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Bald Jährig und alles kommt wieder hoch

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Hallo Ich heisse Ursula und bin Mama von einer 17 Jährigen Tochter und 11 1/2 Monate alten Zwillingsmädchen. Die Schwangerschaft mit dem Doppelpack war alles andere als schön. In der 24 SSW musste ich Notfall in die Frauenklinik. Ich hatte Wehen. Dort wurde festgestellt das die Baby's über die gemeinsame Plazenta einen Blutkreislauf bildeten. Das eine Baby hatte zu wenig Blut und das zweite zu viel. Für Beide bestand Lebensgefahr. Also musste ich mit zwei kurzen Unterbrüchen im Spital bleiben bis zur Geburt. Die ganze Zeit hatten wir sehr viel Angst um das Leben unserer Baby's. Wir wurden auf alles Vorbereitet sogar auf den Tod der Beiden. Aber wir haben durchgehalten und in der 36. SSW musste dann Eingeleitet werden weil das kleinere Baby nicht mehr an Grösse und Gewicht zu nahm. Ich konnte meine Süssen normal Gebären. 12 1/2 Stunden nach der Einleitung waren Beide auf der Welt (1750g, 44cm und 2215g und 46cm). Ich durfte sie kurz ansehen und dann wurden sie in die Isolette gelegt und auf die Neonatologie gebracht. Ganze 7 Std. musste ich warten bis ich zu meinen Babys durfte. Da lagen sie in den Brutkästen so winzig klein und ganz alleine jede in einem. Ich durfte sie nicht in den Arm nehmen. Sie konnten selbständig Atmen und hatten lediglich eine Magensonde und die sonstigen Überwachungskabel. Ich war so traurig weil sie nicht zusammen sein durften und ich sie nicht zu mir nehmen konnte. Alles ist gut gegangen und nach 14 Tagen durfte ich BEIDE nach Hause nehmen. Es geht den Zwillingen gut. Sie sind gesund und quietschfidel. Vielleicht etwas klein und schmal aber sie robben fröhlich durch die Wohnung und plaudern den ganzen Tag. Sie spielen herzig miteinander und haben sich ganz fest lieb. Doch diese lange, stressige Zeit von 12 Wochen die wir mit dieser Angst leben mussten, hat wohl etwas in meiner Seele hinterlassen. Kennt das auch jemand von euch?


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Hallo, ja, bei mir war dies letztes Jahr auch so. Unser Kleiner ist jetzt zwei Jahre alt geworden und dieses Jahr habe ich nur noch selten darüber nachgedacht. Doch letztes Jahr habe ich es doch irgendwie noch einmal seelisch bzw. gedanklich durchlebt. Ich denke man sollte es auch nicht verdrängen, sondern dazu stehen, dass man sehr viele Ängste hatte....und dann kann man diese Erlebnisse wohl besser verabeiten.. Lieben Gruß Helga


