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Wutanfälle Sohn, 4,5 Jahre

Wutanfälle Sohn, 4,5 Jahre

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Ich bin neu hier in diesem Forum. Zur Zeit weiß ich mit meinem 4,5 jährigen Sohn absolut nicht weiter. Will jetzt keine langen Vorreden machen, wenn ich alles im Detail erkläre, wird den Beitrag keiner mehr lesen. Jedenfalls bekommt er wahnsinnige Tobsuchtanfälle, wenn er nicht das bekommt was er möchte. Ich stecke ihn dann ins Schlafzimmer und lasse ihn erstmal ausbrüllen, das eskaliert dermaßen, dass ich schon Angst, was vorbeigehende Leute oder Nachbarn wohl denken, wenn sie das Gebrüll hören. Dazu knallt er die Tür ständig. Ich weiß nicht, ob es besser ist, gar nicht zu reagieren und abzuwarten, bis er sich abreagiert hat, oder ob ich immer wieder versuchen soll, ihn zur Vernunft zu bringen. Heute Vormittag war es wieder ganz schlimm (ist zur Zeit nicht im Kiga, da krank). Er schrie immer, er hat Hunger. Dabei hatte ich das Mittagessen auf dem Tisch, sogar mit Vanillesoße, die er liebt. Aber er wollte nur Gummibärchen. Er hatte aber schon heute Vormittag welche bekommen. Ich habe ihm dann irgendwann einfach seinen Schlafanzug angezogen und ihn ins Bett gelegt. Er ist dann nochmal leise aufgestanden und im Bad verschwunden um auf Toillette zu gehen. Jetzt schläft er und hat gar nichts gegessen. Was mache ich beim nächsten Anfall? Ist das in dem Alter normal, wird das irgendwann besser oder noch schlimmer? Ich habe heute zwischendurch wegen seinem Benehmen geweint, als er wieder im Schlafzimmer war. Habe dann erstmal mit meinem Mann telefoniert, was mich dann wieder etwas beruhigt hat. Ich hätte ihn so gern die Tage zu Hause einfach verwöhnt und in Ruhe verbracht, aber es ist einfach nicht möglich. Meine Tochter (2,5) war letztens auch krank einige Tage zu Hause, aber das war nicht annähernd so anstrengend wie mit ihm. Schonmal vielen Dank, fürs Mitüberlegen und Lesen.


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Hallo, ich leide mit dir. Hab auch einen 4,5 jährigen der momentan die (gefühlt) schlimmste Phase durchmacht. Er ist eh schon ein kleiner Wirbelwind, aber momentan kommen noch Wutanfälle dazu. Außerdem hat er Schimpfwörter für sich entdeckt (Kacka, doofe Mama/Papa und die Krönung war neulichst Arschl... da sollte er nur Zähne putzen...) Ich bin echt von den Socken, manchmal denke ich er ist zur Zeit nicht er selbst. Eine Woche lang war es ganz schlimm, das war in der Zeit wo er auch wie deiner krank war. Jetzt geht es langsam wieder etwas besser, hab auch teilweise durchgegriffen und Lieblingsspielsachen verräumt. Das hat ihn hart getroffen. Ich denk, da müssen wir durch, scheinbar ist das mal wieder die Zeit für einen entwicklungsschub. Daniela


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Vielen Dank für die Antwort. Es hilft mir schon sehr zu wissen, dass mein Sohn nicht irgendwie unnormal ist. Das gibt wieder etwas Kraft. Schimpfwörter hat er auch parat, gerade fällt mir aber kein konkretes ein. Arschloch hat er noch nicht gesagt. Aber er ermahnt den Papa ständig bei "sch..." - "Das sagt man nicht. Sonst kommt die Polizei." ;o) Das mit den Lieblingsspielsachen werde ich bei Gelegenheit auch mal anwenden. V. G.


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Hallo, meiner ist im ähnlichen Alter, er hat zwar nicht so oft Wutanfälle, aber manchmal dann eben doch. Ich sage ihm dann auch, er sollte jetzt erst einmal in sein Zimmer gehen, um sich zu beruhigen.Und wir haben ihm die 3. Wutregeln gesagt (immer mal wieder, und in ruhe, nicht während einer 'Attacke'): Anderen nicht weh tun, nichts kaputtmachen, sich selbst nicht wehtun. Und dann habe ich ihm Möglichkeiten aufgezeigt, wie er seine Wut loswerden kann: auf Kissen schlagen, in ein Tuch beißen, am besten klappt Zeitungspapier zerknüllen, da mache ich dann auch manchmal mit und sage: Jetzt zerknüllen wir das und sagen dabei einmal, was uns so wütend macht. Und dann lege ich los; anfangs hat er verwirrt geguckt, und dann mitgemacht und schon waren wir beide am Lachen. Manchmal kann er sich aber auch garnicht allein beruhigen, dann schreit er wild, und dann sagt er, er kann sich nicht beruhigen. Dann nehme ich ihn auch trotz wutanfall in den Arm und halte ihn ganz fest. Dann beruhigt er sich nach einiger Zeit. Die sind ja selbst oft verwirrter als wir über ihre Wutanfälle... Es gibt da das Buch: Lass mich nicht allein, wenn ich wütend bin, lohnt sich vielleicht für Dich auch?! ich wünsch' Dir jedenfalls starke Nerven!


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Das Buch kenne ich noch nicht. Vielen Dank, werde mich mal informieren.


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Hi, versuche nicht immer, es ihm recht zu machen. Kein Problem, ihm auch mal seine Lieblingssosse zu machen, aber prinzipiell ißt er, was auf dem Tisch steht, oder auch nicht. Wenn nicht, passiert ihm auch nix, dann hat er halt am nächsten Tag Hunger. Du musst ihn nicht verwöhnen. Nimm dir halt ab und zu Zeit für ihn. Schicke ihn nicht auf sein Zimmer, geh lieber selber weg, wenn es dir zuviel ist. Ich kenne das Prinzip "Auszeit fürs Kind" im realen Leben nur aus einer anderen Familie (Freunde von uns) aber da sehe ich nur Schreien des Kindes als Ergebnis, sonst nix, kann ich auch verstehen (aus der Sicht des Kindes) Wie geht es deiner Tochter? Knutscherchen an beide. Ciao Biggi


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Hallo! Mein Sohn war auch so in dem Alter und ist es etwas abgemildert heute, mit 9 Jahren, immer noch. Was bei ihm hilft, und wodurch es jetzt auch besser wird, ist Festhalten. (=fest in den Arm nehmen oder vorsichtig auf dem Bett festhalten) Im Grunde genommen ist das seine Art zu sagen: Hilf mir, ich komme gerade mit mir selbst nicht zurecht. Wenn man das Kind in einer solchen Situtation wegschickt, ist das genau das, was das Kind noch mehr in Verzweiflung stürzt. Leider habe ich das erst jetzt kapiert. Die Ersten sind halt doch die "Versuchskaninchen". Alles Gute Euch! "dsl5"


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Danke für die vielen Tips. Ich werde alles mal durchprobieren. Das Buch "Bleib bei mir, wenn ich wütend bin" (nicht: "Lass mich nicht allein, ..." konnte ich leider nirgends ausfindig machen. Es gab nur eine Auflage von 1998 und eine Neuauflage ist wohl auch nicht geplant. Habe mir aber jetzt das Buch "Das kleine Wutmonster" bestellt. Das hat auch prima Kundenbewertungen gehabt. Mal sehen, ob es auch uns was nützt. V. G.