Elternforum Rund um die Erziehung

Was kann ich meinem Kind erzählen???

Was kann ich meinem Kind erzählen???

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Ich möchte Euch gerne malfragen,wie Ihr das so handhabt. Meine Tochter wird im September 3 . Wenn wir auf dem Speilplatz/bei Freunden o.ä. waren, erzählen wir oft imAnschluß daran,was so passiert oder vorgefallen ist.Beispielsweise, wenn einer ihrer Freunde einen Trotzanfall hatte, während unseres Besuches, greife ich das auf dem Rückweg schon ganz gerne nochmal auf und spreche mit ihr darüber. Sinngemäß in etwa: Da war aber der X ganz schön sauer als er nicht....durfte. Genauso sprechen wir auf dem Nachhauseweg über den Spielplatztag, welche Kinder dort waren, was sie gemacht haben usw. Nun hatten wir gestern eine Situation, die mich ins Zweifeln brachte. Ein Vater "erzog" seinen Sohn vor unseren Augen und schrie ihn fürchterlich an, zog ihn aus dem Sandkasten raus ( warum auch immer, habe irgendwie den Sinn nicht verstanden) und der Junge tobte daraufhin und schrie noch lauter als der Vater zuvor. Das Drama ging sicher zehn Minuten und meine Tochter schaute mich immer wieder an und sagte: Junge weint. Auf dem Nachhauseweg sprach ich mit ihr über den Vorfall und erklärte, dass der Papa von dem Jungen nicht sehr lieb war und dass ich schon verstehen kann, dass der Junge deshalb geweint hat. Kann ich das so erklären oder was meint Ihr? Sollte ich vielleicht eher beschwichtigen, indem ich dieser Situation nicht so viel Aufmerksamkeit schenke oder ist es gut, wenn meine Kleine auch von mir erfährt, was ich davon halte??? Bin gespannt auf Eure Meinungen und Erfahrungen PIGE


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Hallo also ich erzähle meinem Sohn zu so etwas NICHT meine eig. Meinung. Ich sage dann höchstens wir haben nicht mitbekommen warum der Papa des Jungen so böse war (hast du anscheinend nicht - oder? vielleicht hatte er in den Sand gepieselt o. Glasscherben angelangt, mein Sohn hat mit 3 oft Zigarettenkippen rausgefischt u. in den Mund gesteckt). viele Grüße


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Diese Wertung, dass der Papa nicht sehr lieb war, würde ich rauslassen. Wer weiß, ob der Junge nicht irgendwann in der gleichen Kindergartengruppe ist wie Deine Tochter, und wie er sich dann fühlt, wenn sie sagt: "Meine Mama sagt, Dein Papa ist nicht sehr lieb." Ich finde es sowieso schwierig, von einem beobachteten Verhalten (Papa schreit) auf einen Wesenszug (Papa ist nicht lieb) zu schließen, weil man eben nicht weiß, was den Papa nun dazu gebracht hat. Wenn Du drüber sprechen möchtest, dann schildere den Vorfall doch wertungsfrei, ähnlich wie Du ihn hier im Forum beschreibst: Er schrie den Sohn an und zog ihn aus dem Sandkasten, du weißt nicht warum. Du kannst verstehen, dass der Junge geweint hat, als er so angeschrien wurde. Dann kann sie Fragen dazu stellen, vielleicht reicht es ihr aber schon zu wissen, dass Du das Verhalten des Papas nicht verstehst und selbst nicht so handeln würdest.


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Ich rede aber noch mit meinem Kind als Mutter und nicht als der offizielle dpa-Ticker, oder? *ironieoff* Natürlich kriegen meine Kinder meine Bewertung der Situation mit und ab -kindgerecht, klar, aber im Hinblick auf mögliche gemeinsame Kindergartengefährten nichts sagen -öh... ernsthaft? Zivilcourage, oder was? Meine Kinder haben in solchen Situationen selbst nachgefragt, warum der Mensch so schreit. Üblicherweise habe ich nicht gesagt, "Du, weiß ich nicht, aber das wird schon seine Berechtigung haben, komm wir sehen lieber weg", sondern dass es falsch ist jemanden so anzuschreien, warum der Vater das wohl nicht anders machen kann, was Wut ist und dass Wut wichtig ist, aber der Umgang mit Wut anderen Menschen gegenüber etc. pp... Meine Kinder haben aber auch mitbekommen, dass ich dann zum sich entsprechend daneben benehmenden Menschen hin bin und (freundlich!) gefragt habe, ob er_sie Hilfe braucht. Dann habe ich zwei in eins: Einmal, dass mein Kind lernt, dass es selbst (vertreten durch mich) solchen Situationen nicht hilflos ausgeliefert ist und außerdem lernt der schreiende Mensch, dass sein Verhalten auffällt und sozial nicht anerkannt ist. In Kürze: Ja, ich spreche unbedingt mit meinen Kindern darüber. Es beschäftigt und belastet sie so oder so und es ist sinnvoll, wenn sie Worte dafür an die Hand kriegen UND eine Wertung und eben nicht mit einem instinktiv richtigen Gefühl im luftleeren Raum gelassen werden.


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Erlichkeit ist doch prima- du hattest kein gutes Gefühl dabei und würdest das bei deinem Kind nicht so machen. Deine Tochter hat gezeigt, dass sie die Situation auch grausam fand. Dann erkläre ihr, dass dich es auch traurig macht, wie er mit dem Jungen umgegangen ist und manche Väter einfach Fehler machen. Vielleicht hat der Junge ja eine liebe Mama. Aber dem Vater nicht recht oder kehr das unterm Tisch. Dein Kind hat Interesse gezeigt und ist doch prima, dass sie so empathisch ist. Mach das nicht kaputt, sondern bleib dir und ihr gengenüber erlich!


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@Miebop: BRAVO BRAVO BRAVO!!!!!! Es gibt viel zuviele Menschen die einfach wegsehen, sogar wenn etwas schlimmes passiert. Und dass ein Vater sein Kind in aller Öffentlichkeit so zur Sau macht ist einfach überhaupt nicht OK. Das hat die Mutter gespürt und das Kind auch. Ich würde ein solches Verhalten vor meiner Tochter auf gar keinen Fall verharmlosen oder diesen Vater auch nur irgendwie rechtfertigen. Und genauso kann man das dem Kind auch erklären. Finde ich sogar sehr sehr richtig, denn es gibt wie gesagt, genügend Menschen, die nicht hinsehen.


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Miebop, das hast Du toll formuliert! Und ich würde auch JEDERZEIT MEINE GEFÜHLE ausdrücken,dem Kind gegenüber wie bereits erwähnt sicherlich "kindgerechter" als gegenüber meinem Mann beispielsweise. Ich finde Deine Einstellung genau richtig, so handhaben wir es auch. Mir persönlich käme nie in den Sinn, dem Kind gegenüber nicht aufrichtig zu sein. Reaktionen Anderer wären mir dabei so was von egal. Mein Kind soll wissen, was ich von alltäglichen Dingen im Leben halte und dazu gehört eben auch, über Menschen und ihre Launen, Angewohnheiten und Umgangsformen zu sprechen. Weiter so, Ihr seid auf dem RICHTIGEN Weg damit! Linda