Mitglied inaktiv
..."Aber als Menschen, die durchaus kompetent und autonom über ihre persönlichen Belange entscheiden können."... Das können Kinder ? Also wenn sich mein Sohn autonom über seine Belange entscheiden könnte/würde, würde er sicher vieles micht machen, angefangen morgens das Zähneputzen, da würde er "kompetent" und "autonom" entscheiden das dies NICHT nötig ist, auch weiß er noch nichts von den Konsequenzen (ich zeig ihn hin und wieder meine Füllungen), ebenso würde er abends nicht um 19.30 Uhr ins Bett gehen sondern noch 1-2-3 Stunden spielen, obwohl ihm die Augen zufallen (ein Erwachsener würde kriechend ein Bett aufsuchen) und er würde sich evtl. auch autonom kompetent diverse andere Angewohnheiten antrainieren wie hoher Konsum an Süssigkeiten und Fernsehen :-( Nein, er darf sich entfalten. Er darf auch, wenn er mir die entsprechende Reife beweist, seine Möglichkeiten erweitern, ABER da ich Autonomie nicht mit Selbständigkeit gleichsetze und Kompetenz immer beweispflichtig ist, bewegt er sich immerhalb Grenzen die wir liebenden Eltern festlegen. Und nicht nur weil wir "von Amts wegen" dazu bestimmt sind, sondern weil wir dadurch unser Kind schützen (manchmal auch vor sich selbst) und es "geregelt" innerhalb unserer Maßstäbe sich orientieren kann. Grüßle
Schön geschrieben! Genauso ist es bei uns. Wobei Sohnemann freiwillig ins Bett geht :-) Kinder erkennen in mancher Hinsicht nicht die Tragweite ihres Handelns. Sieht man ja, wenn sie auf die Straße rennen. DAS lassen kompetente Eltern schließlich auch nicht zu. KLAR, Gefahrensituation, aber ähnlich ist es mit Zähneputzen und Süßis. LG Antje
... ich gebe dir aus meiner eigenen Erfahrung in vieler Hinsicht recht. Ich sehe hier auch einen Widerspruch in der Haltung der Nichterzieher (Trinity sieht sich zwar nicht als NE, sondern als antiautoritär, aber Parallelen gibt es offenbar schon viele). SusanneZ hat unten beim dem Mittagsschlafposting (und wie ich finde, korrekt) geschrieben, dass kleineren Kindern oft noch die Fähigkeit fehlt, vorausschauend zu handeln. Autonome Entscheidungen bei Kindern sind oft von ihrer momentanen Bedürfnislage geprägt, denn Kinder entscheiden absolut SPONTAN zwischen verschiedenen Handlungsalternativen. Was das Selbstbestimmen des Einschlafzeitpunkts betrifft, so haben wir es wirklich VERSUCHT, unseren Kindern da Freiheiten zu lassen. Unser Fazit: Funktioniert nicht, der Kleine ignoriert seinen Müdigkeitszeitpunkt (und zwar nicht, weil er von uns ansonsten so gedrillt wird, dass er seine eigenen Bedürfnisse nicht mehr spürt, sondern weil er von den Handlungsalternativen die Option "Weiterspielen" gegenüber der Option "Schlafengehen" bevorzugt), und die Große, die zwar müde ist und auch ins Bett gehen würde, sieht sich nun in Konkurrenz zu dem Kleinen und sagt: Wenn der noch nicht schlafen will, will ich auch nicht. Und das passiert nämlich eben genau aus dem Grund, dass Kindern eben der Weitblick fehlt, den wir Erwachsenen haben, nämlich: Ich bin jetzt müde, es ist besser zu schlafen, weil wir morgen wieder zu einer bestimmten Uhrzeit aufstehen und mir sonst der Schlaf fehlt. So etwas funktioniert, denke ich, nur, wenn der Aufstehzeitpunkt wirklich variabel ist, wenn keine äußeren Zwänge wie Kindergarten, Schule, Arbeit, etc. hinzukommen. Und: Meine Kinder lernen auch aus der Erfahrung der