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Lebt von euch jemand wissentlich mit einem Aneurysma?

Lebt von euch jemand wissentlich mit einem Aneurysma?

Nordlicht2

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Hallo zusammen,ich bin knapp 60 Jahre alt und war vor einer Woche im CT um eine Lungenembolie auszuschliessen. Die Lungenembolie hatte ich zum Glück nicht, aber als Nebenbefund habe ich eine aneurysmatische Aufweitung der aufsteigenden Aorta von 4,2 cm mit auf den Weg bekommen. Seitdem geht es mir psychisch richtig schlecht. Wenn ich nachts nicht schlafen kann, googel ich stundenlang um irgendetwas hoffnungsvolles zu finden. Aber ich finde leider nichts. Alles was ich lese, läuft auf eine sehr schwere Herzoperation raus. Ich merke, dass ich mich da sehr reinsteiger in meine Angst. Wir möchten in 2 Wochen nach Spiekeroog fahren und ich überlege jetzt schon, falls da irgendetwas passiert, ist überhaupt kein Krankenhaus in der Nähe. Gedanken, die ich noch nie im Leben hatte. Ich möchte auch nicht mit meinem Mann über meine ganzen Gedankengänge (die den ganzen Tag kreisen) reden, um ihm nicht noch größere Sorgen zu bereiten. Gibt es hier jemanden, der von seinem Aneurysma weiß und mir von dem Umgang damit erzählen kann? Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir eure Erfahrungen mitteilen würdet. Vielen Dank!  


Bosna

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Antwort auf Beitrag von Nordlicht2

Ich drücke dich mal. Ich kann dich voll verstehen , dass deine Gedanken nur noch darum kreisen. Was sagen denn die Ärzte. Ist nur eine riskante OP möglich?  Meine Schwiegermama hatte vor 2 Jahren Schwindelanfälle. Irgendwelche Kristalle haben sich im Ohr gelöst. Auch da wurde im KH ein CT gemacht. Sie fanden 2 Aneurysmen. Sie liesen ihr die Entscheidung. Eine Hirn OP könnte schwerwiegende Folgen haben. Aufgrund des hohen Alters (80) entschied sie nichts machen zu lassen. Ist natürlich ein anderes Alter als bei dir. Da das Leben in dem Alter sehr beschwerlich ist denkt sie nicht mehr so oft daran.  Alles Gute für dich.  


insel.omi

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Ich kann dich gut verstehen, bei solch einem Befund hätte ich auch große Angst. Was hat denn der Arzt dazu gesagt?  Wurdest du nicht ausführlich aufgeklärt und beraten? Bei mir wurde vor 4 Jahren als Zufallsbefund eine leichte Verengung der Halsschlagader festgestellt. Meine damalige und folgende Hausärztin ( beide haben inzwischen altersbedingt die Praxis geschlossen ) , waren darauf nicht weiter eingegangen . Jetzt erst hat mir mein neuer Hausarzt ASS 100 verschrieben. Ich hatte vorher auch Bedenken, sie dann wieder weggeschoben, ich hätte schon eher mal nachhaken sollen. Alles Gute für dich. Sprich nochmal mit deinem Arzt. L.G.


bea+Michelle

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Was haben die Ärzte denn gesagt?   Ich drück dich mal unbekannterweise.


Nordlicht2

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Vielen Dank für eure Antworten. Die Ärzte im Krankenhaus haben mir gar nichts davon gesagt. Als ich das Krankenhaus verlassen habe, dachte ich dass alles in Ordnung ist. Zuhause habe ich dann irgendwann den Entlassungsbericht überflogen und habe diese Diagnose entdeckt. Ich habe dann sofort den behandelnden Arzt angerufen, der auch Kardiologe ist, und nachgefragt. Er sagte mir nur, dass die Erweiterung ja noch klein sei und ich in ca. einem Jahr zur Kontrolle zum Kardiologen gehen soll. Mehr nicht.  


