Elternforum Rund um die Erziehung

Unsere 3-jährige und ich (lang)

Unsere 3-jährige und ich (lang)

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo! Unsere 3,5 jährige Tochter Rebekka stellt mich momentan immer wieder vor neuen Herausforderungen, und ich weiß manchmal echt nicht, wie ich diese lösen kann. Sie ist seit einiger Zeit extrem eifersüchtig auf ihre kleine Schwester (20 Monate). Sprich, alles, was die kleine Maus hat, will sie haben. Wenn sie der Kleinen etwas "abluchst" und ich dann mit Elisabeth einen Alternative für sie suche, gibt Rebekka ihr das "Ergaunerte" zurück und will das andere haben. Sie streiten wirklich um alles - manchmal denke ich, Rebekka hat Angst, ein Gramm weniger Zuneigung zu bekommen, als ihre Schwester. Dazu muss man sagen, dass Elisabeth ein sehr forderndes und pfiffiges Kerlchen ist, das sehr viel von meinen Kräften aufbraucht - von Anfang an und jetzt mit den extremen Trotzanfällen mindestens genau so. Aber ich habe Rebekka immer Platz nur für uns zwei geschaffen - wir gehen einmal in der Woche Musikschule und einmal gemeinsam Turnen. Sie darf auch länger aufbleiben als ihre kleine Schwester und wird als Größere gelobt und bekommt auch bestimmte Dinge mehr. Auch eigene Kuschelzeit mit mir hat sie täglich. Im Kindergarten (seit September) hat sie sich gut eingelebt und fühlt sich dort sehr wohl. Sie hat Freundinnen, macht mit und will Mittags manchmal noch bleiben. Trotzdem ist sie (oder besser sind wir) oft so schwierig, beleidigt, überhaupt nicht kompromißbereit, überdreht, ich fühle mich manchmal wirklich als echte Versager-Mami. Dann fragt sie auch immer wieder, Mami hast Du mich lieb oder Mami ich habe dich lieb und ich habe Angst, dass sie wirklich daran zweifelt. In manchen Situationen ertappe ich mich dabei, dass ich von ihr erwarte, zu "funktionieren", wie es von mir erwarten wurde - und ich es auch erfüllt habe - und bin erschrocken. Weil dieses Gefühl will ich nicht für sie, dass soll sie nie denken und fühlen, dass es nur wichtig ist, dass sie funktioniert. Manchmal ist es, als hätten wir keinen guten Draht zueinander und dass macht mich traurig, weil ich sie unendlich lieb habe und nur will, dass sie glücklich ist. Obwohl ich nicht glaube, dass sie unglücklich ist, aber irgendwie ist halt eine Disharmonie drinnen. Ich weiß auch, dass sie 3,5 ist und nicht 20 und dass wahrscheinlich viel an mir liegt - und genau das will ich ja ändern. Kennt jemand dieses Gefühl, dass es irgendwie hinten und vorne zwickt - udn wenn ja, wie kommt man da wieder raus? lg und danke fürs Zuhören Iris


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Ich weiß nur theoretisch, was Eifersucht unter Geschwistern ist, denn zwischen meinen beiden (18 Monate auseinander, jetzt 3 und 4,5) gibt es so was nicht. Und das obwohl - oder gerade weil - keines der Kinder extra Mama- oder Papazeit hat. Wenn wir kuscheln, dann mit beiden Kindern. Außer natürlich, eins will nicht. Wenn wir spielen, dann gehen wir zwar schon auf die unterschiedlichen Interessen und Fähigkeiten ein, aber wir versuchen immer auch, das andere Kind zu integrieren. Ich weiß, dass diese Extrazeiten grundsätzlich empfohlen werden. In unserer Familie legen wir aber Wert darauf, dass die Kinder untereinander auch eine starke Bindung aufbauen, und lernen, auf die Bedürfnisse des Geschwisters einzugehen. Kann sein, dass wir einfach Glück hatten, und die beiden sich auch ohne unsere "Einmischung" sehr geliebt hätten. Auf jeden Fall klappt das bei uns super, denn es fühlt sich keins zurückgesetzt oder vernachlässigt, wenn wir uns mit dem anderen beschäftigen. Zeit für Kind A geht nämlich nicht auf Kosten von Kind B. Und die Kinder sehen sich gegenseitig nicht als Konkurrenten um unsere Gunst, sondern als eine weitere Person, mit der sie in enger Liebe verbunden sind. Was aber nicht heißt, dass sie aneinander kletten. Sie schlafen zwar vorzugsweise gemeinsam im gleichen Bett, aber sie können auch mal mehrere Stunden allein ohne das andere spielen und haben auch im KiGa kein Problem, wenn sie in ihren getrennten Gruppen sind. Trotzdem hatten wir in dem Alter, in dem sich Deine jetzt befinden, auch dieses Wegnehmen. Allerdings etwas abgemildert, denn das sah nie so aus, als wolle der Große die Kleine absichtlich ärgern. Wenn sie was hatte, fiel ihm halt immer ein, was man damit Tolles spielen könnte. Wir haben dann immer kommentiert: "Guck mal, jetzt weint sie. Sie ist traurig, weil sie das behalten wollte, und Du es ihr weggenommen hast." Klar kommt man sich dabei blöd vor, weil das ja offensichtlich ist. Ist es aber für so kleine Kinder noch nicht. Dann haben wir Vorschläge gemacht: "Frag sie, ob sie es noch braucht, oder ob sie mit Dir tauschen will. Nein? Dann sag ihr, sie soll es Dir geben, wenn sie fertig ist." Das hat natürlich auch nicht immer sofort funktioniert, aber in den meisten Fällen doch wenigstens die Dramatik rausgenommen, und mit der Zeit hat es eben doch immer öfter funktioniert. Vielleicht ist es bei Euch auch einen Versuch wert?


