Mitglied inaktiv
Hallo zusammen,
seit längerem trage ich mich mit dem Gedanken, meine Kinderarztpraxis zu wechseln. Bisher habe ich mich etwas gesträubt, weil Jona von Anfang in der Praxis behandelt wurde.Andererseits fühle ich mich zurzeit in der Praxis selbst nicht mehr wohl.
Vielleicht lege ich Euch kurz meine Gründe und meine Gedanken dar.
- Der Kinderarzt ist mir damals im Krankenhaus empfohlen worden. Es handelt sich um eine Praxis mit drei Ärzten. Der Arzt, bei dem ich mit Jona eigentlich immer bin, war vorher Oberarzt in unserem SPZ. Dadurch war ich ziemlich angetan, weil ich dachte, dass er dadurch auch ein besonderes Augenmerk auf die Frühgeburtlichkeit legt. Das hat sich eigentlich nicht bestätigt. Bei jeder U musste ich ihn daran erinnern, weil ich natürlich wissen wollte, ob Jona aufgeholt hat. Den Besuch des SPZ fand er immer überflüssig, hat sich aber auch nicht gesträubt.
- Er hat mich überhaupt nicht über die Möglichkeit informiert, dass Frühgeborene die RSV-Impfung haben können. Auf meine Ansprache hin hat er gemeint, er fänd das überflüssig und könnte nicht verstehen, warum Frühgeborene, die keinerlei Atemunterstützung gehabt hätten, die Imfpung kostenlos erhalten sollten. Es war also nicht die individuelle Sicht auf mein Kind, dass er die Impfung nicht empfohlen hat, sondern seine persönliche ethische, moralische Sicht.
- Ich habe den Eindruck, dass er Jona gar nicht kennt, wenn wir kommen. Klar, wir leben in einer Großstadt und es ist eine größere Praxis, aber trotzdem sollte ich doch das Gefühl haben, dass er beispielsweise weiß, wenn er mit der Karteikarte kommt, dass wir aktuell bsp. einen Krankenhausaufenthalt hinter uns haben. Auch, weil sich die drei Ärzte natürlich gegenseitig vertreten.
- Bei einer längeren Erkältung im vergangenen Jahr bin ich mehrere Male vorstellig geworden. Leider ist Jona trotz seiner Erkältungen tagsüber meist top-fit, aber nachts ist es echt schlimm. Dadurch wurde im vergangenen Jahr auch nicht festgestellt, dass er beidseitig eine Trompetenentzündung hatte (ich weiß nicht mehr genau, hieß das so?). Es war jedenfalls so, dass er die ganze Zeit kein Fieber hatte, aber sich schlecht fühlte und viel weinte. An einem Morgen war dann an beiden Ohren ganz viel Ohrensekret! Ich war total erschrocken und dann meinte der Arzt ganz erstaunt am gleichen Tag, das wäre eine Trompetenentzündung... - das hätte man vorher gar nicht gesehen).