Übermüdung, die sie schon zur Genüge gemacht haben, nicht wirklich, weil sie den Zusammenhang entweder nicht sehen oder sie trotzdem immer noch andere Prioritäten setzen. Was Süßigkeiten- und Fernsehkonsum betrifft, bin ich allerdings nicht so regelorientiert, ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, das relativ locker zu handhaben. Wenn die Kinder Lust haben, sich abends nach Kiga und Schule zu entspannen und fern zu sehen, bin ich die letzte, die sie da einschränkt, ich sehe selbst zur Entspannung fern. Allerdings gilt bei uns die Regel, das die Kiste nicht schon tagsüber läuft (es sei denn, eines der Kinder ist krank und muss das Bett/Sofa hüten. Und auch bei den Süßigkeiten ist es so, dass ich nicht wirklich reglementiere und rationiere. Wir haben die Süßigkeiten zwar nicht auf dem Tisch stehen (aus rein praktischen Gründen), aber wenn ein Kind eine Süßigkeit möchte, gebe ich sie ihm (mit der einzigen Einschränkung, dass ich kurz vor den Mahlzeiten, wenn sie wirklich Hunger haben und den schnell mit Süßis stillen wollen, eher auf die Hauptmahlzeit vertröste). Worauf ich aber eigentlich hinaus wollte: Meine Kinder sind, was ihr Schlafbedürfnis angeht, nicht selbstregulativ, aber was Fernseh- und Süßigkeitenkonsum angeht, sehr wohl. Beide essen selten Süßis (und beide haben sehr spezielle Vorlieben, essen also nicht wahllos alles Zuckerhaltige), aber aus eigenem Antrieb heraus, nicht von mir reguliert. Und sie hören auch bei ihren Lieblingssüßigkeiten nach kurzer Zeit auf, weil es ihnen reicht. Das heißt also, dass auch ein Eis öfter halb aufgegessen in der Tonne landet, weil sie einfach keine Lust mehr drauf haben. Beim Fernsehen ist es ähnlich, sie schalten einfach aus, wenn es ihnen zu viel wird (bzw. der Kleine geht nach ca. 25/30 min. von allein weg und spielt etwas anderes). Mein Fazit aus dieser ganzen Erzieher/Nichterzieher-Diskussion ist immer wieder, dass Umgang mit Kindern immer etwas sehr Individuelles sein und bleiben muss. Jedes Kind hat Bereiche, wo man als Eltern aus der größeren Reife und dem Verantwortungsgefühl für die Kinder heraus stärker regulierend eingreifen muss, teilweise auch durch die jeweilige Familiensituation bedingt (in einer Familie, in der genetisch bedingte Fettleibigkeit ein Problem ist, muss sicher auch der Süßigkeitenkonsum bzw. das Essverhalten allgemein stärker reguliert werden). Und alles Schematische, Dogmenhafte, egal ob jetzt autoritär-E oder antiautoritär-NE ist einfach zu unflexibel und zu kopflastig, um auf alle Lebenssituationen zu passen. LG Nicole
Morgen! ""Und alles Schematische, Dogmenhafte, egal ob jetzt autoritär-E oder antiautoritär-NE ist einfach zu unflexibel und zu kopflastig, um auf alle Lebenssituationen zu passen."" Aber woher kommt das eigentlich dass die Leuts (die meiner Meinung nach sowieso auf Situtionen und nicht auf Theorie reagieren) sich da unbedingt unter son Begriffs- Dach packen wollen? Wann hat denn das angefangen mit den "autoritär","antiautoritär"- Gedöns, und wer war der erste, und wann, der das in die Welt brachte? Und was war das erste was er da in die Welt brachte? Also, wär vielleicht interessant was so nach dem Krieg abging, der hatte ja wohl nochmal so alles über den Haufen geworfen.. (Mal ehrlich, hätte voll kein Plan wo ich einzuordnen wäre, obwohl ich sicher nach Plan erziehe..) Grüsse!
