MamaAnne
Moin! Die (natürliche) Geburt meiner Tochter ist drei Jahre her. Seit dem Tag der Geburt spüre ich am Ende des Brustbeins bei bestimmten Bewegungen eine Art Springen. Es fühlt sich an, als ob etwas hinter, am oder in direkter Nähe zum Brustbein springt oder über etwas anderes hergedrückt wird. Leider kann ich das Gefühl nicht besser beschreiben. Ich habe keine Schmerzen, aber ich kriege enormen Stress, wenn dieses Springen passiert, weil ich nicht weiss, was das ist und noch niemanden gefunden habe, der mir weiterhelfen kann. In den Wochen nach der Geburt war das Springen täglich deutlich spürbar. Dann wurde es allmählich besser und tritt heute nur noch phasenweise auf. Ich konnte noch keinen Trigger finden, aber bestimmte Bewegungen scheinen es zu begünstigen. Beispielsweise kann ich es schon bei leichtem Vornüberbeugen fühlen, praktisch wenn ich dann meinen Oberkörper selbst halten und noch etwas heben muss. Eine Rektusdiastase wurde ausgeschlossen. Derzeit werde ich wegen Verdacht auf chronische Gastritis behandelt. Wenn die Kur nichts bringt, will mein HA eine Magenspiegelung machen lassen, um andere Faktoren auszuschließen. Ich finde wirklich nichts zu diesen Beschwerden im Netz. Jedenfalls nichts, mit dem ich mich identifizieren kann. Kennt jemand dieses Gefühl oder kann mich in eine Richtung schubsen? Vielen Dank!
Hallo, hast du denn echte, chronische Magenschmerzen? Die Krämpfe und die Übersäuerung, wie sie für den Magen typisch sind, tun ja richtig gemein weh. Was du schilderst, scheint mir nicht nach solchen Schmerzen zu klingen. Ich würde mir die Magenspiegelung gut überlegen. Sie ist offenbar eher ein Verlegenheits-Angebot deines Arztes. Denn wenn man mehrfach mit Beschwerden zum Arzt geht, dann macht er natürlich irgendwann auch etwas. Aber nicht, weil er das unbedingt für nötig hält, sondern weil der Patient offenbar erwartet, dass er irgendetwas tut. Und dann kommt es sehr oft zu unnötigen Untersuchungen. Etwas Gefährliches im Magen verläuft ja auch keinesfalls über drei Jahre gleichbleibend bzw. bessert sich sogar. Sondern es würde sich längst stark verschlimmern. So etwas beginnt auch nicht am Tag der Entbindung, sondern verläuft schleichend. Was du beschreibst, klingt für mich harmlos. Vielleicht wurde durch die Schwangerschaft im komplexen Zusammenspiel aus Muskeln, Bauchfell und inneren Organen etwas leicht ausgeleiert oder verschoben, so dass es jetzt manchmal "klickt", wenn sich Gewebeschichten kurz stören oder "verklemmen". Wenn du keine wirklichen Magenschmerzen hast (die kennt man ja, du solltest sie eigentlich gut unterscheiden können), würde ich auch kein "Kur" oder sonst etwas einnehmen. Denn auch Medikamente (z.B. Protonenpumpenhemmer wie Pantoprazol, Omeprazol und Co) sind nicht harmlos. Sie fördern Infektionen, belasten die Nieren, können ihrerseits dem Magen schaden und tun noch paar weitere unschöne Dinge. Weißt du, der Körper ist keine Maschine. Es gibt manchmal komische Dinge, die sich nicht ganz klären lassen. Das geht auch Ärzten oft so. Es gibt tatsächlich viele Beschwerden ohne jeden Befund. Man muss sie z.T. auch nicht klären, sofern sie ganz offensichtlich nicht fortschreitend schlimmer und schmerzhafter werden, denn das täten sie, wenn es etwas Bedrohliches wäre. Unnötige Diagnostik und unnötige Behandlungen können hier sehr viel mehr schaden als nutzen. LG
Hallo Lillimax, Magenschmerzen habe ich nicht, allerdings kann eine chronische Gastritis auch gerne mal symptomlos verlaufen. Akute Gastritis geht mit diesen fiesen Magenschmerzen und noch viel mehr einher, das ist richtig. Chronische Gastritis kann schleichend verlaufen und sehr, sehr lange unerkannt bleiben. (Helicobacter p. wurden bei mir übrigens auch keine gefunden.) Ich denke, mein HA denkt an Gastritis, weil ich in dem Zusammenhang mit dem Springen oder Reiben auch von einem Druckgefühl im Magen und Schluckbeschwerden gesprochen hatte. Allerdings hatte ich das nur beiläufig beim Termin erwähnt und bringe das selbst eigendlich nicht mit dem Springen zusammen – beim Termin hatte ich gerade eine üble Erkältung hinter mir, und weil der HA nach noch weiteren derzeitigen Beschwerden außer dem Springen gefragt hatte, hatte ich das auch erwähnt 🤷🏼♀️ Ich teile deine Ansicht nicht, dass Bedrohliches über die Zeit zwingend schmerzhafter oder schlimmer werden muss. Auch vermeintlich harmlose Beschwerden können eine ernste Ursache haben, und da ich in meinem Leben jetzt noch einen Menschen mehr habe, für den es sich lohnt, gesund zu bleiben, möchte ich das lieber abklären lassen. Vielen Dank aber für dein Feedback! Ich hoffe natürlich sehr, dass es nichts ist 🤞
Huhu, ich bin bei meiner Vorrednerin. "Springen" ist ganz sicher kein Symptom für Gastritis oder Magenkrebs. Und nein, bei jungen Menschen verläuft eine Krebserkrankung nicht über Jahre hinweg gleichbleibend oder sogar mit Besserung, sondern verschlechtert sich schnell. Krebs oder ähnliches Schlimmes tritt auch nicht am Tag der Entbindung von heute auf morgen auf. Ich glaube, dass du vielleicht unter starken Krankheitsängsten leidest, das ist ja sehr verbreitet heute. Ich hatte das früher auch. Auch deine Schluckbeschwerden und das Druckgefühl sprechen für eine sog. somatoforme Störung. Denn je mehr du dich sorgst und auf deinen Oberbauch achtest, desto mehr Symptome kann dies produzieren. Psyche und Körper funktionieren so. Wenn man besorgt ist und den Körper beobachtet, produziert er fast immer neue schicke Symptome. Vermutlich gibt es da einen Mix aus anatomischen Gründen ("Springen" durch Veränderungen der Körpers durch die Schwangerschaft) plus somatoformen Beschwerden durch Angst. Solche Beschwerden nennt man auch funktionelle Störungen (= echte Störungen, aber ohne Krankheitswert). Sie sind sehr verbreitet. Lass es ruhig abklären, du bist offenbar der Typ, der das zur Beruhigung braucht. Aber geh mal davon aus, dass nichts dabei herumkommen wird. LG
Wurde denn mal ein Ultraschall von dem Bereich gemacht? Wenn Du das Gefühl hast, bestimmte Bewegungen lösen es aus, wäre mein - absurder- Gedanke, zu versuchen, den Ultraschall zu machen, wenn Du es spürst. Ist das "Springen" syncron mit dem Herzschlag? LG Muts