- Im Februar d.J. dann war Jona wieder wochenlang erkältet. Immer hieß es nur, "da kann man nichts machen, sehen Sie zu, dass die Nase frei ist, damit es nicht wieder zu einer Mittelohrentzündung kommt". Gegen den Husten gabs ein Efeublättersäftchen, der überhaupt nichts nutzte. Natürlich habe ich den üblichen Kram wie feuchte Tücher aufhängen, hoch lagern, Paste mit Thymianöl, etcpp. trotzdem nebenbei auch gemacht. Letztendlich ist aus dieser wochenlangen Erkältung mit leichtem Husten ein Krupp-Husten geworden. Angefangen hat es einem Mittwoch auf Donnerstag. Donnerstag bin ich zum Arzt, der meinte, die Lunge sei frei. Da könne man nichts machen: ich solle mit ihm rausgehen an die Luft, wenn es wieder vorkommen würde. Das hatte ich Mittwoch auf Donnerstag auch schon gemacht und zwar mittlerweile schon mehrere Stunden. ich habe auch gefragt, was ich machen sollte, wenn es wieder so schlimm würde. Es war nämlich meiner Meinung nach bereits sehr schlimm. Ungefähr jede Stunde ein Anfall. Ich hatte den Eindruck, dass er erstickt. Jede von Euch, die ein Krupp-Kind hat, weiß wovon ich spreche. Der Arzt gab mir jedenfalls kein Notfall-Zäpfchen mit. Am Freitag habe ich wieder in der Praxis angerufen und gesagt, dass Jona wieder Anfälle gehabt hätte. Die Arzthelferin meinte am Telefon, sie wolle den Arzt fragen, ob wir inhalieren könnten. Nachdem ich wieder angerufen habe, wurde mir gesagt, der Arzt hätte gemeint, das sei nicht nötig. Mittlerweile war es aber schon so schlimm geworden, dass ich natürlich bei Jona im Zimmer geschlafen habe, weil ich immer Angst hatte, dass er erstickt. Sonntagmorgen nach nun schon vielen Nächten an der kalten Luft (-15 Grad, eingewickelt in Decken und fleece) hatte ich echt keine Nerven mehr. Jona hustete und bellte jetzt sogar schon morgens und daraufhin sind wir in die Kinderklinik gefahren. Dort wurde sofort mit Cortison inhaliert und ein Cortison-Zäpfchen gegeben. Es wurde aber nur wenige Minuten besser. Danach waren Jona und ich stationär eine Woche mit starken Sauerstoffsättigungsabfällen, Lungenentzündung und jede Nacht Kruppanfällen im Krankenhaus. Er lag ununterbrochen am Tropf mit Cortison und wir haben alle zwei Stunden inhalieren müssen.
Natürlich habe ich darüber nachgedacht, ob es nicht vermeidbar gewesen wäre, wenn ich früher selbst ein Cortisonzäpfchen hätte geben können. Ich wollte dem Kinderarzt gerne meine Ansicht dazu sagen, aber bei der nächsten Erkältung im April war wieder der Vertretungsarzt da und als ich sagte, dass Jona wieder Kruppanfälle gehabt und ich ein Cortisonzäpfchen gegeben hätte, ich aber der Meinung sei, dass man doch auch irgendwas anderes machen müßte, fragte er mich, was ich denn wolle, weiter Cortison geben? Ich meinte dann "nein, aber vielleicht wieder inhalieren?", das hätte Jona im Krankenhaus sehr gut getan. Daraufhin meinte er dann: Ach so, ja, inhalieren, das können Sie natürlich machen - haben Sie denn kein Inhalationsgerät? Dann erst habe ich ein Gerät verschrieben bekommen.
Jetzt habe ich ganz viel geschrieben (sorry), aber ich wollte mal darstellen, wie ich mich fühle. Klar, ihr kennt mich nicht und könnt daher auch nicht wissen, ob ich eine völlig überängstigte Mutter bin, die auch schon mal bei einem leichten Schnupfen direkt zum Arzt rennt. Aber selbst wenn, meine ich, müßte einen der Arzt doch ernst nehmen.
Meine Sorge ist, dass es beim nächsten Arzt viellicht wieder ähnlich wird. Vielleicht ist es einfach so, dass die "guten"? Kinderärzte eben soviel zu tun haben, dass keine Zeit mehr für die Individualität des einzelnen Kindes bleibt. Jonas nächste U steht an. Jetzt überlege ich halt, ob das eine gute Möglichkeit wäre, einen anderen Arzt zu testen und ihm somit auch die Möglichkeit gebe, Jona direkt etwas näher kennen zu lernen.
Ist jetzt doch ziemlich lang geworden, meine Freundinnen waren wegen der Krupp-Geschichte ziemlich entsetzt und haben mir alle geraten, zu wechseln. Aber manchmal ist die gute, objektive dritte Meinung (ihr )
doch Gold wert.