bis zum Ende der 60er war halt Erziehung recht einfach (weil immer nach bisherigen Methode), Erziehungsstile wurden vererbt und gesellschaftlich gab es wenig Abweichler, somit war eine Gleichförmigkeit gegeben. Damals war Erziehung wie heute eine Hausordnung, klar, steng und strukturiert, das Interesse des Kindes wurde seinen Funktionen untergeordnet, siehe Bräuteschulen etc. In den 60er fand aber eine Auflehung gegen die Gesellschaft statt und antiautoritäre Erziehung bzw. Laissez-faire (frz. lasst machen) hielt in den deutschen Stuben Einzug. Schau mal unter Wikipedia Stichwort Erziehung wie wissenschaftlich heute Erziehung bewertet werden kann. Du wirst staunen ! Jedenfalls wurde im Laufe der letzten 20 Jahre die Bedürfnisse von Kindern mehr und mehr berücksichtigt und somit erhilet die Erziehung einen ganz anderne Stellenwert. Mit auch durch die Invasion von Erziehungsratgebern und anderen medialen Einflüsse, die den Eltern suggerieren nichts falsch machen zu dürfen. Für mich ist Erziehung ganz einfach, es ist eine Symbiose aus Bauch-, Herz- und Hirngefühl :-) Grüßle
Also, wie ich mir dachte, völlig egal ob Raider oder Twix draufsteht.. (was ich mir ab und zu, meinen Kindern aber nicht gönne..) Aber erstaunlich ist doch, dass das Ausmaß von Informationsquellen heute lang nicht vergleichbar ist mit dem der 60 z.B, trotzdem haben die meisten Kinder noch heut der Wurstfrau ein Danke entgegenzumurmeln, während relativ wenig von erziehungsbedingten "Engrammen" die Rede ist. Also, hat sich wohl bewährt, das Erziehen..
Danke für Deinen Beitrag,vor allem der letzte Satz mit der Symbiose bringt es echt auf den Punkt. Ich finde es ist eine Modeerscheinung zu sagen: "Ich bin eine NE oder E oder anti..." Warum sich in dieser Sache eine Schublade stecken (lassen), wenn man das doch in anderen Bereichen gar nicht will??? Ein Zusammenspiel aus Kopf, Herz und Gefühl war es immer und wird es immer bleiben.Ratschläge kann man bekommen, ob man sie annimmt, kommt auf den Ratschlag an, denn man sollte sich in der Art seiner Erziehung nicht zum Schauspieler machen, das merken die KInder sofort und zudem wären wir Eltern ein schlechtes Vorbild.
Na ja, antiautoritär bin ich aufgewachsen, das prägt einen schon sehr. ;) Im Grunde brauche ich solche Begriffe aber nicht, weil sie doch meißt mißverstanden werden. Man sagt "antiautoritär" und das Gegenüber versteht "Laisse faire". Und schon redet man äußerst konsequent aneinander vorbei. ;) Als DEFINITION für das, was einem im Umgang mit Kindern wichtig, ist finde ich es aber ganz brauchbar. Sofern man das damit transportieren kann, was man meint...
"trotzdem haben die meisten Kinder noch heut der Wurstfrau ein Danke entgegenzumurmeln," Meine nicht. Trotzdem TUN sie es. Vielleicht, weil ich mich auch BEI IHNEN bedanke, wenns was zu bedanken gibt?... Hm... *grübelamkopfkratz*
Hatte voll die ernstgemeinte Behauptung aufgestellt so von wegen die klassische Erziehung (ich glaube ich meine "autoritär") habe sich durchgesetzt, ungeachtet der vielen Nach-60er- Trends.. Und mich gefragt warum das denn so sei.. Aber meinetwegen. Yeah, lass uns über Wurstscheiben reden..!
Ich weiß, was Du sagen wolltest. *g* Ich glaube aber nicht, dass sie sich durchgesetzt hat, weil sie so irrsinnig erfolgreich ist. Sondern weil viele Menschen Kontrollfetischisten sind und Kinder sich nun mal bedeutend leichter kontrollieren lassen als Erwachsene ;)
Ist dir denn aus deiner eigenen Erziehung tatsächlich irgendwas im Kopf hängengeblieben (will ich jetzt nicht wissen), wo du sagst das hat tatsächlich irgendwas zur Folge gehabt indem es sich in deinem Kopf so festgesetzt hat. Ich mein jetzt keine Backpfeifen oder so, wirklich so diese normale Situation "Nein, das darfst du nicht!" Es ist ja, Wissenschaft und Modetrends hin oder her, praktisch (noch) kein Fall fürs Jugendamt Kinder zu Hausaufgaben zu zwingen. Theoretisch wird ja sogar "je weniger erzogen" umso weniger gesellschaftl. akzeptiert. Obwohl wir uns ja eigentl. komplett in die andere, freiere Ecke entwickelt haben (Nackte in Medien, Kondomwerbung [sogar als der Papst da war war Köln komplett damit zugeklebt:-(könnt ich heulen,sorry] , usw.)..
