Elternforum Rund um die Erziehung

Trotz mit 11 Monaten - Dreikurs vs. Achtsamkeit

Trotz mit 11 Monaten - Dreikurs vs. Achtsamkeit

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Hallo, meine knapp 11 Monate alte Tochter zeigt seit kurzer Zeit ein irritierendes Verhalten. Ich bin nun unsicher, wie ich mich verhalten soll. Ich setze oder lege sie z.B. hin und setze mich auch. Nun soll ich sie aber aufnehmen, was ich nicht tue. Sie fängt nun an, heftig zu schreien. Ich warte, bis sie sich von alleine beruhigt hat, damit sie lernt, dass es nicht (nur) nach ihrem Kopf gehen kann. Kann ich ihr das in diesem Alter schon zumuten? Dreikurs nennt solche Beispiele schon bei Babys in diesem Alter. Ich finde sein Buch eigentlich ganz gut (logische Konsequenzen, fest bleiben etc.). Ich habe mich aber auch schon mit der Praxis der Achtsamkeit nach Kabat-Zinn beschäftigt, und die würden hier sicher anders reagieren (Kind hochnehmen und diese Phase quasi "aussitzen"). Nun bin ich verunsichert. Ist sowohl ihr als auch mein Verhalten altersgerecht? Wie sieht eine adäquate Reaktion aus? Unsere Tochter ist ein eher ängstliches Kind, ich würde sie als eher anhänglich bezeichnen. Wir haben sie aber, so gut es ging (äußere Zwänge gibt es immer), getragen und beruhigt und nicht schreien lassen. Nachts schläft sie alleine, darf aber auch zu uns ins Bett, wenn sie sich nicht beruhigen lässt - eben nach Gefühl und Wellenschlag. Vielen Dank für Anregungen!


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Hallo, also ich denke, man sollte da nach Gefühl gehen, je nach Situation. Dreikurs kenne ich nicht. An sich dem Kind möglichst wenig "zumuten" in dem Alter, erst recht, wenn es eher ängstlich ist. Mein Sohn ist das Gegenteil, und sitzen oder liegen tut er so gut wie nie (außer wenn er mal schläft). Wenn es irgendwie geht, nehme ich ihn hoch, wenn er es möchte. Außer es geht gerade überhaupt nicht. Dann sag ich ihm, es geht jetzt nicht. Er beruhigt sich aber meist schnell. Ich finde, dass sich das Thema Hochnehmen nicht sehr für erzieherische Maßnahmen eignet. Konsequenzen setzen kann man dann sicher noch ein wenig später bei anderen Dingen genug.. Gruß


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Hallo, ooooch, Sie will doch einfach nur bei dir sein. Da würde ich jetzt nix dran rumerziehen, nimm sie doch hoch! Insbesondere, wenn du sitzt. Das ist ja nicht mal anstrengend. Die haben auch später zum Teil immer wieder so Phasen. Momentan sitzt meiner fast ununterbrochen auf meinem Schoss ;-) Wenn er müde ist, besteht er auch auf Tragen. Ist 17 Monate, oh nein 18! Und klammer' Dich nicht so an irgendwelche Bücher, da kann man sich auch prima rauspicken, was einem gefällt, der Rest nach Gefühl. (hab' immer noch keins gelesen, werde aber jetzt auch mal) Ciao Biggi


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Brauchst du Empfehlungen ;-)))))) LG


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Hallo, genieße die schöne Zeit jetzt. Lass alles andere hinten anstehen und gib deiner Tochter viel Liebe und Kuscheleinheiten. Irgendwann wollen Sie das nicht mehr, dann sehnt man sich danach. Und pfeif auf solche Bücher, die das verbieten. Ist alles Quatsch, grad bei so einem kleinen Kind.