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Hallo! Bei mir wars so ähnlich. Am 23.04.04 7 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin hatte ich einen vorzeitigen Blasensprung, als ich in eine Karotte (war damals mit Erdbeeren mein Lieblingsessen) biß. Sofort hat mein Mann die Rettung gerufen und ich wurde in die Klinik gebracht, in der ich zur Geburt angemeldet war. Dort herrschte Vollbetrieb. Sie verabreichten mir die erste Lungenreifung-Infusion und dann wurde ich mit der nächsten Rettung ins nächste Spital gebracht, da das erste Spital für Frühchen-Geburten nicht ausgerüstet ist!!! (Hat mir übrigens niemand bei den Kontroll-Untersuchungen gesagt!) Im zweiten Spital, nach einer Untersuchung wurde mir erklärt, daß es den Zwillingen gut gehe, daß man die zweite Lungenreife-Infusion abwarten wolle, daß ich Wehenhämmer bekäme und noch 24 Stunden durchhalten solle. Wehen hatte ich bis dahin nicht, auch keine Schmerzen. Am nächsten Morgen allerdings, kurz vor der Visite verspürte ich Bauchschmerzen. Das wurde vom Arzt allerdings negiert und ich wurde aufgefordert weiterhin abzuwarten und vor allem liegen zu bleiben. Als die Schmerzen immer schlimmer wurden, habe ich dann auf einen sofortigen Eingriff bestanden. Ich wollte einen Kaiserschnitt, und den sofort. Der Arzt meinte, ich solle mir doch eine natürliche Geburt überlegen. Ich wollte aber sofort einen Kaiserschnitt - und siehe da, als dann die Auswertung der Blutwerte kamen, hatten wir auf einmal einen Notkaiserschnitt. Alle ranten nur mehr so schnell wie sie konnten in Richtung OP-Raum. Meine Töchter kamen mit 1.700g/43 cm und 1.900g/43 cm am 24.04.04 in der 33+0 SSW zur Welt. Ich dachte, das schlimmste sie vorbei, als ich die zwei nach 3 Stunden in der Intensiv-Station sehen konnte. Aber ich hatte mich geirrt... Am nächsten Tag wurde mir erklärt, meinen Kindern gehe es "zu gut" um hier zu bleiben und sie wurden in ein anderes Spital verlegt.(Und das obwohl eine der zwei eine Lungenentzündung hatte!). Ich allerdings mußte im anderen Spital bleiben, da in dem Spital in dem meine 2 waren, keine Versorgung für operierte Mütter vorhanden ist. Ich pumpte mehrmals täglich unter Tränen die Milch für meine Babys ab (dieser Raum befindet sich in der normalen Wöchnerinnen-Station, die dort ihre Kleinen wickeln!!!!) und mein Mann mußte die Milch dann in der Kühltasche mit dem Taxi (weil so schnell, wie möglich) ins andere Spital bringen. Nach einer Woche wurde ich aus dem Spital entlassen und mein erster Weg war natürlich zu meinen Babys. Sie waren so klein, so zerbrechlich und doch so stark. Auf der Intensiv-Station dieses Spitals ging es den 2 sehr gut. Sie durften sehr schnell ad libidum essen, also wann und so viel sie wollten, da sie die vorgeschriebene Tagesmenge problemlos erreichten. Ich durfte sogar stillen, und das wurde nicht mitgerechnet, eben weil sie so brav aßen. Die Schwestern teilten uns auch mit, daß unsere Kinder sehr nachtaktiv seien, also am Tag eher wenig tranken, aber die Menge problemlos in der Nacht aufholten.Die letzten 3 Tage waren sie sogar zusammen in einem Bettchen... es war wirklich wunderschön zu sehen, wie man sich um meine Kinder bemühte.. und ich dachte, jetzt sei das schlimmste überstanden. Doch ich sollte mich irren: Nach insgesamt 2 Wochen Intensiv-Station wurden meine Kinder eine Türe weiter auf die Früh- und Neugeborenen-Station verlegt. Doch dort herrschen andere Sitten: Dort werden im 3-Stunden-Takt alle Kinder zwangsgefüttert. Im Falle meiner 2 wurde die vorgeschriebene Menge von 7x35 ml in der Intensiv-Station (wie gesagt ad libidum) auf 7x50 ml FIX in der Früh-und Neugeborenen-Station erhöht. Man stelle sich vor, man muß von einem Tag auf den anderen um 50% mehr zu sich nehmen, und das fix alle 3 Stunden ... und zwischen 23 Uhr und 5 Uhr war tote Hose, also kein Fläschchen, kein Tee, nichts!!! Das Stillen haben sie mir dort bereits am ersten Tage abgewöhnt, da sie mir laufend gedroht haben, wenn die Kinder die Menge nicht essen, bekommen sie wieder eine Magensonde - und das Trinken aus der Flasche ist ja bekanntlich nicht so anstrengend. Weiters wurden meine Kinder 3x! in der Woche gebadet. Ist sicher bei Kindern, die nicht ganz 2.000 g wiegen eine sehr wichtige Pflegevorschrift. Nach 5 Tagen Früh- und Neugeborenen-Station war ich einem Nervenzusammenbruch nahe und meine Kinder waren überfordert. Dank der Hilfe der Spitalspsychologin konnten wir nach diesen 5 Tagen die Früh- und Neugeborenen-Staion verlassen und ich bin mit meinen zweien in ein "Mutter-Kind-Zimmer" auf einer internen Station des Spitals gezogen. Dort waren wir noch 10 Tage und es ist uns dort sehr, sehr gut gegangen. Die Schwestern haben mir geholfen, alles gezeigt, was wichtig ist und mir eine gewissen Sicherheit gegeben, die mir in den 5 Tagen zuvor genommen wurde. Nach insgesamt 4 Wochen Spital konnte ich meine Mädchen am 21.05.2004 nach Hause nehmen. (mit Monitor) Jetzt geht es uns sehr gut, die zwei wiegen ca. 7.000 g und sind unwahrscheinlich süß. Ich bin heute sehr glücklich, aber diese 4 Wochen werde ich nie vergessen. Bettina P.S. Die Mutter-Kind-Pässe mußte ich am 23.04.2004 bei der Einlieferung ins Spital der Rettung übergeben und am Tag der Entlassung, also am 21.05.2004 habe ich sie dann erst wieder zurückbekommen.


