M.
Hallo, wie macht Ihr das, wenn Ihr erfahrt, dass das Kind sich in der Kita nicht "gut benommen" hat? Bei uns läuft eigentlich alles gut, die Erzieher sind zufrieden, also kein Problem... Nur als mein Mann heute unseren Sohn (5 Jahre) abholte, wollte der gerade Mädels was wegnehmen und ließ sich wohl auch so einfach nicht von seinem Plan abbringen. Mein Mann sagte etwas dazu, und die Erzieherin hat ihm auch nochmal klar gemacht, dass das nicht geht, er abgeholt wird und jetzt bitte gehen solle. Ich finde so etwas immer total peinlich, das Verhalten schlimm und neige dazu, zu Hause nochmals ewig darauf rum zu reiten... Wie reagiert Ihr in solche Situationen? Danke für Eure Antworten. Bis bald. M.
Hallo, ich rate dir, solche Situationen locker zu nehmen. Sie sind absolut kindgerecht, nicht wirklich schlimm und schon gar nicht peinlich. Kinder lernen immer und überall und auch "gutes Benehmen" (darunter versteht ja auch jeder was Anderes...) will gelernt werden - aber wie, wenn nicht durch ausprobieren? Außerdem sehen Kinder die Welt mit anderen Augen, der Fokus liegt im Kindergartenalter noch sehr auf dem "Ich will - jetzt - sofort - ...", es fällt ihnen noch schwer, sich selbst bzw. ihre Gefühle zu kontrollieren. Gutes Benehmen steht nicht ganz oben auf ihrer Prioritätenliste... Wenn im Kindergarten etwas vorfällt, dann sollten m.E. in erster Linie die Erzieherinnen das klären. Wenn du (oder dein Mann) dabei bist und auch was dazu sagst, ist das ebenfalls o.k. - dann muss aber auch gut sein. Es hilft weder dir (du steigerst dich nur in das Thema rein, obwohl es objektiv gesehen sicher gar nicht so schlimm war) noch deinem Sohn (der fühlt sich über Gebühr angeprangert). Im Gegenteil, je mehr du auf einer Sache "herumreitest", desto eher schaltet er auf Durchzug, wenn du das nächste Mal loslegst. Ein kurzer, knapper Kommentar wie z.B. "Ich finde es nicht in Ordnung, dass du xy was weggenommen hast." reicht in der Regel, um ihm das "Fehlverhalten" zu signalisieren, ohne ihn bloßzustellen. LG, Anja
Ich unterschriebe da mal ganz deutlich bei ansaluli! Versuch mal, lockerer zu sein. Zeitnahe Reaktionen auf unerwünschtes Verhalten sind sinnvoll. Aber nicht irgendwelche Vorhaltungen, die auch noch aus Kindes Augen ohne Zusammenhang zu Hause gemacht werden. Warum ist dir das denn peinlich, wenn Dein Kind so ist wie alle anderen Kinder...? ;) Fühlst Du dich unter Druck, dass dein Kind übervorbildlich sein muss? Bist Du öfter mal kritisiert worden (gern machen ja Omas/Tanten/(Schmieger-)mütter mal ein unnötiges Fass auf) ?
Hihi....die Situation finde ich echt süß, da ich sie fast täglich erlebt habe...denn ich bin Erzieherin :-) Also peinlich muss es Dir auf keinen Fall sein, wieso denn auch? Kinder probieren aus und das ist ganz normal. Ich kann Dir nur den Rat geben, es zuhause nicht mehr zu diskutieren. Die Sache wurde im Kiga geklärt und damit hat es sich dann auch und so schlimm war es nun ja auch nicht. Also mach Dir keinen Kopf.
Ich danke Euch für Eure Antworten!!! Ja, ich weiß, das Problem liegt eigentlich bei mir... Ich erwarte, dass alles super läuft, keine Klagen kommen usw, usw., Ich bin selbst mit sehr viel Druck groß geworden und baue den leider, leider, leider auch selbst auf. Zur Folge habe ich momentan ein unzufriedenes, unglückliches Kind. Meine Reaktionen auf "Fehlverhalten" sind zum Teil bestimmt überzogen. Alles erscheint mir auch immer so super schlimm, wenn es mein Kind macht. Täten es andere, sähe das schon ganz anders aus. Ich weiß das, arbeite auch daran, aber manchmal kann ich es einfach nicht abstellen. Und je enger ich die Schraube ziehe, umso blöder läuft´s... Ich bin auch ein absoluter Regelfreak, was ja im Prinzip wahrscheinlich gut wäre- bin mir aber nicht sicher, ob es nicht eventuell zu viele sind und auch wieder mit zu viel Druck eingeführt werden. Ach Mann, alles nicht so einfach...!!! DANKE für´s Lesen und Antworten. M.