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Hallo, mein erster Rat wäre, leg Deine Bücher für eine Weile weg und höre auf Dein Gefühl. Nimm sie nicht hoch, wenn Dir nicht nach Nähe ist oder Dein Rücken weh tut oder andere Gründe dagegen sprechen. Nimm sie hoch, wenn es Dir darum geht, Deinem Kind Grenzen zu setzen. Der "magische Satz "Kinder brauchen Grenzen" wird meiner Meinung nach sehr oft so verstanden, daß wir Kindern Grenzen setzen müssen, nur um der Grenzen Willen ("um später keine Probleme zu bekommen"). Ich glaube, und bei meinen Kindern kann ich es auch immer wieder beobachten, daß Kinder vor allem wissen müssen, wo sind Deine Grenzen, was kannst Du akzeptieren. Eine Mutter, die ihr Kind den ganzen Tag herumträgt und sich dabei wohlfühlt, macht mit Sicherheit nichts falsch. Eine andere Mutter, die dies nicht möchte oder körperlich nicht schafft und dies ihrem Kind auch deutlich signalisiert, macht genauso wenig falsch. Leider habe ich gerade nicht viel Zeit, aber ich hoffe es ist einigermaßen deutlich geworden, was ich sagen wollte. Liebe Grüße (aus) Bremen


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menschliche babys (und kleinkinder'9 sind traglinge,körperkontakt und nähe ist je nach veranlagung starkes grundbedürfnis und kein luxus oder "wunsch". ein kind empfindet sich die ersten 1,5 jahre als teil der mutter. grenzen setzen ist blödsinn,nur damit du das kind frustest. das merken kinder. ein gefrustetes kind wird nicht geduldiger werden,nur weil du es systematisch enttäuschst. im gegenteil.solche kinder kämpfen später um jeden kokolores,weil sie ja ständig nur nein hören. und trotz beginnt erst mit der eigenen ich-entdeckung mit ca 1,5-2 jahren. da hst du also noch ein wenig zeit,aber jetzt schonmal einen kleinen vorgeschmack ;0) natürlich machen kinder klar,was sie brauchen und möchten-alles andere wäre auch psychisch nicht sehr gesund :0) hast du eine gute tragehilfe? auf dem rücken merkt man das gewicht kaum und das kind ist immer dabei,gerade in solchen phasen ist das sooo einfach,man kann es sich und vor allem dem kind aber auch schwer machen... was ist das eigentlich für ein seltsames buch,von dem du sprichst....? muss ich gleich mal bei amazon gucken,so merkwürdige ratschläge.... *kopfkratz* glg pitti


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das verhalten deiner tochter ist völlig natürlich und normal,aber deines dagegen find ich persönlich sehr irritieren! mama gibt mir nicht,was ich jetzt ganz nötig brauche,weil sie ein buch gelesen hat.... *zwinker* lg pitti


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Es geht grundsätzlich nicht nur ums Hochnehmen, solche Anfälle kommen eigentlich derzeit einmal pro Tag (aus unterschiedlichen Gründen). Ich kann gut nachvollziehen, dass ein nicht frustriertes Kind später weniger "nervt", aber ich finde es in der akuten Situation halt manchmal anstrengend, weil man noch kein Ergebnis sieht ;-), und ich will hier vor allem meiner Unsicherheit Ausdruck geben, unabhängig von der Lektüre irgendwelcher Bücher und dem Wunsch, "richtig" (so subjektiv das auch immer ist) zu reagieren. Jon und Mayla Kabat-Zinn: Mit Kindern wachsen. Achsamkeit in der Famillie, und es gibt dazu auch Zeitschriften, die ich auf Anhieb im Internet aber nicht finde...