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bei mir war es am 21.11.04 ein jahr her. meine maus kam in der 28.ssw mit 1130g und 37cm zur welt. es kommt auch heute noch oft vor, dass ich manchmal einfach losweine. ausgelöst, durch irgendeine babysendung im tv, oder das erste foto von meiner tochter, oder wenn wir an ihrem geburtskrankenhaus vorbei gehen usw. wichtig ist, dass man jemandem zum reden hat. alles liebe


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Hallo Ursula.... ich kann dich gut verstehen. Bei unseren max war auch alles anders gekommen als geplant. Er ist in der 33.SSW geplant geholt worden, weil er Herzproblemchen hatte, die , wenn er nicht so schnell entbunden worden wäre, bei ihn zu Tode oder zum Spenderherz geführt hätten. Man hat also ehr die Unreife in kauf genommen als die Herzprobleme. Entstanden ist das alles durch meinen doofen Diabetes. Max hat bei der Geburt 3420 gramm gewogen und war 47 cm groß !!!!! Er lag auch in der isolette und ichhabe ihn das erste mal gesehn, 26 Stunden nach der Geburt, hatte leider Vollnrkose. das erste mal auf en Arm nehmen ( Känguruhn) durfte ich ihn mit 7 tagen, da er lange beatmet war und nach der Extubation heftige O2-Abfälle hatte. Nach insgesammt 4 Wochen, am 26. Dezenber 03 durften wir unser Weihnachtsgeschnek mit nach Hause nehmen. Max hatte Mittwoch (01.12.) Geburtstag und alles ist irgendwie wieder hoch gekommen,vor allem zur Geburtszeit um 12:3 Uhr...alles ist nochmal so vor eienm abgelaufen undich hab Rotz und Wasser geheult! Aber das hab ich öfters, hab noch viel dran zu knabbern. Aber max ist quietschfidel, von einem Frühchen merkt man nix mehr, er robbt und läuft in seinem Laufgitter..nur noch ein kleiner Reflux, der aber besser wird! Wir sind überglücklich, so einen süßen lieben kleinen Kerl zu haben. Euch alles GUte und iele grüße isabell mit max


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Vielen Dank für eure Antworten! Das hat mir wirklich sehr geholfen. Also steh ich nicht alleine da mit meinen Gefühlen die erst mal verarbeitet sein müssen. Ahh das tut gut zu wissen! Gut ich werd mal alles rauslassen dann ists dann hoffentlich vorbei. Danke für den Tipp.


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Hallo Ursula, meine Tochter mußte letztes Jahr im November ohne Vorwarnung wegen einer vorzeitigen Plazentalösung mit einem sofortigen Not-KS unter Vollnarkose geholt werden. Weil ich so viel Blut verloren habe, konnte ich sie erst nach 3 Tagen zum ersten Mal sehen, danach war sie 8 Wochen in der Klinik. (Beatmung, Hirnblutung, Bluttransfusion, Infektion...) Es ist jetzt über ein Jahr her, und es ist besser geworden, aber es tut mir immer noch weh. Am schlimmsten ist für mich, dass es eine Vollnarkose sein mußte, und dass es so komplett ohne Vorwarnung passiert ist. LG und Dir alles Gute, Katrin