Also: Wie ist Eure Meinung? Vielen Dank schon mal und
liebe Grüße
Pauline mit Jona (bald 2 Jahre alt)
Hallo! Als ich deinen Bericht gelesen habe, war ich ein wenig entsetzt. Ich würde auf jeden Fall wechseln. So etwas gibt es bei unserem KiA nicht. Als unser eine Bronchitis hatte, wurde sofort ein Inhalationsgerät verschrieben und für den Notfall Kortisonzäpfchen. Ein Arzt sollte auf die Ängste und Bedürfnisse einer Mutter eingehen (besonders bei Frühchen). Würde evtl. im Freundeskreis nach einem kompetenten KiA fragen. LG
ich würde auch direkt wechseln. unser sohn wurde nie beatmet, hat aber sofort bei seiner ersten bronchitis den pariboy verschrieben bekommen, nicht zur ausleihe, sondern für immer. und über die rsv-impfung wurden wir aufgeklärt, natürlich. unser arzt ist zwar auch keine "perle" aber den blick fürs wesentliche hat er zumindest. liebe grüße und ärger dich nicht weiter mit diesem arzt rum. wenn du in einer großstadt wohnst, wird es doch noch alternativen geben. frag doch mal in deinem mütter-freundeskreis.
und WECHSELN dagmar
und WECHSELN dagmar
Bin zwar keine Früchenmama, da GsD die Wehenhemmer bei meiner Tochter gut wirkten, aber bei so einem KiA würde ich auch mit einem "Nichtfrühchen" nicht bleiben wollen. Bei deinem Berricht habe ich das Gefühl, der Arzt hätte lieber im KH bleiben sollen, da er die Patienten scheinbar noch genau so anonym behandelt wie es dort ja meist nicht anders machbar ist. nur mal als Vergleich, wenn du es lesen magst, wie ein KiA auch sein kann (bin mit unserem super zufrieden und wegen unserem Umzug fahre ich lieber 20min mit dem Auto zu ihm, als mir einen neuen zu suchen...) -Meiner nimmt sich Zeit seine Patienten und Eltern kennenzulernen, nach jeder Untersuchung/Behandlung unterhält er sich noch ne Weile mit einem, diese Gespräche dauern meistens länger als die zeit die er fürs Kind benötigt, diese Ruhe schätze ich sehr und auch die Tatsache, dass er dadurch viel weiß. - Er merkt sich über meine Kinder auch Details, die nicht direkt auf die Gesundheit ziehlen (z.B. in welcher KiTa mein Sohn ist und welche seiner Patienten noch dort sind, ein ach hat es dich auch erwischt, wenn er mit der Bindehautentzündung, die die halbe KiTa lahm legt hin kommt kann da schon vorkommen) über gesundheitliche Details hat er auch alles im Kopf (mein Sohn hatte im ersten Jahr viele MOEs, nun wird bei jeder Erkältung zu erst abgeklärt ob die "Baustelle Ohr" OK ist. Er weiß (ohne in die Akte vorher geschaut zu haben, die nur auf dem PC existiert) auf welches AB mein Sohn nicht angesprochen hat undundund - Er hat mich immer ernst genommen, als ich mit einem Jahr meinte mein Sohn würde auffällig oft zu einer Seite wegknicken beim Sitzen und krabbeln hat er mich zu einer Entwicklungskontrolle in die Klinik geschickt obwohl er im ersten Moment nichts auffälliges beobachtete (war auch zum Glück alles OK) auch bei anderen Sorgen schickt er mich lieber einmal zu viel als zu wenig zum Speziallisten und lässt es genauer abklären. - Was mir persönlich noch sehr wichtig ist (ist aber nicht unbedingt entscheident) er ist sehr pro stillen eingestellt, weder mein Sohn, der mit 6 Monaten schon über 10kg war und wirklich dicklich wirkte hat ihn verunsichert, noch meine Tochter, die mit 6 Monaten die Verdopplung des Geburtsgewichtes nicht erreicht hat, beide entwickeln sich gut und sehr individuell, das ist für ihn OK und das ich stille befürwortet er und gibt solange gestillt wird auch erst später Medis, da die Mumi ja auch wirken kann, mit dem verschreiben von AB ist er eh eher zögelich, einen PariBoy haben wir aber schon im ersten Winter bei den häufigen Erkältungen bekommen, erst Leihgerät und nach kurzer Zeit ein eigenes.