Also ich muß das jetzt erst mal entwirren, leider kapier ich nicht so richtig, was Du meinst. ;) Ich wurde ANTIAUTORITÄR erzogen, es gab keinerlei Gewalt und auch kein kategorisches "Das darfst Du nicht." Es gab viele Gespräche, viel Nähe/Geborgeneit aber auch viel Vertrauen und frühzeitiges Loslassen. Hängengeblieben ist viel. Aber nix wirklich Negatives. *g* "Theoretisch wird ja sogar "je weniger erzogen" umso weniger gesellschaftl. akzeptiert." Stimmt. Ich denke, das liegt (auch) daran, dass man sich mit weniger erzogenen Menschen eher auseinandersetzen muß, weil sie ihre Eigenständigkeit im Denken und im Handeln mit ins Spiel bringen. Weil sie sich nicht so leicht beeinflussen (kontrollieren)lassen. Das ist einerseits anstrengend und scheint andererseits an manchem Ego ganz gehörig zu kratzen. *g* "Erzogene" Menschen sind meißt unauffälliger, da angepasster. Es sei denn, sie wurden so gründlich "erzogen", dass DAS wiederum zu Verhaltensauffälligkeiten führt.
Ja, MEINE können es. ;) Wobei ich Zähneputzen auch nicht unbedingt unter die BEDÜRFNISSE packen würde. Sich die Zähne zu putzen, weil das sonst üble Folgen haben könnte, IST eine rationale Entscheidung, für die man eine gewisse Reife und natürlich auch Informationen braucht. Sich die Zähne zu putzen, weil die Erdbeerzahnpasta lecker ist, es so toll schäumt und man anschließend noch ne Weile mit Wasser rumpantschen kann, war eine Entscheidung, die meine durchaus schon im Kleinkindalter für sich getroffen haben. *g* Im Alter von vier Jahren hatten sie aber begriffen, was Kariesbakterien sind und den fiesen Typen hätten sie nie kampflos das Feld geräumt. Der Große hatte mal ne kurzfristige Verweigerungsphase, da haben wir ordentlich Aufklärungsarbeit geleistet und ihn mit ner elektrischen Zahnbürste bestochen, und schon funzte es wieder. Der Kleine ist immer noch ein beharrlicher Kariesvernichter und jedesmal aufs neue stolz darauf, es denen gezeigt zu haben. *gg* Der würde auch fünf Mal am Tag putzen aber ZU OFT ist ja auch nicht gut. Versteht er übrigens auch. Meine Kinder gehen auch nicht um 19.30 Uhr ins Bett. Wofür ich ehrlich dankbar bin, denn würde Sohn Nr.2 tatsächlich so früh in der Falle verschwinden, wäre meine Nacht definitiv spätestens um halb fünf zu Ende. Da schlaf ich doch lieber bis um sechs. ;) Und wenn ihm die Augen zufallen, dann WILL er ins Bett. Kenn ich gar nicht anders, seit er ca. anderthalb ist. Bei Sohn Nr.1 wars auch nicht anders. Bei MIR übrigens auch nicht, was mir meine Eltern auch bestätigt haben. Könnte ja sein, dass wir genetisch irgendwie aus dem Normbereich fallen, allerdings kenn ich noch andere selbstbestimmt schlafende Kinder, bei denen das auch so läuft... ;) Du mußt bedenken, dass es einen Unterschied macht, ob ein Kind von Anfang an gezeigt bekommt, dass ANDERE über seine Bedürfnisse bestimmen und für unkompetent erklärt wird (das IST es dann irgendwann auch) oder ob man ihm ZUTRAUT, das selbst zu regeln. In dem Fall wird es nicht verlernen auf seine Bedürfnisse zu achten und seine Prioritäten anders setzen. Seine Grenzen (und unsere) erfahren meine Kinder jeden Tag, an IHREN können sie reifen und wachsen, um sie zu überwinden, unsere helfen ihnen dabei, sich im sozialen Miteinander zu orientieren. Dazu muß ich sie aber in ihrer persönlichen Freiheit nicht mehr einschränken, als unbedingt nötig. Dass ich sie im Zweifelsfall vor sich selbst schützen würde, steht außer Frage. Das würde ich aber auch bei jedem anderen Menschen tun, an dem mir was liegt.