bea+Michelle

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Ich würde dann vielleicht noch einen anderen Kardiologen besuchen,  Vielleicht kannst du kommen mit Wartezeit, wenn du sagst, das dir das schwer im Magen liegt.  Aber da sie dir das nicht persönlich gesagt haben, würde ich meinen, das es vielleicht wirklich nicht ganz sooooo "schlimm" ist.  (das es schlimm ist, keine Frage)


mareen283

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Ein Aortenaneurysma von 4,2cm ist kein schlimmer Befund. Dein Kardiologe hat recht, wenn er jährliche Kontrollen befürwortet. Wichtig ist, dass Du mit dem Rauchen aufhörst, wenn Du rauchen solltest und der Blutdruck gut eingestellt ist. Die Gefahr des Platzens steigt mit dem Durchmesser des Aneurysmas. So hat ein Aneurysma mit einem Durchmesser von 6 cm ein Risiko von ca. 8% im Jahr für eine Ruptur, während bei 8 cm das Risiko schon bei ca. 40 % im Jahr liegt. Eine Operation wird ab einen Durchmesser von 5,0 bis 5,5 cm empfohlen, auch immer ein bisschen abhängig von seiner genauen Lage und Ausdehnung, zum Beispiel im Bereich der Nierenarterien. Wenn es Dir solche Panik macht, solltest Du dringend einen Profi für die Psyche kontaktieren, da auch Angst ein ganz schlechter Begleiter ist, da sie den Sympathikotonus steigert und in der Folge durch Schlafstörungen und Stress der Blutdruck steigen kann und damit das Aneurysma Gefahr läuft, sich weiter auszudehnen.  Es schreibt sich leicht "Entspann Dich!", wenn Du das Gefühl einer tickenden Zeitbombe in Dir hast - aber bei 4,2cm ist höchstwahrscheinlich nichts akutes zu befürchten!  


Trini

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Bei mir wurden beim letzten Saging (2021) auch zwei kleine Aneurismen gefunden. Da Keiner mich darauf angesprochen hat, gehe ich davon aus, dass sie harmlos sind. Man sollte halt keine Befunde lesen, die für Ärzte bestimmt sind! Du hast ja sogar die Auskunft eines Kariologen, dass kein Handlungsbedarf besteht. Ich wünsche dir einen wunderschönen entspannten Urlaub!!!   Trini


Lillimax

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Huhu, die Ärzte haben dir vermutlich deshalb nichts gesagt, weil das wohl ein recht häufiger Befund ist, solange die Erweiterung nicht sehr groß ist. Ich würde das Ganze aber als Warnschuss sehen. Und es zum Anlass nehmen, meine Lebensweise zu optimieren. Tatsächlich ist ein normaler Blutdruck wichtig und die Vermeidung oder der Abbau von Gefäß-Plaques (Arterienverkalkung). Beides erreichst du durch moderates Ausdauertraining (mehrmals die Woche leichts Joggen oder längeres, zügiges Walken) plus Ernährungsumstellung. Ideal ist die (sauleckere) Ernährungsweise, wie sie die NDR-Ernährungsdocs empfehlen: Low Carb mit wenigen, aber wertvollen Kohlehydraten (nur 1 X täglich etwas aus Vollkorn oder Hülsenfrüchten), ohne Zucker und Wurst, mit wenig Fleisch und sehr viel Gemüse, wertvollen Ölen (Leinöl), Nüssen und etwas Fisch, Ei, gesäuerten Milchprodukten. Rezepte bei den NDR-Ernährungsdocs (einfach googeln). Schon nach nur wenigen Monaten führt das zur Gewichtsabnahme, der Blutdruck normalisiert sich oft ganz, und Plaques (Ablagerungen) in den Arterien werden abgebaut. Ich weiß, das ist eine große Umstellung, aber sie ist möglich, und sie lohnt sich. Vor allem nimmt es dir Angst, wenn du das Fortschreiten der Erweiterung selbst stoppen kannst. Es gibt dir Kontrolle über deinen Körper zurück und die unheimlich wertvolle Erfahrung, dass du Dinge selbst beeinflussen kannst. Ich selbst bin 58 und habe wegen zweier anderer chronischer Erkrankungen ebenfalls die Ernährung komplett umgestellt sowie mit dem Joggen angefangen (sehr langsam, anfangs nur wenige Meter). Inzwischen ist es wider Erwarten mein liebstes Hobby, weil es mir so gut tut. Und das typisch deutsche Essen von früher (viel Brot, Kartoffeln, Nudeln, Wurst und Zucker) schmeckt mir heute gar nicht mehr. Der Körper lernt wirklich um und merkt auch bald, was ihm tatsächlich gut tut. Weißt du, fast alles im Leben ist ja zu etwas gut. Vielleicht musstest du jetzt diesen Schockmoment erleben, um mit einer Kurskorrektur bei deiner Lebensweise wirklich gesund alt zu werden. LG