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo, ich kann deine Situation gut verstehen. Unser Sohn ist drei Jahre und vier Monate alt und mir geht es manchmal genauso wie Dir. Er war immer sehr "pflegeleicht" aber im Moment versteh ich manchmal die Welt nicht mehr. Nur, dass unser Sohn keine Geschwister hat.Dafür ficht er diese Machtkämpfe dann mit Freunden aus,die uns besuchen.Im Kindergarten ist es anders, da wird er total gelobt. Unser Sohn ist schon mit knapp zwei in die Framdbetreuung gekommen und musste leider auf Grund blöder Umstände zweimal wechseln und Deine ist ja auch erst relativ neu im Kindergarten... Und ich weiß genau,wie Du dich fühlst, wenn Du schreibst, dass Deine Tochter funktionieren muss. Das ist bei mir genauso. Unser Sohn ist ebenfalls sehr weit in seiner Entwicklung und ich erwarte manchmal Dinge, die wahrscheinlich mit fünf noch schwierig fallen... Und weinen und bocken war bei mir "ungezogen", also geht das ja bei meinem Kind auch nicht. Obwohl man anders sein will als seine Eltern und es doch eigentlich besser wissen müsste, lässt man sich immer wieder unter Druck setzen. Diese Tage, an denen man sich von ihnen entfernt, kenne ich auch, dann bin ich total unglücklich und denke, dass ich eine superschlechte Mutter bin. Ich weiß manchmal auch nicht richtig damit umzugehen... Aber wahrscheinlich ist es mal wieder eine Phase, die mit Geduld und Konsequenz gemeistert werden muss. Vielleicht lachen wir in ´nem halben Jahr darüber!? Das wichtigste ist doch, dass wir sie liebhaben!!!


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

...denn meine Rebecca ist grad 3 Jahre und 3 Monate alt und ihr Geschwisterchen -in diesem Fall ihr Bruder Florian- wird übermorgen 2 Jhr alt. Seit Mitte Oktober ging sie in den Kindergarten, wo es ihr total gefiel. Bis sie plötzlich ca 2 Wochen vor Weihnachten nicht um die Burg mehr hin wollte...weil Florian nicht mitkam... So blieb sie (nach ein paar Versuchen sie wieder in den KiGa zu bringen -hatte mit tagelangen nassen Unterhosen geendet) zu Haus und war das erste Mal mit Florian ein Herz und eine Seele!!! Die beiden standen morgens auf und fingen ohne anziehen und ohne Frühstück an sooo süß miteinander zu spielen! Sie halfen sich, nahmen Rücksicht aufeinander, es war eine Augenweide und ich freute mich sehr, dass die Vermittlungsversuche zwischen den Beiden endlich so fruchteten. Ich bemühte mich schon lang zwischen den Kindern zu vermitteln, zB nicht wegnehmen, sondern fragen. Das klappte ca 2 Monate großartig!!! Doch plötzlich, mein Freund hatte eine Urlaubswoche, fings Mittwoch an: Florian zwickt, beißt, haut und kratzt... Rebecca ist derart zugerichtet!! Kratzer im Gesicht und besonders an den Händen...es ist zum Mäuse melken!!! Sie steht am Hocker, er will rauf und zieht sie an den Haaren runter bis sie am Boden liegt. Oft ist es auch total unmotiviert: Morgens, er schlägt die Augen auf und zieht er sie an den Haaren. Das macht er dann aber gleich so, dass er danach mengenweise blonde Haare zwischen den Fingern hängen hat!!! Es wird nicht mehr gefragt oder geredet, sondern nur mehr weh getan- auch mir. Wenn er grad nicht hoch will, kratzt und zwicht er sofort -ohne ein Nein oder vorher irgendwie seinen Unwillen zu bekunden! Ich kann mich aber gut erinnern, dass Rebecca in dem Alter auch so grob war (vielleicht nicht so arg) und Florian nix zu Lachen hatte. Ich find nur am wichtigsten : reden, reden, reden. Liebe Grüße AnitA (ich hoff, ich bin da jetzt nicht ganz am Thema vorbeigeschlittert )