich habe selber kein körperliches Traume erlitten, mein Sohn kam spontan und ich konnte mich sofort 100 % auf mein Kind konzentrieren, war von Anfang an dabei. Nur haben nicht viele Mütter so viel Glück. Frühchen brauchen Zeit sich zurechtzufinden, dasselbe gilt auch für frühgewordene Mamas. Ich denke sobald sie merkt dass sie WIRKLICH gut und wichtig für ihr Kind ist (vielleicht zweifelt sie ja daran?) wird sich ihre EInstellung verändern. Und wenn du sie auf diesem Weg begleitest ist das sicherlich das größte Geschenk was eine Freundin ihr machen kann. Echt ich würd mich vor dir verneigen wenn ich vor dir stünde, das ist mein voller Ernst!!!! Alles Gute Saskia
Hallo ich habe am 28.10.2010 einen kleinen jungen in der 25 ssw bekommen!klar gab es höhen und tiefen aber im grossen und ganzen lief es bei meinem tiger ganz gut!er kam mit 11 wochen auch schon nachhause!und hier ist er auch seit etwa 4 wochen und alles läuft supi...drück die daumen für deine freundin und den kleinen!!
Um Deine Frage zu beantworten. Deiner Freundin widerfährt gerade ein Trauma. Sie steckt mitten in einer akuten Krise. Vielleicht darf sie das Kind gar nicht berrühren, weil es ruhiggestellt wird? Vielleicht hat sie panische Angst sich an ihr Kind fest zu binden und es am Ende doch noch zu verlieren? Sind es Zukunftsängste die sie quälen? Dein Kind dort liegen zu sehen und verzweifelt kämpfen zu sehen ist die Hölle auf Erden. Und gerade für die "Muttertiere" unter uns ein nicht aushaltbarer Zustand. Gerade diese Distanz konnte ich damals so gut wie gar nicht ertragen. Ich hätte meinen Sohn manchmal auch am liebsten in der Klinik gelassen- die Ärzte haben bei mir die Krise noch verstärkt. Bindung kann man nachholen. Heute liebe ich meinen Sohn über alles- da ist nur noch Liebe, keine Angst mehr. Dazu habe ich 5 Jahre gebraucht!!! Alles Liebe
okay, ich danke euch, ihr helft mir wirklich sehr, immer die Dinge aus einer anderen Perspektive noch mal zu betrachten. Ich werde euch zwischendurch mal Bescheid geben, wie der Kleine sich macht...
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