Hallo ich kann mich Trinity0815 nur anschließen, mein Sohn ist 3,5 J. u. putzt auch begeistert Zähne, hab ihm erklärt dass sie sonst aussehen wie die eines bekannten Jungens der Flaschenkaries hat u. dass das ganz doll weh tut u. man dann oft zum ZA muss etc. Auch dass einem von zuviel Süßis schlecht werden kann, man nicht mehr aa machen kann etc. weiss er - u. es ist dann o.k. für ihn. Zu Bett geht er erst mit uns - macht noch MS. Sonst würde er auch morgens um 4.00 Uhr auf der Matte stehen. Von MS muss ich ihn nicht überzeugen, letztens hab ich mal mittags noch Rasen gemäht da ging er mit zur SM in die Wohnung - als ich ihn holen wollte zum MS sagte sie er hätte gesagt "Oma ich geh mal ins Bett ich bin müde" - u. ist in seinem Reisebettchen das dort bei ihr im SZ steht verschwunden. Das einzigste wo ich eingreifen würde wäre wenn er ohne Gucken auf die Straße rennen möchte oder sonst was das Gefährlich ist machen würde (aufs Dach klettern etc.). Aber jeder muss es selbst wissen, nur mal so - Kinder verstehen sehr wohl was Sache ist wenn sie mal älter sind als 1-2 Jahre - sofern sie es erklärt bekommen.... viele Grüße
ich glaube, der gedankliche fehler, den wir hier alle machen, ist der, dass wir nicht-erzogene kinder mit den unserigen vergleichen. das geht aber nicht. wenn ein kind von beginn an nicht erzogen wird im solelo´schen sinne, dann wird es nicht exzessiv fernsehen, exsessiv naschen, nie ins bett gehen usw. es wird das mal tun, aber oftmals auch nicht, es wird sich wohl innerhalb der ersten jahre auf ein normales maß einpendeln. wenn wir aber unseren erzogenen kindern tor und tür öffnen, dann werden sie exzessiv. meine würden auch fernsehen, spät schlafen gehen, viel süßes essen usw. wahrscheinlich nicht über einen sehr langen zeitraum und wahrscheinlich nicht so exzessiv (ich erziehe nämlich nur wenig), aber doch spürbar. also, wir müssen unterscheiden zwischen von beginn an nicht erzogenen und bisher erzogenen kindern. sie verhalten sich einfach aufgrund ihrer sozialisation unterschiedlich. die nicht erzogenen kinder können sicher viel besser über ihre persönlichen belange entscheiden, weil sie von ihren eltern nicht gelenkt werden. wobei ich dieses konzept nicht überzeugend finde, auch wenn das jetzt so klingt. ich bin nach wie vor von der methode des einfühlsamen lenkens überzeugt, halte nicht-erziehung aber für kein verbrechen.
Hey.. So vonwegen was du über diesen Übergang sagst (plötzlich Tür und Tor öffnen = Chaos) seh ich absolut genauso. (Find ich aber sollte man keinem Kind zumuten, schmeisst ja so komplett alle haltenden Strohhalme über Bord) Das andere vonwegen das schon immer nichterzogene Kinder sich irgendwo eingependelt haben kann ich mir eben schwer vorstellen. Es muss ja irgendwo der Punkt kommen wo man die Leinen los lässt, also da läuft die Mama nem Kleinkind mehr hinterher als dem Schulkind.. Das andere ist einfach leider wieder nen Riesen- Definitionsproblem. Als Erziehung sind erstmal grundsätzlich ALLE pädagogischen Maßnahmen anzusehen, die sowohl das Kind "gesellschaftsfähig" machen sollen, zum andern aber die eigene Kritik an dieser stärken sollen. Dementsprechend kann hier nicht von unerzogenen Kindern die Rede sein (womit ich Phantasie unterstelle was Kinder angeht die eine derartige Eigenverantwortung übernehmen wie hier angepriesen), es kann nicht mal von weniger erzogenen Kindern die Rede sein. Schon die Antwort auf die Frage "Mama, wie lange tragen Elefanten?", könnte evtl. noch als unerzieherisch durchgehen, aber wer will das beurteilen können?! Kurz, wenn ich sage ich mache alles außer Kinder schlagen und foltern. Und ein Nichterzieher sagen würde wir machen alles außer schlagen, foltern und loben, unterscheidet das uns ja erstmal in keinster Weise ..(hier wären aber dann natürlich wieder andere Begriffe wie "autoritär" sicher wieder angebracht..) Zu dem vonwegen wir können nichterzogene Kinder nicht mit unseren vergleichen, hab ich mir überlegt dass ich diese Kinder, würden sie mir begegnen nicht mal als nichterzogene erkennen würde..