Shanalou

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Antwort auf Beitrag von Lillimax

Nicht jeder der ein Aneurysma hat, hat Probleme mit dem Gewicht oder Blutdruck. Low Carb ist auch nicht für jeden sinnvoll.


Shanalou

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Sei froh über diesen Zufallsbefund! So bist du unter ärztlicher Kontrolle und es kann entsprechend reagiert werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass dir deshalb etwas Schlimmes passiert, verkleinert sich dadurch. 


Junijunge

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Hallo Du Liebe, mach Dir nicht zu große Sorgen. 42 mm ist wirklich noch nicht bedenklich, sollte aber beobachtet werden. Geh einfach regelmäßig zur Kontrolle. Viele Erfahrungsberichte kannst Du im Forum Die Herzklappe lesen. Die meisten dort haben mit Themen rund um die Aorta zu tun. Ich hatte einen anderen Zufallsbefund, höchstgradig undichte Mitralklappe und nichts davon gemerkt.... Das musste gemacht werden, weil keinerlei geänderte Verhaltensweisen oder oder Ernährungstipps diese Klappe wieder dicht gemacht hätten. Und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man auch eine Herz-OP hervorragend überstehen kann, wenn sie denn nötig ist. Ich hatte auch Sorge, dass ich da gefühlt kerngesund hineingehe und hinterher ewig für die Erholung brauche, aber dem war nicht so. Ich war eigentlich nach zwei, drei Wochen ausreichend einsatzfähig. Eben weil ich vorher noch so fit war! Für Ärzte ist das reinste Routine, auch der Ersatz eines Teils der Aorta ist keine große Sache für sie und bei rechtzeitiger und geplanter OP auch nicht besonders riskant. Aber der Gedanke schreckt natürlich ab, keine Frage. Nur glaube ich, dass Du an OP noch lange nicht denken musst! Genieß lieber Deinen Urlaub!


Mamamaus97

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Der Beitrag ist zwar schon ein halbes Jahr her aber ich berichte mal: Meine Mom hatte ein recht großes Aneurysma. Es lag zerebral sehr ungünstig und war recht groß. Sie haben bei ihr im Rahmen einer Hirn OP das Aneurysma mit mini Metall Platten stabilisiert und "behandelt". Sie sind über die Aorta im Becken hoch ins Gehirn "gewandert" und haben dann sozusagen 3 Platten setzen wollen. Nachdem die 2te Platte gesetzt war, mussten sie aufhören da sie auf das Narkosemittel reagierte (maligne Hyperthermie). Sie hat keine Folgen - entgegen der Aussichten auf Sprachprobleme und andere kognitive Einschränkungen - davongetragen. Sie wurde in der Schlossparkklinik in Berlin operiert... und trotz der Tatsache das nur 2/3 gesetzt werden konnten ist alles seither in MRTs super. Sie war 45 Jahre alt zum Zeitpunkt der OP. Für sie war es die richtige Entscheidung da die Angst, es könnte jederzeit platzen und sie wäre dann sofort tot, sie stark beeinträchtigt hat. Sie fühlt die Platten manchmal - z B beim Haare föhnen (aber die Ärzte teilten ihr wiederholt mit, dass das ja nicht sein kann...).  Jeder entscheidet aber selbst für sich! Deine Gedankengänge - die du beschreibst - sind völlig normal in einer solchen belastenden Situation. Du kannst dir auch professionelle Hilfe / Unterstützung zum Umgang und Verarbeit holen (unabhängig deiner Entscheidung bzgl des weiteren Vorgehens zur Behandlung). Du triffst für dich zu gegebener Zeit schon die richtige Entscheidung!! Fühl dich gedrückt. Alles Gute! 🍀