Hallo! Ja, da hast Du recht :-) Ich finds immer gut, wenn man schonmal merkt, dass das wesentliche Problem bei einem selber liegt und dann dran arbeitet. So geht es mir auch in verschiedenen Bereichen. Hab jetzt die Antworten der anderen gar nicht gelesen, da ich in Eile bin...viell. wiederhole ich jetzt nur... Ich finde Dir muss das gar nicht peinlich sein. Dein Sohn scheint sich ja nicht ständig "daneben zubehmen". Wenn Du noch nicht mal dabei warst, würde ich die Angelegenheit auf sich beruhen lassen. Inzwischen hat Dein Sohn nämlich sicher schon vergessen worum es überhaupt geht, da das Thema durch Papa und Erzieherin ja schon abgeschlossen war. Wenn bei meinen mal was gravierendes vorkommt (zum Glück ganz selten, puhhh...) und ich nicht dabei bin, bzw. den Bericht durch 2. Hand bekomme weil die Oma die Kinder abgeholt hat, dann spreche ich meine Kinder drauf an und lasse es mir von ihnen erzählen und das ist ihnen meistens dann so peinlich, dass sie gar keine Schimpfe brauchen, weil sie bis dahin selbst geschnallt haben, dass sie einen Bock geschossen haben :-) Ich muss mich auch oft dran erinnern, dass ich locker bleiben muss. "Richtig" erziehen ist gar nicht so einfach... Gruß, Ava
Hallo M., es ist gut, dass du dir darüber bewusst bist, dass es eigentlich an dir liegt - und weniger an deinem Kind! Regeln sind nur dann gut, wenn sie wirklich sinnvoll sind und wenn es nicht zu viele sind. Wenn du selbst mit so viel Druck aufgewachsen bist, ist es verständlich, dass du da nicht einfach so raus kommst. Eventuell solltest du dir Hilfe holen, denn oft ist es schwierig, allein aus dem Trott auszubrechen. Wie reagiert denn dein Mann in solchen Situationen? Ist er dir ähnlich oder viel lockerer? Vielleicht kannst du die Situationen auch mal mit ihm besprechen. Ihr könntet zum Beispiel einige sinnvolle Regeln aufstellen, die für das Kind verständlich sind (z.B. Hände waschen vor/nach dem Essen, Schuhe ausziehen, wenn man nach Hause kommt etc. - je nachdem, was euch am wichtigsten ist). Alles andere lernt er auch durch euer Vorbild, das dauert zwar, aber es wirkt besser als jede Ermahung. Und ich würde versuchen, immer (auch wenn es schwer fällt) mit einem Lächeln und viel Verständnis aufs Kind zuzugehen und zu verinnerlichen, dass es nichts tut, um euch zu ärgern, sondern weil es auf dem Weg zu einer eigenständigen Persönlickeit ist und viele Dinge lernen und ausprobieren muss und vor allem auch einen eigenen Willen braucht (den es erst mal GEGEN die Eltern ausprobiert, weil er zu denen am meisten Vertrauen hat - das ist doch auch ein Kompliment...), um später Dinge anzupacken und durchzuziehen. Zu viele Regeln behindern ein Kind, sich frei zu entfalten und die eigenen Möglichkeiten und die innere Stärke zu entwickeln, die es braucht, um später im Leben zu bestehen. Alles Gute, Anja
Hab jetzt nicht alle Antworten gelesen, aber ich kann dir ein wirklich gutes Buch empfehlen. Habs die Tage gelesen und meine komplette Erziehung (also die meiner Eltern) in Frage gestellt und zudem auch gemerkt in wie weit ich dieses schon an unserem Zwerg weitergebe. Aber das hat mich wirklich zum umdenken animiert. Jesper Juul Dein kompetentes Kind http://www.amazon.de/Dein-kompetentes-Kind-Wertgrundlage-Familie/dp/3499625334/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1295470501&sr=8-1
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