"Als Erziehung sind erstmal grundsätzlich ALLE pädagogischen Maßnahmen anzusehen, die sowohl das Kind "gesellschaftsfähig" machen sollen, zum andern aber die eigene Kritik an dieser stärken sollen." Definiere: "pädagogische Maßnahme". Definiere: "gesellschaftsfähig". Das sind wieder so Gummibegriffe, unter denen man sich alles mögliche vorstellen kann. Ich ergreife keine "pädagogischen Maßnahmen". Zumindest nicht IN DER ABSICHT, "pädagogisch" tätig zu sein. Ich LEBE mit meinen Kindern und sie mit mir. Daraus ergeben sich manchmal auch Konflikte, die wir nach Möglichkeit gemeinsam lösen. Und wenn sie mir eine Frage stellen, dann beantworte ich diese, so gut ich kann. So, wie ich auch die Fragen meines Mannes beantworte. Oder die meiner Freunde. Die will ich ja schließlich auch nicht erziehen. *g* Ich denke, dass nennt man einfach "Interaktion." Was uns unterscheidet, ist erstens die Interaktion und zweitens durchaus auch die Frage, wie weit wir gehen würden, um dem Kind gegenüber unsere Vorstellungen von "gesellschaftsfähig" durchzusetzen.
das soll natürlich heißen: Was uns unterscheidet, ist die INTENTION...
Ich arbeite grad für dich an der Definition von Pädagogik.. (wär schön wenn wir dann irgendwann mal die Begriffe einfach hinnehmen, ohne mit dem Definitionszeigefinger daher zu kommen, der übrigens auch nicht besonders überzeugend, eher wackelig daher kommt) Vielleicht magst du ja in der Zwischenzeit nochmal auf meine Frage eingehn, wo wir uns denn unterscheiden wenn du sagst du hast kein Bock auf Schlagen, Quälen, Loben (ich glaub das wird hier Extra-Loben genannt), und ich sag ich hab kein Bock auf Schlagen und Quälen, also grundsätzlich unterscheidet uns ja nix von meiner Nachbarin die z.B weil sie den Kiosk hat sowieso den ganzen Tag mit Süssem belohnt, aber nicht schlagen will.. Das würd mich interessieren, warum jeder meint er müsste für sein Kind da sein, und warum es ausgerechnet bei bestimmten dann plötzlich keine Erziehung mehr ist..
Ich sage vor allen Dingen, ich habe keinen Bock darauf, mein Kind in seiner persönlichen Freiheit MEHR einzuschränken als unbedingt notwendig. Über Schlagen und Quälen brauchen wir sicher nicht zu diskutieren. Was das Loben betrifft, hab ich keinen Bock darauf, aus ERZIEHERISCHER ABSICHT zu loben. Einen spontanen Ausdruck von aufrichtiger Begeisterung lehne ich doch gar nicht ab. *g* Ich denke, wir unterscheiden uns in der GRUNDSÄTZLICHEN Einstellung zum Kind. Es macht doch einen erheblichen Unterschied, ob ich Kindern als mir gleichwertigen, möglichst gleichberechtigten Menschen begegne und ihnen die damit verbundenen Konpetenzen zugestehe (soweit wie möglich) oder ob ich GRUNDSÄTZLICH der Ansicht bin, Kinder müßten geführt, geformt und "erzogen" werden. Wir unterscheiden uns ganz einfach in den Grenzen, die wir stecken und den Freiräumen, die wir unseren Kindern zugestehen. Also in ganz vielen banalen Alltagssituationen, die wir auf Grund unserer unterschiedlichen Ansätze unterschiedlich handeln. In der Bereitschaft, mit dem Kind zu kommunizieren, seinen Gefühlen/Bedürfnissen und Interessen denselben Stellenwert einzuräumen wie unseren. Von mir aus kann man das alles auch "Erziehung" nennen, nur wird man dann mit denen in Konflikt geraten, die "Erziehung" eben anders definieren. Ich denke, es gibt gar keinen wirklich passenden Begriff, um sich von dem abzugrenzen, was einem in der konventionellen Erziehung nicht gefällt und was man daher vermeiden möchte. Das kann man eigentlich immer nur in der konkreten Situation konkret formulieren.
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