Liebe pauline. ich kann dich gut verstehen. man verlagt ja nicht von einem arzt das er von ejdem kind die geschichte auswendig kennt aber bei uns war es damals so das wir auch in einer gemeinschaftspraxis waren mit 3 ärzten und der arzt bei dem wir waren war auch mal oberarzt auf der neonatologie. das war wahrscheinlich unser glück denn gerade bei den frühchen hat er sich immer viel zeit genommen und uns über alles aufgeklärt. selina hat auch sofort alle rsv impfungen bekommen und einen pariboy. hatten immer die notfallzäpfchen (rectodelt) zuhause. gewechselt haben wir nach ca. 3 jahren als die gröbsten frühchenwehwehchen vorbei waren aber auch nur weil der arzt immer so voll war das man trotz termin noch immer 2-3 std. gewartet hat. ich würde auch so wie dagmar geschrieben hat auf mein bauchgefühl hören und wechseln. es geht schließlich um die gesundheit von unseren kindern die schon genug im KH durchmachen mussten. lg und schöne pfingsten nicole+selina www.selinalydia.de.tl

Hallo, Ihr Lieben! Ihr habt Recht, ich suche mir einen anderen Kinderarzt! Ich hatte mich im Vorfeld bereits erkundigt. Einer, der mir empfohlen wurde, hat stundenlange Wartezeiten. Über einen anderen habe ich neutrale Bewertungen gehört, man wäre aber schnell wieder "draußen" usw und sofort. Ihr kennt das doch: Einer findet den und den doof, der nächste findet wieder den und den gut.... Aber trotzdem werde ich den Schritt wagen. Ich denke natürlich nur an Jonas Gesundheit, habe aber auch ein bißchen Sorge. Ich denke schon, dass die sich alle untereinander kennen und dass dann vielleicht gedacht wird, ich übertreibe. Na, warten wirs mal ab. Ich danke euch jedenfalls für Eure lieben und aufmunternden Worte! Viele Grüße und viel Sonne am Wochenende Pauline Ich erkundige mich mal, ob es noch Alternativen gibt.
Hallo Pauline! Ich würde wechseln! Wir haben beispielsweise bei unserem Kinderarzt die RS-Impfung ohne, ihn drauf ansprechen zu müssen, in den ersten 2 Lebensjahren bekommen- und Lennart war auch nie beatmet worden. Ein Inhalationsgerät gab es bei der ersten Erkältung und auch sonst bekomme ich ohne Probleme alles aufgeschrieben, was ich brauche (Einlagen, Krankengymnastik, Ergotherapie, etc.) Nach dem, was du schreibst, kann es bei einem anderen Kinderarzt nur besser werden. Alles Gute, Heidrun
Hallo Du! Also selbst wenn Du eine total überängstliche Mutter sein solltest würde ich mir einen Arzt suchen, der besser mit Euch umgeht, als Eurer. Gerade Kinderärzte müssen dem Rechnung tragen, dass man als Mutter verunsichert ist und ja nur das Beste für die Kleinen will. Ich gehe mit meinem Kind deutlich schneller und häufiger zum Arzt, als ich selbst gehe, wenn mir was fehlt. Probier doch wirklich einfach einen anderen aus und wenn der noch schlechter sein sollte kannst Du doch immernoch zurück. Liebe Grüße Charly
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