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Könnte eine klassiche Diskussion zwischen mir und meiner Mutter sein *seufz* Die meint auch, mein Sohn muss zur Raison gerufen werden, man kann nicht immer machen was er will im Notfall mit schimpfen und Konditionierung. Das machen alle Menschen auf der Welt so. Ich dagegen bin der Meinung das Wichtigste ist es dass man sich selber treu ist. Wenn ich Nein sage, weil er eine Schere in der Hand hat, dann sieht mein Sohn und spürt "Mama hat Angst". Es ist echt, nicht gespielt, authentisch. Und so mache ich das auch in der Erziehung. Wenn mich was nicht stört, darf er sich durchsetzen. Wenn ich etwas wirklich nicht will, nehme ich ihn auf den Arm, auch wenn er da wütend ist, und bringe ihn vom Ort des Geschehens weg. Sage dabei ganz sachlich. "Nein, das nicht" und lenke ihn ab. Er soll spüren, dass ich ihn zwar verstehen kann, aber was auch immer er gerade will dennoch nicht funktioniert im Moment. Natürlich respektiere ich auch ganz klar und deutlich seine "Neins", es sei denn es geht wirklich nicht anders. Ich hoffe, dass er merkt dass ich ihm dadurch Respekt zolle, denn das hat er verdient wie jeder andere Mensch auch. Das ist der erste Wille und ist noch kein richtiger Trotz. Tipp, alles was nicht absolut tabu ist nicht verbieten. Nur das Nötigste, viel ablenken. Ich glaube richtig "erziehen" kann man erst wenn der auch richtig versteht worum es geht. Sehr zum Leidwesen meiner Mutter ( wohnt bei uns im Haus) werde ich versuchen nicht resolut zu erziehen ( gibt es nicht, basta, nur im Ausnahmefall), sondern mit Optionen ( wenn a, dann b; wenn c, dann d, such aus). Keine Ahnung was die Folge davon ist. Vielleicht hat Oma recht, aber dadurch dass so viele Theorien kursieren, glaube ich, bleibt einem nicht viel Wahl als sich zu informieren, aber als letzte Instanz zählt das Gefühl.


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Hi, na wir sind doch alle unsicher! Und niemand macht alles richtig, dass sage ich mal jetzt ganz sicher :-) Ciao Biggi


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besteht zu 50 Prozent aus Instinktgesteuertem bzw. überlebenstechnisch notwendigem Verhalten (also Schreiben bei Unwohlsein, Hunger, Durst, Müdigkeit, GEfühl des Alleinseins, nasse Windel usw.) und zu 50 Prozent aus Imitation der naheliegenden Umwelt (sprich Mama). Auf das Schreien musst du einfach eingehen. Das ist wichtig für das Überleben und das Wohlbefinden deines Kindes (also alles durchchecken, wenn es weint, um herauszufinden, was es gerade braucht). Aber NIE ein Schreien ignorieren. Was die anderen 50 % anbelangt, so zeigen einem die Kinder das Verhalten der Eltern auf. Sprich: wenn du dein Kind als ängstlich und unsicher empfindest, dann zeigt es dir dein Verhalten auf. Wenn du deinem Kind gegenüber ungeduldig bist, so wird dein Kind ungeduldig auf dich reagieren. Auf der anderen Seite: wenn du deinem Kind zeigst, dass du alles menschenmögliche geduldig unternimmst, um ihm zu helfen, sich zurecht zu finden, wird es genauso seine eher aufschiebbaren Bedürfnisse ebenfalls auch mal geduldig "aussitzen". Oftmals ist es für Eltern nicht einfach, genau die Verhaltensweisen dem eigenen Kind gegenüber zu unterdrücken, unter denen sie selbst als Kinder gelitten haben. (ich habe z.B. das Brüllproblem, von dem ich mich nur gaaanz schwer freimachen kann, weil ich es väterlicherseits so gewöhnt war :-( und muss mir wirklich auf die Zunge beißen, um nicht wieder die Stimme zu erheben. Wenn es doch einmal passiert, kann ich die Sekunden zählen, bis mein Sohn (der Große) ebenfalls zurückbrüllt. Auf der anderen Seite reflektieren die Kinder aber auch unsere guten SEiten und unsere angenehmen Verhaltensweisen *freu* Deshalb mein Tipp: schmeiß deine bisherigen Beraterbüchlein weg und mach dich frei von allen Zwängen, die dir einreden wollen, man "müsse schon früh mit der Erziehung anfangen" Völliger Humbug und nichts anderes als die unglückselige Eigenschaft der Menschen, ihren eigenen Eltern immer alles zu verzeihen und als Erwachsene genau denselben Stuss zu erzählen, obwohl man als Kind unsäglich darunter gelitten hat. LG JAcky