Mitglied inaktiv
Gestern hab ich erfahren, dass eine Freundin meiner Mutter Brustkrebs hat. Sie sagt, es sei noch ganz füh, so dass gar nicht operiert werden muss, nur Chemotherapie und Bestrahlung. Sie ist 60 Jahre alt. Wir sind ziemlich geknickt. Ist es üblich in solchen Fällen nicht zu operiern? Ich kenne das bisher nur von einer Frau bei der es schon sehr weit fortgeschritten war. OP war da wohl nicht möglich.
Das hängt vom Grading des Tumors ab. Wenn der eine geringe Teilungsrate hat und klein ist, kann er durch Chemo und Bestrahlung ganz verschwinden. Allerdings wird oftmals trotzdem nachoperiert nach der Therapie um auf Nummer sicher zu gehen. Die Behandlung wird von Tumorkonferenzen beschlossen, von daher wird das das Richtige sein.
Das beruhigt mich. Wir dachten nicht, dass die Ärzte ihr zu falschen raten. Wir hatten eher die Befürchtung, dass es schlimmer ist als sie sagt. Wäre natürlich auch ihre Sache. Hoffen wir das Beste!
So kenne ich es auch. Durch Chemo/Bestrahlung wird der Tumor verkleinert, aber auch wenn er danach nicht mehr nachweisbar ist rät man zur OP um sicher zu gehen. Dann aber wahrscheinlich brusterhaltend. Ich frage mich allerdings ob eine OP nicht gleich die angenehmere Lösung ist und dadurch könnte sie evtl. auf Chemo und vielleicht sogar auch auf die Bestrahlung verzichten? Nachfragen! So schlimm sind die OPs nicht. Auch nicht wenn es eine komplette Entfernung/Mastektomie ist. Habe das erst jetzt im Feb mit 44J. durchgemacht - OP/Mastektomie, aber ohne Chemo und ohne Bestrahlung. Für mich war es eine Lösung die ich als sehr gut empfand. Keine Fatigue, keine "seltsamen" Nebenwirkungen aufgrund von Chemo, keine täglichen Termine zur Bestrahlung mit evtl. Nebenwirkungen auf der Haut und insgesamt ein sehr geringes Rezidivrisiko. Mir ist nicht klar warum die brusterhaltenden OPs/Verfahren so propagiert werden. Wenn es nur ein DCIS ist, na gut da "nur" Krebsvorstufe. Frag Deine Freudin ob a) sie auf jeden Fall zur Chemo trotz OP raten b) eine komplette Entfernung bedeutet KEINE Chemo und KEINE Bestrahlung c) eine brusterhaltende OP bedeutet KEINE Chemo aber Bestrahlung Ich würde b) nehmen falls möglich. Hängt aber alles vom Krebstyp/Grading ab. Apropos - ich gehe auch noch immer in die Sauna. Niemand guckt blöd. Das ist wirklich nicht so schlimm. Und meine Gesundheit ist mir wichtiger als mein Busen. Ich habe nur 5 Wochen im Job gefehlt, weil ich einfach fit war. Die Chemo-Bekannten sind für fast ein Jahr beurlaubt. Wenn ich die Wahl habe zwischen Narben oder Chemo nehme ich die Narben. Aber es ist nicht jedermanns Sache sich mit dem Thema intensiv auseinanderzusetzen. Viele wollen ihre Ruhe und es einfach den Ärzten überlassen. LG Laufente
Puh, krasse Einstellung, Laufente. Ich bin erst Brusterhaltend operiert ( mein Ca war aber auch in der Achselhöhle ) und hatte wegen meines G3 Chemo, Bestrahlung und ein Jahr Herzeptin. Viele meiner Bekannten die ich durch den BK kennenlernen durften, haben seit ihrer Mestektomie erhebliche Lymphprobleme. Ich denke DIE Lösung gibt es nicht und ist individuell.
Ich muss jetzt mal ganz doof fragen: Ich dachte immer Mastektomie bedeutet, dass der Busen laienhaft ausgedrückt "leergeräumt" wird, und später (oder gleich?) mit Silikon- oder was-auch-immer-Kissen wieder "gefüllt" wird. Stell ich mir da was Falsches vor? So ganz ohne Busen wäre für mich echt schlimm , kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Es muss natürlich keine öffentlch antworten!
Man kann entweder nur die Brustdrüsen entfernen und den "Hautsack" lassen um damit eine neue Brust mit Silikon zu formen, oder man entfernt restlos alles. Aber selbst bei letzterem kann man hinterher noch einen Aufbau machen, dann wird vom Po oder Bauch Haut gewonnen und ein Busen rekonstruiert.
Die vollständige Entfernung heisst Ablatio. Deswegen hast Du durchaus recht mit Deinem Einwand.
Das kann ich bestätigen! Hab ein chronisches Brustwandödem nach der Amputation und das obwohl nur der Wächterlymphknoten entfernt wurde. Andererseits gab es bei mir mit mehreren Tumoren nicht mehr die Möglichjkeit einer brusterhaltenden OP.
für die Erklärung